Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1934. Januar (Jahrgang 61, nr. 18217-18239)

1934-01-14 / nr. 18226

a je Fe 2 Taxele plä­­tite in numä­­rar ord. Dir. Ben P.TT 223720/926 Allgemeine Volkszeit­ung für das Deutschtum in Rumänien Schriftleitung: Hermannstadt, Honternegaffe Ar. 11 Fernsprecher: Ar. 11 und Ar. 130 — Verwaltung: Königin Mariastrafe Nr. 5 Fernsprecher Ar. 237 — Bezugspreis für einen Monat: Hermannstadt: ohne Zuftelung 90 Lei: mit Zuftelung 100 Lei; mit Bostversendung: Inland: 100 Lei: Ausland: 135 Lei. Einzelnummer 5 Lei Nr. 18226 Hermannstadt, Sonntag den 14. Januar 1934 61. Jahrgang Huffolini für Deutschlands Gleichberechtigung Ueber Rüstungsausgleich zur Abrüstung London, 12. Januar. Die „Daily Mail“ veröffentlicht ein Interview ihres Korrespondenten Ward Brice mit dem­ italienischen Ministerpräsidenten, in dem dieser ein­­deutig für Die deuten Rüstungausgleich­forderungen eintritt. Wie Price erklärt, bedeutet nach der Auffassung Mussolinis die Gewährung der vollen Verteidigungsgleichbelästigung an Deutschland die einzig mögliche Löitung des Abrüstungs­problems. „Deutschland“, erklärt Mufsolini wörtlich­, „hat ji bereit erklärt, auf Geschüge über sechs Zoll und auf Tanks über je­ Tonnen zu­ verzieten. Da­­gegen erhebt er Anspruch auf die Verteidigungsiwaffen, die auchy Feine andere Nation in Europa aufzugeben gedenkt. Da Deutschlands moralisches Recht auf Gleich­­bevötigung von den Westmächten­­ im Dezember 1932) formell anerkannt worden ist, ist es unmöglich, der Lo­­gis­ der­­­eutschen Forderungen nach einer gerechten Verteidigungsrüstung sich zu verschließen.‘ Weiter schreibt der Korrespondent, da Mussolini die Ereignisse in Deutschland mit größter Aufmerksamk­eit berfolge und davon überzeugt sei, daß der Reichskanzler sie bemühe, die moralischen Energien Der Deutschen Jugend für Die Zwecke des friedlichen inne­­ren Aufbaues auszuwerten. Hortfahrend betonte Mussolini, daß die Männer, die heute an der Spike Der europäischen Staaten stehen und den Iegten Krieg mite gemacht haben, sehr zögern würden, ja auf kriegerische Abenteuer einzulassen. Zum Schluß äußerte er sich auch über seinen Plan für die V­ölkerbundreform, wos­bei er jede Absicht, die kleinen Mächte einzuschlichteen oder beiseite zu schieben, von sich wies. Gleichzeitig wies er aber darauf Hin, dak einige der kleinen Staa­­ten fi an Quertreibereien und Intriguen in Genf be­­teiligen und si dann später der Verantwortung für die Duchführung der von ihnen aufgestellten Pläne entziehen. Weiter müsse man leider auch jagen. Da einige der kleineren Mächte, die sich besonders eifrig an diesem Treiben beteiligten, mit ihren Zahlungen an den Völkerbund im Rüdstand sind. Wege der Volksgemeinschaft (5. BL) Darüber scheinen wie uns einig zu sein, Daß wir alle die Deutsche Volksgemeinschaft in Ru­­mänien wollen, sowohl die NEDR al auch­­­iejeni­­gen, die nicht ihre Parteimitglieder sind. In unserm Blatte vom 9. d. M. hatten wir unserm bedingungs­­losen Bekenntnis zu diesem Gedanken der Volksgemein­­schaft Ausdruck gegeben. In der Tegten Nummer des „Du­veutichen Beobachter" antwortet Gauleiter Dr. Dörr darauf: „Samohl, aber nationalsozialistische Bolßgemeinschaft! Dem Namen messen wir mit Die mahsebende Bedeutung bei. Wir sehen das Entschei­­dende in dem machtvollen Duchbruch Des Deutschen Volkes zu meuem völkischem Bekenntnis und zu meuer nationaler Einheit mit in dem Namen, der dieser Bewegung gegeben wurde, sondern in dem Geiste, in dem sie geschaffen ward. Wäre in der Zeit der auto­­ritären Regierungen der Name des Nationalsozialismus verboten worden, der Geist Adolf Hitlers hätte sich dennoch Duch­hgefegt und die Einigung des deutschen Volkes in der von ihm verkündeten Gedankennwelt hätte sich doch vollzogen. Wir alle fühlen uns duchdrungen von den Ideen, die den Aufstieg des deutschen Volfes beseelt haben. Wir fühlen uns ganz erfüllt von dem Bekenntnis zu­mdeutschem Denken, Wollen und Han­deln, wir betrachten uns in sozialer Hinsicht als gleich­­­ berechtigte Brüder und Schwestern