Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1924. November (Jahrgang 51, nr. 15428-15453)
1924-11-25 / nr. 15448
Nr. 15448 Hermannstadt, Dienstag den 25. November AUMR:: Schriftleitung und Berwattung.Hermannstadt Komgmmannstraße NrP-Fernsprecher Schriftleitung UrJI Verhaltung Uk431 MMUIchLCISO—,mitzustellang nit nailichLeibs-,mit Postversendung für daanlandmonatliihhei 66— such-Ausland monatlich Leilso—Einzelne21ummee Loi 3—Bezugspreis: für Hermannfadt: ohne Zustellung 51. Jahregang Heracdonald- Vertrag mit 1 Hufen hinfällg, Zwei englische iden an Wieskem. London, 23. November, Der Außenminister hat 2 Noten an die Sponjerregierung gerichtet. In der ersten Note erklärt die englische Regierung, daß sie zur Ueberprüfung des Vertrages Machmalds mit der waifiischen Regierung festgestellt hätte, daß Dieser Vertrag dem Parlament zur Ratifizierung nicht vorgelegt werden kann. Die zweite Note teilt mit, daß die Regierung den Brief Sinowjews als echt Beiradhıtet und Daß sie Dieser Brief für ein Mittel der rufsischen Propaganda hält, obwohl die ruffische Regierung feierlich die Verpflichtung übernommen het, seine kommunistische Propaganda in England zu treiben. Infolgedessen'denkt Die englische Regierung die Aufmerksamkeit der ruffiigen Regierung auf die Sorgen eines falhen Vorganges hin, Der das Verhältnis der beiden Regierungen zueinander ehe beseinflussen werde. Erläuterungen der englischen Breite. London, 23. November. Die englische Presse erklärt, Daß damit das Übereinkommen mit Rußland als hinfällig angesehen werden kann. England wird jedoch weiterhin bestrebt sein. Durch Handelsbeziehungen Die Verbindung, zwischen den beiden Regierungen aufrecht zu erhalten, auch: bleiben barläufig Die beiden diplomatischen Vertreter auf ihrem Blake. P Dieser ganze Zustand dem aber nur als ein vorübergehender oder als Prüfungsabschnitt angesehen werden, und erst das künftige DBerhalten der Soljet wird zeigen, ob all diese Beziehungen abgebrochen werden müssen oder ob sie erweitert oder bertieft werden können. Aus russischen Geheimarchiven, Ron R. Berthold. 3 ist bekannt, wie ängstlich die Ententemächte der Stage nach der wahren Schuld am Weltkriege auszuweichen suchen und wie streng sie die Geheimnisse hüten, die in ihren Archiven vergraben sind. Sie haben after, Grund dazu! denn würden sie den Mut’ zur Veröffentlichung finden, dann würden alle Voraussehungen des Berfailler Tiktats in fi zusammenstürgen wie ein Rarten- Haus. Wohl sind sie und da Tatsachen aus der Vorgescichte des großen Krieges ans Licht gezogen worden, Die es dementiert werden konnten, aber immer noch fehlt es an Veröffentlichungen, die dem Standpunkt des Mobitifers dief3 Historiken Forschers aus Tüdenlose Stlarheit schaffen und der Weit die Yugen FIRN- Zap: wir von den Ereignissen wo und die möge Tistanz Hätten, ‚um rein objektiv urteilen zu können, i eine Versegen- Heilsphrase, die die Furcht diktiert, Transreidh, England und Italien. haben bisher in allen Sprachen — geschtiegen und nur aus dem ehemaligen zariktisicen Aufwand sind vereinzelte Trofirmente publiziert worden, als in den Sammlungen, in Zeitungen und Zeitriften, oft nur als halbverstecte Anspielungen, Die wir als +ahlen begrüßen dürfen zur Erhetlung des Trinkers, man die Menschheit so gern its Halten ee a it mn ent Werk poröcn, D u 2an Meer vliger Amtes’ hat Sredrif-Saiene den "ihen Schriftwechsel JswoLstis deutscher Uebertragung ersceinen Lassen.*ie Publikation umfaßt 1374, die ruffie Tiplomatie in der Vorkriegszeit schiwer von denen 556 bisher noch völlig * in mifiider Sprache sind sie ar. Aus dieser Angabe N “dien das et Aronologisch für den Historiker hat. 53 wetragn, dem «in Fünfter en it 'e Seit, in welcher 33= cs und Poincare zus nd Später Präsident matiiche Fäden um m dichten Neb zu= Mieerengen am anlreich Eljahane mußte das neidiiche Eng» Schweiter‚don. das “Bei Der bi E Wohl wurde das Freundschaftsverhältnis zwischen Rußland und Frankreich zeitweise getrübt, so während des Tripoliskrieges und der Begegnung des Zarenr mit dem Deutschen Kaiser in Baltiscport, aber Iswolssi mußte die Harmonie immer ‘t wieder herzustellen. Mit welchen raffinierten Mitteln dies zumeist geschah, ist aus feinem en ersichtlich. Leider mangelt 8 uns an Raum, a . ««vs . Werk um "ertenmnat a Bd und Das. „Sriedenstie5e“ der auf Seder) und Berder( verbündetem so recht ar bemeist. In dem englischen Blaubuc ist es mit voller Absicht ‚mengelaffen, AB Präsident Poincare vom 20. bis 24. Juli 1914 in Petersburg weilte, wo er mit höchsten Ehren aufgenommen wurde, fanden zahlreiche Besprechungen statt, die man damals und später als ganz harmlos Hinzustellen versucht hat. Hier ein Beweis für Ddiefe. „Harmlosigkeit!