Tagblatt, April 1924 (Jahrgang 2, nr. 76-99)

1924-04-01 / nr. 76

em » [4 It % § Illeinige Anzeigen annät­terks das Burgenlan­d und Oesterreich: Antünder, Plalatierungss & Retlamegesellschaft m.b. G. Wien, Hi, Rennweg Mr. 75. Anruf 78.089. Bestellort: Werenburg, Veitying 56 mb Antonia Bloß, Eisenstadl Salchgrund 16. TOHEEERRERARREREANHERTEEZ JÖ TNENKENYEKENNONNETNNNE EKET KENTEENEETT Ginzelblatt: 400 xx. Generalanzeiger für das Burgenland 400 Ez (Dedenburger Leitung) UAnzeigenberegnung laut Tarif. Sauptschriftleiter: Adolf Pálffy, Dedenburg Denkplatz 56. Aneuf 25. Sprechstunden täglich 9—12 fr. Verantwortlicher Schriftleiter: Leopold Fleischm­ann Wien, Mt. Rennweg Air, 75. Anruf 78.022. Einzelblatt: Gelangt mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen täglich nachmittags zum Vierland. Probeblatt wird kostenlos zugestellt. Folge 76. Bezugspreis: Monatl­ 10.000 K, vierteljährlich 30.000 K. — Einzelblatt an Wochentagen 400 K, an Eonnte gen 600 K. ; 2. Jahrgang. Vienstag, den 1. April 1924. Der Hitlerprogeh. Aundgebungen zu der Urteilsver­­­ ­ Drahtbericht der ndang ? „Dedenburger Zeitung”.) München, 31. März. Amtlich wird bekanntgegeben: Nach einlaufenden Gerüchten sind ansählich der Ur­­teilsverfündun­g im S Hitler­­prozger Kundgebungen in größerem Umfange beab­­sichtigt, was durch die Haltung ver­­schiedener Zeitungen eine gewisse Bestä­­tigung gefunden hat. Die Polizeidirektion macht mit ernstem Nech­druckt darauf aufmerksam, daß sie allen die allgemeine Ordnung und Sicherheit gefährdenden K­undgebungen und Unter­­nehmungen mit den ihr zu Gebote ste­­henden Machtmitteln entgegentreten werde und gleichzeitig weist Die Polizei­­direktion auf die zurzeit noch geltenden Ausnahmebestimmungen über Landfrie­­densbruch, Aufruhr, Widerstand gegen die Staatsge­walt hin. > Mindener} Ungarn, der Strafproseh gegen Die Emigranten. Budapest, 31. März. Wie berich­­tet, hat die Staatsanwaltschaft gegen 28 ungarische Politiker, die im Laufe der Der­­des ungarn=­ Revolution einflußreiche Rollen "gespielt­­ hatten und hernag ins Ausland geflüch­­tet sind, Strafprozesse wegen Des­tehens gegen das Ansehen jlten Staates und­ der ungarischen Na­­tion eingeleitet. Zwei Dieser Emigran­­ten, Ernst Garami und Emanuel Buchinger, haben den Rechtsanwalt Dr. Emmerich Györfy mit ihrer­ Ver­­tretung bei der anzuberaumenden­ Kon­­­acteen­tumarverh­andlung betraut. Dr. G­örig hat auf Grund der ihm erteilten Vollmacht an den Anklagesenat ein Gesuch um Zustellung der Anklage­schrift gerichtet, damit er dagegen Ein­­wendungen erstatte. Der Anklagesenat wies d­ieses Anjfuhen mit­ dem Bedeuten ab, daß die Anklageschrift nur dem Angeklagten zugestellt werden künne. .°.— der Balutanorshuß Der Geldinstitute. Budapest, 31. März. Von dem im Zusammenhange mit der­ Sanie­­rungsaktion aufzunehmenden Valuten­­vorschuß entfallen auf die Geldinstitute 12 Millionen Schweizer Franken, die bis zum 31. d. eingezahlt werden. me. Die Bodenreform. (Drahtbericht der „Oedenburger Zettung".) Budapest, 31. März (UTKB.) Die Nationalversammlung hat in ihrer legten Sißung nach längerer Debatte beschlossen, den im einer Zufarift des R­eichspermweser g­emängelten Bunt der Bodenreformdor­­lage, wonach Offiziere und Beante von der Bodenbeteilung ausgeschlossen wer­den sollen, zu streichen. 2öhenzentige Teuerung im März. