Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1926. Januar (Jahrgang 53, nr. 15754-15778)

1926-01-24 / nr. 15772

«s I ( a] BEE Bari. = — $ ’ » « .« . N Be » , « ».-;Y7---. Ase­. RR: Allgemeine Volkszeitung fie das Deutschtum­ in Rumänien Sıeiftleitung u. Verwaltung: Hermannstadt, Königin Mariastr. Ar. 23 — Lernsprecher: Schriftleitung Me. 11; Verwaltung ir. 431­­— SFweigstelle Bukarest, Sir. Sarindar 6, gerissprecher 73/28 Bezugspreis für einen Monate Hermannstadt: ohne auftellung Lei 765 —: mit auftellung L 8%­­: mit Postwersendung: Inland: L 82 °—; Lafarett: L 90 °; Musland: L 120 ° Einzelnummer L4 Re. 15772 Hermannstadt, Sonntag den 24. Januar 1925 583. Iahegane Aus dem Ministerrat. Der Bericht des Finanzministers. — Die Gemeindewahlen festgelegt. Bukarest, 23. Januar. Im gestrign Ministerrat erstattete der zurückgekührte Finanzminister Berikt über die Ergebnisse seiner Pariser Neffe. Aus seinem Berict ging hervor, daß er mit den maßgebligen Main­er Stellen erfolgreiche Vorbesprechungen wegen der K­on­­solidierung der­ romanischen Kriegsschulden an Frankreic gehabt hat. Ebenso hat er das Notwendige Zur­eitung der Ehe mit Italien über den gleichen Se­­genstand veransagt. Im Husammendeng dam Beikt in wirtschaftlichen Streifen, Titulescu Habe amkiklic jener Washingtoner Verhandlungen günstige —­chnungen mit Mrc Miszckjkniedleuten beiwa die Sy­nahm­e einer ausländiscen AnleitthIissii­ als die englishe Ruanzkteiligunist HMbndi Anlest in Paris den Finanzminister anvarfegt. Der Ministerrat regte ferner den Datum % Die Gemeinderatstrachten für den 17.—20. Februar für. Fortgang der Verhandlungen über das Kirchengebet. Seuische Parlamentspartei und evang. Landeskirche beim Kultusminister. Bukarest, 33. Januar, die Leitung der deutschen Parlamentspartei und die Vertretung der­­ evangelisten Landesfirte nahmen gestern mit dem Kultusministr La - Padatı Führung und verhandelten über die grumdlegen­­den Fragen de neuen Kirchengefeges. Bukarest, 3. Januar. In der gestrigen Kommis­­sionsberatung des Senats über das Kirchengefeb wide Beute abgefestigten werden­ über die Artikel Beraten, die omi Webertritt 71 zur atweren Sofession handklu und awdhjüsdr » rightlichen stgkn für den Befinn Pfavem« Bache-He beim uebertritt bäte en einer * wen Tie Verandlungen w­urden fahr Tebhaft, teilmeise Teinen­ skaftfich geführt. Tie Sommationsberetumgett Dikeffen EEE ax EN SH “röR h MR EEE e>. e > r Ein 3­4 "·-q zu p2WkY-sz Bukarest, 33. Januar. Im politiscen Kreiser enragt geißes Aufregen die erst jet Bekannt gewordene Tatsacht, dab die Uperescupartei War­burgen gleichzeitig N­­­ational­­partei mit einem Antrag auf Einleitung von Werhand­ wohl an die Baronistenpartei, aß auch an die Jungen über eine Negierungsg­eride Parteien hakm unter © bende natten als zaraniftikfe­­ gelehnt. SE er nn­ame SERIE TREE} 4: Ss Die Gefühlskrisis der Minderheiten und ihre Ursachen, (Dr. Th.) Es wird schwer zu entscheiden sein, megkhe Gründe die Regierung veranlagt haben, ich in einer derart ausführlichen Denkschrift von Amts wegen an die Oeffentlichkeit der ganzen Welt zu wenden, wie wir ge­­stern an leitender Stelle berichtet haben. Wohl ist der unmittelbare Anlaß dazu die im vergangenen Sabre er­­schienene Denkschrift der Vertreter der amerikanischen Kir­­chen, die in Siebenbürgen das nationale und religiöse Minderheitenproblem an Ort und Stelle studiert haben und in hiuderttausenden von Slugschriften den gespannt auf­ Horchenden englisch-amerikanischen Glaubensgenossen dar­­über berichteten. Die Dort erhobenen Vorwürfe, über die wir seinerzeit gleichfalls ausführlich berichteten, säen wohl in erst­er Linie duch Diese Denkschrift entkräftet werden und gleichzeitig soll den ausländischen Vertretern Rumäniens ein Mittel zu einer ausführlichen Gegenpropa­­ganda in die Hand gebrüdt werden. Denn schrießlich stehen Kreditwürdigkeit und Ansehen als­ Rechtsstaat im Aus­­lande in einem unmittelbaren Zusammenhang und wenn Die Denfschrift von Herrn Titulescu auf dem amerikanischen ee Sees wurde, 0 sollte Damit wohl au irtf­fe ein Srfolg erzielt werden. Der Iebtere it — mac) Den chiimifiigen Den leßtere 0 wa e­­ bereits erzielt i) . stät-sangevaehmisg,wie.