Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1940. Juni (Jahrgang 67, nr. 20141-20170)

1940-06-01 / nr. 20141

Seite 2—Nr.20141 Wir vermerken: Rumäniens Fugend — Rumäniens Hoffnung Vene V­ollmachten für Das Wirtsehn"" inisterium S. M. der König Tmufpate Die Achse gestaltet Das neue Europa Deutsches Weltheer vor neuen Aufgaben Abbruch der italienisch = englischen Skonterbande der­­verhandlungen Vergeltung für die Mishandlung Kriegsgefangener Litauen kommt den russischen Forderungen nach Die Erzbahn weiter in deutscher Hand Bor neuen Aufgaben Unübersehbare Gefangenen­ und Bentezahlen I­m Reste des alliierten Heeres wehren sich noch Deutscher Wehrmachtsbericht Berlin, 31. Mai. (R.) Das OKW gibt bekannt: Während die Masse der französischen Truppen in Nord­­westfrankreich aufgerieben oder gefangen ist, leisten an wenigen Stellen versprengte oder eingeschlossene Abtei­­lungen noch Widerstand. Er wird in kurzer Zeit ge­brochen sein. Der Angriff gegen die Neite des engli­­schen Heeres in dem flachen, nur wenige Kilometer tie­­fen und der Anstauungen der Kanäle gesciügten Bo­­gen längs der Küste zwischen Furnes Berges und westlich Dimnfichhen ist im Gange. Der Gegner wehrt si­cier zähe in dem Bestreben möglichst viel Solda­­ten, wenn auch ohne Gerät auf die Schiffe zu reiten. Die um Gassel eingeschlossenen englischen Kräfte wurden bei dem Versuch, nach Norden Durchzubrechen aufge­rieben. Die Wafse der deutschen Di­visionen im Airtvisund in Flandern ist für neue Auf­­gaben freigeworden. Die Gefangenen- und Beute­zahlen konnten auch noch nicht überschlägig ermittelt werden. Der Einja der Luftwaffe war im Laufe des 30. Mai Durch die Wetterlage stark beeinträchtigt. Troß­­dem wurden die Hafenanlagen von Dünfirchen erneut angegriffen. Die Kriegsmarine übernahm im gesamten hollän­­dischen und in dem in unserer Hand befindlichen bel­­gischen und französischen Kiüstengebiet die Küstenvertei­­­digung. Einem deutschen Schnellboot gelang es vor der belgischen Küste einen feindlichen Zerstörer durch Torpedoschuß zu verjenken. Iu­ der Nacht zum 31. Mai griffen wiederum bri­­tische Flugzeuge in Norddeutschland nichtmilitärische Ziele ar,­ne Schaden ist nirgend angerichtet worden. In Südholstein w­­rde ein feindliches Flugzeug Ducch Nachtjäger abgeschossen. In Nordfrankreich verlor der Feind drei französische, per Stavanger ein briti­­sches Kampfflugzeug im Luftkampf. Zwei eigene Flug­­zeuge werden vermißt. Französischer Heeresbericht Paris, 30. Mai. (R.) Der Heeresberst vom Mor­­gen des 30. Mai lautet: Die verschiedenen Operationen, die in der amtlichen Mitteilung von gestern erwähnt wurden, gingen im Laufe der Nacht weiter. Heftige Kämpfe an der Her und im Gebiet von Cassel. An der Somme und an den a­uy der Front seine neuen Ereignisse. ": Paris, 31. Mai. (R.) Der Söemenbericht von Boy­­erstag­abend lautet: Unsere Truppen legen mit Hef­­tigkeit in ununterbrochenem Kampf die Durchführung der ihnen anbefohlenen Berwegung in guter­ Ordnung­­ fort. Erfolgreiche Kämpfe entwideln sich am größten­­ Teil der Sommefront. An der Aisne und im Osten ist die Lage unverändert. Eine französische Infanterie­gruppe, geführt von Bugsführer Guiltte, so mit Maschinengewehr am Mittwoch) ein Heintelflugzeug und einen Sunters ab. Der