Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1924. November (Jahrgang 51, nr. 15428-15453)

1924-11-01 / nr. 15428

. » Ba­en nur W, Sonstka Wrevendi­atie » Deautfhed Bageblatt. 1. November 1924 LE­ ­fters, daß in dieser Angelegenheit eine Untersuchen­g hatte finden werde. Erst nach deren Abschluß sei er in der 2age, dazu Stellung zu nehmen. Es kommt zu einem­ heftiger Wortmcäfil zwischen Sippianu und Mihaladhe. Lib­­h terer fiellt sich auf Den Gtenduunft, daßs die­ Entscheidun­­­gen des Yararkomitzes als beste Instanz andg'lige feizm m. Baher seiner weltäglichen Hintersugung mehr­ bedürfen. Der Zaran ist Madgearu wiederholt seinen gestrigen NAnag betreffend Die sofortige Einfegung einer parla­­mentarischer Untersagungskommission für die Bachaffäre Der Antrag wird den Geltionen gt»­gewiesen. Der Liberale Bulowinaer Soma Jorgu verbriert in einer langen Ride, Die Besctreiben und Beibem der Bulo­­­winger. Sr becnäftigt ji auerst mit Der “Frage der Kriegsentschädigung, die für die Bulpieinzer nur in ganz unzureicienden Mode gelöst worden sei. Er schil­­dert eingehend Die Leiden der romäniichen Bevölkerung während der Kriegszeit. Die Kriegsschäden in­ der Bulo- Dina belaufen sich auf ungefähr zwei Milliarden Lei und die Bisher als Wiedersummachung .Tijiig gemachte Summe sei ganz unzureichend. Er fordert ferner eine Yeherprüfung der Bodenzuteilung, die in der Bulowina nicht gerecht Buchgeführt wurde. Er beschhert Gh schlehlich über das ganz meh­mürbige Verhalten vieler Verwaltungsorgane in der Bulowina, die auf die Beichmerben der rumänischen Bevölkerung nur Die eine Antwort finden:­­ „Wenn es Ihnen nit cefällt, gehen Sie mach Wien“. Unter der öster­­reichischen Regierung hätte man Die Rumänen bei ähn­­lichen Anlässen nach Dularest versiefe. Dieses sei jeden­­falls verständlicher, als wenn man sie Beute nach Wien [Gibe. E " " Sevaigfiyung vom so.9hkpher.­­ Busarest,30.O­tober.Die Aussprache s über die Thronrede wurde fort die jetTser liberale Sen­atin- Bolicrat sprich dafür und hält eine lange Lobrede auf die Regierung. Der Nationalkarteiler Vro’ef'or Ghu­­banescu spricht Dagegen und kritisiert heftig Die Hand­­‘ Jungen der Regierung, deren Mitgliedern er jegliche Be­­deutung ansprich. Er befragt sich ins besonders’ über Die fiefmüttern­de Viehandlung der­ angefählo­ jenen Gbieie und über das geringe Anteresse, Las die Regierung für Die kulturellen Bedürfnisse derselben zeige. Bis dem Ministerrat, Belagerungsausland in den Universitätsstädten. Bukarest, 30. Oktober. ‚Der­ heutige Ministerrat fand in der Wohnung des Ungerichtsministers Angelescu Matt. Er wurde über die Ereignisse in Saffy beraten. Meber die Verhandlungen selbst, wird stxengstes Su­lfid im ei­­gen ‚gewahrt, «8 verlautet jedoch, dab bescioften worden »: sei, in allen Universitätsstädten den­ Belagerungszustand­­ ü­berfünden, damit im Falle von neuerlichen Ausschreis ’ ingen die Studenten sofort­ de Be fönnen. Ra die Negierung vereinigen Tann, ohne die Notwendigkeit einer Fusion oder eines granmes. ‚Ausschluß Gelea­ Sodreanus aus der Zafiyer Universität, Bukarest, 30. Otober. Der Senat der Universität Zafig Hat den Mörder des Präfekten Dianciu, Belea Sodreanu aus der Liste der Studenten gefun­den. Der Verein der christlichen Jugend wurde aufgefärt. Für Freitag wurde das große Kollegium dir Tui­ittit einberufen. . Sl. gemeinsamen Regierungspro- Einigung der Opposition gegen die Regierung. Sufemmenichlub der Torga- und Nationalpartei. Bularesi, 30. Oktober. Laut „Adeveruf“ fanden zwischen der Nationalpartei und Der Jorgabartei ernste Verhandlungen über eine Zusammenarbeit im Kampf gegen die Regierung in- und anderhalb d­es P­arlamentes statt. Wenn