im­ Was soll uns trennen? Denn Kampf wird unentmegt „in den Reihen unseres Volkes verkündet, auch in Dem Auffras des Gauleiters Dr. Dörr in der legten Num­­mer des „D. BD." Er screibt Darüber: „Unser Kampf gilt der Aufrichtung einer ideenmäßig gleichgerichteten deutschen V­olksgemeinschaft aller Siedlungsgebiete Rus­mäniend. Die wesentligste Vorauslegung für Die Erreichung dieses Zieles erscheint uns in der grund­legenden, geistigen und charakterlichen Um­­wandlung der bisherigen Anschauungen de Einzelindividuums gelegen, welche Umwandlung nicht in einer Menge von Vorurteilen und wenn und abers, sondern allein und ausschließlich in Der Bereitwilligkeit zum Ausdruck Tommen Tann, Das bisherige übersteigerte Eigenbewußtsein und alle bisherigen Vorurteile abzulegen und ih vorbehalt­ 108 einzugliedern in die Organisation der as­ti­onalen Erneuerungsbewegung, die in fi und ihren Mitgliedern und Mitkämpfern alle die klein­­sichen Schwächen, die Methoden der Unklarheit, Unauf­­richtigkeit und unmürdiger Kompromisse, die wir unter der Bezeichnung „bisheriges System” oft einer etwas scharfen Kritik unterziehen, schon längst endgültig überwunden hat.“ Ein So von 3 Prudzeilen im Zeilenformat des „D. 3." — alle Hochachtung der der stilistischen Leistung! Wer si aber Darüber im Flaren ist, wie unsere ganze politische Kraft allein auf der Geschlossenheit unserer Bollsgemeinschaft beruht, wer es abzufhäßen weiß, welche Gefahr die Zerschlagung dieser V­ollseinheit für uns bedeuten wü­rde, der ist noch immer nit aufgeklärt darüber, weshalb Woche für Woche zum Kampf gegen Wolfsgenossen getrommelt werden muß. Wir entnehmen der Begründung des Gauleiters über die Not­wendig­­keit dieses Kampfes deeierlei. Zunächst soll Die geistige und charakterlice Anschauung des Einzelindividuums abgeändert werden. Wir glaubten bisher als Ange­­hörige des deutschen Volkes unsere Pflicht getan zu haben und oft hat man uns vom alten und dom nenen Deutschland Her über Verdienst dafür gerühmt. Wenn man uns aber bessern. Kann, wir sind gerne­ dafür bereit und sehen seinen Grund ein, uns deswegen zum Kampfe zu stellen. — Zum zweiten sollen wir uns vorbehaltlos eingliedern in die Organisation der na­tionalen Erneuerungsbeiwegung. Mit der Organisation it zweifellos die Partei gemeint. Wir stehen auch für diesen Gedanken aufgetan. Aber man muß un­sere Ueberzeugung dafür gewinnen, daß diese P­arteizugehörigkeit der beste Dienst sei, den wir un­serm Wolfe leiten künnen. Wem der Eintritt in Diese Organisation um ihrer äußeren Form und ihrer Metho­­den willen von seiner Urberzeugung widerraten wird, sa­­­­­­­­­­ge den Tann und darf man nicht durch Kampfgebot im sie ! „Die nationale Geneuerungsbewegung führt ihren hineinziwingen wollen. — Das Dritte sind die An- | Kampf unter dem Gesichtspunkte der gesamtdeut« UCD rt BNLiieben gere­it °, aß er uns gesterm oder jemals früher et­was gegeben habe, was so wie in Deutschland als „Syiten“ bekämpft werden müßte. Wir haben Führerpersönlichkeiten gehabt und Führ­erfreije. Negierungssysteme haben wir nie gehabt, weil wir nie in der Lage waren, Regierungsvollmach­en zu erteilen und ihnen die Machtmittel eines S­ystems zur V­erfü­­gung zu stellen. Wenn man an den Methoden un­serer Volkspolitik Besserungen vornehmen will, wenn neue Wege beschritten werden sollen, sie zum Er­­folg zu führen, sind wir gerne bereit uns überzeugen zu lassen. Das Ziel wird immer das gleiche bleiben, Besig und Geltung unseres Volkes zu wahren und zu­­ mehren, damit wir aß Deutsche V­olfsgemeinschaft in unserer Heimat unsere Sendung erfüllen künnen. Wir streiten heute um Dinge, die sein Anlas zum Bruderkampf mit feinen zerstörenden Folgewirrungen sind. Wir führen Wortgefechte darüber, wer für das Wahlkartell verantwortlich sei, und sind uns doch einig darüber, Das unter den gegebenen Umständen dies die einzige Möglichkeit war. Lassen wir doch die ESpikfin­­digkeiten darüber, welches diese Umstände waren und was oder wer Die Ursache Dabon war. Da wir Dad­ alle grundsäglich auf dem Standpunkt der deutschen