Heeresbericht von Freitag früh lautet: Im Norden werden die Operationen fortgelegt und ent­­wickeln sich mit gleicher Erbitterung. Um das Lager von Dünkirchen, an der Somme sind Aisne örtliche In­fanterieaktionen von beiden Seiten. Zwischen Aisne und Maas heftiges Artillerieduell. Zwischen Maas und Mosel wurde ein deutscher Vorstoß abgewiesen. Englischer Luftfahrtbericht London, 30. Mai. (R.) Eine amtliche Mitteilung des Luftfahrtministeriums besagt, daß die britische Luft­waffe in den Kämpfen von Mittwoch mit­ mehreren deutschen Luftwaffestaffeln, die die Küste Frankreichs und Belgiens bombardierten, 52 feindliche Flugzeuge abgeschossen hat. Davon waren 25 Bomber. Weitere 17 Flugzeuge mwinden sehl­er beschädigt. 10 englische Kampfflugzeuge werden vermißt. Weiter wird bekannt­­gegeben, daß die englischen Seeluftstreitkräfte einen deutschen Flughafen an der holländischen Küste an­­gegriffen haben. Dabei wurden Hangar und­ mehrere Wasserflugzeuge zerstört. Ein Flugzeug der britischen Marine so einen feindlichen Bomber über der Nord­­see ab. Ein anderes englisches Flugzeug bombardierte ein feindliches Versorgungsschiff bei Bergen, das in Brand getrorfen wurde. Britischer Heeresbericht London, 31. Mai. (R.) Das Kriegsministerium teilt mit: Vergangene Woche wurde eine kleine britische Ab­­teilung entsandt, um in Calais Widerstand zu leisten und die Verbindung mit dem britischen Expedition­korps aufrecht zu­erhalten. Sie war nicht in der Lage das Lebtere Duchzuführen, infolge des starren feind­­lichen Widerstandes motorisierter Kräfte, so daß sie sich auf die­­ Verteidigung von Calais beschränken mußte. Trog wiederholter Angriffe des Feindes und dauern­­den Luftbombardements und Artilleriebeschusses wis verstand Diese Bejagung durch vier Tage und hat auf Feind aufgehalten und beim : „1. Diese Weise.einen | + Nadgug­ der­ bestiften Expeditionsforps gegen Din- ficden Imfhabbene Dienste geleitet. Diese Aktion wird zu den heldenmütigsten Taten in der Geschichte des bri­­tischen Heeres gezählt werden. Litauens Antwort auf den russischen Protest Kauntas, 31. Mai. (R.) Die Litauische Regierung hat der So­wjetregierung auf den P­rotest wegen des P Ver­­schwindens russischer Soldaten in Litauen folgende Ant­­wort erteilt: Die Litauische Regierung hat bereits über die von der so­wjetrussischen Regierung erhobenen Be­­schuldigungen Aufklärung gegeben und ist zu ihrer Er­­­­gänzung bereit. Um den Beichhuldigungen auf den Grund zu kommen umd die Schuldigen zu entdecken, hat die litauische Regierung eine Sonderkommission bestimmt. So­wjetregierung .ihrerseits mit dazu beitragen wird, die Schuldigen zu finden. Sie würden von Der­en Regierung mit größter Strenge bestraft wer Die Titauische Regierung hofft, daß die " Die Sonderkommission hat gestern ihre Tätigkeit in Wilna aufgenommen und bereits einige Fälle nachge­­prüft. Da von russischer Seite bis fest keinerlei, bes­­timmte Vorschläge in der ganzen Angelegenheit vor­­liegen, nimmt man in hiesigen Kreisen an, daß nach Klärung der Z­wischenfälle eine Form gefunden wird, künftig solchen V­orfällen vorzubeugen. Die Regierung ist bereit, Vertreter nach Moskau zu entsenden, falls die N­ussen einen voiesbezüglichen Wunsch äußern. In hiesigen politischen Kreisen hat man zum Titanisc­­­russischen