“ Buchanan, Der britische Botschafter am Sarenhofe, telegraphierte seiner Regierung: „Minister, der Auswärtigen Angelegenheiten und französischer Botschafter sagte mir vermuulich, Ergebnis des Tempes Des Präsidenten der französischen Nepuplis fet gewwssen, folgende Punkte festzulegen: 1. DVollfommene Gemeinsamkeit Der Anfichtem über die verschiedenen Fragen, daten die Mächte gegenüber« stehen, was die"Aufrechterhaltung des allgemeinen Siiebens und des Bleichgewichtes der Kräfte in Europa und besonders im Osten anbelangt. 2. Entschluß, in Wien Schritte zu unternehmen, um ein Verlangen nach Aufklärung oder irgendwelche Aufforderung zut verhindern, die einer Einmischung in Die inneren Angelegenheiten Serbiens gleichsämen und Die Dieses Berechtigtenreise als einen Angriff auf seine Souveränität und Unabhängigkeit ansehen könnte. 3. Feierliche Bestätigung der dur Das Bündnis der beiden Ländern auferlegtenr Verpflichtungen. Und solche Abmachungen wurden getroffen portreibung des österreichischen Mltimatums an Serbien! >.Lage des Besuches Bonicares in Petersburg fällt insode, die uns Phaleologue, der Nachfolger Bel- Zarenhofe als Vertreter der französischen Re= “fr. 68 sei vergönnt, "hier daran zu erinnern, gab der Großfürst Aitolai Niklajewitsch ein Poincares. Bei dieser Gelegenheit sagten 'nnen Anastasia und Melige, offinnen, zu Phaleologue: „Wissen die Sage erleben, heilige Tage! nnhau merdben, die Kapellen Sambre et Meuse spielen.. t DBater ein. Telegrammirer kündigt mir an, daß wir, haben werden.... Warten niere, Die mich niemals ringen, eine mitgenommen ja, Erde auf Yand wird vernichtet sein...“ Dann plössig: „Ich muß mich mäßigen, denn der Kaiser sieht mich an“. Und dabei behauptet Poincare i den Schilderungencon seinen Aufenthalt im Rußland, Damals habe sein Denen die Ehe eines Krieges geglaubt! ER ETAGE FRASERETNEH TER KV ERTEILT BATTERIEN ENTER GEN r h Die Bafan Apaehlfeit, An Brängen auf en Bularest, 23. November. Ber „Universal“ erklärt folgendes: Die Beschuldigungen, die der garanistische Abgeordnete Lupescu in der rechten Ragısizung gegen zehn liberale Parlamentarier, wegen deren Teilnahme an der Bahaffäre erhob, sind bis heute nicht widerlegt worden. Auch die etwas gewundenen Erklärungen des Arbeitsministers Waffen mit Recht vermuten, dadan den Behauptungen Lirpescuseiiras wahres daran sein muß. Die Oeifent- Uhfeit erwartet mit gespanntem Interesse, welche Stellungnahme die Regierung dazu einnehmen wird, besonders mit Rehficht auf die jüngsten Erklärungen des Ministerpräsidenten, des befanntlich versicherte, daß niemand, in welchen Range und in welcher Stellung er immer sei, geschont werden würde. &s fer bödjste Zeit, daß Die Reini» gungsaktion unseres öffentlichen Lebens endlich «einmal begimme. . ortjegung der Angriffe gegen die Regierung. « Aufiündigungen der Opposition BukarestZs NovemberSn Oppositionskrisknvziw angekündigy daszm detiiaelsstsea Wocisch-Offenswegegen Die Regierung im verstärkten Maße aufgenommen wird. Sowohl Die Bach-Angelegenheit als auch die Angelegenheit der jün interschleife bei der Gisenbahn werden von der Opsition zum Anlad eingehender Mitteilungen und Interpellationen genommen werden. Da dem Abgeordneten Madgeards die verlangten Äste noch nicht zur Verfügung gestellt wurden, beabsichtigt er, Die in seinem Refige befindlichen Sortimente im Parlamente zur Verlefung zu Bringen und auf diese Waffe, die öffentlichen Erörterungen über Biefe, Angelegenheit zu erzwingen. ‚England fordert die Schulden der Alliierten, 2oudan, 23. November. Die Zeitungen melden, daß sich Zori Shurilt entschlossen habe, von den Alliierten die Zahlung ihrer Schulden an England zu fordern. Der Minister will für, biefen Zived, die interalliierte Finanz- Konferenz in Paris, die in der ersten Woche Dezember eröffnet wird, bewüßen und gelegentlich dieser Konferenz auf die Lage Englands hinweisen, wonach England seinen Verpflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten nach"Aus diesem Stande ist Daher England nicht in der Lage, von seinen Sicherungen gegenüber den Alliierten Abstand zu nehmen. Der siebenbürgische römisch-karnanen 'kommen“ müsfe.