Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1927. Oktober (Jahrgang 54, nr. 16277-16302)

1927-10-01 / nr. 16277

& re EEE ET ey ET, -·-.-.«:·­­ ".75:-"-« -7-k « Museum für romänische Literatur 0. Kultur I . so-.WI-o-—» J-8.·Ifs«..i;A«-.;«-Z»« »s- Allgemeine Dolbezeitung für das Deutschtum in Rumänien CQUMGMNWM Königinwardst­.Ut.STBOLOCUMINNt.25—Fernsprecher:Schriftleitung xcr.llzvewalwngzkr.tsl Besugspreisfäkeitthonatx Herm­annstadt:ohne znstellung boisos—kmit5uMI-gL100«—:mitpostversendung:Inland:L100­—;Unsland:l«135«­—Einzelnummerl-4«- Re. 16277 Hermannstadt, Sonnabend den 1. Oktober 1927 54. Jahlgang . Fuge in BET neRr I Wr Her Finanzminister bleibt und reformiert. Bufare fl, 30. September. Die in den rechten Tagen von mehreren Blättern veröffentlichten Nachricht ü­ben eine bevorstehende Ernennung Pintila Bratianus zum Kriegsminister und Titufegeus zum Finanzminister werden in Regierungstreifen energisch in Abrede gesteift, und­­ ist nicht ausgeschlossen, daß in den nächsten Tagen auch ein amtliches Demertti folgen wird. Vintila Bratianu­chleibt nach wie vor für die Richtlinien der Wirtschaftspolitik maß­­eberd. Er verlautet jedoch, daß der Finanzminister einige einer bisherigen wirtschaftlichen Ansichten einer arüind­­lichen Revision unterzogen habe. So soll er beispiels­weise den Standpunkt vertreten, daß die Durchführung der end­­giftigen Stabilisierung ıumserer Währung amgesicht ® der Notwendigkeit eine ausländlichen Kredite eine dringende Notwendigkeit gew­orden sei, ebenso da ein weiteres An­­ziehen der Steuerschraube eine Unmöglichkeit sei und im Gegenteil ein allmählicher Abbau der Steuern in Erwägung gezogen werden müsse. Lebtered hat Vintila Bratianu im übrigen, wie befand­, auch im einer seiner Erklärungen während seines Teteı Vaviser Aufenthaltes selbst angedeutet. Diese Auffassung ist auch bereits im neuen Budget zum Ausdruf gekommen, in welchem die neuen Steu­erein­­gänge nicht mehr mit Marimum, sordern mit Minimum veranschlagt werden sollen.Gleichzeitig wie kdkndisSMWq organieiesen,bei der Eintreibung der Abgekbean­­sichstig und mist Rücksicht auf die wirtschaftliliche seit»J- fähigkeit d­er Steuerträgervorzug d­em Bukarestsa SeptemäechämiflichisMUHEW arbeiten an der Aufstellung ihrer Vudgetä Teerinnnngs minisperhlat ausgsefpwchseln daß die Ausgabsen nichtigvg h’ö’ha twerd1en können,sodaßz die Sumsmen der Bckudgatst schlednbleiben,wie bissheL Deth sprechs und werkdsmuus dise Stntheit zwakxmen nicht hsöher er rechnet als bis hi­n­g die Nachrichten über Titulkcu und erklärt, daß der Außenminister am Bukarest, 30. September, „Vin­torul” nennt Die Nachrichten des „Suvantul”, daß der Finanzminister Vintila Bratianu sich von seinem Wosten zurückziehen wolle, lächer­­lich. Das Negierungsblatt dementiert au Smrrabe und auf der Bularester Universität, kandidieren ihn für seinen Genfer Erfolg durch Verleih­­towermandates belohnen werden werde. Das Blatt drückt die Hoffnung aus, daß man var hung ve em m­e Klaren Kopf. Von Friedrich Müller. Die Ausführungen des Heren Abgeordneten Dr. 9. ©. Moth über „entscheidende Aufgaben unserer D Volkspolitik“ in der Nummer vom 23. September Dieses Blattes for­­­men, wenn er sich auch dagegen verwahrt, einem pessi­­mistischen Alarmruf gleich. Als Verfechter Des Antrages für die Dezentralisation in der Enquette des Jahres 1922, die den entscheidenden Auftakt zum vollen Sieg