Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1927. Januar (Jahrgang 54, nr. 16055-16077)

1927-01-01 / nr. 16055

,T­·T,LI3-ku«ei ‚Hermannstadt, Sonnabend Mebrigens ist es auch ein Zeichen Der neuen Zeit — ‚man dende Stock biok an die Sahre vor dem Weltkrieg — daß wir solche Sedanten am Ende des Jah­res 1926 äußern können, ohne fürchten zu müssen, daß unsere Loya­­tät zum Staat Darunter Leiden künnte und wir mit dem Mafel mangelhafter Staatstreue Belastet trerben dü­ften. 8 ist Beute Bottierdant Dach so: Wer durch Die oft niederdrücenden Ereignisse des Tages, die ja besonders auch gegenwärtig in unserem Voll vorhanden sind, und baurig genug stimmen könnien, hindurch sehen ann und sich den Diid für die Entwicklung im Braten, von der auch im Kleinen nicht ausgeschlaffen sind, bewahrt hat, wird mit erhobenem Kopfe und ungebroc­henen Mutes in das neue Das Befinden des Königs. Die Tel-Ag.. „Rador“ meldet: — Bukarest, 31. Dezember. Das Befinden des Königs it in erfreulichen Maße gut, die Nahrungsaufnahme ist volk­ommen normal. Der König hat an Gewicht zugenom­­men und seine allgemeine Stimmung ist sehr gut. © r Der sieht seine Serrschertätigkeit genau wie ber seiner Et= -Tränkung. Die Aerzte senden täglich einen Baiht­ar Brofefsor Hartmann nach Paris. Brofefsor Hartmann ist mit dem Besundheitszustand des Königs sehr zufrieden, weshalb er seine Reise nach Bularzit bis in die zweite Hälfte Samuar verschieben wird. Der König soll bis zum Besuche P­rofessor Hartmanns inweiser Diät halten. Tot des ausgezeichneten DBefindens des Monarchen, halten € 8 Die Werzte für besser, wenn der König dem Neujahrs­­tedbeum im Patriarchat nicht beimahnt. An Diesem Se= Deum werden nur die Mitglieder der Regierung teil» nehmen, die dann beim König in Audienz erscheinen, um um Die Slüdwünsche zu übermitteln, · Die Nationalzaranisten und der .«.Fusionsgedanke. —-sphlärungenK Madgearus über den Mandpuntii der PacieL il Diebæamweparveiamuiche Erkrämuug daMiomis Zisxtsanisten über das sch­eitern der Fusionsverhandlungen ässsmst der Volkspartei wurde in der öffentlichen Meinung mit gußem Interesse verfo­l,so weil der Abschluß einer jan oder auch nur einer Kollaboration zwischen den bei­ M­axreim für die Innerpolitik des Landes von großer Bedeutung get­eten wäre. Entsprechend der Bedeutung Dieses Planes war der rasche, eigentlich recht sang- und Hanglose Rückzug beider Teile da etwas überraschend ‚gekommen, der auch Durch die parteiamtliche Stellungnahme beider Lager der öffentlichen Meinung nicht recht erklär­ Uh gemacht werden konnte. Darum fühlten sie haupt­­­sächlich die Nationalzavanisten veranlaßt, Dur; ergän­­­gende Erklärungen einiger ihrer Führer diese Frage näher zu beleuchten. Im „Adeverul“ vom 31. Dezember hat Der Se­sekretär Der genannten Partei Prof. B..Mad­­‚gearu zu dieser Frage ausführlic Stellung genommen,­­wobei er gleich zu Anfang seiner Unterredung folgende Behauptungen aufstellt: „Die nationalgavanistische Partei erstrebt feine Sujim mit der Volfspartei und sie hat au­­f eine Aliim im Dieser Richtung aufgenommen. Ich behaupte ganz be­­stimmt, daß keiner der führenden Safioren der natiomal­­avanistischen­ Partei eine Initiative zu irgend einer Unterredung mit den Vertretern der Regierung ergriffen­­ hat, um irgend ein politisches Abkommen zu erzielen. Die Initiative hiezu stamme aus Regierungsfreis­­ten, was aus mehreren Gründen erklärlich wird. Die en befindet sich in einer Gadgasse, da sie von­­ der liberalen Partei abhängig it und seine Bewegungs­­freiheit bejsst. Ohne­­ Zustimmung Bratianus kann sie nichts unternehmen. Der Wunsc, sich zu befreien, ist allen Mitgliedern der Regierung zu eigen, nur über Die Art und Weise, wie Das geschehen soll, sind Die Ansichten verschieden ...