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung ”.) Budapest, 31. März. In den leß­­ten Märztagen scheint die Teuerungsten­­denz zum Stillstand gekommen zu sein. Einzelne Bedarfsartikel, wie Getreide, Mehl, Fett, Eier, Mil, Holz, Seife und Steisch, blieben in der legten Märzhwoche im P­reise ziemlich stabil. Nichtsdesto­­weniger haben sich die Preise sämtlicher Bedarfsartikel im Monat März seit Ende­ Februar um­­ 28 Prozent im Durchschnitt erhöht. | " uftuung der jugoslatvijájen Gtupihtina? Sbstruierung der Budgetvorlage. Belgrad, 31. März. Die Samstagfigung der Skupichtina wurde wegen Destruierung der Budget­vorlage dur die Opposition abgebrochen. Die Opposition forderte für die glatte Erledigung der Budget­­vorlagen die vorherige Gültigkeitserklärung der Radio­mandate duch den Verifikationsausschuß der Stupjektine. In einer Beratung mit der DOpposition forderte die Regierung jedoch vorerst die Verabschiedung der Budgetvorlage bis 31, d. M. Da seine Einigung zustande kam, begann die Debstruktion schon in der Abendfigung der Stupfähtina. Wie verlautet, beabsichtigt die Regierung, damit sie durch Nichterledigung des Budgets in der vorgeschriebenen Zeit nicht in einen gefeglosen Zustand gerate, Heute Montag die Stupfähtin­a aufzuldsen und Neuwahlen auszuschreiben. Das nene Aabineti Poincare. Die frühere Politik wird fortgeseht. Selves marbe. Zeyques’ be des Innern Die .—on Paris,.31. März. Die usprüng­­­­liche Liste der Regierungsmitglieder erlei­­­­det insofern eine Nenderung, dab anstatt Ministe­rs Blätter­ erblidhen in der Betrauung de Selves’, eine Gewähr für die politische Unabhän­gigkeit und Aufrichtigkeit. Der Samstag­vormittag abgehaltene Ministerrat hat einmütig besc­hlossen, die auswärtige Politik des frü-­ Kabinetts fortzu=­­cheren legen. Mibglüctes Bombenattentat. Lemberg 31. März. Nach Mel­­ aus Kolomea wurde Dort­ gestern ein Bombenattentat ge dortige Polizeigebäude, eg bon erübt. Die Attentäter Kommunisten, schleuderten­­­igen Das " , die Bomben duch die Fenster des Erd­­geschosses. Die Bomben explodier­­ten jedoch nit. « fe Romitaticht u und Zürten. Berzliches Empfang in Ndrienopel.­ ­Athen, 31. März. Wie die Blätter aus Salonnisi melden, wurde der mazedonische Bandenführer­ Aleran­­­d Drom bei seiner Ankunft in Ndrianopel durch türkische Offiziere sehr herzlich empfangen. Er ist nach eintägigem Aufenthalt in Begleitung türkischer Offiziere nach Petriti a­bge­­reist. Eine Versammlung der Mazedo­­nier in Petrißi hat die Hebertragung des ‚Hauptquartiers der Ikomis­itation nag Adrianopel beschlos­­sen, da die bulgarische Regi­­rung die­­ Ynheit in Petriti unmöglich mache.­­ Kleinere Abteilungen Komitatiki haben in letter Zeit versucht, aus dem thresischen Thrazien nach Griechenland ceinzidrine­gen. — BEEZEREERE EEE TIEFER o­­ + >04 40 +, Burgenland. Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Nachrichen, Bühne und Kunst, Filmmesen, Gingesendet, Offener Sprechsaal) enthaltenen entgeltlichen Mit­­teilungen sind durch + gekennzeichnet. Nationalrat. Nugbarmachung bradgliegenden bur­­­genländischen Bodens. — 12.000 Joch Boden im Leithagebiet. In der Situng „des Nationalrates am Freitag den 27. März stellte der burgenländische Abgeordnete Schön­­bauer an die Regierung die Anfrage, ob sie bereit sei, den Plan zur Melio­­rierung von 12.000 Jochh Bo­­den im Burgenland, melder der landwirtschaftlichen Produktion erschlossen werden soll, zu fördern. Es handelt sich um das Meberschwemmungs­gebiet der Leitha im Bezirk Neusiedl am See bei den Gemeinden Nidelsdorf, Zurndorf, Sat­­tendorf und Deutsch-Nahm­e­dorf. Dur die Melioration dieser 12.000 Sec Bodens würde um freie Landwirt­­schaftliche Produktion bedeutend gehoben­­­­­ werden. Wenn nur auf dem fünften Teil dieses Gebietes Zuckerrüben ange­­baut würden, so würden dadurch Roh­­stoffe für 300 bis 500 Waggons Zuder erzeugt. Da wir vom Aus­­lande, namentli­cus der Tschechajlomwa­­fei, jährlich­ 360.000 Tonnen Zucker ein­führen müssen, so würde unsere Rah­­lungs- und Handelsbilanz günstig beein­­flußt werden. Wenn weiters­ auf dem übrigen Teil des Bodens Körnerfrucht angebaut­­ würde, so ergäbe dies rund 500 Waggons Weizen. Mit den TSlutterrübenschnitten