Verhältnis vollstes Vertrauen. Man nimmt nach wie vor­ an, daß die­ Angelegenheit auf feund­­­­schaftlicher.. .Srundlage. beigelegt­ wird. .., sig. Neue Nitterkreuze Dr­gern, 30. Mai. (R.) Der Führer und Oberste Be­­fehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Ober­­befehlshabers des Heeres Generaloberst von Brauchissch das Nitterkreuz zum Eisernen Kreuz verliehen ant Ge­­neral der Infanterie Buch, Oberbefehlshaber einer Armee; Generalleutnant Kirner, Kommandeur einer Panzerdivision; Generalmajor Rommel, Kommandeur einer Panzerdivision; Oberst Wolff, Kommandeur eines Infanterie- Regiments; Oberst Heyser, Kommandeur eines Infanterie - Regiments; Ehrig, Oberleutnant im Generalstab einer Infanteriedivision; Oberfeldarzt Dr. Wiichusen; Major Zäger, Kommandeur eines Infan­­terie - Bataillons; Hauptmann Alvermann, Führer einer Schügenfompagnie; Oberleutnant Germer, Führer­­ einer P­ionierfompagnie; Oberleutnant Schrader, Führer einer Schügenfompagnie; Feldwebel Grauting, Führer in einer Schügenfompagnie; Unteroffizier Kalfhof in einer Schügentompagnie. Abbruch der Konterbandeverhand­­lungen zwischen Italien und England Paris, 31. Mai. (R.) „Hapas” berichtet aus Lon­­don, daß Italien troß seiner grundfäglichen Zustimmung zu einem Kontrollabkommen am 28. Mai die Ver­­handlungen abgebrochen habe. Starter Eindrurf des deutschen Sieges in America Newport, 31. Mai. (R.) Der deutsche Sieg in Flan­­dern beherrscht die Neindorfer Morgenpresse vollstän­­dig. Die amerikanische Deffentlichkeit erfährt mit jeder neuen Nachricht mehr und mehr, was ihr bisher von der Presse noch vorenthalten wurde, daß nämlich der deutsche Sieg einer Vernichtungsschlacht und einer Ka­­tastrophe für die Alliierten üb­schlommt. Die Augen­­zeugenberichte der ersten nach England zurückgekühr­­ten geschlagenen Truppen, die von den Agenturen und Berichterstattern der großen Neiwdorfer Blätter aus England gemeldet werden, haben hier großen Ein­­druck gemacht. Die „Newport Times“ spricht von einem Slandernunheil und daß dies der überwältigendste deutsche Steg seit Tannenberg und eine militärische Glangleistung sei. Das Blatt begründet den deutschen Waffenerfolg nur nur mit der Ueberlegenheit der Luft- und Tannwaffe, sondern al mit der Zusammen­­arbeit mit der Landkwaffe und mit der deutschen Taktik. Die volle Auswirkung dieser Tragödie für die Alliier­­ten, schreibt Das Blatt, werde erst noch kommen. Die Eroberung der Kanalkiste jöste England der Furcht bauen Gefahr eines Deutschen Einmarjes aus. | Si»eb«enbürgisch-Deutsches Tageblatt Sonnabend, 1. Jımi 190 Auch der kleine Sparer kann Rüstungsanleihe­n. Ser Marsch nach"Narvit geht weiter Berlin, 31. Mai. (R.) DNB meldet: Im Zusammen­­hang mit der Londoner Meldung, der zufolge britische Truppen, die sich in der Nähe von Bode, 120 Meilen südlich von Narvit befanden, den V­ormarsch der deut­­schen Truppen nach Narpis aufgehalten hätten, wird aus amtlicher deuts­cher Duelle folgendes mitgeteilt: Der Widerstand dieser britischen Truppen wurde gebrochen. Ein Teil der französischen Truppen wurde gezwungen, ss in Südrichtung gegen die schwedische Grenze zurüc­­k­zuziehen. Ein anderer Teil zog sich in Richtung Bodd zurück und einige kleinere Abteilungen flüchteten in Die unbewohnten arktischen