Süd-Ost, Juli 1936 (Jahrgang 2, nr. 147-173)

1936-07-22 / nr. 165

Tageblatt der Deutschen VW in den Mittwoch, den 22. Juli 1936 Verwaltung: G­raf Mogd­ugasse (Kl. Erde) 4 2. Tel.-Hr. 263, Postschekk.: Bukarest 62.139­­ Jahrg. 165, Schriftleitung: Franziskanergasse 7/I Peitfah 55, Telephonnummer : 519 Ba Der Volkstag in Großschenk Die Reven in der Volksversammlung Wie gestern angekündigt, bringen wir im folgenden die Gedankengänge der Hauptreden den Wert unserer Volkskirche hervor. «auch jesu­ im Schutze ihrer U­mfriedung stehen. Nachdem die von allen stehend angehörte Königs- Hymne verklungen war sprachy als erster Redner Hauptschriftleiter Alfred Hönig Der Blik des ganzen Erdkreises sei heute auf einen Punkt, auf Deutschland, gerichtet, dessen großartige Wiedergeburt von neuen, jungen, „ungeheuer jungen“ und doch uralten Ideen getragen sei, welche auf die dien­­tiefsten Grundlagen des Lebens zurückführen: auf Blut, Scholle, Sitte, Brauch, Freisein von allem Slitter und Tand. Und auch wir sind erfaßt und be­­geistert. Aber bei aller Begeisterung müssen wir immer wieder auf die Tatsache hinweisen, dab bei uns zwischen unserer Ueberlieferung, den alten, bisherigen Werten unseres W­okstums und den neuen Ideen niemals ein unüberblickbarer Gegenfaß geberlicht hat. Selbst in den schlimmsten Jahren unseres Mutterlandes ist uns das Morgste erspart geblieben. Aber Verwässerungen und Entartungen sind auch bei uns zu erkennen. Diese abzustreifen is nun Aufgabe der Erneuerung, dann hob Redner die Überragende Bedeutung und So wie wir hat sie #ets unsere Lebensgrundlagen gesichert. Vor allem ist sie auch die Hüferin unserer deutschen Schule, in diesem Ssammenhang verdanken wir ihr sogar unseren leichten Zngang in die Erneuerung. Sie is unser Um und Auf. Und da es keinen Gegensal zwischen der von ihr be­­treuten Schule und dem Bekenntnis zum Deutichtum gibt, ist sie nicht nur unser Bestium, sondern Befißium and Kleinod des gesamten Deutichtums unseres V­ater­­landes. Wir haben daher unsere ganze Aufmerksamkeit und umnfere besfen Kräfte der Verteidigung von Kirche und­ Schule zuzuwenden. Dabei nehmen unsere Geistlichen eine besondere Stellung ein. Sie sind die ersten Offiziere der Kirche, sie bilden das Offizierskorps. Das mit aber haben sie nicht nur Rechte, sondern vor allem Bilihten. In erster Linie haben sie alles zu tun, damit Achtung und Autorität unserer Kirche um jeden Preis gewahrt werde. Einzelne und Gruppen können wir niemals berück­­sichtigen sondern stets nur das Ganze. Die Gesamtheit it nicht dazu da, um Einzelnen Gefälligkeiten zu er­­weisen. Wir nehmen unsere gard­lenden Brüder alle freudig in unsere Reihen auf, wenn sie mit uns arbeiten wollen. Aber wenn alles vergebens ist, werden wir mit ganzer Enticloffenheit weiter kämpfen, denn wir dürfen nich Grundfäße für Jahrhundertdauer preisgeben. Die große Schwierigkeit besteht bei uns darin, daß wir nit Zeit haben, liebevoll zu sagen: „Liebe Gönner,­­abt uns in Ruhe, damit wir arbeiten können.“ Nein, wir müssen kämpfen und zu gleicher Zeit die Erneuerung durchführen. Alle müssen wir arbeiten, niemand darf fortlaufen! Das Schickal unseres Volkes entscheidet si an der Front der Arbeit. Auslese und Einteilung müssen sie bewähren. Treiei in die Front! Schließet die Reihen ! Deutsche Volksgenossen erwachen­ Reiher Beifall einholt, wie er auch während der Rede Sfler aufgeklungen war. — Von brausendem Stubel begrüßt, ergriff nun Landesobmann Frik Fabritius das Wort. In vorbildlicher Klarheit und Kürze seßte er sich mit zwei Fragen auseinander: mit uns selbst und mit unserer Stellung zum Staate. Wie in der Natur gibt es auch bei den Völkern ein ewiges Auf und Ab. Wir