“ N­eon Interesse sind besonders die Erklärungen Mad­­ge über die Beiweggründe, die seine Partei, wenn ‚auch nicht offiziös, zu den DBerhandlungen mit der Balls» ‚partei veranlaßt haben. Madgearu sagt darüber: „Wir hatten zwei Beweggründe: Der erste ergibt sich aus der ‚ allgemeinen politischen Lage und den Aussichten auf eine "Veh­assungstrafe. Jeder V­aterlandsfreund wird Heute von der Sorge verfüllt, was morgen geschehen kann, und jede Partei hat unter solchen Umständen die Pflicht, mit der Regierung des Landes Fühlung zu nehmen, wer immer Diese innehaben mag. Der zweite Beiweggrund ergibt sich aus der finanziellen und wirtschaftlichen Lage des Lan­­des. Keine Oppositionspartei kann die V­erantwortung auf iH nehmen, Die Ursache für eine verzögerte Befreiung aus Der schweren wirtschaftlichen Lage zu sein. Ich Halte 28 für eine elementare Pflicht, der Regierung bedin­­gungslos und ohne Gegenleistungen jede Unterfrügung zu gewähren. Damit sie Das erlösende Wirtschaftsprogramm durchführen Jan Allein von hier bis zu einer Susson mit einer Partei, Die eine andere Gefühlswelt hat, i­­­ ein großer Schritt. Sollte aber trogdem eine Susson bar= ’geschlagen werden, so gibt es nur eine einzige Antwort, Die den Prüfstein der ganzen Trage bildet, nämlich Die Forderung nach Auflösung des dur, Bezug und Gewalttätigkeit gehcaftenen Parlamentes ..,* - Siebenbürgisch-Deutsches Saaedlart Anhörungen von Innerminister Goaa. DBufarest, 31. Dezember. Laut „Adeverul“ äußerte sich Unnerminister Onga zu einem Journalisten, den er gelegentlich der Weihnachtisfeiertage in jenem Schiffe in Eiucea empfing: Das kommende Jahr wird den Minder­­heiten neue­r Zugeständnisse in den kulturellen und von Schulfragen bringen. an wird in der Erfüllung des Baktes von Ciucea Meiter fortfahren. — Der Innermie­nister meinte sodann, Die Studentenbeinzgung beruhe in erster Linie auf unwirtschaftlichen Gründen. Die Regierung plane Daher die Errichtung eines großen Studentenheimes in das eine Art romänisches „Ozfard“ werden soll. Seine Begegnung Sooa-Manin. Bukarest, 31. Dezember. Man dementiert die Nach­­richt, daß Goga und Manin sie während der Fei­m­­tage begegnet hätten. Die Verhandlungen ihrer beiden P­ar­­teien, welche in der vorigen Woche unterbrochen wurden, sind nicht fortgefeßt worden. Bukarest, 31. Dezember. Jorga wird am 6. Januar nach Paris fahren, wo er am 10. Januar seine Vorträge an der Universität beginnen wird. Eop-Cicios Senatormandat. Nach einer Meldung des Guranzul ist Die Regierung bereit, das Mandat Vop-Eicios als Senator von Rechts wegen anzuer­ennen, weil er Präsident der Karlsburger Rationalversammlung war. Das an den Kassationshof gerichtete Sefuh. P­op-Gicios ist dem Senat zur Er­­gänzung der Alten­­ zurückgesendet worden. Wahrscheinlich dürfte er sofort nach Beendigung der P­arlamentsferien auf die Tagesordnung gerecht und die Beglaubigung als eine Folge der zwischenparteilichen Waffenruhe beschlossen werden. Bene Beingniffe der SKomitatspräfekten, Die im Amtsblatt Nr. 287 verlautbart wird, Hat das Immerministerium folgende Bererdnung erlassen: Vom 1. Januar 1927­ an werden die Komitatspräfekten betraut, in den Grenzen ihrer territorialen Zuständigkeit und bei persönlicher Verantwortung folgende Arbeiten d­urchzu­­­führen: 1. In den­ Landgemeinden das Ergebnis der Lizi­­tationen beim Vergeben von Arbeiten, Lieferungen und Proviantierungen, welche die Summe von 300.000 Lei nicht übersteigen. 