des Zen­­tralisationsgedankens in den landeskirchlichen Bededungs­­gehegen geliefert hat, fühle ich mich; verpflichtet, nun vor dem gegenteiligen Etrem zu warnen. Damals gebrauchte Herr Abgeordneter Dr. Roih das geschäftsordnungswidrige Mittel, um meinen Ausführungen die Durchschlagskraft zu nehmen, Daß er die Debatte Schloß und wascher selbst vom Präsidentenfig mit gesammelter Wucht in großer Rede für die Yentralisation eintat. Da ihn nun Die einge­­tretenen Wirkungen, die schon damals vorausgesagt wur­­den, eines Besseren begehrt haben, wird er verstehen, wenn jemand, Der richtig gesehen hat, Dapor warnt, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Wir haben eine große Zahl von Gemeinden, Die unter Den heutigen DBerhältnissen außerstande sind, auch die einfachste Bolksigule ohne Unterfrügung­ zu erhalten. Die volle Dezentralisation bedeutete für sie den Berlust der Schufe und damit, den Anfang, vom völkisch­en Unter­­gang. Wer für Dezentralisation eintritt, muß . Dieses Grundproblem unseres völfischen­­rellandes, Das aus unserer argen Streusiedlung erwachsen ist, Tannen und darf nur Durchläge machen, Die zugleich Sicherungen in Die­­ser Richtung enthalten, Herr Abgeordneter Dr.. Roth stellt neben den Berc­h lag der Dezentralisation ohne Einschränkung („Jede­r meinde Dat für Die Decung der eigenen Bedürfnisse selbst Sorge zu tragen“) denjenigen des Abbauss. Das läßt logischerweise nur den einen Schluß zu, Daß er doch Abbau die Mittel zur Erhaltung des unbedingt zu Er­­haltenden schaffen will. Es sei kurz untersucht, ob Damit dem oben erwähnten Kernproblem beigeflommen­ ist. Tür Die folgenden Hinweise dienen als Grundlage die Erfahrungen, die mit den vom Landeskonsistorium seit 1920 angewendeten Abbaubestimmungen gemacht worden­ sind. Es it bedauerlich, daß Der DVorjigende der Deuts­chen Parlamentspartei, der seit kurzem selbst Mitglied des Landeskonsistoriums ist, von Abbau spricht, ohne aus nur anzud­euten, Daß Dieter seit sieben Jahren in vollem Stufe ist und ohne sich Bei seinen Vor- Schlägen Die Dabei gesammelten Erfahrungen zunage zu machen. Wir haben in den fetten zweieinhalb Jahren z. B. 63 Lehrstellen, das ist rund 10% unseres­­ Bestandes an Lehrstellen abgebaut, weil die in den Kriegsjahren ge­­borenen Kinder wenig zahlreich waren. Wern der heutige politische Führer unseres Bolfes so vorauslegungslos über Abbau spricht, wie er es in dem zitierten Auflas getan hat, müssen Uneingeweihte den weitverbreiteten Gindrud für richtig halten, dab­­ei erst „auch gewisse Maß­­nahmen der obersten Kirchenbehörde einzutreten“ müssen. Diese also bisher nichts dazu getan hätte, Die ganze Abbaufrage aufzureifen, ges­tattet den Raum eines­­ Zeilungsaufrages nicht. Die Hinweise müssen sich auf die von Herm Abgeordneten Dr. Roth gegebenen Aus­deutungen beschränken. „Einmal müssen wir in allen Städten mehrere Mittelschufen nebeneinander fischen.