Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1926. November (Jahrgang 53, nr. 16004-16028)

1926-11-25 / nr. 16024

«--r-­i-o-.-.-«-(——:-s—.-,«-sp«, »Es-»squ­­ es ? eg RAN VI = = + Ä Pe ) Nr. 16024 we­r Scheiftleitung: Hermannstadt, Königin Mariante, Tir. 33, Verwaltung: Nr. 25 — Semipreser: Scheiftleitung Nr. 11; Verwaltung Ar. 481 -- Zweigstelle Safarest, Ste. Salindar 6, Lernsprecher TUE Bezugspreis für einen Monat: Bermannstadt: ohne Zufteilung Lei 90—:; mit Zufteilung L 100 °­—; mit Postversendung: Inland: L100 °—; Bukarest: L105 °— ; Ausland: L 135 ° — Einzelnummer Lk Hermannstadt, Donnersten­den 25. November 1926 58. Jahrgang Bom Biharer Deuffehfum. Daß Ungarn einer der­ großen Friedhöfe des deut­schen D­orfes war, mußte man zwar seit langem, erfaßte es aber erst so recht seit dem. Weltkriege. Von Verein­­zelten abgesehen, war unte­r niemand die gefährdeten deutschen Siedlungen im Satmargebiet und in der Marmarorch, und heute noch werden Dörfer mit finsendem oder schon ver­­wehten Deutschtum­swatdet, so unglaublic­h Flingen mag. Daß in Grißwardein einzelne Deutsche leben, fand doch um eine große Stadt handeft, daß in der Nähe die schwäbische Gemeinde Ba­­lota mit 600 deutschen Einwohnern ist, wußte man, und hab außer dieser noch im Bihargebiet angeblich halb- Deutsche oder einst deutsche Orte sein sollen, das wußte­­ man so beiläufig, nannte auch Namen — das war aber auch alles. In dem Bezweben, Hier Klarheit zu schaffen, die ich das Biharer Gebiet durch den Satmawr Koe­­fdinger Kinzl beweisen, und auf deutsche Spuren untersuchen. Hauptsächlich das Ergebnis seiner Fahrt ist im nachfol­­genden verarbeitet. «» Drei Kiikom Eekeer Gwßwardiein liegt die Gemseinde Paradß«ölds­(Sieh­e’us),s die unter ihrsen MOOEin­ wohnern etwa 700 Dieutsche hat 5 diesse aus Ksompsolt(Hoe­vses) hieherg­es­iedelten Leute sind ganz weitgschend magyarisiserL Sie sfch sickenish sve Kindlerim disemagyarische Elsemsentnsp jschiule und hsabeneithen magyarisiertsen Satmarer Schwaben vingistkichiem Dkise Bierfabrik Dichiew Haggvemnachter hat« «3sh-werkkg Sinn für deutschie Fsrag wir daß selbsd dise Kinder .!chverr­eichsd­eutsschms Angi»e«stiellten die magyarische Schuke besuchen­ 500 Magyaren und 200 A­omänen bilden die Sibrsib­evölkerung Unter dem dsorthsteimischen deutschen Namennsemden wir Pauy Hule Staker,Rici,Jäg­er, Feynba­ch­,Rollingser,Schmidt,eri­zcer,P·asker,H­autz,c«nl­­dorfey Kelliesrunde ecken JHIKsörsökstarjasn(Tar'ian,),welchjesjvlestlich GAB- wardeim an derud­gzarischen Grenze liegh sind·gr anzähn­­­ lichie Verhäl­tnis­e.Dises etwa BOO ganz magyarisiertsen Deut­­kschm stammsen hauptsächlichs aus Komqasolys einige Famiilien auguivta",die Kindser bessuchsendckekachtols schm­agyarische SchlusseJeZOO Romänsen und Magyarenbild sendbc übung­. Bevölkerung. Familiennamen: Schmidt, Stoder, Nilges, Dawald (der jekt Divathi heißt). In der rumanischen Gemeinde Szentandras (Santandrei) und in Biharpüspárfi (Episcovia Biho­­rului) sind etwa je 100 D­eutsche. Berränungen vom nahen Palota. In Szentandras besuchen die Kinder die romanische, in Biharpüspolki die magyarisch-katholische Schule; in bei­­den Gemeinden sind die Drutidhen für magyarisiert. Spabolapi oder Erolafi (Dlafig) im nördlichen Teile des Biharer Komitates, it eine fast rein­er Siedlung, die