Süd-Ost, Juni 1936 (Jahrgang 2, nr. 125-146)

1936-06-11 / nr. 131

Eine sichechoslowakische­ Magkuot-Linie« Das tager Parlament wird sich in der nächsten Zeit mit einer Rüstungsvorlage zu beschäftigen haben­, die das sich verfolgt,den Ausbau einer riesenhaften Bes feltigungslinie nach dem­­spiel der französischen Maainviss Linie vorzunehmen.Ins diesem Zusammenhang ist die Zusammensetzung der tschechoslowakischen Armee von großem Interesse.Die Zahlen sind dem tschechischen Blati »Beske Slovo­ entnommen.Danach dienen gegenwärtig 95.000 Tschechen,40.000 Deutsche,45.000 Angehörige anderer Nationalitäten im Tschechoslowakiichenseer.Von 2,7 Millionen ausgebildeten Reserven sind 1,428000 Tschechen, 600.00000u­tsche und 675.000 Angehörige unbewer­tionalitäten.Dagegen waren von 9517 aktiven Offizieren im Jahrelost nur 527 Deutsche undgs Angehörige der übrigen Nationalitäten. Heute gibt die Tschechoslowakei 40 v...5.den Staats­­daughan­g für Rüstun­gzwecke aus.Wieviel Pr­ozent Pier­gen es nach diesem Plan des Verteidigungsministeriums ,en Dyslitanische Parlamet ohne nationale Minderheiten In verschiedenen Städten Litauens haben in den sethten Tagen öffentliche Sigungen zur Namhaftmachung der Kandidaten für den litauischem Sejm stattgefunden. Hier­­bei wurde weder der deutschen no der polnischen Minderheiten ein Sib zugebilligt, so daß diese Minder­­heiten im zukünftigen stautischen Sejm keinen Abgeord­­netenfiß erhalten werde. Die großartigen „Erfolge“ der SUR im Banat Mi Erfiamnen seien wir in der „TZ“, dab die HOUR im Banat „Massenversammlungen“ in 9 Gemeinden ab»­gehalten hat, die zusammen 2000 Zuhörer (nicht Anhän­­ger!) halten, wo in den angeführten Gemeinden bei 7000 Wähler sind. Die nachgehenden Bergleihe sind sehr reich für den „Siegeszug“ der OBER: Marjaich hat 600 Wähler, zur DVR-Versammlung kamen an Freund und Feind zusammen bloß 351. P­erjamosh hat bei 1000 Wähler zur DER kamen­­ 273. Dortydorfh hat 2000 Einwohner, zur DER kamen 182. Lugosc hat Über 5000 Deutiche, zur DUVR kamen 128. Aaranshebeih hat Über 4000 Deutsche, zur DUBAR kamen 97. 2omwrin hat Über 5000 Deutliche, zur DUR kamen 179 Volksgenossen. Und das Ganze nennt die „TZ“ „Siegeszug“ der HBAR! Die selig entichlafene „Volkspost“ hätte daraus zum mindesten eine „katastrophale Niederlage“ für Yabrisius gemacht: Denn von 7000 Wählern waren doch 1800 zu ihren Versammlungen erschienen ! Die „SZ“ lügt schon wieder! Eigentlich mühte man das gar nicht mehr fellstellen, daß die „SS“ wieder lügt. Hat sie nicht an über die Schäkburger Versammlung, die für die DMN eine glatte Niederlage war, „Yabril­us gibt ich geschlagen“, ge­­schrieben? Mehr aus Gründen des sauberen und fach­­lichen Kampfes als aus der uff, sich mit der „TS“ ber fassen zu müssen, stellte ich hier fest: Bei der Bukarest­ S Hohichillerversammlung ist die DDR geschlagen worden, denn von den 72 Anwefenden beteiligten sich nur 27 am Auszug der DDR. Die „SZ“ fügt ihren Lesern also­ wieder einen „Steg“ vor. Sie lügt weiter, wenn sie mir in Anführungszeichen in den Mund legt: „Weltanschauung ist Nebensache, das wird dann schon noch kommen“, oder daß ich gesagt hätte, Sabritiss habe die Fahne verlassen, M­ahrlich, was die „EI“ zusammenfügt, geht auf keine Kuhhaut mehr. Aber da Dr. Bonfert diesen bolschewisli­­chen Kampf als „Kampf mit reinen Waffen“ erklärt hat und Städel diese Waffen „protestantish*“ sanktioniert, sind wir alle wohl schon zu „verkalkt“, um die DUR versiehen zu können. Einen kleinen Troff haben