Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1927. November (Jahrgang 54, nr. 16303-16328)

1927-11-01 / nr. 16303

RT ES & Pa? MARI 32:5 GET + N De “; & g j i Allgemeine Volkszeitung für das Deutfetun in Rumänien Schriftleitung: Hermannstadt, Königin Moriasti, Zir. 3, Bermaltung: Nr Beznospreis für einen a Ar. 16303 Bermannstadt: Nr. 25 — Lerniprecher: Scriftleitung ir. 11; Verwaltung Ar. 431 obere Suftelluna Lei 90'—: mit Ampere L 100 °—: mit Postversendung : ge L 100—: Ausland: L 135 °— Einzelnummer L 4 — Hermannstadt, Dienstag den 1. November 1927 54. Sabesanz a Immer no der Die Untersuchung. Bukarest, 31. Oktober. Die Untersuchung des Sales Mansifescu Hätte bis gestern abgeschlossen sein sollen. Das von Tatarescu über Diesen Gall zu diesem Zeitpunkt an­­gekündigte Erposee trurde aber nicht abgegeben. Als Ar» fahe wird angegeben, es seien bei zu untersuchende Ein­­zelfälle und Perianren, als ursprünglich angenommen war, die auf eine Berbindung mit Baris hintreifen. Fer­­ner soll auf die Dualifizierung des Bergehens Schm­ierig­­keiten bereiten. Da sich im­­ Militärstrafgesehbuch kein Artikel findet, Tier Die geweise Mansilescud ent­­sprechend Definieren könnte. Darum wird, wie verlaut­et, der Nülitärstaatsanteak­t die Anschuldigung auf die Art. 78 und 80 des Birilitwafgefeises, kombiniert mit Art. 3 des Gesehes über den Ausnahmszustand aufbauen. DBufarest, 31. Diober. Ochtern­abend fand eine ncherliche Besprechung der Spison der Polizei und Der Sal Nansilesen, Untersagungsbehörden ‘mit den Staatssekretären Tata­­rescu und Stanaforic­ bei der Giguvanza statt. Bukarest, 31. Oktober. Die Sinonvedbeebatte scheint einen ruhigen Verlauf zu nehmen. Die Nationa­la­vanistenpartei hat eine neue Vaftis angetwendet und wird wahrscheinlich an der Debatte teilnehmen. In dem Senat wird Arerescu eine Erklärung abgeben, im e­er er kategorisch für die Konstitutionelle Dbnung Stellung nimmt. Stere­klärte im Komitee der Natio­­nalzavanistenpartei, das er gegen jediwede Agitation in der Frage zum 4. Januar Stellung neh­me. In der Mas­noilescu=-Angelegenheit wurde Die Intersuchung Beute fortgefebt. N Regierungskreise behaupten, daß; Die Dolls mente Äußerst schwerwiegend seien und daß er die Oid­­nung des­ Staates mit ungesehlichen Mitteln zerstören solle. Mansilescu hat übrigens eine sehr gute Verpfle­­gung im Gefängnis, da man ihm erlaubt hat, fich selbst­eu­terpflegen. Mit seinen Verteidigern darf er frei wems Drei Tage Sensation. Bulareit, 30. Oktober. (Dr. Th) Länger dauert sie nicht, so sagt sogar das Sprichwort. Sie ist also zu En. % Ionnte sie nicht überdauern, Borgestern nachmittag noch die aufs höchste erregte Lisung mit den so beliebten Anflegeleien, die sich naturgemäß besonders gegen­ den Innenminister Duca,­­ den für die Polizeigewalt Verantwortlichen richteten, so daß Duca dem Saal verlief und Foanitzescu einen Ordnungsruf erhielt. Seiten­­ feines Plän­dern im langsam dachmm­menden Strom parlamentarischen Lebens. Grefärungen der NRebner zweiter Garnilur und vorzeitiger Schluß der Debatte. Zwar laufen die Auto­­mobile mehr als sonst vor das Portal der Kammer, eine Schar von Neugierigen wartet, Die Feine