müs­­sen unausgeregt an uns arbeiten, wenn wir uns gesund erhalten wollen. Die Erneuerung ist fesiges Kämpfen mit sich selbst. Und die gegenwärtige Erneuerung erfüllt sie erst recht nicht von heute auf morgen, es bedarf vieler Jahre und Mühe, bis wir unserem Siel näher kommen. Dabei müssen wir ganz klein und bescheiden, Hier unten und Hef innen, anfangen zu arbeiten. Jede Seit hat neben Schlechtem an Gutes gehabt und so geht es nicht an, sie in Baum­ und Bogen zu verwerfen. Vor allem aber muß uns alle das Streben beseelen, für Einheit und Einigkeit zu kämpfen. Geben wir alle diesen Meg! Dieser Auf­tlit’auch denen, die nicht hier sind. Der Einzelne mag kritisieren und für ich vielleicht auch Tatsächlich manches gut oder besser machen als andere. Aber segens­­reich, d. h. aufbauend wirkt sich seine Tä­­tigkeit nur im Ring der Volksgemein­­schaft aus. Mir dürfen dem Gegner den Weg nicht schwer machen. Er möge kommen und mithelfen, das Einst und Sept­gesund zu verbinden. Der Berjuch, immer zu zerstören, ist nur der Weg zur Bolkseinheit. Hab und Kampf von Volk zu Bolk Ift im täglichen Leben schwerlich auszuschalten. Aber In den großen Be­ziehungen und Fragen den Halt, der auf beiden Seiten stets nur verheerend wirkt, abzubauen, müssen wir mit alen Kräften anstreben, die wir­ aufbringen können. So helfen wir vielleicht die böse Verkrampfung, in der wir siehen, aufzulocern, und an den politischen Tageskampf in eine erträglichere Ebene zu heben. Unser Bolk st Händig und ewig immer nur im Ring unserer Volksgemeinschaft. Und diese wieder muß ich in den Rahmen des Staates fügen. (Nichtenden wol­­lender Beifall bewies dem Landesobmann, auf wie frucht­­baren Boden seine maßvollen, weiten und güligen Worte gefallen waren.) Nun ergriff, ebenfalls von Beifall begrüßt, Abg. Direktor Frig Connert das Wort. — Wir stünden in Äußerst Schweren Kampf. Die Voraussehung aber dafür, daß wir ihn bestehen, ist der Einlaß aller unsrer Kräfte hiefl­. Wir aber leiffen uns selbstzst fleib­enden Bruderkampf. — Gerade in diesen schweren Tagen hat das große Deufsche DBolk zu fi zu­­rückgefunden. Gelbst der deufschenesterreichische Zwist ist seihwunden. Auch wir miüssen uns endlich finden und alles vergessen — mag auch­mands dabei noch so schmerzvoll gewesen sein, — damit die Einheit zurückkehrt. Im Ringen und den Auseinandersegungen unseres eigenen Landes hören wir immer wieder das Werk: Es muß an uns A Romänen all das gut gemacht werden, 106« nun wir so lange Zeit den übrigen Mitbewohnern gegen­­über verkürzt worden sind. — Wir alle willen was das beibt. „Gutgemacht* worden ist ja in hohem Maße schon bisher. Nun aber geht es unser dieser Parole um unsere Ber­­ichtung. Und wir? Wir zerfleiihen uns selbst. — Endlos sind die V­erluste, die wir bereits erlitten haben. Eines der gefährlichsten neuen Geseße aber ist das neue­­ Ver­­waltungsgeieß. Und besonders der Numerus walachikus muß als Vorzeichen, neuer schwerster Kämpfe angesehen werden. — In solchem Leiden ist die Einheit und Einie- Reif elementarstes Gebot. Sie muß ganz einfach hergestellt werden. Und wenn es im Guten nicht recht, dann mit Gewalt. Nicht mit Worten, sondern mit Taten müssen wir kämpfen. Unser besonderes Augenmerk muß dem Bauern gelten. Wir müssen alles dazu tun, daß er lebensfähig bleibe. Er bedeutet uns: Blut, Boden, Sitte, Brauch, Tradition, Heimat. — Der Heimatboden ist uns heilig durch Blut und Schweiß der Väter und deutsche Kulturarbeit. Diese Heimat erhalten wir Deutsch nur durch Einigkeit, Leistung und Bauernarbeit. Unter großem, anhaltenden Beifall schloß Dir. Connert seine Rede, indem er nochmals zur Einigkeit aufrief. Gleichsam als Dank für diese Rede sprach nun der