wir jedoch: Wir sind mit dieser Auffassung nicht allein. Je mehr die „IZ” fügt, umso mehr D Volksgenossen durch« Schauen den ganzen raffinierten Lügenschwindel der DIR. Nie. Sans Soc! Süd-Ost Donnerstag,"dtn11.suniUND­—vae131 „Gestohlene In der „E3* vom 7.5. M. wird ein heftiger Angriff gegen unser Ylalt gerichtet, weil darin behauptet worden ist, daß „Dokumente“, die je­ in der „ES“ veröffentlicht werden, gestohlen worden seien. Dieser Angriff richtet sich ganz persönlich gegen einen Mitarbeiter unseres Blattes, der jedoch keine auf die Dokumentenveröffente­ichung bezügliche Er­widerung geschrieben hat, aus dem einfachen Grunde nicht, weil er die Vorgänge vor dem 29. Juni 1935 nicht aus eigener Anschauung kennt und es nicht seiner Gewohnheit entspricht, Über Dinge zu schreiben, die nur vom Hörensagen bekannt sind. Der junge Mann, der in der „TZ“ wütet, kennt die Dinge ebenso wenig aus erster Hand. Aber gerade des­halb mußte er schreiben und hat es wohl in gutem Glauben getan. Er mußte schreiben, weil er in Erkenntis der wirklichen Sachlagentelleiht in gutem Glauben loslegen kann. Wenn es wirklich nicht wahr wäre, daß die Dukomenke gestohlen worden sud,was wieder­holt von unserer Seite festgestellt wurde, so hälfen jedenfalls die von diesem schweren Vorwurf Ber­troffenen selbst geantwortet und nachgemiesen, Dokumente“ daß sie im rechtmähigen Befig der Dokumente sind und daher auch berechtigt waren, sie zu veröffentlichen. Auch in diesem alle aber waren die Herren in der Alemme, gerade so wie im Falle der nicht a­bgeführten Belsarabiengelder und der Hintertreibun­g des Volksenticheides. Während bei Kleinigkeiten und Belanglosigkeiten, etwa wie die,ob bei einer DOM­R­­Versammlung hundert Personen mehr oder weniger an­­wesend waren oder bei einer Abstimmung zehn Stimmen mehr oder weniger abgegeben wurden, gegebenenfalls­­ der fort eine kategorische „Berichtigung“ erlassen wird, lobt man bei den großen und die pers­önliche Ehre von DVR-Führern berührenden Angelegenheiten zunächst immer erst längere Zeit vergehen und antwortet dann — oder baffer:man [übt nur andere antworten — irgendwie mit geschraubten und verlogenen Einwendungen oder allgemeinen Redensarten, deren Une­­ichhaltigkeit mit Händen zum greifen If. Solche lahme Art der Widerlegung bestätigt nur noch was man widerlegen möchte. Das gilt auch jebt in der Frage der Dokumentendiebstahls. Je steht es im Burgenland? Auch im Burgenland ist die Lage nur so, wie die DBR-Jugend 23 gern haben möchte. Zwar behaupten sie bei jeder Gelegenheit, die gesamte Jugend des Burgen­­landes siche geschloffen zur DBR-Jugend und ihren „Bührern“, doc die Tatsachen sprechen ganz anderes und so sehen wir uns genötigt, eine Richtigstellung vorzu­e­nehmen, um dadurch die vielbetonte, in die Welt posaunfe „Sel­soffenheit der Burzenländer Jugend“ ein wenig näher zu beleuchten. 2 Einige Beispiele zeigen schon zur Genüge die wirkliche age: In Weidenbach stehen 23 Jugendfice, in Marienburg 54 Jugendliche, in H­eldsdorf 24 Jugendliche, in Tars­lau 27 Jugendliche aktiv zur Volksgemeins­chaft und führen den Angriff gegen die DUR. In Rosenau und Petersberg aber gibt es über­­haupt keine DUR. In Brenndorf fand eine Versammlung der gesamten Jugend und Jungbauern stalf. Kreisjugendführer Schulers hielt einen Vertrag über den nationalsozialistischen Raffel­begriff und das nordische Schöpfertum. Hans Theiß klärte die Lage zwischen der Aufbauarbeit der Volksge­­meinschaftsjugend und der Serstörungsarbeit der