­die­ Mivekwungen·für Romåni etxht einMnstiges Stadium­ getwtem Getrost sich nur,ob die mit dieser Stellung der in englischer und frannzösischer Sprache erschienenen Denkschrift»The MinorithsuestivninTransilvania«·berwandttheden gleichen Erfolg erzielen wird,und Rumäniens Ansehen als Rechtsstaahws durch die in die große Welt gedrun­­genen At­dite über die Behan­kung der religiösen und mit Ums­anderheiten stark gelitten hat,obsenso rasch wiederhergestellt weren kann Vielleichc­en wir aber nicht kehrt wenn wir diessenk Schrift nicht nur in diesen unmittelbaren Zusam­­enhängen beim diven CH scheint vieImehr,als ob die­­mänische Regierung endlichthrschemtm­ig gekommen wäre,dass es sich hier um ein Weitablem handelt, M nicht mit Schiebungen in mexpolitischer Natur Und mit f­allweisen Arrangements aus der Welt geschafft z werden kann Und diese Erkenntnis dårfte dqgerfreUs Hchstefeimuvschr in der Minderheitenfunge in den Wensahren erlebdm Sie läßt michs die vielenälm Wenendießr Denkschrift in einem etwas milderen Lichteckscheinem alses s vnstwis allteinm­üßtssm Gistwitztvas diesdegierung in der Denkschrift fests M:s Die Minderheiten Rumäniens besit­zen sich in einer schweren Gefühlskrisi.Es ist aber falsch, qnwnehmet,daß die Ursach­en dieser Krisis darin liegen, wo die Minderheiten,nichts gelernt und nichts vergessen« ObernWit wollen in diesem besonderen Falle vor allem unsere eigene Lage und Einstellung zu diesen Fmgen und unsere eigene innere­ Sefühlsrifis Darzustellen ver­­suchen, obgleich es sich nicht vermeiden hasfen wird, auch die magyarische Minderheit in diesen Dechantenkreis einzu­­beziehen. Um es gleich festzustellen: Die Sefühlsfrifis der Minderheiten besteht nicht darin, daß sie sich mit Schaffung des großromanischen Staates nicht her­abfinden können. Unsere Stellungnahme zu­ den staatlichen Um­­wälzungen des Jahres 1918. ist in der Medinsher Atı- Haußerklärung Har zum Ausbrub gekommen und von Dieser Linie ist seither weder unsere offizielle Volkspolitik ab­­gewichen, so hat sich eine irgendwie in Betracht, fom­­mende Strömung oppositioneller Natur, dagegen gebildet. Dagegen können wir behaupten, positiv an der Gechtaf­­fung des großromanischen Staates dadurch mitgewirkt zu haben, daß wir die drei anderen deutschen Siedlungs­­gebiete, das DBanat, die Bulowina und Bessarabien Durch Das Band der Dorfsgemeinschaft enger an unsere völ­­fische und geographische siebenbürgische Zentralstellung knüpften. Aber auch das Magyarentum Siebenbürgens hat sich ehr rasch umzustellen gewußt von der grundverschie­­denen inneren Einstellung eines herrschtenden Staatspoltes auf Die einer kleinen Minderheit. Gine „Gefühlskrisis“ im Sinne der romantischen Denkschrift, d. h. eine solche, die den Staat an Mich vemeint, seine Konsolidation nicht wünscht und die Wiederherstellung der alten Zustände er­­stießt, dürfte es auch beim Magdarentum Heute nicht mehr geben, diese Gefühlskrisis ist in verhältnismäßig kurzer Zeit überwunden worden. Hingegen hat sich bei der Ge­­samtheit der Minderheiten eine Gefühlskrisis erhoben, die dem Staate und der ihn vertretenden Regierung zu Denken geben sollte. Diese Gefühlskrisis kommt um Ausdruch in der inneren Spannung, die von dem bedingungslosen An­­schlußbefenntnis der Jahre 1918 und 1919 bis­­ zu dem im Jahre 1925 von ung zum erstenmal geforderten und von der mandarischen Minderheit au­­h in Anspruch genomme­­nen internationalen Bef ihmwerderecht führt. Das beweist eine langsame, aber stetig anwachsende innere Entfremdung zwischen Staatsleitung und Minderheiten, dr in einem schreienden Segensat­zrı den von der Regierung im Munde geführten Berafen der „rationalen Harmonie“ und dergleichen steht. Die Gefühls­­frisis der Minderheiten wird charakterisiert durch den Un­­terschied des Verbälmisses zwischen Mehrheit