Karten für Die Tribünen bekommen konnte. Aber schon der goldbeließte Bortier mit feiner fabelhaften Namen- und Lad­em­inis, wie man sie suchen soll (deswwegen ist er ja schließlich Por­­tier) winkt ab: Die Smuation ist zu ! Nach kurzer Bes­trachtung des Schauspieles fährt man den Metropoliehügel hinunter, in Die abendlich wogende ‚Stadt und bemerkt dabei, da Bularest wie sonst an einem Sonnabend-Nach­mittag in Erwartung der Luft und Freude des Abends und des kommenden Tages lebhafter am gewöhnlichen Wochentage die Straßen und Präte die der Latein wer so sehr liebt, ob er nun im t, in Rom oder in Baris lebt. Die Chaussee, eine wenigen Lichtpunkte der Bularester Dede des Häusermeens, läßt im­ Abend» tot­ ihre herbstgoldenen Bäume auffuchten, vom verfal­­lenden Triumphbogen steigen die Ichten Maurer darab — Weedend überall. Treifich, wenn man­ sich an die großen Blätter hält, könnte man glauben, die Sensation beginne eben erst. Die Breite hat die starre Hand Ducas, Tatavescus, des Mili­tärs und­ der Siguranga gleichzeitig­­ spüren bekommen, denn aie diese Persönlichkeiten, Organe und Amtsstellen arbeiteten sozusagen Sag und Nadıt, um jede­r Behand­­lung in der Oeffentlichkeit unmögli: machen. &3 war wohl das Ungeschichterte, was man tannte. Schließlich — mar muß &8 jagen — it; eigentlich, doch nichts passiert. Ein junges, geistvolles, in blendendem Aufstieg unter Aderescu bis zum Staatssekretär gefliegenes Finanzgenie hat aus Baris ein paar Briefe gebrach, in welcher der Bring den Barteiführern das wiederholte, was er ihnen bereits früher im „Matin“ und dann in allen Leitungen der Welt immer wieder fügte: daß er zurück­kehren werde, wenn sein Bolt ihn rufe, es ist kaum anzu­­nehmen, daß Herr Manoirescu mehr als Die Rolle eines Bermittigers zweischen den Oppositionsparteien und dem im Pariser Grit befindlichen Bringen gespielt hat. Latrache ist weiter, daß seine der Oppositionspageien, wie auch die Geklärungen Manius es mit aller Deutlichkeit beweisen, daran gedacht hat, irgendwie die Ordnung im Staate zu stürgen. Auch die Breffe ist an forhen Abdichten, wie man er mit Sicherheit jagen Tanıı, völlig unbeteiligt. Düne den Wurf der Liberalen die innen am ger fähefichsten s­cheimenden geheimen Börzänge dur­­chrüsk,s­ind die­ Örffentlichkeit geh­en zu fomprimittieren und durch einen Hauptjäfag die immer gefäörb­er werdende Dop filien — nicht im Parlamente, sondern im Lande — zu erschlagen, wäre alles sozusagen belanglos gew­esen. One die in diesem Maße nicht einmal am 4. Januar 1926, nicht einmal beim Tode des Königs gehandhabte Breße aensur wäre alles in der Oeffentlichkeit erörtert und damit erledigt w­orden. So glimmt das Teuer noch unter­­ der Asche und hier und dort schlagen nach Slammen empor. Die Auslandswirkung der Absperungsmahnahmen hat ji als katastrophal ertwiesen. Die telegraphischen Mel­­dungen über die Stellungnahme der­ Auslandsblätter zeigt einen geradezu verei­enenden Zustand der Irreführung der unserem Lande offenbar feindlich gesinnte Glemante. ‘Die lokale Berichterstatterschaft der Auslandspresse in Bulz­­vest führt si nicht nur im ihren Arbeit gestört, Da auch da­ man ide die Telephonlinien