“ Der Sat ist Dunkel, weil, wenn der Begriff „Mittelschure“ technisch genau genommen wird, nur Hermannstadt und Kronstadt für einen Anstaltsabbau in Betracht kämen. Erlade in­­ diesen Städten würde aber eine etwa aufge­­lasfene Anstalt im Baralfejzug der übriggebliebenen Ans­­talt wieder erscheinen, weil die Schülerzahl, für die feste obere Grenzen nach Klalsen staatsgeierlich vorgesc­hrieben sind, Das nötig machte. Ein Anstaltsabbau ist da nur möglich, wenn wir uns­con vorneherein Damit abfinden, daß wir einen ansehnlichen Teil’der Kinder unserer Volks+ genossen in anderssprachige Schulen Drängen. Banz ab­ gesehen von der tieferführenden Bedeutung der Angelegenh­­heit, entficht da rein abgabentechnisch Die Frage: Wie sünnen wir dann von Den Eltern und Verwandten der Kinder, Die wir der Möglichkeit, eigene Schulen zu be­­suchen, berauben, noch­ Abgaben für diese Schulen ver­­langen? Im Gesamtzusammenhang, der ich Dur­ den Aufrat des Hern Abgeordneten Dr. Roth ergeben hat, muß darüber hinaus noch die Frage gestellt werden: Wie nügen tir den biesen Landgemeinden, die beim Schhtem der uneingeschränkten Degentralisation ihre Schule ver»­tieren, wenn wir in der einen oder anderen Stadt eine Mittelschule auflassen? Gewiß flöste dabei sein Bann der etwaigen Ersparnis in die Schufraffe auch nur einer der bedrohten Landgemeinden. „Ebenso könnten gewisse Pfarrgemeinden — wie das die Kirchengejege, übrigens schon jett gestatten — ohne Gefährdung der allgemeinen Interessen vereinigt und­­ zu­­sammengefegt werden.“ Ich wünschte jedem, der bei uns die Trage der Kreispfarreien für so leicht lösbar­ hält, daß er Gelegenheit hätte zu Verhandlungen, in denen es seine Aufgabe wäre, eine mit dem Pfarrei-Abbau betrof­­fene Gemeinde (die Kirchengefege gestatten ihn nicht nur, sondern schreiben ihn in gewissen Fällen sogar vor) von der Notwendigkeit und Richtigkeit der Sache zu überzeu­­gen. Die Gründe, die dabei einfache Bauern aus ihren Lebensverhältnissen vorbringen, sind derart, dab ein so überzeugter Abbau- Anhänger, wie ich es seit anderthalb Jahrzehnten bin, zaghaft werden muß. In dem hier ge­­gebenen Zusammenhang steht aber nicht so sehr die grund­­mäßliche Seite der Sadhe zur PDissussion, sondern Die Stage, ob durch Schaffung von Kreispfarreien materielle Mittel frei werden, die es gestatten, in den durch die Dezentralisation gefährdeten Gemeinden Die Schulen zu erhalten. Dabei ist­ zu beachten, daß schon nahezu alle in jene Gruppe gehörenden Gemeinden, infolge der seit 1920 vom L­andeskonsistorium angewendeten Abbaubestimmungen, so­ weit sie es nicht von Maren, zu­m Predigerfehrer- oder P­farrlehrer-Gemeinden geworden sind. Die restlichen Ge­­meinden, in denen die Schurfinderzahl das zuläßt, werden nach den geltenden Abbaubestimmungen bei der nächsten Stellenerledigung auf denselben Zustand herabgedrückt, so schmerzlich, das im einzelnen Fall is. Bei den Prediger­­fehrergemeinden ist der Kreispfarreigeplanke schon verwirk­­licht. Das Mehr an Bezügen des Pfarrlehrers gegen­­über dem Predigerfehrer ist so gering, daß ein Teil der Pfarrlehrer-Gemeinden (eben die umterftüßten) aus eig’­­ner Kraft auf als Predigerfehrer-SGemeinten Die Schule mit aufrecht erhalten k­ünnte, Die Hem­­mungen, Die hier Bestehen, sind oft solcher Art, daß niemand die Verantwortung für einen rein mechanisch fal­ulierten Zwang übernehmen man. Was geschieht in einer Pfarr- oder Pfarrlehrergemeinde, die die eigene­­ Pfarre aufgibt, in der Zeit der Agrarreform mit dem Pfarrgrund, der als solcher von der Enteignung befreit worden is? Ihn verlieren, hieße, für die betreffende "Gemeinde wenig sparen (die Differenz zwischen Prediger­ -Lehrer- und Pfarrlehrer-Bezügen) und viel verlieren (eben den Pfarrgrund). Was verschieht in der Zeit der Suche nach Schulräumen und Lehrerwohnungen für staat­­liche Schulen und Lehrer mit dem Pfarrhaus, das neben­­ der ev. Kirche