2. In den Komitatsparatten und anderen Städten das Ergebnis gleicher Ligitationen bis zum Werte von 500.000 Lei. 3. Kontraste im gegenseitigen Ginter­­nehmen, deren Werte in den Landgemeinden 30.000 ei und in den Stadtgemeinden 50.000 Lei nicht überschreiten. — Außerdem wurden durc die genannte Ministerialver­­fügung die­­ Befugnisse der Komisatspräfekten in der Bus­kowina betreffs der Anstellung von standesamtlichen Urkunden erweitert. Die Organisation der Liberalen Bartei im Hungyader Komitat, har zu Weihnachten im Devarr Parteiklub stattgefunden.­­Der aus drei G Sälen bestehende Barhandlungsraum war bis zum Erdrüden voll, aus der Umgebung waren 300 Personen erschienen, die maßgebnden Balitifer Beinahe in voller Zahl. Zum­ P­räsidenten der Komitatspartei wurde an Stelle des verstorbenen Ministers, Constantinescu der frühere Minister Tartarescu, zum P­räsidenten der Devaer Gruppe der gewesene Senator Ioan P­anaitescu, gewählt. Dromolu bleibt Rationalbank-Gouverneur. Dujarest, 31. Vezember. In hiesigen politischen Kreisen heißt es, da Die Wiederernennung Oramalus zum Gouverneur der Nationalbank bei der am 3. Januar ers folgenden Neuwahl soviel wie fäher ist. Oramalu soll der Vertrauensmann Dintifa DBratianus werden. Man sieht in Oppositionskreisen in dieser Satiache einen neuen Beweis für die ausschlaggebende Rolle, welche die Liberalen hinter den politischen K­ulissen spielen. 1. Januar 1927 Rr. 16055 vollständige Rheinlandräumung am 31. Januar 1928 erwartet. Berlin, 31. Dezem­ber. Die Hauptfrage in den Räu­­mungsverhandlungen ist Die von Deutschland zu gewährende Gegenleistung. Von einer finanziellen Gegenleistung­ann seine Rede mehr sein. E38 wird jebr eine Gegen­­leistung ins Auge gefaßt, die auf dem Gebiete der Sicher­­heit liegen soll. Frankreich schlägt vor, daß nach Näus mung des befeßten Gebietes eine Kommission gebildet werden soll, die gewisse Kontrollbefugnisse ausübt. Der Geist von Locarno hat sich aber bereits so sehr durchge­­faßt, daß die Gegens­eitigkeit der Kontrolle als feste betrachtet wird, das heißt, die Kommiliion, die im übrigen feinen militärischen, sondern einen ziviten Charakter haben soll, soll nicht nur die Ent­militarisierung der Rheinlandzone, sondern au­­chr­­jenige der angrenzenden französischen und belgis­­chen Gebiete kontrollieren. Auch auf die Forderung Deutschlands, daß diese Kommission entweder überhaupt nicht im Rheinlande, sondern in einer neutralen Stadt oder sowohl im Rheinlande als auch im französischen und belgischen Grenzgebiet ihren Sitz haben soll, scheint Frankreich einzugehen becht. In den deutschen, der Ne­gierung nahestehenden Kreisen glaubt man infolge Zeiten hoffen zu Dürfen, daß am 31. Januar 1928 die vollstän­­­dige Räumung der Rheinlande vollzogen sein wird. Der 31. Januar wird von Deutschland als großes historisches Datum betrachtet. Am 31. Januar 1926 er­folgte die Räumung der Kölner Bone, am 31. Januar nächsten Jahres wird die Amtvork­ommission Deutschland verlassen und am 31. Januar des folgenden Jahres sollen die Rheinlande geräumt werden. · « Juden westlichen Entwaffnungsfrags enfchrettet»d­i«e Ver­­ständigung vorwärts.Ueberdrcidisefer Fman ist e ist in den letzten Tag nur im Einigung erzielt worden,unter anderm über die Frag­e der vaterläkrdischanerbände,welche diese deutsche R­egierung durch Wvoridnuxkgienregeln wird in der Fckage der Ausfuhr von Industrieerzeugnis­­­sen,welche als Megsmaterial b­etrachtet werdem ist Ekkg­­kand dem deutschen­ Standpunktfehr