sperrte. Die Berichte gene­turierte und sie persönlich schitanierte, Tandem sie em­­pfindet es auch als einen Vertrauensbruch und freut zudem den jetzeren pofitischen Fehler am sehärfsten. „Abenzul“ vom Heute meist besonders darauf Hin, und erwartet von en vernünftige Musnahimen und Genugtuung. Herr Mansitesceu führt inzteichen in Silada ein sehr behagliches Leben. Man hat ihm zw­ei Räume zur­­­er­­fügung gestellt, die mit­ allem Ramfort ausgestattet snd, und nach den ersten drei Sagen strengster Solierung st­e3 in Silada mun Kite in einem Bierendhaus. Familien­­angehörige und politifer kommen und gebei­ und alles ist bei bester Laune. E3 Ian ieim au­­ ige­biet passieren. Ihm über de juristische Stunt. 2 der Anklage bes­­tehen die größten­ Meinungsverschiedenheiten, ie [dan ge» meldet, wird selbst von­­ einem Mansilegcus­u, der Opposi­­tionsparteien, die Aktion als ein Berfuch mit untaug­­liichen Mitteln angesehen, der strafrechtlich nicht zu aemden ist. Auch das Gefährliche einer großen K­onzep­­tion, einer Massenaktion fehlt co­ständig, es Fanıı fi­ im besten Salle um eine Gingelakt idn Handeln. Aber abgesehen davon: Nirgends und niemals hat es sich­ um eine Aktion geh­andelt, die nicht eine Nepisisn des gegen­­wärtigen Zustandes auf gelegmäßiger Grundlage zum­­ Ziele gehabt hätte. Und das vereinfacht den Fall taefentlich. Tuosden ist es natürlich möglich, dass Herr Na­­nioifesch verurteilt wird, ja man muß sagen, Die Libe­­ralen würden sich eine starre Blöße geben, wenn sie Die anfangs zur Schau getragene Stärfe und Schwoffheit mit einem solchen Fast­ büfen müßten. Aber auch wenn er verurteilt wird, so wirt Fol gleichzeitig mit den Urteilss­­pruc­­h der ein paar E­hen später Die fozziero Ion fäl­­ige Amnestie, die, ich ja insbesondere auf politische Verbrechen bezieht, aus Sermn Manailesceu in ihre Arme einfließen. Schtckriger bleibt die grundmäßliche Frage, die hinter den ganzen rechten Ereignissen steht, zu lösen. Ionel Drattanı hat Fichl in seiner großen Kammerweie am reis­tag auf dim­ Standpunkt gestellt, Daß hier eine res ju­­dicata besteht, die’ indistutabel ist, Tullus Maniu hat nur fobtel zugegeben, das an gewaltsame Verände­­rungen, 88. gegenwärtigen Zustandes nicht­ gedacht werde. In den weiteren Debatten ist es dann zum Ausdruch ge­­kommen, da­ tatsächlich teffentliche Unklarheiten zwischen den Oppositionsparteien und der Regierung darüber be­­stehen, im wießweit die erjtsten außer dundy die juristis­che Form, die in jeder Hinsicht einwandfrei ft, auch moralisch gebunden sind. Bekanntlich hat, dem Wansde König Ferdinands entsprechend, im Kon»­tat dem 4. Januar in Sinaia auf die Opposition die Abdanzung des Ehemaligen Kronprinzen zur Kenntnis ge­­nommen, jedoch gefordert, daß er zur Zurücknahme seines­­ Vergichtes betrogen werde. Ein hievon gerennter Staats­­ort war die Einlegung der Regentschaft, die von den Nationalzaranisten nicht zur Kenntnis genommen worden it. Das ändert an der juristischen Sachlage, die durch Mehrheitsbeschluß des Parlamentes und unter Zus­t­immung der übrigen geießgebenden Faktoren zustande ges­­ommen ist, nichts. Verschiedene Blätter weien aber darauf hin, daß Dieses