Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1928. Oktober (Jahrgang 55, nr. 16574-16599)

1928-10-02 / nr. 16574

. Bee 2 — Sir. 16574 wahrscheinlich, auch bleiben werden, der Innerminister Duca im diesen Tagen Unterredungen mit Mihai Bopesici und Dirgil Madgearu gehabt habe. Am Sonnabend habe Duca auch­ eine nterredung mit Maniu gehabt. Die Auseinanderlegungen zwischen Stelian Bopescu und Ifirate Micesceun, Bukarest, 1. Oktober. Die „LZupta“ meldet, daß der Justizminister Stefian Popescu und der Vizepräsident den Kammer Istrate Micescun gefiern im Empfangsraume des Innenministers Duca eine unerwartete (wahrschein, sie aber nicht ganz zufällige), Begegnung hatten. Die Begegnung führte zu einer äußerst heftigen Auseinander­­lesung, Die damit abschroß, daß die beiden Gegner hinan­ Den den Rüden mnwendeten. Balkan-Locarin. Baris, 1. Oktober. Ein DBeum­­er Telegramm be­­ftätigt, daß Die englische Diplomatie die Initiative zur Schaffung eines Balkan-Locamos ergriffen habe. Danach, würden Rumänien, SüdsTalien und Bulgarien Stemdschafts- und Sichiedsgerichtsverträge abf­ließen. Die den gegenwärtigen Reits­tand verbürgen und für den Fall eines Krieges mit einem andern Staat Neutralität vor»­ieben. Die Verträge würden unter der Bürafschaft Groß- Britanniens und Frankreichs unterzeichnet erden. Zschechoslowakische Regierungsumbildung. Preßburg, 1. Oktober. Wie das Blatt „Skovac“ mitteilt, Wird Die tidehofmnntische Regierung Binnen­burgern umgestaltet werden. Der Ministerpräsident Sophh Kla­­joN wegen seiner angegriffenen Gesundheit zurüdtesten. An seine Stelle sollte ursprünglich Milan Hodza gelan­­gen, der Bekannte sllowakische P­olitiker und gegenwärtige Intervieötsminister. Co habe 88 vor­ allem auch Präsident MasaryE gewünscht. In den gelten Tagen hätten ich die Aussichten­­­ieses Planes jedoch sehr verschlechtert, weil es den tschechischen Parteien gelungen sei. Die Kan­­didatur Des Efovaren zu hintertreiben. Aufsiic­e Hungersnot und Verzicht auf das Industrialisierungsprogramm. Baris, 1. Oktober. Die Sommerregierung beschloß, eine umfassende Hissaktion für die Durch die ungünstige unte von Hungersnot bedrohten Gebiete. Es wurden beträcht­­liche Summen für diesen Zweck zur Verfügung gestellt. Der Präsident Ryfbom des Rates der DBorlkskommiisäre erklärte, daß die Regierung infolgedessen auf die Durchführung ihres großzügigen Industrialisierungsprogrammes im kommenden Jahre verzichten müsse und Feinerfei neuen bemächtlichen Impertitionen machen könne. ger Umzugstermin in Bukarest: „Das Angebot leerer Wohnungen übersteigt bei weiten die Nachfrage.“ Buf­arefft, 1. Oktober Anläßlich des bevorstehen­ Den­kzugstermines kan die interessante Tatsache fest­­gestellt werden, daß, im der Hauptstadt das Angebot der Teeren Wohnungen die Nachfrage übersteigt. Es fing insbe­­sondere größere Wohnungen überhaupt nicht an den Mann zu bringen. Die Vermittlungsagenturen, die sonst um Diese Zeit vom Wohnrungsuchenden überlaufen wurden, haben beinahe nichts zu tunn. Gesucht werden nun kleinere Woh­­nungen von 1—2 Zimmerm und Küche. Diese Erscheinung it zum Seil auf die Bautätigkeit, die während des Somm ner fhart zugenommen hat, hauptsächlich aber auf den visums im Verkehr zwischen Stanfreld , Deut­land. Berlin, 1. Oktober. In 12 bis 14 Tagen wird der neue Riesenzeppeln Den Ogeanflug amtreik.