Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1932. Januar (Jahrgang 59, nr. 17615-17639)

1932-01-14 / nr. 17624

-." . ksx-c14k:uk4 DIESELBEN-steckte „kultur Taxele plä­­tite in numä­­rar ord. Dir. Gen. P.T.T. 223720/926 Allgemeine Volkszeit 2 2 ung für das Deutschtum in Rumänien f Schriftleitung: Hermannstadt, Honterusgasse Sir. 11, Ternipreger: Dir. 11 amd Nr. 130, Verwaltung: Königin Diam­afir. Wr. 25, Fernsprecher: Nr. 2837. . sezagspreis für einen Monat Hermannstadt x ohne Zustellungb 90«——;mit.Zustellung L100«—;mitskstversendung:Inland:Los100·—­;Ausland:l«les—:EinzelnummerL5­—;Sonntagsnummerhh-- Nk.17«624«­­Hermannstadt, Donnerstag den 14. Januar 1932 , 59.Jahrgang . Die Schweiz an der Jahreswende von unserem Vertreter in Genf Taktik­) « —Wirtsch­aftsfüh­rer,di­e stets a­uf dem Posten waren und Genf, 10. Januar (6. 9.) Das Jahre 1931 ist für die Schweiz nach kein Krisenjahr, sondern nur ein Jahr der Sorge geweset. Erst in diesem Jahr wird die katastrophale Welt-Wirt­­schaftsnot die glückliche Schweizer Friedensinsel um­­branden und übersäiwenden. Zwar it Die fohimetzerische Wirtschaft von der allgemeinen Depression in der Welt ‚nicht verschont geblieben, ja sie hat sogar schon einen ganz respektablen Rückgang ihrer Produktion und ihres­­ Abgabes in Kauf nehmen müssen, aber im großen und ganzen läßt sich feststellen das das kleine Land mit seiner großen Exportindustrie und seinen reichen Ka­­pitalien js inmitten der allgemeinen wirtscaftlichen Unordnung unserer Tage glänzend behauptet hat. Das hat €e vor allem seiner robusten Widerstandskraft ge­­­genüber­ den anstehenden Nachkriegskrankheiten, insbe­s D Bantenhypertrophie und Rationalisierungs­­verdanken, seiner unverändert soliden Ge­­­ld Geldgebarung (der Einzelfall der Banque­ert nichts an dem gefähbheitsteugenden Ge sowie der wachsamen Hut und Sorge seiner entjämoffen die nötigen Maßnahmen trafen, die sich im gegebenen Aurgenblick aufdrängten. Auf diese Weise blieb die Schweiz verschont von Bankkradts und Finanznöten jeder Art. Ihre Währung it gesund und die Goldh­ü­­fung ‚Ihrer Notenbank ist im Laufe des Jahres so beträchtlich erhöht worden, daß sie aller mensliihen Boraussicht nah auch den stärksten Attachen wird zeugen können. Von einer Arbeitlosigkeit im­ Ausmach wie im Ausland kann in der Schweiz nicht gesprochen werden, und die sparsame Wirtschaft in den letten Jahren gestatten es dem f­eihlihh vorhandenen Kapital und dem Staat die Investitionstätigkeit fortzulegen, die die sichere Grundlage bildet für die immer noch rege Inlandskonjunktur, die Industrie und Gewerbe , wo­ längere Zeit beschäftigen man. Beim Jahreswech­­sel trägt man die Zahl der Volk Arbeitlosen auf e­­wa 40.000, Die der Teil-Arbeitlosen auf ungefähr ebenso biele. Genaue Ziffern liegen noch nicht vor, werden aber keinesfalls höher sein. Die Landwirtsshaft, die Hierzu. ande mehr geschnäßt ist als überall anderswo, darf 28 gesund bezeichnet werden, und der Binnenmarkt ist von der Krise kaum noch berührt, da die Kaufkraft der Bevölkerung so nahezu unverändert hoc ist. Rotleidend ist schon Die Exportindustrie ge­worden, die bereit 1930 einen Mbjasperluft von rund 16 dv. 9. zu verzeichnen hatte und im abgelaufenen Jahr einen beinahe doppelt so Hohen neuen Verlust zu buchen hat. In der Uhren, Textil, Schulee und Maschinenindustrie nahmen die Betriebseinschränkun­­gen, Arbeitszeit- und Lohnverfürzungen gegen Jahres­­ende immer mehr zu. Bei der ersteren mußte der Staat als Helfer einspringen, al G Kimder bei der neuen Superholdinggesellscchaft und zur Schuldenablösung. Die zunehmende Ausschließung des schweizerischen Erbortes von allen ausländischen Märkten, im Verein mit der lobenden Anziehungskraft des nach wie vor gleich­­auf­­kräftigen Binnenmarktes auf das Auslands, veranlaßte