und Minder­­heit zu einer Zeit, da man uns ein weißes Blatt Papier überreichte, auf das mir unsere M­ünfce aufzuschreiben hätten, die von­ vornherein beteiliigt sein, und der PBe­­fchiwerdeichrift­ der ungarischen K­ofonisten an den Wölfer­­bund sowie der Denkschrift der englischen und amerikanischen Kirchen. Wenn die Regierung nur ein Hirchen Sinn für Tridiologie hätte, den sie in ihrer Denkschrift vom unzu­­friedenen Ausland fordert, so würde sie die Ursachen Dieser Gefühlskrisis Tanaft erfannt haben. Sie bestehen im einer voll­ommen verfehlten Behandlung des Minderheitenprob­­lems Durch die verschiedenen romänischen Regierungen, vor allem die Yechte.­­— »Es hat keinen Zweck k mein selnen hier alleunffere Wchwerden Wein­ mal anze1führen.Die Neb­en un­­serer Parlamentarier allein könnten h­eute schon zu einem umfangreichen Schwarzbuch über didie verfeh­ltespolitik Ruhmmmgestellt werdem Es war eine Politik,d­ie,wiie es kürzlichnusgedrückt worden ist zwis­chen Zuckerbrot und Peitächehsin und herpwd selth und jeder kkaren und staatsmänni­fchen sinh­ entbehrte.Es ist dabei unwesent­­­lich,»­obs böser Wille oder Verständnislosigkeit die MPts um­fachen dieser vielfchsten Politik waren.Oft überwiegt­­das er oft der andere Gindrick.Wenn wir die Schul­­politik eines Angelescu oder die Agrarpolitik der liberalen Regierung betrachte m ha­ben wir allerdings den unzweide­utigen Eindruck daß nicht Verständn­isl­o­sigkeit, sondern mus maxismale Bergeh­ungsucht für angeblich von den Minderheiten im früheren Jahrgeboten oder Jahr­­hunderten Begangene Beffehlungen die treibende Kraft war. Dazu kommt die Antwendung gemisse­ ums bisher unbekannter Methoden, die zum Glüh­en der ge­­schloffenen Abwehr der Minderheiten und dem politischen Seibid­ ihrer Führung gescheitert sind. Wenn Ange­­lescu im Jahre 1924 seine bestimm­en Schulterordnungen herausgab und sie nach dem Entrüstungssturm der Min­­derheiten offiziell­ zurückzog, im geheimen aber Ordre er­­gehen Tief, daß sie doch durchzuführen seien, so bereist das neben einer uns unbegreiflichen Unaufrichtigkeit vor allem, da die Regierung glaubt, mit Heberrumpe­­lungsperjfuden die Minderheiten einschüchtern zu können. Aber wo die Heberrumpelungsperfudhe mißlingen, jeßt das System ein. Denn ist es nicht, System, wenn in der Buloiina, wie wir kürglich berichteten, 5000 deut­­sche Schulkinder ihrer Schulen beraubt werden, ist es nicht System der schlimmsten Sorte nationaler­­ Vergeltungs­­politik, wenn die Agrarfrage aus einer sozialen Frage zu einer solchen der nationalen Eroberung gemacht wird, gar nich zu sprechen von den vielen „Kleinigkeiten“, die nach dem Eingeständnis eines romanisschen Blattes alle nur deswegen da sind, „damit wir rascher romanisieren können?“ Die romanische Regierung hat anläßli­cher Um­iragung des Bölferbundrates und dann zulegt im September und Dezember 1925 "Belegenheit genommen, si zu Diesen Fragen ausführlich zu äußern und wer die Antwort Ti­­­tulescus auf das Referat des brasilianischen­­ Vertre­­ters Mello­ Sranco über die­­Beichswerdeschrift der uns­garischen K­olonisten näher betrachtet, wird seinen guten Eindruck von den Intentionen der Regierung in Der Minderheitenfrage bekommen. Die Tatsache, Daß 2285 ungarischen Kolonisten, Die in den Jahren nach 1885 an­­gesiedelt wurden, über 24.000 so mit der Motivierung enteignet wurden, daß die grundbücherliche Registrierung zu spät erfolgt sei und geriisse Zahlungsverpflictungen der KRofonisten nicht erfüllt worden seien, beweist die schwache Grundlage der Argumentation wohl am besten. Der Varagraph 10 des Agrargesetes läßt sich in seiner Breite rechtfertigen, er ist mit dem ausgesprochenen Sieb der Enteignung dieser Beleger aus nationalen Brän­­den geschaffen worden und unwiderspricht daher den Min­­derheitenabkommen. Aber gerade der Umstand, Daß Der Bölerbund die PBeichswerdeschrift der Kolonisten nicht zum Anlaß nahm, eine grundsäkliche Entscheidung s " ER

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