De Verhandlungen zu Er’o’g fühen, werden Die beiden Rar­eien gemeinsam Bol­lversamm­­lungen im gan­zen Lande abhalten. Die Nationalpartei hofft, übrigens, daß sie eine Formel finden wird, welche sämtliche oppo­­sitionellen Parteien für den gemeinsamen Kampf gegen , Shafter in Rom, Daejhenar zum Botschafter in Dad­dington, Henneffp zum Botschafter in Berlin, Shambrun zum Gesandten in Athen und Demarc­le Ys zum Gesandten im Haag. Die Wahlen in Dentfiland. Aufhebung des Ausnehmsauflendes. Freiheit der Wahlen. Amtlich wurde berlautbart: Auf Waschlag des Reich­­skabinsktts hat der Reichsprä­sident die bisher misst Grund der Veordnung vom 23.Fe­­bru­ar 1924 und ihrer Ergänzung entstehenden Ausnahme­­zustandsbestimmungen durch­ eine Verordnu­nn am 25. Oktober 1924 aufgehoben,die am Tage nach der amtlichen Verkündung also am 27.Okk.­«b2r.,in Kraft ge­treten ist. Damit sind die in dieser Verordnung ausgesprcche­­nen Beschränkunan für d­as P­esserecht,für das Ver­imns­­und Versammlungsrecht u­m weggesagen Dichichss­regierung hofft,daß die von ihr wiederhergestellte scefx­heit namentlich ds Versammlungsrechtes nicht erneut zu Störungen führt­ und daß der bavorstehende wahlkampf s­chon allen Parteien in einem Rahmen geführt wird, der­­ Geschütterungen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung vermeilt . Die Wiederherrischung der deutschen Mairnschaftseinheit. Berlin, 9. Oktober. In Achtseinstimmung mit dem Londoner Protokoll, m:b­:8 das Datum vom 28. Okt. ber für Die Wiederherstellung der wirtschaftlichen und fista-­lihhen Einheit des Reiches feststellt, wurde gestern Die Ver­­­waltung der Paraniien im Rhein- und Ruhrgebiet aufge­­löst. " Paris,29.Okt­ober.Die französische und belgische Regierung haben die Reparation k­ommission verständig daß die wirtschaftliche und finanzielle Ginhreichtxfsch­­and-vsollksommenxzkrgestellt w­orden ist.»­­ · zum Stankreich und der Vatikan. Rom. Die Streichung des Kredites für die franzö« fische Diplomatische Vertretung im Vatikan hat bei den Kurie einen peinlichen Gindead hervorgerufen. Der Bapst werde feierfi­en Einspruch einlegen, w­enn Die frangole ‚Sische Gesandtschaft aufgelöst werden sollte. Eine Stimme aus päpstlichen Kreisen. « Landen-L.,Dailt­ Teleg­ mph«m­eldetm 15 Nnnt,ko Abstimmung der französischen Parlamentskommission zu­­­gunsten der Auflistung der französischen Botschaft beim­ Vatikan habe in päpstlich­en Kreis­ In einen pänlichsmsint druck«hervergerufen.Ein feierlicheertesten Seiten des Papstes könne erwartet werden,wenn diese Massnahme tatsächlich durchgeführt wird,da sie vonalgem einstlickt die Bezi­­hungen sehen dem Haupt der sahokischessitd­ehte und der französischen Regierung verbittern würde. Im Yajikanstibem B­etichterstatter des«»DainDele­­­graph«gegenüber hervorgehoben mord an,d­aß die BorH­teile einer Botschaft beim Vastian für Frankreich wahr größer seien,als für de päpstliche Regierung und daßs durch ihre Aufhebung di­e französische Regierung ihre eigenen Interessee we­it mehr schade als denen der Kirchen : i Musolini über die Zukunft Italiens, Rom Bei der Eröffnung einer neuen Bahnstation nächst Meiland erklärte Mussolini, die Regierung stehe fest, Groß der Opposition, und er selbst noch feste ® als Die Regierung. Er liege Die ftoige Ueberzeugnis, da Italien, wenn es bei friedlicher Arbeit belassen erde­ im fünf oder zehn Jahren imstande sein werde, an der Seite der europäischen Zivilisation 3% marschieren. Im Europa gebe es ein Zallen und Steigen einzelrer Natimen. Yialten fi unter deren, Die sich im Z­ufstieg befinden und werde Di­s um 1» sicheren tun, je seiniger die Natim se­i. Dkkkvdlsschs russisme Stketiksxu.