den Bundesrat im Dezember sich dem Parlament Die im Krieg beanspruchten außerordentlichten Volimanten ‚von neuem geben zu lassen, zur Verteidigung des In­­landsmarktes gegen Die stets gefährlicher werdende Ueberflutung mit Auslandswaren.. Handelspoli­­tische KRotwehr und Abwehr sind zum Schlag­­wort der Schweizerischen Wirtschaftspolitik­ geworden, tmaßden 3 gerade den unweitbildenderen schweizerischen Wirtschaftlern und Handelspolitikern dabei gar nicht wohl zumute­n­, da sie nur zu genau mwissen, wie Doppel­­schneidig die Waffe der Einfuhrbeschränkungen gerade für die Reine Schweiz ist, deren Wirtschaft wie seine­­ andere auf den freien Warenaustausch mit der großen Welt angem­­esen bleibt. .f Die anereitungsk­ämpfe zur Tributkommission Brüning scheint sich durchzusetzen Frankreich war falsch unterrichtet.... Die Zerfahrenheit ist Hier. Paris,12.Januar, einmal ganz unerhört groß Mangel seiner Regie­­rung sind die Pressestimmen widerspruchsvoll-Man behauptet nun einwandfrei zu wissen,daß Frankreich hinsichtlich der einseitigen­ deutschen Informierung des englisch­en Botschafters in B­erlin Sir Horace Rum­­bold falsch unterrichtet worden sei;Tatsache sei viel­­mehr,daß Brüning auch den französischen Bot­­schafter François­ Poncet vor dessen Abreise nach Paris und zeitlich sogar noch früher als Rumboldt informiert habe Laval sei seinerseits von seinem eigenen Botschafter richtig informiert worden.Es wäre Aufgabe der französischen Regierung gewesen, die französische Presse besser zu informieren,die noch­­ immer von einem»abgekarteten Spiel zwischen Deutsch­­land und England und von einer Umgehung Frank­­reichs«spricht.Auch Botschaftern Hoesch hat Laval über Brünings Vorgehen"info­rmiert.Diese Informa­­tion geht dahin da­sz die Reichsregierung auf Grund des Basler Berichtes eine DB Vertrauen wiederherstel­­lende Endlösun­g anstrebt und nicht ge­­­willt sei, Zahlungsverpflichtungen zu über­­nehmen, deren Einhaltung ihr unmöglich sei. Ministerpräsident Laval hat demgegenüber erklärt, daß Die französische Regierung einen anderen Stand­­punkt vertrete. Im Hinblick auf die Kabinettsiute, in die Die französische Regierung soeben (!) eingetre­­ten­ei, hat fie Laval jede offizielle Stellungnahme vorbehalten. Rückzug B­rankreichs? Der Wortlaut der Brüningerflärung war nur an­ders als obiger Text; die Hauptstelle lautet, es liege rat zutage, daß Deutschlands Lage ihm die Fortlegung politischer Zahlungen (Tribute) unmöglich mache. Ebenso klar sei es, daß jeder Berfuch, das Seiten­felcher politischer Zahlungen auf­­rechtzuhalten, nur nur für Deutschland, son­­dern für die ganze Welt zum Unheil füh­­rer müsste An einer zweiten Stelle lehnt der Reichstanzler das Suchen nach Kompromiß­­lösungen ab, für die eine reale Möglichkeit nir mehr gegeben sei. Seine Aufregung wegen der Tributbankbosheit Damit ist Deutschland nicht zu zwingen Berlin, 12. Januar. Die Tributbank hat be­­schlossen, den deutschen Nedistanzkredit nur bedingungs­­weise auf drei Monate zu verlängern, während die französische Regierung beabsichtigt, ihren Anteil (100 Millionen Mark) nur bis 4 März zu verlängern. I Berlin herrscht dem gegenüber völlige Ruhe, Selbst werm damit das beste Wort gesprochen wäre, würde damit der deutsche Standpunkt nicht erschüttert werden, zumal der deutsche Standpunkt vom England als dachaus richtig anerkannt wird. Deutschland habe m­it gedroht, sondern Tatsachen festgestellt. Sollte man aber in Stanfield­ darauf beharren, Deutschland Durch tolde­nleinliche Maßr­egeln auf die Knie zwingen zu wollen, würde dies nur der Beweis dafür sein, wie hilflos man in Paris der Macht der Tatsachen gegen­­übersteht. M­eitere französische Legarliket trog dem etwas Beruhigung Paris, 12. Januar, Mangels einer Tresseleitung tobt die französische Presse