magyarisiert ist. Ihre Vorfahren wurden 1751 aus dem Elsaß durch Gentrys und besonders duch den theresianischen Oberst und­ Grundbesiter Ladislaus Dra­­wegfi, einen­ Storaten, hier angesiedelt. Der lutherische Pfarrherr hat 1815 eine Geschichte des Dorfes geschrieben. Sie waren bs 1858 Lutheraner, und traten dann unter dem Einflusse einiger im Dorfe lebender Reformierter alle zum reformierten Glauben über; bis 1840 war der Gottes­­dienst nachweislich deutlich. . Spabolafi war in seiner luthe­­ranischen Zeit der Sit des gemeinsamen Pfarrherrn für Großwardein, Großfarol und Spabolafi. Heute sind von 760 Einwohnern beiläufig 600­­ Deutsche, 100 Mag­yaren und 60 Storaten. "Diese Spigonen halten sich für Schwaben, sprengen aber magyarii, und ihre Kinder besuchen Die reformierte magyarische Schule. Die ersten Siedlernamen waren DBolinger und Steinmes, Tebterer nennt sich Jest Köpejd, die Göß meinen fin­det. Deutsch blieben die Na­­men Steinheißler, Schmidt, Hildebrandt u. a. Ganz nahe liegt die Gemeinde Monospetri (Petreu), Die magdya­­rische, romänische, slopafische und etwa 200 deutsche­­ Be­­­wohner hat. Sie kamen vereinzelt vor 40 bis 60 Jahren wegen des billigen Bodens aus den Gebieten westlich der Donau. Sie sind katholisch und magyarisiert. Namen: Meister, Sped, Schmidt, Gherfe. Einige Deutsche aus dieser Gemeinde wohnen im ganz nahen Margitta. Auf der Szintadtanya (Post Santeu) südlich Margitta, eine neue schwäbische Siedlung. Aus dem Satmargebiet (Bejch­­ned) kamen 1911 die ersten Siedler wieher, weitere folg­­ten wegen des billigen Bodens. Materiell stehen Diese Schraaben sehr gut, haben 60 bis 100 Zoch pro Familie. Ihre 16 sehnlpflichtigen Kinder schiden sie vier Kilometer weit zu Fuß nach Mieste in die magyarische Schule, Na­­men: Johann Sajtanz (Vertrauensmann), Merk, Vetter, Heim, Emmeli. Auch in anderen Orten z. B. Refbanya (Baita), gibt es einige Ddeutsche Familien, meist stark magyarisiert. Die Stadt Großwardein hat nach der Volfg­­sählung von 1920 598 Deutsche (ohne die deutschsprechen­­den Juden). Wenn man aber tiefer dringt, findet man eine­­ ganz bedeutende Zahl von Deutschen., Cs läßt sich 3. DB. feststellen, daß fast alle katholischen Kaufleute eigent­­lich Deutsche sind und daß auf dem katholischen Friedhof jeder zweite Grabstein einen deutschen Namen trägt, da­­bei aber wenig deutsche Inschriften. ‚Das Großwardeiner Deutschtum, das im allgemeinen — Ehre den Ausnah­­men — stark magyarisiert ist, Hat auffallend viele Intel­­lektuelle, die zum großen Seil von österreichischen Offi­­zieren und Beamten abstammen,, Man schäbt das Groß­­wardeiner Deutschtum auf annähernd 20.000. Das Gesamtergebnis unserer­ Untersuchungen ist also folgendes: Es leben im Bihargebiet, abgesehen von Groß­­mardein, über 3000 Deutsche, die­ zum großen Seil stark magharisiert sind. In vier Gemeinden (Palota, Spabo­­lapi, Köröstarjan und V­aradgöllös) it der deutsche D­e­­pölkerungsanteil der ftärukite, Szintaptanya im Neuland. Wenn wir das teilweise verlundene Deutschtum Großwar­­deins mitrechnen, handelt es sich um über 20.000. Sollte Dies eine Zahl sein, die wir ignorieren können? — gewiß nicht! Oder müssen wir vor den zweifellos großen Schwie­­rigkeiten zurückschreden — das gewiß auch nicht! Also muß etwas geschehen. Das Wie und Wan ist erst im Stadium