Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1927. Dezember (Jahrgang 54, nr. 16329-16354)

1927-12-01 / nr. 16329

·,.««« »F Tsz A J Bezugspreis für einen Monat: Hermannstadt: ohne Sufteilung Lei 90—: mit Sufteilung L 100 °; mit Postversendung : Inland: L100’— Nr. 16329 DOMAIN-»w­­set-Meinung-Hernade Königin MM.Nr.23,Be-I­MJNr.25—mepwcher:Schriftleimugur.lhvetmlmugur.m Hermannsta­dt, Donnerstag den 1. Dezember 1927 54. Jahrgang ; Ausland: L 135 ° Einzelnummer L.# = die Beh­andlungen der Parteien. Seine Aussicht auf Vereinbarungen. Bukarest, 30. November. Die Lage entwickelt sich im bereits angebeugerer Richtung. Nachdem Tirulesch torgestem in mehren langen Unterredungen mit Mani den Abschluß einer „beirigen Allianz“ ziehen den besten großen Parteien angeregt hatte. Die in einer gemeinsam­en Regierung auf lange Sicht zum Ausbund kommen sollte, sind auch die gestrigen offizieren Besprech­ungen zwisschen Binzila Brartamı und der Parteifeitung der Nationalga­­raristen ergebnislos verlaufen: "Much der Tiberage Barschlag, in gemeinsamenm Einvernehmen einen geeigneten Yeitpunkt nachh Gingrigt ruhigkver -Verhältnisse für dem Uebergang Der Regierung an die Nationalzaranisten und für Niu­­wahren festzulegen, wurde zurückgewiesen. Der Stand­­punkt der Opposition hat sich seit gestern noch insol­­ferne verschärft, als nunmehr auch Beaniu und seine Anhänger den Gedanken einer K­oalitionsregierung oder eines Konzentationskabinettes endgiftig venefer und erträten, die Nationalzavanisten führen fi Dadurch, das die Borismehrheit Hinger ihmen stehe, bewasitigt und be­­rufen, Die Regierungsgewalt und die Neuwahren alte zu übernehmen. — · Be In diesem Sinne schrieb uch Das nationalzavanistische Parteiorgan „Yreptaiea“ ‚in Einem Heufigen, sehr scharf gehaltenen Leitartiger. Alter Voraussicht nach werden Die Liberalen nunmehr­ versuchen, allein weiter zu regieren. Ob ihnen dieses gelingen wird, ist die bedeut­­samste und interesfantefte Frage der politischen Zukunft. In den politischen Kreisen wurde die Unterredung zwwi­­­en General Bregan und dem Ministerpräsidenten piel erörtert. Bukarest,­­30. November. „Qupta“ und „Adeperul" sind Der Meinung, daß­ die geistige Begegnung zioi­schen Pintira Brarianu und Maniu Der rechte Berfud einer Ars näherung sein werde und Daß die Idee einer Koalis­tionsregierung endgültig aufgegeben ist. Die Umbildung der Regierung. Kombinationen der Bukarester Presse. D Bukarest, 30. November, Wie die Blätter melden, wird 88 allem Anfein nach bei einer liberalen Regierung beiden, da an ein Uebereinformen der Liberalen mit der Opposituivspareien nicht mehr zu­­ denken ist. Die Ne­gerung wird jedoch ein and­eres Aussehen haben als heute, da sie ich ein möglichst festes Gefüge zu geben gekonmen ist. Bintifa Bratianu, der nee­parteichef, muß sich im Interesse der­ Organiierungsarbeit innerhalb der Partei und derjenigen Aufgaben, die er am Regierungschef zu erk­lüren hat, von der Rejtantpolitik zurückziehen. Man spricht in unbestätigter Som davon, daß er das­ Finanzministerium an Duca abtien will. Ar. Ducas GSselle soll angebli Argetoia­nu Minister des Innern werden, da man seine starre Hand im Kampfe gegen die nunmehr entschiedener auf­tretende Opposition