­­Der fünf­­stündige Brobeflug von Sinnabend, der bei ungünstiger Bitterung stattfand, nahm einen alle Erwartungen über­­treffenden Barfauf. Vor dem Ogeanflug wird der „Straf­gepper in“ noch zwei Brobeflüge durchführen, wirtschaftlichen Niedergang und auf Die geschwichte Kaufe fast der breiten­ Bepöfferungsschichten zurückzuführen, da die Arbeiterschaft und ein ber­ichtlicher Teil Des Bürger imstande sind, die Mieten für Breitere und mittlere W­oh­­nungen aufzubringen umb Die Zahl derjenigen, Die sich eine größere Wohnung reiften Tönen, immer geringer wird,­nfolgedessen sind auch die Mietzinse in die rechterwähnte Wohnungskategorie in ständigen Linien begriffen Man rechnet für das nächste Frühjahr mit einem allgemeinen Sturz der Mieten, · | Kurze Nachrichten. Butareft, 1. Oktober. Könign Maria Äft nach Sinata abgereist, woher sie am 3. d. M. zu dauernden Aufenthalt nach Butareft zurückehren wird. Buttareft, 1. Oktober. Der Oberste Wirtschaftsrat be» HB in seiner Somabandiisung, die Einfuhrgebüh­­ren für Mais bis zum 1. Mai 1929 vollständig auf zu­ Berlin. 1. Oktober. Im Laufe des Monates Oktober Beginnen Verhandlungen wegen Aufhebung des Baf­­ M Wählerversammlung in N­eppendorf. Zur Versammlung der deutschfächsischen Wähler, die am 30. September in Neppendorf abgehalten wurde, hat­­ten sich nicht nur die wahlberechtigten Männer dieser Ge­meinde eingefunden, es waren auch viele Gifte aus Her­manstadt und den umliegenden Gemeinden erschienen. "Der große Gemeindesaal war infolgedessen beinahe vorkommen gefüllt, ein Zeichen dafür, welche Bedeutung dieser Var­­iantinenfunft Heinemelsen wurde. Als Eisfreitwgswgdhstsepp MMvaWswæ vereinden»Deutschten«VonF­ Q WawndWKwiMsschussestsessMVUTk Holz­erergkrsifchiemuidiaS Wort zur Eröffnung der Wähklewtersammlerng ErwhieswufdienmchkwMeW gebumthdieyiorachikwm­anrmannfmdtawjmØ zumsAusdruckegebmmchethmktHMmirindtmretztzen Johresnmitmsaichimwhuwm Die AusküHzungen bei­ Wer­ksät­ten jed­och serskdnmsenwssendsieZuverkichjka befsecheitiestkdInquthhilen WWÆ Wniichit schwimmund kfewigwetmtsvorübergchendwwhschäw mertontmensyklfiiquimüßktenvgenakcsdsiesähwzw fammenbdesißmunddvrchhkad­em Eswerdk diefes11mso keichitserseim wenn die Gefähre für Refthrdsnung Hmd Fweißvsichstveribrmgehlem die aÆin ind­ weMsere Zw ·kunftfüh­re«n könn’en. Immer mehrt trete die Frage dier MsiTrdIerheikeln auf der gr­nzen Weltindken Vordseggs undwd wemt sich diese erfrieulichke Taksachiefoetitwsickwitzgebühnt dem Abixæ ordnete TkBIradeich ein g­roßes Wendsienst GOETT- schuließung vom 23.Sept’embieriniesvmtamrf11ccdstwerd4e am 10.0XMerivakkBImxt erörtert wscrdtmxcnldschamitptor das zusständigie Forum—a»uch fitrBukavesh­·gelungxm Welchser Erfol­g beschieden sein­ würde,ließe sich nichtüblin sehen,aber es müßte er ane Ansprensgunrgzengemsachstmerd, damit er sich ernisterte. Der Reichter spricht die Hoffnung aus, die Heutige Versammtlung möge im Draft und N­ürde bek­aufen, und Adolf Bramdici ergreift hierauf das Wort und führt aus, alle Untretenden möchten wohl gerne erlte freundliche Darstellung der heutigen Lage Tieher hören aß eine Schiderung der Luftlimde, die unerträgt­ seien. Die schon so oft erroäißingen Däkitinde im ‚Öfenstlichert Lehen mieis Staates Bringen & mit fi, Daß ein friede liebendes Bor iuje wir, seine Pflichten der Allgemeinheit gegenüber bald nicht mehr erfüllen ann. Wert der Geist der­ Unduldsamkeit si weiter entmidert, wird jeder mur am sich denen und nicht mehr an seine Pflichten dem eigenem Worte, der Kirche und dem Staate gegenüber. Mad Grörterung, der wirtschaftlichen Notlage beg­rühet Der Nenner die sozialen Verhältnisse im Altreich, die uns m­it als Beispiel dienen dürfen, Demm „bei uns wollen alle, daß auch der Mermste ein menschenwürdiges Dasein führe.