eine eminent polit­ische Trage sei und nicht eine juristische, und daß Dabei die moralische Be­­bundenheit bezw. Nichtgebundenheit vor der Oeffentlich­­keit in Weiteren Zukunft die Haupteogge fpielen werde. Auf Biefse Momente baut Die Opposition — und hier liegt slweifellos Die große Befahr für Bratianu, die gewiß nicht bestehen würde, wenn das Land fi in dem Zustande Der Wohlfahrt und des Schleidens befände. So aber ein geht sich Die ganze Masse der Slnzufri­edenen in das Lager er Opposition, der Stern Manius steigt — uns gebunkert Lunch seine nicht gerade eindruchsporte und von der Bliife fast aller Schattierungen lebhaft kritisierte Hal­­­tung im P­arlament — am­ politischen Horizonte mit der leuchtenden Pracht des Ostobernachthinmers empor. Und das ist Beine Sensation, Die drei Tage datiert, sondern das ist ein eigenartiges portisches Phänomen, über DOeKERS ich niemand ganz im Klaren ist, am alteıtwes negsten wohl die Opposition­­ selbst. Die gläubige Mafie aber ficht nur den Stein und Bürger und Bauern, bie­­men in den Bergen glauben an dieses Wunder von Bethlehem und wallfahrten, nicht nach Vijava, nicht nach Paris oder Bujawest, sondern nach Karlsburg . Die Haltung der P­arfeien. Ist eine V­ersühnung möglich? DButarefi, 31. „Adereruf“ und „Buvans» tul*“ Hatten im Bifamimenhang mit Dein Sekter Barkaments­­erklärungen die Nachricht von einer Eevirsreienden Ans­näherung eifchen den Nationalzavanisten und der Libes­talen gebracht. „Dreptaten“ Dementiert heute diese Nach­­richt Deftig und erklärt: „Unsere Haltung wurde wieder­ Eblt und Kar in den Spalten dieses Blattes zum Aus­­druch gebracht. Es ist von Feiner Anmäderung greifchen ung und den Liberalen die Rebdel* DBufureft, 31. Oktober. Hauptstädtische Kreise der­haupten, daß der Kongreß in Karlsburg in tollfommener Ordnung zerlaufen werde. Man nimmt übrigens als sicher an, daß seither der Regierung und den Nationalzara­­nisten eine Verstä­ndigung doch erreicht werden könnte, so Daß die Tetteren als normale parlamentarische Opposition und gireite Regierungspartei betrachtet werden. Negie­­rungsreife behaupten, daß von den Testen Greignisfer uns ber­tört, die ausländische Anleihe mad zur Weihe nachten abgeschlosfen werde. Auch Die Toiwebenden Tragen mit Deutschland werden bis dahin erledigt werden. Beratungen der Averescaner. Bukarest, 31. Oktober. General perescun Hatte gestern mit seinen Freunden eine Beratung, welche den Tafl Mansilescu zum Gegenstand hatte. Der Beschruß w wirt erst nach Kenntnisnahme der Antragemomente möglich sein. Im Anschluß Hieran hielt die Komitatsorganisation Ifod unter V­orsiz Stancus Gafis eine Beratung des Falles Mansifescun ab. Es wurde gegen die Regierung Protest erhoben,. Die innere und äußere Proritit der schärfsten Kri­­tis und Mispirfigung unterzogen und beschlaffen, es mögen somoht alle Advokaten als auch Offiziere sich zur Vertei­­digung melden und einer Gruß an Manioilescu richten,­­ der Versicherung, die Organisation werde alles für dm tun. Br ET ET M­ETEEEETRISTL­ STETTIN NETTER ee ee = TLNTUOERITET TED:­­ARE TEEN RETTEN RIESTER EEE NEED ATALENTEEZER NT TRETEN

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