der Erwägung und Beratung, ‘ Dr. Egon Sundhardt. . Jeder begreiff ich, da es si Abgeordneter Dr. Roth beim Ministerpräsidenten. Verhandlungen über die Staatsunterjragungen der konfessinsellen Schulen. _ DBufare­st, 24. Novem­bber. (Rabor.) General Ave­­rescu Hat Heute den Führer der Deutschen Parlaments­­partei Dr. Hans Otto Worth in zweistündiger Audienz empfangen. Die Besprechung besie­ht auf die allge­­meinen Minderheitsprro­bleme, besonders auf Die Stage der staatlichen U­nterftügung der konfes­­sionellen Schulen. Morgen­vormittag empfängt­er Ministerpräsident den Präsidenten der Magdparischen Partei, Graf Bethrlen. Nach Mitteilungen aus politischen Krei­­sen Herrscht eine optimistische Stimmung. Man glaubt, daß die Wünsche der sperden­ Minderheiten wahrscheinlich erfüllt Bon Mofful nad) Odeffa. Bon Dr. Paul Rohrbach). Einige Zeit, nachdem zwischen England und der Tür­­kei der Vertrag über Mosful abgeschlossen war, der im wesentlichen den Verzicht der Türken auf Dies wirtschaft­­lich und strategisch gleich wichtige Gebiet enthielt, wurde an verschiedenen Stellen in der europäischen Bresse Die Lesart laut: Hinter dem türkischen Nachzug steht in Wahr­­heit eine Verständigung auf Kosten Sowjetrußlands, für den Fall einer Kıisis des Bolschewismus­ England, so hieß es, habe die Türkei als einen eventuellen Verbün­­deten gegen Moskau­ gewonnen und ihr dafür die An­­wartschaft auf die mohammedanischen, von sogenannten Sataren, d. h. Osttürken, bewohnten Seile von­ Transfau- Tafien eröffnet. Dies konnte man an sich für glaubwür­­dig halten, denn es war immerhin auffallend, daß Der schließliche NRüdzug der Türken in der Mossuler Trage so schnell und so vollständig­ erfolgte, und daß auch das Parlament in Angola den Vertrag so gut wie ohne De­­batte annahm. Indes nicht überall wurde das Abkommen, so beur­­teilt,. Es gab auch Stimmen, Die eher geneigt waren, die türkische Nachgiebigkeit davon herzuleiten, daß Italien drohend im­­ Hintergrunde stand und daß Mussolini im Falle eines bewaffneten Konflikts mit Draugeisterung den Soldaten Englands gegen die Büfgei gespielt hätte, um sich seinen Sold im Südweisten von Kleinasien zu­ holen. Dieser Teil der Türkei war ja beim Friedensschluß den Italienern schon zugesprochen worden; nur sagten sie nicht, von ihm D­esis zu ergreifen, weil die Türken ge­­zeigt hatten, Daß sie starr genuug waren, den Friedens­­vertrag unter die Füsse zu treten und zunächst einmal mit blutigen Köpfen die Stanzosen aus Galicien, das ihre kleinasiatische Beute sein sollte, hinauszumerfen. Stop alledem war es auffallend, da­ der Vertrag wegen Moffal in Moskau­­ offen Mitbehagen Hervorrief und die Türkei seinetwegen von der Sowjetpresse eine ganz­­elechte Sensur erhielt. Folglich mußte man bei den Sow­­jets Brand zum Mißtrauen Haben, und dies Mißtrauen konnte ich nur gegen eine eventuelle weitergebende Verständigung zwischen Türken und Engländen richten. Aun hat die Zusammenkunft von Obejfa das Eid gewechselten von neuem verändert. Natürlich sind Die Reben gleichgiltig, denn ihnen liegt nichts ferner, als Die Oeffentlichkeit darüber zu unterrichten, was Die Sowjet­­miteinander russischen und die türkischen Staatsmänner ausgemacht haben. Man kann aber die Reden auch ug ungeiefen Iaffen, getifle, Tatsachen, und Beobachtungen sprechen