Gebiete des Nordens. Erzbahn Narvit Schweden weiter in deutscher Hand Eine aus Berlin, 31. Mai. (NR) DNB meldet: ländische Agentur meldete vor kurzem nach der Ein­­nahme des Hafens von Narvis, die französische briti­­schen Truppen hätten die Verbindung mit Schweden über Nilsgränien hergestellt. Diesbezüglich erfährt DNB aus amtlicher Duelle, daß die Verbindung zwis­chen Narbis und der schrwedischen Grenze von den deutschen Truppen entlang der Erzbahn stark beherrscht wird und zwar in einer Zone von 50 Kilometern, mit Aus­nahme einer Heinen Tellstrede, die entlang der Stadt Narvis verläuft. Die weit gegen Norden und Süden hergerücten Vorposten der deutschen Truppen vertei­­digen dieses Gebiet gegen jeden feindlichen Angriff. Ein einfacher Blick auf die Karte zeigt, das Durch die Be­wegung von Narpis die Verbindung mit Schweden noch niet hergestellt ist.­­ Britische Landschilderung London, 31. Mai. (NR) Das Informationsmini­­sterium teilt mit: Angesichts des erhöhten deutschen Druckes an den Flanken im Norden und Süden waren Das britische Ex­peditionskorps und die fran­­zösischen Streitkräfte im Norden gezwungen im Don­­nerstag an die Küste zurückzuziehen, wo sie erbitterte Kämpfe entwickelten. Diese Operation wurde mit be­­sonderem Mut und Geschielichkeit Durchgeführt. Die daran nicht beteiligten Truppen wurden mit Hilfe der Seestreitkräfte abtransportiert. Die Operation wird er­­folgreich fortgelegt. Ein Teil der Truppen ist bereits in England eingetroffen. Die Zurückziehung und Räu­­­mungsa­tion wurde von der Luftwaffe gedeckt, die in ständigem Kampf mit dem Feind stand. Dabei wurden über 70 deutsche Flugzeuge vernichtet. Zahlreiche an­­dere beschädigt. Eine Staffel neuer Jagdflieger vom Muster Defiant vernietete in zwei Luftangriffen 35 Flugzeuge, ohne selbst irgend­einen Schaden zu erlei­­den. Britische Truppen sind im Berein mit den fran­­zösischen Kräften im Südabschnitt weiter tätig.­ ­ Der Führer empfängt Alfieri Berlin, 31. Mai. (R.) Der Führer empfing heute in Gegenwart des­­ Reichgausenminister von Nibben­­tepp den neuen Botschafter Italiens Dino Alfieri, General Briong Berlin, 31. Mai. (R.) Wie Schon gemeldet, wurde bei Steevoorde ostwärts Cassel, der Oberbefehlshaber der 1. französischen Armee General PBrivur gefangen­­genommen. Der 61-jährige General war im Welt­­krieg Generalstabsoffizier und befehligte nach Beendi­­gung des Weltkrieges Kolonialtruppen. Zeitweise war er Chef der französischen Militärkommission in Bozen. Bei Kriegsbeginn übernahm er die erste französische Armee. Bei dem Zusammenbruch dieser Armee fiel er in deutsche Hand. Die Zahl der gleichzeitig ge­­fangenen französischen Soldaten und ehe läßt sich laut DNB no nicht übersehen. Die Ueberprüfung der Zeitungs­­bewilligungen Bufarest, 31. Mai. Das Zentralzensuramt teilt mit: &3 wird zur Kenntnis der Direktoren der Publi­­kationen in der Hauptstadt gebracht, daß die Frist für die Vorlage der Alten zur Kontrolle der Erscheinungss­cheinwilligung der Publikationen mit 5. Juni abläuft. Für die V­eröffentlichungen in der Provinz werben die Alten bei dem Zensuramt der betreffenden Komitats­­präfektur mit Beginn von einem noch bekanntzuge­­benden Zeitpunkt an, einzureichen sein.

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