DIR und ihrer „Jugendführer“. Anschließend entwicelte er mit den Rädelsführern der DUN eine scharfe Aussprache. S­­onders wurde (für die „unpolitische“ Arbeit der DUN- Jugend bezeichnend) der Landesobmann Fabritius und Hans Ole Roth gehässig angegriffen. Unsere beiden obengenannten Redner und Lenz Fischer erwiderten schlagfertig. Es wurde nun den Herrn von der DIR ja zugelebt, daß zum Schluß die DUVNR-Anhänger nichts mehr antworten konnten und durch Lärm und Undis­zipliniertheit, so wie die DIN es immer mad, wenn man sie in die Enge treibt, den schönen Verlauf des Nachmittages flören wollten. Mit dem Lied „Und wenn wir marschieren“ gingen wir auseinander. Die Brenn­dorfer Jugend aber, die es mit überwiegender Mehrheit, (68 Jugendliche) zur Volksgemeinschaft und deren Führung bekennt, wird den Kampf auch hier siegreich zu Ende führen. Der Abend vereinte uns noch alle bei Lied, Spiel und Tanz. Hans Theik mr =; m 0 2 eine Erinnerung In einem Auflag „Die Bukarester Politik und unser Volk“ in der Leitnummer der Kronstädter Zeitung schreibt Dr. Hans Otto Roth u.a.: ‚Eine nationale Minderheit darf nie auf einzelne Parteien oder gar auf einzelne Staatsmänner weiten. Sie muß stets mit dem ganzen Volke rech­nen. Darum sind diejenigen bei uns gescheitert, die ihre gesamte Politik auf eine einzige Partei und auf einen einzigen Mann setzten, mag dieser Staatsmann noch so ehrenwert und noch so bedeutend sein. Die Politik ist eine unsentimentale Kunst. Schließe ich mich als nationale Minderheit einer Partei des Mehrheitsvolkes zu nahe an, so wird ss die Abneigung und der Widerstand der anderen Parteien gegen mich umso mehr versteifen. Das gilt natürlich nur für die Politik der parla­­mentarischen Demokratie, wie sie in unserem Lande noch üblich ist. Daß diese Erkenntnis für ein der­­artiges System aber richtig ist, beweist nichts besser als die Erfahrungen des Jahres 1928. Ich erinnere mich noch genau, wie mein damaliger politischer Gegenspieler Rudolf Brandic Ende 1930 in einer Situng des Sächsischen Volksrates erklärte: ‚Ich stehe und falle mit der Trefionalzaranistischen Partei und verpfände meine politische Existenz und meine bürgerliche Ehre dafür, daß das Minderheiten­­gesetz von dieser Regierung gesc­affen wird.‘ Als ich ihm zurief, daß niemand eine solche Ga­­rantie von ihm verlange, erklärte er, daß er genau wille, was er sage und daß er keinerlei Nachsicht notwendig habe. Er fügte bloß hinzu, haß er die Garantie weniger in der nationalzaranistischen Partei, als in der Persor Julius Manius sehe, « Und was ist dann in Wirklichkeit geschehen.Hain­ I­­Heckmaniu das mindekheitengesetz geh­achht!Was ich voraussah,ikat ein.maniu hat das mind­ekheikengeleß nicht geschaiffen und auch die nationale ChCtIn­kische Res­gierung Alexander Vaidas aus dem Jahre 1932/33 hat das Versäumnis nicht nachgeholt. Rudolf Brandich aber ga s eine politische Existenz nicht auf und hat seine ärgerliche Ehre darum nicht verloren. Es hatte solche Garantien auch niemand verlangt. Ich erzähle dieses Begebnis lediglich um die Ereignisse möglichst lebendig zu schildern.* Diese letzten Sätze Roths sind zwar großmütig, aber nicht zutreffend. Brandich hat damals tatsächlich, wenn auch nicht seine bürgerliche Ehre — diese stand ja dabei nicht auf dem Spiel — wohl aber seinen Anspruch auf besondere polit­ishhe Geltung verloren. Denn die zu seiner persönlichen Bedeutung in gar keinem Verhältnis stehende große Rolle nach dem Krieg hatte er einzig und allein deshalb spielen können, weil er durch seine Separatisten­­politik vor dem Krieg mit Maniu und Vaida in ein be­­sonderes politisches Freundschaftsverhältnis gekommen war und verstanden hatte, die Volksgenossen glauben zu machen, er werde auf Grund desselben unsere Interessen erfolg­­reich vertreten können. In jener Zeit, von der Roth spricht, verflog diese leere Illusion endgültig. 