und der Melasfe könnten 600 Kühe gefüttert werden, was eine tägliche, durch­schnittliche Milchpro­­duktion von 35.000 bis 40.000 Liter geben wiürde, die dem Wiener Konsum zugute käme. Die Gesamtsorten dieser Melioration würden mit 20 Milliarden Kro­­nen berechnet,­­also ungefähr 17 Mil­­lionen pro 309. (CS besteht je­doch die Gefahr, daßs die verschiedenen Amtsstellen allzu bureaufrau­sch vorge­­ben, eine lange Zeit zur Prüfung der Angelegenheit benötigen und dadurch) Die Durchführung der Melioration hinaus­­geschoben wird. Aus diesem Grunde wurde von­ Seite der Interessenten eine Zeit­aregulierungsgesellschaft gebildet, die nunmehr von der Bundesregierung die notwendige Unterftügung sind das * » u­ki 2 u.­TER SF volle­ Verständnis für diese wichtige wirtschaftliche Angelegenheit er­wartet. Der erste Schritt. Wie uns hiezu aus Nidelsdorf gemeldet wird, weilte am Samstag den 22. März dort eine z­wölfgliedrige Re­­gierungskommission, die nach persölicher Nachschau ihre Beichlüffe faßte. Das Ergebnis dieses Besuches war die­­ Zusicherung, dag­no in d­ie­­sem Brühjahr Die Arbeiten Zeithbaregulierung be: Um Diefen Tas­­ider Agonnen werden. iden Schritt machte sich die burgenländi­­Landesregierung verdient; man empfängt den Erfolg der Regierung in den interessierten Gemeinden mit beson­­ders großer Freude. Das Sürgenfänisiche Gherecht im Finanzausschuß. Ende der Vorwoche wurde im Fi­­nanz- und Budgetausschu d es Natio­­nalrates die Spezialdebatte über den Bundesvoranschlag fortgesett und das Kapitel „Inneres“ in Beratung ge­zogen. Unter anderem befaßte man sich auch mit dem Eherecht im Burgen­­land. Abgeordneter Dr. Eisler führte aus, dass zu dem Ressort des Bundeskanzlers auch­ die eherechtlichen Agenden gehören. Der B­undeskanzler zeige sich dem Problem der Dispens­­ehe nicht zugänglich, wiewohl wir im Burgenland ein besseres Eherecht besiten als in Oesterreich). Dort ist die Eheschließung unter Inter­­vention des Standesbeamten notwendig. Dabei sind gewisse Formalitäten vorge­­schrieben, die der Eheschließung den Charakter eines feierlichen Astes geben sollen. So soll der Standesbeamte ein Brustband in den Staats­­farben und mit dem Staatswappen Weihmackt tragen. Für Diese Brust­­bänder wäre ein Aufwand von 36 Mil­­lionen Kzonen erforderlich. Die Bundes­­regierung it nun auf den Gedanken ge­kommen, diese Brusftbänder ab­­zubauen (Steiterfeit) und bat an Die burgenländische Landesregieruug solden Erlag gerichtet. einen * Straßen­wärterdiensthosten auf Lan­desstraßen, Wiederbeießung, Stel­­lenau­sschreibung. Bei der burgenländischen Landes­­regierung (Baudirektion) gelangt der Dienstposten eines Straßenwärters mit dem Dienstorte in Kohfichih und den zugewiesenen Straßenstreben: Beiers­­dorferstraße Kilometer 7000 bis 10.110 und Kernau—Burgauerstraße S­ilometer 22.500 bis 25.000 mit 1. Mai [ 3. zur Beretung. Bewerber haben ihre ordnungsmäßig belegten Gesuche (Taufschein, Heimat­­sein, Sittenzeugnis, amtsärztliches Zeugnis und Familienauskunftsbogen) bis längstens 5. April I. 3. beim Be­zirksbauamt in Oberwarth einzubringen. Todesfälle. Am 18. März starb in Ober­­warth im zarten Alter von 11 Jahren das­­ Töchterchen Mizzi der Gastwirtswitwe Re­i­­fing. Am 20. März wurde in Ober­­warth unter großer Beteiligung Frau Gisela Sanifd, geb. Elifcher, Gastwirtsgattin, zu Grabe getragen. — Am 18. März wurde in Technik der Tischlermeister und Wirtschafts­­beiißer Sosef Schönfeldinger zu rate getragen. Er erreichte ein Alter von 72 Jah­ren. Die Trauerrede hielt Pfarrer Johann Kirchknopf. Begräbnis. Donnerstag den 8. März fand in Kleinfrauenhaid das Begräbnis des im hoffnungsvollen Alter von 83 Jahren verstorbenen Emmerich Fled BT . ie Se A ee a A)

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