Liste stehen, haben wir danach zu trachten, sie für das nächte Mal mit vereinten Kräften vorzubereiten. Wenn wir uns darüber zerstellen, wer oder was sie diesmal verhinderte, kommen wir twieder nicht dafır die Arbeit zu tun, die nötig ist, Damit wir zum nähe­ren Mal auf die deutsche Lite wählen künnen. — Wir verlangen von unserem Wolf, daß es auf Die Liste stimme, auf der die Namen unserer Volfsgenossen ste­­hen, und nach glänzend gelungener Wahl sagen wir ihm, daß diese Männer nicht das Vertrauen des Bot­tes­ besigen. Much da das Volk nicht irre werden an den Weisungen, die ihm gegebent werden? — Wir verfüns­­chen die Neinigung des Öffentlichen Lebens durch Die­­ S­chiedsgerichte, vor denen jeder Volksgenosse gleich it und die unsere innenvölfischen Angelegenheiten der öffentlichen Erörterung entziehen sollen. Wenn aber ein Volksgenosse von erstem Führerrang das Schiedsge­­richt zur Verteidigung gegen erhobene Beschuldigungen verlangt, dann wird es ihm verweigert, weil man si­cie Freude nicht mehrmälern lassen will, nach ihm zu flehen und zu schießen. Wir sehen den Abgrund aufgetan, in den wir mit diesen Methoden unserer Politif in vollem Lauf hineinrennen. Sehen die Führer der NETR den Abgrund nicht oder wollen­ sie ihn nicht sehen? Wir wollen nicht die verderbenbringende Vortregung des Bruderkampfes, sondern wir erstreben und verlan­­gen die brüderliche Einigung im unserer deutsch-fähi­­schen V­ollsgemeinschaft. Gauleiter Dr. Dörr, schreibt: In der P­ersion von DuKassspar Matthyandelt er sich um de an sitzsendendes Verwandtes des Deuox schen in Rum­änien,um den bishers auch von­ sein­en Gegnern anerkannten Füh­rer des Bannater Schwaoen kams-Wsonian Dr.Muthbeimt,­untermiemich in den Kreisen des Reichs,die sich mit dem­ Ai-Hlmds­deutschtum beschäftigen,dort ist ers als Persönlich­­keit und­ auf Grund seines völkischen Wirkenshsocky gerichtet und h doch geehrt Der Vizepräsident der NEDR Dr. Guft nennt ihn einen ehemaligen Verräter des deutschen Volkes, er sagt von ihm, dag­ar­con einmal sein Vollstum verraten habe. Dr. Gu­ft gründet seine Beschuldigung und Verurteilung jeden­­falls­­ darauf, dag Dr. Muth nach Besuch der unga­rischen Schule und Hochschule in der V­orkriegszeit ganz im kulturellen und politischen Leben des Magya­­rentums aufging. Er war ein führendes Mitglied der Banater Achtundvierziger Partei, von der Die er­­wachende Deutsche Berwegung im Banat Heilig be uns,als seien w­ir mit den Volisgenossen der übrigen­ Siedlungsgebiete volkspolitisch noch nicht genügend verg­bundem um dieses Ziel als Programm aufstellen zu­ können Die NEDR willes tun Sie z­eigt in der gleich­en Nummer des»OB«vom 13.d.M.mit welche ant-i­täme Leimissatz greiftDn Waldemar Gust den­ Vorsitzenden des Verbandes der DeutschenDn Kaspar Muth,in ein­er W­eise­ ab­,wie es früher niemals in untereeresse von einem Volksgenossen zumandern geschehen ist Er sch­ildert den Kam­pf,der im Banat zwischen den Anhängern der NEDsR und den Mitglie­dern der dmtscheschtoäbkschen Volksgemeinschaft geführt wird,un­d zitiert Ausfälle der,,Banater Deutsch­en Zei­­tiung«gegen die Banater NED­R.Nachäesec Schillk derungsch freit­r Gust folgendes:»Auers­ hab­en wir Siebenbürger Sachsen mir eine Antwort-Wir haben bisher dazu geschwiegem daß sich im Vanat Leute als Führer des Deuts­chtums ausgespiielt habem die sich tons einmal ihr Volkstum verratsen und aufgegebsen h­aben.­I·Nun sind wir aber mit um sierser Gedsuld am Ende Nie und nimmler wierden wir niedrictiildeiy daß dise Führer des Gesamtdeutschtums in Rumäni­en au­s den Reikien ehemaliger Ver­räter des deu­tschen Volkes­ gewon­nen werden. Unseren Banater Kameraden aber versprechen wir,daß wir an ilyoer Seite stehen bis zum endgültigen Siege. Die Zeit der Kompromisse ist vorbei,Kampf ist die Parole Auch in der Ho­chburg der Reaktitoiy auch im Banat wird der Tag kommen, s­o wir die Fahne des Sieges auf den Trümmern des zusammengebrochenen Systems hochgtehen werden.‘ — * Sperrungen vom Berfafier. . KERLE:

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