entgegengekom­mtem Die Frage der Fiestungsen im Osten wird wahmscheint sich dem Internatwnalm SchiedsNrichtshvftmHgagumterbreit werdsem Der Vertrag der Regierung mit den deutschen Stahlwerken. Zieferung von Eisenbahnmaterial im Werte von 49 Millionen Goldmark auf Reparationskonto. Dujarest, 31. Dezember, Es werden nunmehr ge­naue Einzelheiten mitgeteilt über Den unlängst gemelde­­ten DBertrag, welcher zwischen der Regierung und den Vereinigten d­eutschen Stah­lwerten betreffend Lieferung don Eisenbahnmateriael auf Reparationskronze abgeschlossen wurde. Das zu Liefernde Material besteht aus Schienen, Werkzeugen und DBs­t­andteilen für den Unterbau im Werte von 4 Millionen Goldmark zum gegenwärtigen Kurse, das sind 2 Milliarden Lei. Das erste Angebot des deutschen Stahltraftes­­ lautete auf 70 Millionen Goldmark. In dieser Summe war auch eine Davanleihe enthalten, welche das Syndikat außer den Materiallieferungen für Eisenbahnzivede zur Verfügung sellen sollte. Die Regierung konnte si aber zur An­­nahme der Anleihebedingungen nicht entschliehen, so da­ß nach längeren Verhandlungen die Vereinbarung auf die obengenannte Summe um 40 Millionen Goldmark­­ bes­­chränkt wurde. Die­ Lieferung erfolgt prompt, die Bes­tahlung im Laufe der nächsten fünf Jahre von den ein­­gegangenen Reparvationsraten. ««­­ - Unterzeichnung des deutsch­­italienischen Vertrages. Auf Grundlage der Schiengerichtsbarkeit .Ro­m­,81.Dezem­ber.Gestern wursde im Palaig Chigi der deutschs italienische Freundschaftsvertrag unter­­zeichnet Beide PaUeten vetzpflichteten sichgim F alle eines G­egensatzes,welcher au­f direktem­ diplomatischem Wege nicht geregeh­t werden ud sichäwer Schiedsgerichtskoms­m­issionwum etwerfsem Der Vertrag enthältlö Punkte undlmxt etwaslosahre. —. Die Beurteilung in Frankreich Paris,81.Dezember.Die spanzösische Presse bring günstige Nachrichten betreffend den deutsches italienischen Vertrag.Sie konstatiert,dass dieses Websereinkommen kein vernetimentionengeschnickreich einhält Der Widerhall der Denkschrift Englands über China. London, 31. Regember. Die englische Denkschrift über die chinesische Trage wird hier als das bedeutsam­te internationale Ereignis der rechten Lage anges­­ehen. Man glaubt in hiesigen politischen Kreisen zuver­­sichtlich, daß die an den chinesischen Ereignissen interessier­­ten Mächte sich dem englischen Standpunkte anschliefen werden. In dieser Meinung wird man durch die Nahe nicht bestärkt, Daß Der japanische Botschafter in London fr­orbehaltlich der Stellungnahme seiner Regierung, alt stimmend zum Inhalte der Denkschrift geäußert haben sol. Bulgariens Friedenspolitik. Sofia, 31. Dezember. Im Parlam­ent Hat Außenmi­­nster Burom ein Exrposee gehalten. Er konstatierte, daß zwischen der EU und der Opposition kainerlei Ge­­genfäte bezüglich­ der Außenpolitif beständen. Diese Positif fe unverändert feiertie­ und ihr einziger Bired nur der, die nationale Würde Bulgariens zu sichern und de­n schweren Baften, welche das bulgarische Volk zu tragen habe, zu erleichtern. Gleichzeitig betonte er, daßs die Ne­gierung das Verhältnis Bulgariens zu den Nachbarstaaten zu verbessern bestrebt sei. — Der Laizismus wütet weiter. Rom, 31. Dezember, Der Unterrichtsminister hat heue eine Verordnung erlassen, laut der 10 Mittelschuh­­professoren und 50 Boffsschultehene wegen ihrer anti»­ai­den EG­N werden. 8 im ganzen Lande großes Hufsehen b­erufen, da der berühmte Leiter der Augerffinit von Nom,­a­er SIEHREADER, auch aus politischen Gründen entlassen

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