deuflicher als alte Mitteilungen, mögen sie nun von den ruffischen oder von der tiffischen Seite ‚kommen. Derjenige Staat, für den eine modernisierte und starke Türkei die größte Unbequemlichkeit bedeutet, ist ob die Frage England. Für die englische Volitit Bilder außerdem wffishe, d. De zur­zeit die Bolschewistische Re Alien einen unabänderiigen Richtpunkte Solange die B fchewisten imstande sind, in China und Indien, womöglich England ji nicht mit der Sowjetmacht versühnen. Der plöglich aufgeflammte gefährliche Kommunistenputsch auf Java ist ein Beweis dafür, wie Moskau dort unten arbeitet. In früheren Jahren wäre ein solches Ereignis undenkbar gewwesen. Wenn die bolschewistischen Agitatoren sogar eine nächstens ans in Afrika, gegen England zu arbeiten, fann E Bevölkerung von der sprichtwörtlichen Sanftmut und Fried­­fertigkeit der Javaner zum bewaffneten Aufstand gebracht haben, so ist das ein erschreckendes Warnzeichen für Eng­­land. Eiwischen einem roten Moskau und London gibt es keinen Ausgleich. Kommt es aber zu einem Konflix, so bedeutet eine starre Türkei in ung der Gefahr für England. An dieser Stelle geht Der Plan Des gegenwärtigen faszistischen Regimes in Italien ein. Mufsolini weiß wohl, und wenn er © 3 selbst nicht wisfert folkte, so willen­­ andere fazzistische Politiker, daß Italien einen überheizten Kefsel mit zugeschraubten V­entigen immer ähnlicher wid, und zwar in doppeltem Sinn, was das Mißvergnügen über die Sinechtung durch den­ Faszismus, und was die zuneh­­mende Ueberwölkerung betrifft. Es gibt nur ein Mittel, um die Erprosien zu verhüten: Erfolgreiche Ausdehnung, des italienischen Machtbereichs, d. H. Eroberung. Mus­st Krieg mit dehnung im westlichen Mittelmeerbeden Frankreich. Ausdehnung in Afrika it ein langwieriger Klo­­orialkrieg mit höchst unsicheren Vorzeichen. Ausdehnung auf Koffer der Türkei wäre ein Pau, für den sich un ihn bestimmten Voraussetungen England sicher und Frankreich vielleicht, gewinnen Liegen. Außerdem­ natürlich. Griechen­­land. Das griechische Volf focht vor Türkenhaß.­ Die Aus­­weisung von einer Million Griechen aus der­ Türkei, der Berfuft dreitausendjährigen , griechischen Wolfsbod­ens in Keinasien, sind Ergebnisse, mit dene sich das griechische Nationalgefühl nie abfinden wird. Man muß diese ört­­lichen Beffer kennen, in eine V­orstellung davon zu haben, was das Gefühl beleidigten Bolßßtums bei ihnen noch ber deutet. Auch Bulgarien wird mit in diese Rechnung ein­­bezogen. Thracien, das die Türken in ihren­ Tekten sieg­­reichen Kriege von den Griechen wieder erobert haben, wäre geeignet, als ein griechin­g-bulgarisches Teilungsobjekt (Arianopel für die Bulgaren) zu dienen d­as kommende Frühjahr von einem festen italienisc-griechischen Kriegs Viell­eichst ist sesver frühhfchottfürd Man im SchLattsen Englfands gegen die Türkei zu ift jvolchen Die Türken aber fürchsen etwas d­er Art.Seew­isssen ist, daß der Faszismus im Käfig hin und her fährt, am von Stäben rüttelt, ame Boden Fracht und magt, um auszu­­brechen und sich eine Beute zu RN Ewig Fan­er seine „Größe nicht daran betätigen, daß er auf den Sa in Südtirol und auf den Stovenen in­ Istrien umher­­trampelt. Der röm­ische Speer zielt auf Matte und der Y - Di Tlante Berdoppel­­en | Fi u

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