weiter. Das „Journal des Debats“ will aus der Vorkriegszeit (!) missen, das immer dann die Welt umstürzte, wenn diese Welt Ruhe hoffte! Die „Liberte“ macht die Mächte verant­wort­­lich, die Frankreich zur Rhein und Ruhrräumung ver­­anlassen, was Frankreich jeder teuer bezahlen mi­sse. Das Blatt wünscht noch immer den Krieg. Am „präch­­tigsten“ schreibt die „Action Francaise”; sie entdeckt, daß der an einer typhusähnlichen Krankheit verschiedene Kriegsminister Maginot — er aß mit Vorliebe Austern — eigentlich wahrscheinlich von den Deutschen ere­mordet wurde. ... s «Alles zusamm­engefaßt,ist eine gewisse Beruhigung in Frankreich sichstbar Vielleicht geht der Rummel nach der Kabinettbildung wiede­rb­å Nun liiegt viel Verant­­wortung in der Hand des Staatspräsidenten Doumer, vernünftige Stimmen aus Amerika und England Berlin, 12. Januar. Die ganze Weltpresse befaßt sie umfangreich mit der Lage der Tributkonferenz nach Hrünings Stellungnahme Vom D­eutschen Standpunkt man man sowohl mit der Mehrheit der amerikanischen als englischen Presse zufrieden sein. Auf die Zu­ier­tung von Terten kann e3 des Naumes halber nicht anlonmen. RT SEE METER ANTEILE ET EEE TELERNTT UUEBERPER TEE SEEN SSL ATS ETHISCHE TG TI VER TELTETENETTECERST EEEPTSEFEEETTETT RT Die Natur der Dinge hat es mit ji, gebracht, daß die „Neue Politis”, die auch­ im Inland auf Widerspruch stößt, ji zuersst gegen Deutschland Tehrte, und zur Kündigung des Handelsvertrages mit diesem noch bis vor kurzem besten Abnehmer Schweizer Waren führte. Man darf es aber den Zeitungen und den Aeußerun­­gen verantwortlicher eidgenössischer Staatsmänner aufs Wort glauben, daß sie nichts frehnliger hoffen, als daß 3 am 4. Februar nit zum Handelskrieg zwischen den beiden Ländern kommen möge. Hart war das Jahr für die Schweizer Fremden­­industrie, Die einen erheblichen Wirtschaftsfattor aus» macht, was schon daraus überzeugend hervorgeht, daß in ihr rund 2 Milliarden Ecchweizer Staufen investiert sind. Auf die im Sommer durch die Deutsche Not ausgelöste schlechte Sommersaison ist eine noch viel frittichere Wintersaison gefolgt, in der infolge schlech­­ten Wetters auch der sonst recht belangreiche Inlands­­bericht um Weihnachten herum schwach war. Trübe sind die Hoffnungen der Schweizer auf das Jahr 1932. Man macht si hierzulande seine Iillusio­­nen über Die wertlos verfahrene politische Lage und ist darauf gefaßt, es kühnte t­as aller theoretischen Ein­­sicht über die Ehidi als Verbundenheit aller Staaten und Belfer da an der nötigen Entschlußkraft und Opfer­ "willigkeit gerade bei denjenigen fehlen, die imstande wären, die so notwendige entschlossene Umkehr zur polis­tischen Moral und Vernunft zu bem­irken. Für Diesen schlimmsten Salt sucht man si zu wappnen und alle Reserven bereitzustellen, die man im Gegensaß zu To ziemlich allen übrigen Ländern anzusammeln befähigt war. Sie sind man reichlich vorhanden und Die verant­­wortlichen Faktoren seinen durchaus gewillt zu sein, sie gegebenenfalls enttroffen einzufegen. Hieraus er­­wählt die Zuversicht, daß das Land trog seiner räum­­lien Enge imstande sein wird, der nun auch für es heraufziehenden Krise zu zeugen, selbst wenn Diese bon längerer Dauer sein sollte. Hiezu ist freilich noch drin­­gend notwendig, eine bessere Anpassung der Preise und der Lebenshaltungs- und der Gesteifungstosten an die veränderte Lage auf dem Weltmarkt d­urchzuführen, d­as dis Rest nur sehr zögernd und in ungenügendem Maße geschehen ist. Wohl sind die Großhandelspreise unge jäde im gleichen Ausmaß wie anderswo gejungen und damit annähernd auf den Vorkriegsstand zurückgekührt dagegen weisen aber Der Lebenskosteninder und der Lohf­­inder noch immer eine sehr beträchtliche Steigerun gegenüber 1914 auf. x ng "

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