Bauer Andreas Schuster aus Neudorf. Zubelnder Beifall begrüßte ihn denn auc. Zaunig und kernig führte er in jährlicher Mundart aus, daß auch sie, die Bauern, froßdem ihnen die Sonne in den rechten Wochen Tag für Tag auf den Rücken gebrannt habe, hierher gekommen seien. Da mögen ihnen die Bolksgenosfen — und an die Großshenker — glauben, daß das schon etwas zu bedeuten habe. Und wenn eis Seil der Großshenker ihnen heute vor die Nase gehalten hätte, haß sie nur ihren Pfarrer hören wollen, nun, sie hätten auch einen Pfarrer, der aber gehöre der Volksge­­meinschaft an. Nicht nur in der Stadt, auch auf dem Lande wille man unsere Führer zu schoßen. Und wenn ihnen auch noch nicht alles so gelungen sei, wie es ihnen vorschwebt, so hätten sie durch ehrliches Streben und Ar­­beit do jhon viel erreicht und vor allem das Vertrauen des Bauern erworben. Jene andern sagen: „Kommt in die Volksgemeinschaft. Aber zuerst trefen wir euch auf den Hals und erst wenn ihr fleht, bitte bitte, Ichön! Dann erst nehmen wir euch auf!« — Nun, ich kan versichern, daß wir Bauern, die wir viel Schweres zu überwinden haben, es verstehen, mit solchen Sterrshhaften fertig zu werden. — Wir halten frem zur Volksgemeins­chaft und zu unseren Führern. Er sclok seine Rede mit einem Heil auf Dr. Konrad Möcel, dessen Predigt so packend gewesen sei. Der farke herzliche Beifall bewies, wie sehr diese launig-kernige Rede eingeschlagen hatte. » Mit sudel und silirmischem­ Sieg hellrusen begrüßt,ergriff als Schlußredner « Gauobmann Dr.Helmut Wolfs das Wort. So wie für das große Millionenvolk der Doutchen seien auch für uns Blut und Boden die ent­­scheidenden Werte. Ein Tag, wie der heutige, müsse ein Tag der Besinnung sein. — Es sei zu bedauern, daß die in der Schule veranstaltete Ausstellung nicht viel mehr Volksgenossen gesehen hätten. Hier wären sie in unserer großen Bek­ündigung an Blut und Boden bewußt geworden. Schonungstos müßten wir uns diese Sünde vor Augen halten, die in der Rinderbeschränkung, in dden oder verschleuderten Höfen, in der Blubs­vermengung, wie überhaupt in der nacktesten Schlucht immer wieder zum Ausdruck komme. Angesichts dieser Sachlage sei es ein elementares Gabot für uns, Nationale Sozialisten zu sein. Aber es dürfe sich nicht mehr um ein Rippenbekenntnis handeln, sondern Gesinnung und Tat allein können entscheiden. Wir sind nur dann von wahrhafter Erneuerung ergriffen, wenn wir eines Glaubens und eines Willens sind, und wenn jeder von uns bereit ist, si der Gemeinschaft unterzuordnen. Wer sich nur dann dem Volkswillen fügt, wenn es nicht gegen seine eigene Ansicht geht, hat kein Recht, ih Nationalsozialist zu nennen. Nur derjenige ist vom wahren Sinn der deutschen Erneuerung erfüllt, der sich auch dann den Geboten der Gemeinschaft fügt, wenn ihm dies Sich fügen persönlich wehe­iuf oder ihn gar persönlich schädigt. Um zu solchem Nationalsozialismus zu gelangen, brauche es freilich viel Seit. Seder muß bei sich selbst zuerst mit der Arbeit beginnen, gilt es doch den Innern Schweinehund unterzukriegen, der in jedem von uns steckt. Dr. Wolff Schloß mit einem leidenschaftlichen Bekenntnis zum Glauben an unsjer Bolk und zu der Hoffnung, daß auch die abseits siehenden Volksgenossen schließlich doc zu uns finden werden. „Unser Bolk wird leben!“ Wie ein Orkan braufte nach diesen Worten der Beifall auf, ein Orkan, der nicht zur Ruhe kommen wollte. BE PUT FTRRE Appell der Jugend in Groß-Schenk Unzähligemal hat uns Jugend der V­olksgemeinschaft die DDR herausgefordert, uns „Kampf bis zum Leb­en“ angetragen, uns der Schlawinerei und Feigheit bezichtigt, Mir haben geschwiegen­d und gerüffet.

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