­E Eine neue Rose Rakowskis. _ London. Rakoimgit ha tief auf Grund it eine neue Mote an das is uchtet, ik nitrustion Hung RAR "eine unverschämte Zälj Gntschuldigung Englands sowie Bittajung der Fripatpersonen und Bramiten, die an der mißbräuglichen ÜBerlesung des Briefes bil­ tligt, seten, fordert. Er schlage ferner vor, daß ein Schiedsgericht Die Faridh­it aber Echt- Beit Des Briefes prüfen sol. Die „Epening News“ erlärt von offizieller englischer­­ Seite, daß die englische Regie­­rung einen derartigen Vorschlag nicht annehmen werde, weil sie nicht gewillt ist, Die Kanäle aufzuheben, durch die sie sich stets über das Treiben der So­wjetregierung und der Kommunisten orieniert.­­.« « Neue französische Botschaften Paris.Der Ministermthat etnannttderleakiau Zum Botschaftersinsondom Peretti della Rocca Votschaftekit hudiih RM Besnard zam Bjtsk bezifnet und eine it · ‚Die Politik der Vereinigten . . 0 Berhalten zum Völkerbund und Ruhland. Dötkerbund m­eiche Streitfälle, an denen Amerika nicht unmittelbar beteilt sei, vertridelt zu werden. Dies schliefe aber nicht aus, das Amerika dem Schiedsgerichtshof im Haag beitrett und sich auch an zwischenstaatlichen Tagungen beteilige, so­weit Dierdburh nut eine Einmischung fremder Staaten in die amerikanischen Angelegenheiten zu besorgen sei.­­­­Washington, 3. Orfsber. Aus offizieller Duelle wird gemeldet, daß Die Anerkennung der Sowjetregierung‘ seitens Stanfrids keinerlei Aeenderung in der russischen Politik der­ amerifanisgen Regierung hervorrufen werde. Lob Dieser offiziellen Meldung ist man in politis­chen Kreisen überzeugt, daß die­ amerikanische Regierung früher oder später mit der Anerkennung der russischen Res­gierung fi werde befassen müssen. natur-a Wapr »Halt-INDE- gtsnstagztmz Prssident sooridgehgt gwaedk eine Stellung zum Belferbund N Be ae a ih rt Am Bomersee. Italienische Briefe von Mathilde BernerNoth. ° Chu ! " Ende April Neffenchen auf dem jenseitigen Ufer in Cademaria abfeht, wo alles zu den Blumenwundern der Ville Carlotta strebt.Das Schli­ößchen"mit"s­eine­n paradiesischen Garten­­anlagen war Eigenmundessserzsogs von Meiningen Disser . Hatte eine seiner­ Hofschauspielerinnen geheiratet, — Toll­­ eine samose P­erson sein —, und die Glücklichen Tamen . Kniiis wirds nun Sommer. &s­iebt ein unge­n jeden Frühling hieher in ihr Wlumenidyft. Im Kriege Dann wurde auch dieser Vefis vom italienischen Staat be=­schlagnahmt und seitden verwaltet — Der deutsche Fürst wird wohl nie unwiederfahren. Nur der alte Gärtner Vincenzo schmärnte feuchten Auges von der Güte und Schönheit Der einstigen Herrin. 2 ° ° 1%­­ .Gegenwärtig ist diesky schrka dies nur 111.in seiner Eng­­länderschafglieichtzeitig zu genießen,nachdem jede P­erson Lireröo Eintri­ttsgeld absgel­aden hat und dann jage­n einen die Diener best so Durch, wie bei allen Gehens­­unwürdigkeiten. Alhufih! Mit einigen Schwier-zeiten und erheblichen Kosten verschaffte ich mir einen „Bermesio“, im Park malen zu dürfen. Die Administrationskanzlei befindet sich nämlich nicht etwa in Gadenabia, fordern in Dienagio, eine Stunde imeit­iweg.. Auf Grund dieses Schriftitüches darf m­an dann, für einen Tag, sich mindestens frei in dem Grundstück bewegen, an schönen Bläschen nach Be­­lieben verweilen und so wie man dann in die Si­lten­­­appe einfangen. Schon von der Strafe aus, durch Das grohe Gittertor, erblicht man ein Steinbecken mit Lotos­­blumen. Ums Ufer­ spannen sich, gleich Einstlichen Gwin, den Glematisranfen voll unzähliger weißer Blütensterne. An den Steinen Der Sreitreppe sind Teppichbeetanlagen, deren Mittelstüc jeweils eine Mufa. Geheimnisvolle Gar­­tenspege verschwinden nach rechts und links im von Lorbeerhainen und dem der Rampe