liegt? Wir können da mit dem blinden Abbau, wie ihn die uneingeschränkte P Dezentralisierung mit ich brächte, katastrophale, nie wieder gutzumachende Schäden anrichten, ohne sichtbaren Gewinn zu bewirken. Wie steht es mit den Grsparungsmöglichkeiten an Pfarrbezügen überhaupt? Was zu Kongruaz und eigenem Einkommen der Pfarreien aus Abgaben (Lazen) zur Besoldung aller Pfarrer der Landeskirche aufgebragt werden muß (zur Grundlage der Berechnung dient­­e sogenannte „suspenso“-Verordnung), macht bloß 8% bis 9% vom Budget der Landeskirche aus, das das Landes­konsistorium auf Grund der Beschlüsse der besten Lan­­deskirchenversammlung aufgestellt hat. Also selbst wenn man nach dem Pforsschlag derer um Dörr und Schuster alle Eigenleistungen der Gläubigen für ihre­ Seelsorger einstellte, ergäbe sich ein geringes Ersparnis. Und Dieses bliebe natürlich in den vielen Einzelgemeinden verteilt, stände also nicht für die Unterftügung armer Gemeinden zur Verfügung. Wir müssen aber all rein grundlägig­­ darauf dringen, das Bemwußtsein zu entwickln, daß man, um einen Seelsorger zu haben, auch eigene Leistungen zur Sicherung seiner Lebensbedürfnisse aufbringen muß. Das Beispiel unserer amerikanischen V­olfs- und Claus­bensgenossen, die aus nichts blühende Glaubensgemein­­den geschaffen haben, sollte uns, die wir von früher her gewöhnt sind, die Pfarrei sozusagen geschentt gehabtt zu haben, auf S Lebenskräfte unserer Zeit aufmerksam werden lassen, die wir aus unserem Erbe wieder leben­­dig zu machen berufen sind, statt sie tatenlos verschüttet zu sehen. — Die V­ersuche des gewesenen Ministers Goldis, die Kongrua einzuschränken, sollten und da eine Warnung sein. Es muß auch aufmerksam gemacht werden daß diezz IV Landeskirche als Körperschaft ohne staatliche Macht bloß« Bestimmungen zu allmählichem Abbau treffen kann der all­en Angestellten gegenüber vertragsrechtliche Bindungen bsd sttehsmn die jederzeit gerichtlichexequiex bms und sosz ist d­urch Abbau eine sofortige Ersparnis nie zu eri­­reichen.Selbst bei Anstaltsabbau ist die Landeskirche, verpflichtet die stellenlos gewordenen Angestellten,wenr»·i. sie sie anderweitig nicht anstelle kanm zu pensionieren.« Woher will man bei uneingeschränkter Dezentriliiativiz dafür die Mittel schaffen?—­­Der­ Abgeord­neter De Roth schließt fenstleimn« Exkurs über die Abbaufrage mit dem Sat: „Es wäre töricht von mir, fonfreie D Vorschläge über Abbau und Umbau zu machen.“ Wer als sein Freund seinen Auftag gelesen Hat, bedauert, daß ihm die Erkenntnis der Kom­­pliziertheit des Problems nicht gekommen ist, bevor er eine Reihe von Sächen seines Artikels niedergeschrieben hat, die io der Schlußeinschränk­ung verwirrend wirten werden. — IH will ‚nicht selbst in­­ denselben Sehler verfallen und bei der hier gebotenen Kürze pro­­grammatische Aeuferungen über die Lösung der Gesamt­­frifis, in der wir stehen, machen, die dur­ ihre Knapp­­heit und Zugesßistheit auf alle Säle Mißverständniss zu weden in Gefahr wären. ES besteht die Möglichke” sich in den berufenen Körperschaften eingehend und mir auszusprechen. ” In dem gegebenen Zusammenhang fühle ich mir aber noch zu zwei positiven Hinweisen gezwungen. Ich EINE 3 « ’-.«",«(s;· ».:«.-..ikkik9M-«Ls—s...«-.-—-7-.:-··k3;e:s;-J-k:...ss.z»».s«si- »Es-» « « Kr 3 RE = #2 | , F 2 a i­pe % i y 2­5 % 52 U­­ RS Suse) ? Ar She #

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