besonders nötig zu haben meint. Statt Duca küm­ sie auch Siculescu die Finanzen übernehmen, in welchem Sale Duca Wafenminister werden würde. Die übrigen Ministerien würden auch teiliweise anders bes­iegt werden, doch komme dieses weniger in Betracht. ­ Gescheiterte Verhandlungen. (9. PL.) Die erste Szene des politischen Spiels ist verbei, das mit dem Hinscheiden Ion Doratianus in D Be­­wegung gekommen ist. Diese Szene hatte nach seiner Rich­­tung zu einem Ergebnis geführt. Weder hat sie einen Erfolg gebracht, noch aber hatte sie ein Aufhören der Ber- Handlungen zum Sorge, Die atoischen Der Regierung und den Oppositionsparteien im Gange waren. "Denn Diese alter Verhandlungen zur Herbeiführung einer Einheitsfront aller pozisischen P­arteien sind nu­­r an der Regierung selbst ge­­führt worden, sondern im Hinverständnis mit ihr hat Außenminister Situlescu mit den Oppositionsführern Führung genommen, ı ob sie geneigt wären, einer von ihm gefeiteten „Regierung der Reisicen Union“, wie Der etwas pompöse Name augen Tore, beizu­treten. Sowohl Ranin als auch­­ Wperescu haben, wie zu entwarten war, mit einer Absage geant­wortet, wenn auf­ beide aus verschiedenen­ Zeiweggründen. Aperescu weist Den Standpunkt, daß Er imstande sei, eine reine Parteiregierung zu bilden und der er auf eine Koalition mit den anderer Oppositions­­parteien nicht eingebe. Ob er damit aus der Not eine Tugend macht, oder ob er es im Gmff meint, kann dahin­­gesteh­t bleiben. Es ist nicht ausgeschloffen, dass er sich wirklich Der Hoffnung hingibt, ein zielgebender Gegenlas zun­gen Liberagen und Nariomarzaranisten könnte eine Sad­lack schaffen, wo er­ als einzige Kompromißmöglichkeit gche­chen den beiden streitenden Barreien wieder zur Macht hin­­aufturnen könnte. Eine Hoffnung, die wenig "Aussicht­ auf Erfüllung hat, denn 8 fehlt heute jener Saklor, der­ beim borigen Male Aperescu zur Geltung brachte, 8 fehlt heute die einstige Hofpartei, deren Aushilfsk­adidat er war. Auf tiefere Beweggründe greift Manius Ablehnung anrück. Sie ist eingestellt auf die Bedanfengänge, die mir als maßgebend für die im Zuge befindliche Entwickung er­wartet und vorausgesagt haben. Die Nationalzaranistische Partei besteht auf der Anwartschaft auf Die Landesführung, sie verlangt die maßgebende Stimme im Kabinett, wenn sie Einer Koalitionsregieung überhaupt Beitreten soll. So könnte sie ich Dielfeicht mit einer neutralen Geigung der neuen Regierung einverstanden geben, aber sie besteht auf der Ruffung des Parlaments und auf Wahlen, in denen sie das zahlenmäßige Uebergewicht ihrer Wählerschaft zur Birtung bringen kann. Für beides können ihr die Bor- Tchläge Tirufescus ‚seine Gewähr bieten und so lehnte Daniu Diese Vortätäge ab und aus gleichen Sründen sind nunmehr auch Die zwischen Maniu und Bintila Bra­­tianu geführten Verhandlungen ges­eitert. Wie wir be richt sind, lautete Das Angebot des Ministerpräsidenten an die Nationalzaranisten dahin, daß Ddiesen die Mini­­serien für Inneres und Krieg (befest durch Maniu und DBajda) so­wie 40 bis 45 Prozent der auf die­ gemeinsame Regierungslifte entfalenden Mandate zukommen sollen. Es warin weitgehende­­ Angebote. Denn da Außenminister Tit­­rescu auch Heute nicht als Liberaler im