“ Die Regierung habe abermals eine Regelung der Minderh­eitenfrage zugesagt, man werde sehen, was gestehe. Wenn die gegenwärtigen Zustände fortdausen, müßten wir uns an das zwischenstantlische Gewissen wen­­den und dann müsse in Senf oder in Bukarest eine Wens dung erfolgen. Wir dürfen uns doch, nichts einschüchtern lassen und müssen immer daran denken, daß eine bessen gest­­ommen wird. Freilich Förunwen , große Dinge nicht von Heute auf Morgen weifen aber Der Gedanke, daß wir ein Bolt von Recht und Gerechtigkeit sind, wid uns emporführen und ein ber Grfolg sie einstellt, können wir umsere Arbeit für Kirche und Schule in­ Ruhe nach­gehien. Der Dorfigende eröffnet Hierauf die Aussprace. Pfarrer Emil Citel-Schegenberg begrüßt Die Gäste aus Stadt und Land, erwähnt Die Ohrfühle, Die ung por 10 Jahren bereiten. Wir sind auch heute er Meinung, mit unseren romänischen Mitbürgern in Ruhe und Frieden leben zu können, es­ ist Dieselbe Weberzeugung, Die Dei dem Aniäruffe von Mediarch, berichte. Unter anderem hofften mir damals unsere Kulturrüstung erhalten zu könmen und der Herbst 1928 werde zeigen, ob Die jebigen Lasten weiter zu tragen sind, denn die Gewartungen von Mediarch erfüllten sich, nicht. Der Herbst 1928 werde jedo­ch auch, einen Wendepunkt in unserer fählicchen Balkse positif sein Wenn die Entschliefung vom­ vergangenen Sonntag in Hermannstadt seine befriedigende Wirkung habe, bleibe zur der Weg nach Genf übrig und der Remner könne sich nicht Denten, er werde später einer « Damm « 3 W Die geistigen Grundlagen der künstlerischen Kultur.* Die ungeheure Bedeutung, die die bildende und dar­­stellende Kunst im Leben der Belfer aller Kulturfrei­e einnimmt, ist, trot­z der elementaren Wucht mit der Tünit­­terishe Interessen bewußt und unbewußt ihre Befrie­­digung verlangen, noch nicht genügend erkannt werden, geschweige denn, daß sie die ihr gebührende Wertung gefunden hätte. Es wäre außerordentlich mehrreich, zu untersuchen, welche Komponenten mitgewirkt hatten, um Die abendländische Menschheit von der Höhe Heinfleischer Bildung, von der Warte italienischer Hocrenaissance, oder von dem tragenden Gipfel germanischer Spätgotiks in die Abgründe moderner fünstlerischer Unkultur zu stürzen. Mean braucht nur einmal daran zu denken, welche Ber­­atungen Des Geshmades vor einem­­ Vierteljahrhundert in Der Zeit des sogenannten Jugendstils ganz Mittele­­uropa ergriffen Hatte, man braucht fernerhin sich nur der beichämenden Satrache zu erinnern, das die „Zeit­­genossen der Ingenieure, die den Eiffelturm und den Simplontunnel geplant und gebaut haben, fi die atem­­raubenden engen Schranken oberflächichster und unver­­­­­tändigster Nachahmung historischer Stile haben gefallen lassen. Und man braucht in unseren Sagen nur an Jazz und Joefine Baker, an Grammophon und die Auswüchse Des Radio zu Denken, um die Klage von der künstle­­r­ichen Unkultur des 20. J­ahrhunderts als allzu berech­­tigt anerkennen zu müssen. Wenn dem aber also ist, so erhebt sich von selbst die Trage, was zu tun ist, um die reinen Flammen echter und wahrer Kunst in ihrer Örtlichkeit zum Aufleuchten zu bringen. Auf diese Frage gibt 28 untens bescheidenen Grachtens nur eine einzig mögliche Antwort: Alles Geistgeborene und alles Geistgewirkte kann nur dur den Geist selbst­­ erneuert werden. So erhebt sic, denn im Angesichte der Not­­wendigkeit hier einer Neuorientierung und dort einer tieferen­­Berankerung des­­­orhandenen, verbunden mit einer Weiterführung gesunder Anläse der fordbemde Ruf nach der geistigen Fundamentierung der künftlerisc­hen Kultur. Denn niemand vermag es in Abrede stellen, Daß sich das Fünftlerische Leben ohne Steigerung und Gesundung der eigenen P­otenzen aus den Niederungen des Unechten, Unwahren und darum eben Fünftleri­ h Bertlofen niemals erheben kann. Und deshalb gilt es gerade in dieser, für die Ge­samtkultur der Menschheit so überaus wichtigen Frage, zurück zu den Quellen. gu einer roren Behandlung dieser Sache drängt ganz von selbst eine Analyse des Wesens der Kuns­t. Sie it immer wieder versuc­ht worden Es gibt sein phi» Iosophisches System, in dem diese Trage in den Unters­nehmungen über die Ästhetischen Grundfragen nicht ihre Bezüfichtigung gefunden hätte, und es diefe Auszüge an den S Handbüchernn der Philosophie und der Lehre Dem Schönen zu geben, wollten mir Bier zeigen, wie