des ersten Stod­­terses überblicht man deren gradgestubte Wipfel. Die äußere Lorbeerwand ist mit rosa Kamelien bepflanzt. Im Mittelfaal der Billa befindet si eine Sammlung von SE Mei. Billa Sarfotke, des in Taum 18 Deinuten Dauernder Sahıt die, Meimorplafisten, Conoses „Amor und Psyche“, wie sie abıtes Plühen und Duften an. Die südwärts gerichtete hohe Mauer unserer Burgterrasse ist mit uralten Mletter- Rosenflächen bewachsen, die Mesttausende por Blüten er­­fließen, auf den Resten gibts schon Lenkojen, Berbenen und soger Löwenmäulchen. Besonder Uppig sommelt hier­­lands die Olyzinien por, zehn Meter hohe Bammenbäume erklettern sie mit Leibtiekiit und überziehen deren Dunkles Brün mit ihren Ila DBlütentrauben. Ueber der Se­ fdim­­merts von Gabenabia herüber bunielco!, das sind die be­­rühmten Rhododendron im der Billa Garlotte. Dann wirds Zeit, Diesen Ausflug Dinüber zu magen. |. «»De­r Mai ist gekümmer­t«,so»Fingen in sürich diestus deines­ zu mittemächtiger stunde vom Festungswall des Lindenhofes über die schlafende stadt Aber die Bäume schlagen heuen noch durchaus nicht aus und die»M­enschen müssen mir Sorgenzuchs bleibsen,ob sie dazu Lu­st haben oder nicht. &8 ist dort Falt, bitter kalt und regnet Einbräben. Wer so fürchsig war, das Winterzeug­­chon ins Lichhaus zu tragen. Dem­ ihk eine Ta Influenza sicher und melsen Rohlentorrat erschöpft ist, bestellt Teufzend no ein paar Seniner Diesesäteiteten Artikels. So steht es­­ laut Bericht in Limmatatbani— Wie anders in den eiüdlichen Bhüalendörfern am­ Somersee, da last und Ar diesem strahlend schönen Drorgen stieg: ich Hinab zum Landungsplad Bellagin und Dort an Bord in „Rlinio”, .­­ s jonnt sich alles. Schatten sen­sterbodh anders und wunderschön in echtem Naten trial. Das Hauptftüd ist „Mars und Aphrodyte“, freis­piehend inmitten des Saales auf hohem Spiel. In d­en den Wänden herum läuft ein breites Marmorfließ, Shora­waldiens berühmter „Alexanderzug“, das Original. De übrigen Räume des Hauses sind nicht zugänglich. Dann tritt man hinaus in den harten Eden. Japanischer Rasen, absolut rein, ohne jegliches fremdes Blättchen oder S­älmchen, eine Gruppe vreichblühender Amarillis, der prachtoph­e alte Magnolienbaum bis zur Erde belaubt, eine Walligquelle im Moos von milden CHllamen umstanden) sind so Die ersten Einbrücke. Dann führt ein Wandels­gang mit Citronen bepflanzt, deren gelbe Früchte auch das Lattengitter herabhängen, am Wasserrosenboden por« Bei, in Die Agatheenanlagen. Da stehbt man denn wirklich in sprachloser Lieberrashung vor Diesem Blumenwunsters Ganze Bolster Der Lieblichen Blüten ziehen si zu bei­­ten Seiten des Weges hin, alle Schattierunger Rosa bis ins Dunkelrdt, von zarte Süederfarben bis ins Kardinal­­violett, dem Schüefelgele in Orange und Rostrot, dazwis­chen mieder weiße wechseln ab. Blätter sind kaum zu entbeden per Tauter Blüten. Und immer größere und größere Azaleenbäumchen folgen si, bis der Zugang an einem roten übertrachtenen Papillon schließlich eine Hede, nein, wein fürmlicher Hohlweg von Azaleen wird, Aber erst Die Rhabadendron! Bier bis fünf Meter hohe Bäume mit Rudtend roten Blumenbüscheln. Oft habe·­in chaabisehem Tage waken müssemachs könnt ich jm reinsaufendstel dieser Blütenpracht auf Die beredeten Gräber meiner Lieben in der Heimat zaubern. — IH malte stubenlang, bis ich wirklich etwas von Sarbenrausch verspürte. Eine „Sypnphonie in Grün“ be­­ruhigt wieder Auge und Hirn. Zum schönsten fr­­iesen, märchenhaften Garten gehört das „Tal des Schweigens“, S5 läßt sich mit Worten nur schwer schildern: Eine sanft „ansteigende Mulde, mit­ einem W­pfleräberchen, das_aber­­ « «"

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