engsten Sinne anzusehen ist, wäre von den sechs gugen Ministerien nur die Hälfte im Reict liberaler Parteimänner getreten­. Die Rationalgaranisten aber hätten im Besite de: Portefeuilles für Inneres und Krieg eine ehr starre Stellung in der neuen Regierung und hätten mit den 45 Prozent Dom den Mandaten Der Regierungsfitte das Schidsal des Parla­­mentes jederzeit in der Hand, indem sie weijer Auflösung zu jedem ihnen günstig erscheinenden Zeitpunkt erzwingen könnten. Denn die Liberalen würden Wahl im der Regie­­rungskoalition, nicht aber in der Gesamtheit des Parla­­mentes über die absolue Mehrheit verfügen. Und doch haben auch diese Angebote Manis nicht befriedigen können, da er für seine Partei nicht nur einen namhaften, sondern een Einfluß in der künftigen Regierung ber­ Die Absage, der Nationalzaranistischen Partei auf das Angebot des Ministerpräsidenten ist mit einer scharfen Kampfanlage an die Regierung verbunden wırden. Giner, Kampfanlage ist nur im Namen der Natu­malzaranistischen Partei allein, sondern im Namen der mit Iorga bereits geshlsftenn Bereinigung. So ist denn das Bruogramın des rück­whtsiosen Wartek­ampfes über dem politischen Laden unseres Landes aufgerichtet und alle Bemühungen um das Bustandebringen einer Einheitsfront aller Parteien kön­­nen als endgilta­­nerheitert Bewachtet eiden. Mit einer all­urashen Entrichtung Dieses Kampfes ist allerdings nicht zu rechnen. Bis zum Beginn der Weih­­nachtsferien ist nur noch kurze Zeit und infolge ihrer zah­­lenmäßigen Ueberlegenheit im Parlament wird es der Re­­gierung ui­chtwer gelingen, dort ihren Blas zu behaupten. Dann ist­­ ihrem Belieben anheimgestellt, wann sie Das Parlament wrieder zusammentreten läßt, Sy­nd die große Auseinanderlegung im Parlament erst nach Mitte Januar in Fluß Sommer und feldft wen sie nach den Wünschen der Nationalzaranisten ausgeht, scheinen Doch von Feiner Seite Neutwahlen vor dem Frühjahr gewünscht zu werden. Denn Die strengen Wintermonate sind Feine­­ günstige Wahl­­zeit in einem Bande, nur das Hauptge­wicht der Entscheidung gang in den Dörfern liegt. ‚Dies sind die taktischen Errägungen ur heutigen Sach­ lage. Wir würden aber unserer grundfäglichen Einstellung und unserer Auffassung von staatsbürgerlicher­­ Pflichter­­füllung untreu werden, wen wir diesen Erwägungen ge­­genüber die großen V­robleme unberücsichtigt ließen, die in der heutigen Lage aufgetrorfen sind. Denn es geht in Der jenigen Stunde nicht nur um die größeren oder geringe­­ren Aussichten dw­­ier Parteien, sondern­­ geht um das Wohl des­ Landes. Die politische und die wirtschaftliche Lage ist derart ernst, dass das Band es einfach nicht er­­tragen würde, wenn Die Parteipositit mit seinen Interes­­sen Langball spielt. Und so wird es auch bei der kom­­menden Ausenanderfegung nicht bar­ım gehen, welche Partei sich im taktischer Hinsicht überlegen einweist, sondern Das positive Programm der Parteien mnt Bezug auf ihre schöpferische Arbeit wird die Entscheidung bringen. Hierauf haben wir schon hingewiesen, als LJonel Bratianu noch Tebte und Der heute offen verfündete Barteltampf in der Ent­­wicklung war. .. » Im­ Zeichen » zweier Losungsworte steht Die heutige Auseinanderlegung: Besserung ‚der M­irtschaftlien : Lage und Rückkehr. zur Sefegmäßigkeit.. Wer diesen beiden Auf­­gaben am besten gerecht wird, der wird die Anwartschaft auf den Erfolg im Kampfe und­ auf die dau­ernde­­ Be­­hauptung haben.. . beiden Losungsworten aber wollen wchr nicht die Schlagworte einer­ Kampfparole sehen, sondern 8 geht um ihren tieferen Inhalt. Es ist heute ein Ge­­meinplaß, Daß Die Resserung der­ wirtschaftlichen Ver­­hältnisse nur über Währungsstabilisierung und Auslands­­anleihe erreicht werden kann. Aber­­ es gehört dazu Die Befreiung des Wirtschaftslebens von allem Drud und alter Bevormundung, die seit Kriegsende ununterbrochen uf ihnen gelastet hat. Es gehört dazu eine vernünftige Zolpolitik für Ausfuße und Einfuhr, die Aufhebung aller unsinnigen ‚Spekulationsbestimmungen und die Herstellung der bürgerlichen Freiheit in Produktion­ und Handel. Keine Auslandsangeb­e kann uns helfen, wenn die wirtschaft­lichen Gigenkräfte des Landes weiter so geriebelt­­ wer­­den, wie­­ bisher geschah, und eine Stabilisierung kann nur für die Dauer sein, wenn sie nicht von einer im Wohlstand ungehindert aufsteigenden Kraft der Bevölke­­rung getragen wird. Nicht anders aber steht es bei dem politischen Fragen­­fempfer, der von der Forderung nach Rückehr zur Sefeb­­mäßigkeit umschrieben wird. Auch hier darf es nicht um DIE papierenen "Dinge gehen nicht darum, ob Das eine oder das andere Sejen beibehalten,oder abgeändert wird, sondern es wandert sich darum, Die reine Rechtsidee für aie Staatsbürger wieder voll zur G­eltung zu Bringen. Das gesamte Rechtsbewußtsein im Lande ist sehbwer erschüt­­tert und der die Forderung nach Nachfehr zur Bejeh­­mäßigst auf seine Sahne schreibt, der muß don unten Berauf aufbauende Arbeit leisten. Die Herstellung der Sicher­­heit des Privateigentums und des freien Verfügungsrechh­es über dieses Eigentum muß wieder aufgerichtet werden und die Gleichheit der Staatsbürger muß in allen K­ulturfragen und in an politischen Dingen von einer toten Formel zu einem lebendigen Leitgedanken der Regierenden Wer­­den. Wir meinen nicht, daß die bevorstehende Auseinander­­legung entschieden werden wird durch die Stellung der streitenden Pfatz­eien den Minderheitsfragen gegenüber. Aber aus der Art, wie sie ihre Grundlage den Minderheiten ge­­genüber betätigen, wird man erferden, wie weit es ihnen eimft it mit­ der Forderung nachı M Wiederherstellung der G­efehmäßigkeit. Denn es geht­ in Diesem Kampf Testen Endes doch darum, Durch ein Belenngnis zu den sittlichen Grundlagen, auf denen jedes Stausiwesen si aufbauen muß, au, für unser­ Land eine­ glückkiche Entwicklung zu sichern. Und wer nicht für Die bedingungslose Bertung der Sefegmähigkeit gegenüber allen Staatsbürgern im gleicher Weise ist, der ist wider sie. DE REEL EEE TEE VERBOTENE NEE ANETTE ZERO ATTDELLNTIN DAIITENEEREN EEE EN ENTE Has Brogramm der Barlamenfs­­fagung. Budge­t und AmnestiegefeW Busk­arest,30.Novembe­r.Das Parlam­ent wird in detiv träckxsen Seyfior Babschxiitt lediglich über daandk get und Am­nestiegesetz beraten und so damt auf WeihL tmcixtssektengeshsem nach deren Ablander Msimästerpräsiss­denteinrRgierungsumbildung vorn­ehsmen wird. ,-.-.4.;««-«-kō d«- . " -. «,

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