in verschiedenen Seiten Die berichte deinen Führer im Reiche des Geistes ich zu diesen tief in das Piccorogische hineingreifenden Auseinandergebun­­gen verhalten haben. Dody was wäre damit geholfen ? Es muß nns genügen, festzufieren. Da es sich bei jeder Art der fünftyeriichen Betätigung, ob sie sich in melanchalis­chen Kadenzen der Hirtenflöte auf den Hängen der Kar­­pathen oder in der 9. Symphonie Beetham­s offenbart, ob sie ung in dem Rhythmus der orthod­ozen Kötter in ‚dergefimen Waldtäfern oder in den mit vehementer Selbst- Befreiung aus den Banden des starken Materials zum Himmel emporstrebenden Türmen spätgotischer Kathedralen entgegentritt, ob sie uns in dem farbenfrlchen Streugriffen bäuerlicher Reramifer, oder in den berrlichen Ruftusgeräten altsichenbürgisch-sächsischer Goldsc­hmiedeiwerfstätten antäs­chert, immer nur um Oranationen des inneren Lebens des Menschen, um Ausstrahlungen des Geistigen in der sterb­­lichen Kreatur Handelt. K­unft st­ehen nichts anders als Stoff, Bewegung, laut getmordener Geist. Und fast; triptay muß 8­ung anmuten, wenn isir die alte Wahrheit aus­­­prechen. Die Qualität des Geistes bedingt die Onäfität des künstgerischen Schaffens, der nicht nun Das, der wahre Künstger wandert auf der Menschheit Höhen. And­ernsam, understanden, furchtos und ohne Erfolg, wenigs­tens für Das Gefdlecht Der Seitgenossen wich solcher Danderer Bieten, wem Die alldem, für Die es schafft, bildet, Dichtet, singt, der Fähigkeit ermangeln, sie zu seinen Höhen emporzufäwingen. Wer­ sein Leben in der dumpfen Luft der Btädys zubringt, wer­ niemals von all­mächtiger Gehnsucht getrieben den Weg einschlägt Durch raufchende Sorte zu Den Cpisen und Steinhalden Des Hochgebirges, oder wer nur das [nrifche Läufern des Bädz­­leins fennt, das Duud) Die stiften Gaffen des heimatlichen Dörferlens fließt, und niemals Hinein gehört hat in das braufende Sortifssmo stürmischer Meeresbrandung, der fennt eben nicht die Wunder und Majestät der Schöpfung mit ihrer gottgeworten, ewigen Schönheit. So und einfach ausgedrückt, will er ferner bedeuten: Schaffen im Aufnehmen, Produktion und Rezeption sind Buch ein­­ander bedingt, sind aufeinander angewiesen. Der Weg zur Kunst führt durch die Vorhaplen der­ miohtgerüsteten Seele. Man spricht soviel von Kunsterstindung, mar bei manch Auged Wort über den Kunstunterricht gesc­­rieben, und­ iwar vielleicht Dabei Fe von Dem Urteil besargen, daß die Steung zur Kunst in erster Neihe gefunden wäre arm bias Intervettuerfe, wippe; «8 doch Mar sein muß, das­ bei einem solchen Vorgang das fast Sergfiedernde, nüchtern Verst en­­desmäßige in Gegentat; zu dem in jedem echten Kunstmerf verströmtn Herzblut gegangen muß, und nach der andere Nachtung de ihrer Be­de allen. “ Belteebt ne die Genußfähigkeit des­ Sehenden und Hörenden rufen und zu steigern, Hat man durch Die Hhphentropfie der rein gemüklichen Einsterlung Dem Kunstwert gegeben ein bib­iches M­eithetentum und Frastloses Geniestertropfen geoßgezlichtet; Gerade im Lehreren Hat der vielpereinbieie und Doch so finif verbreitete Eriobianus feine Wurzeln, Dit Naturgeseslichteit ergepe sich auch Hier aus geniffei Prämissen die Aero Komsequenzen.­­Das wahre Kurzstwerk ist Ruhe in sich fethit, it Ausgeglichenheit, Hit gersüine Geschroffenheit. Mar: wird Diese Behauptungen verstehen, wer mar aus Der unnendlichen Kombiiziertheit Der Höchste Kunste­leistungen zu der Kunst der P­rimitiven, vielleicht einen Schritt weiter zu der der Hirten- und Bauernkunft nieder­­steigt, oder Tagen wir Reifer, term man si zu Dem Morumeriatiten, Serfteerständtihsten, aus Urxfunk­tioner Di Gebiems Geposenen eimporbegibt. Dabei ver[öftzßen ai:­ung Der Möglichkeit der Cxleitimis mic, Doi fi * Bortrag, gehalten auf der Voltabo­le des Prof. N. Sorga in Valeni de Mumie,­­ Bocjere ! wachgu­­

Next