1 —___—_—_____—________ununuutlune nme nme 2.22 Tagesneuigkeiten „Silfswerk für arme Gemeinden der evang. Randeskirche U. B.* Es haben für den „Silfsfond“ der evang. Randeskirche U. B. in Hermannstadt, König. Karl-II-Straße Nr. 4, zu dem obigen Zwecke eingezahlt: Die Dorisfrauenvereine des Schäßburger Bezirksfrauen­­vereins Urkeden Zei 200.—, Denndorf Lei 50.—, Deutsch« Kreuz Lei 200.—, Dunesdorf Lei 50.—, Klosdorf Klei 70.—, Manterich Lei 50.—, Meihendorf Lei 50.—, Neudorf Lei 50.—, Peihendorf Lei 50.—, Weibkir­ Rei 200.—, zusammen Lei 970, wofür bestens dankt das Landeskonsistorium der evang. Kirche U. 3. in Rumänien, fünfzigprozentige Sahrtpreisermäßigung nach Temeschburg. Von 7. bis 17. Juni findet in Temesch­­burg eine Gartenbauausstellung Halt, deren Besucher auf den Staatsbahnen eine 50-prozentige Begünstigung ge­­nießen. Die bei der Abfahrt gelöste Karte muß im Auss­tellungsgebäude abgestempelt werden, bereu­gt zur Nücke mehr nur dann, wenn die Rückreise innerhalb fünf Tagen angetreten wird. Rückgang der Arbeitslosigkeit. Gestern pro auf dem internationalen Gemeindekongreß der Oberbürger­­meister von Stuttgart Dr.Ströhlin Über die Bekämp­­fung der Arbeitslosigkeit durch die Gemeinden. Dr. Ströhlin bezeichnete diese Aufgabe als die wichtigste in der Welt. Noch 1932 betrug d­ie Zahl der Arbeitslosen 30 Millionen, Ende 1935 wo immer 20 Millionen. Deutschland allein halte an den wieder in Arbeit gelangten 10 Millionen einen Anteil von 4 Millionen. Der Ehrbegriff in der japanischen Armee. Der japanische General Goto beging, wie aus Tokio gemeldet wird, Selbstmord durch Erschießen. Ueber die Beweg­­gründe dazu teilte er in einem Abschiedsbrief mit, er habe festgestellt, dab ein Offizier seiner Division Staats­­gelder veruntreule. Er scheide aus dem Leben, um die seiner Division zugefügte Schande wieder gutzumacen. Kurz nachdem der Divisionskommandeur sich erschoren hatte, verübte all jener Offizier, der die Berunk­enung beging, Selbstmord. Hundefleisch für die Rote Armee. Aus Moskau wird gemeldet: In der großen flaulichen Wurftfabrik in Charkow wurden ungeheuere Mikbräuche festgestell. In Verbindung damit sind zwei Fabrikdirektoren und 15 Aus gestellte Hinter Schloß und Riegel gelebt worden. Es wurde u. a. festgestellt, daß sie alle der Fabrik zur Ver­­fügung gestellten Steichvorräte weiterverkauft und zur Herstellung der Würste Hundefleisch verwendet hab­en. Dieses G­ehalt betrieben sie 2 Jahre hindurch. Beliefert wurde von der Fabrik ausschließlich das Heer. Wieder riesige Hungersnot in China. Die in der Provinz Kanju berrfhende Hungersnot nimmt immer größere Ausmaße an. In den lebten 15 Tagen sind allein in der Ortsshaft Langsciu über 1000 Personen Hungers gestorben. Die Gesamtzahl der Todesopfer kann noch nicht übersehen werden. Die Irakprinzessin und der Hotelportier. „Paris midi“ meldet, der Oberhofmeister des Irak, Tashir Pasdha,­ sei in Athen eingetroffen und habe die Schwester des Königs, die ih dort mit einem Sotelportier verheiratet­ hatte, aufgefordert, die Ehe wieder zu lösen. Der Mann.

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