Tagblatt, August 1924 (Jahrgang 2, nr. 175-199)

1924-08-01 / nr. 175

| \ Alleinige Anzeigenannahme für das Burgenland und Oesterreich­­Autüuder,Plakatierungs­­-Reklamegesellschaft m.b.H. Dies.lll.,Kessocht.75« Anruf 78.022, vesxellort: bedeuvnux suwlutiävunv Autoula Groß-Eisenstadt Schlohgk und 16. llllllllllllk Illllllllll . Anzahl-ti­­sooKGenewlåUzejgek Gelangt mit Ausnahme von Sonn und Feiertagen täglich nachmittags zum PVersand. Probeblatt wird kostenlos zugestellt. Folge 175. - Hauptscriftleiter: Adolf Pálffy, Oedenburg DUIPIN­ZIGMUQ Sprechstunden täglich O-12 Uhr. Verantwortlicher Schriftleiter: Leopold Flekschmann Wtehm.,Rein­ungsr.7s. Anruf 78.022. LETELT EL­ELET LELET­age Einzelblatt: für das Burgenland 200 sz und NNNNNNANENNANB KATA (Oedenburger Zeitung) Anzeinenberechnung laut Tarif. « Bezugspreis: Monatli” 20.000 K, vierteljährlich 60.000 K. — Einzelblatt an Wochentagen 800 K, an Sonntagen 1200 K. 2. Jahrgang. Freitag, den 1. August 1924. die Londoner Konferenz. Vorschlag eines Schiedsgerichtes durch Frankreich. London, 31. Juli. Die französischen Sachverständigen haben den Entwurf des Brotofolls festgestellt, der dem Aus­­rus für Verfeh­lungen und Sank­­tionen übermittelt werden wird. Das Charakteristische des französischen Borschlages liegt darin, daß in folgenden allen zu einem Schiedsgericht Zu­­flucht genommen werden kann: 1. Wenn die Delegierten der Nepar­a­­­ionskommisssion bezüglich der Fest­­stellung einer Verfehlung Deutschlands zu seiner Einigung gelangen können; 2. wenn die Deutschen Industri­­ellen ihre vertraglichen Verpflich­­tungen hinsichtlic­­her Sachlieferungen nicht erfüllen; derartige Konflikte sol­­len in erster Instanz bis zum Jahre 1930 von der Reparationskommijlsion und später vom­ Uebertragungsausschuß, der die Lie­­ferungen finanzieren wird, geregelt werden. 3. Schließlich um gegen jede Entscheidung d­er Reparationskommission oder des Uebertragung­sausschusses zu appellieren, durch die die Bar­­zahlungen Deutschlands unter dem Titel „Reparationen“ eingeschränkt werden. - 0. Dr. Geipel. Wien, 31. Juli. Das Befinden­­ des Bundeskanzlers Dr. Seipel it an­dauernd günstig. Wie in parlamen­­tarischen Kreisen verlautet, wird der Kanz­­ler in den­ ersten Septembertagen seine regelmäßige Tätigkeit wieder aufnehmen. Streif in den Hütten und Gruben Oberschlesiens. Berlin, 31. Juli. Seit gestern früh um 6 Uhr streifen in Oberjäle­sien sämtliche Hütten und Druz ben bis auf ein einziges unbedeutendes Werk.­­Der Streif geht nun nicht mehr um die Verlängerung der Arbeitszeit, mit der sich Die Arbeiterschaft in der Eisen­­industrie allmählich abgefunden hatte, sondern darum, daß für Diese verlängerte Arbeitszeit nicht mehr Lohn gezahlt wer­­den soll als für den früheren Achtstunden­­tag. Der Arbeiter sieht fi Durch diese Regelung unter das Gristenzminimum zurückgedrängt. OTTOMAN Zigarettenpapier u. Hülsen JACOBI Antinicotinhülsen überall zu Hause, überall bekannt, ! der verfluchte Belagerungszustand in Rumänien. Furcht bei einem Staatsstreich A­verescus.­­Drahtbericht der .D Paris, 31. Juli. Wie Die Blätter aus Bukarest melden, ist über ganz Rumänien im Ansc­hlag um eine Badener der ehemaligen Minister (der von General Averescu geführten­­ Partei der Belangerungszustand verhängt worden. Die rumänische Ne­­ ­­­­edenburger Zeitung”.)­ ­ aterung behaupte, Dokumente zu besit- Auch wurde man dessen gewwahr, daß zen, denen zufolge Averesen einen jene, die in der Hauptstadtfrage zu entjehet- Staatsstreich beabsichtigt, um die den haben, nicht nur auf äußere Pusigkeit Regierung Bratianı zu stürzen und sich selbst zum Diktator zu machen. In rurellen und praktischen Schägen forschen­­den Straßen Bukarests sind Anfamm- So wurden dann neue Pläne entworfen,­­wegen verboten,­­ Bauten in Aussicht genommen, Gesellschaf­­ die Mobilisierung gegen Ruhland geht weiter. Berlin 31. Juli. Mehrere Blät­­ter sehen die V­eröffentlichung­ alar­­mierender Nachhrichten aus Ru­mänien fort Der „Roten Fahne“ zufolge bewahrheiten sich Biz Gerüchte über den Belagerungszustand.­­ Die Mobilisierung gegen So­w­­jetrußland gehe ungestört weiter an Bessarabien Jerr­­ige weißer Terror, die neue Neuierung Jugoslawiens. Belgrad, 31. Juli. Das numeri­­sche Verhältnis der Stimmen im Parla­­ment sieht vorläufig so aus: Der frü­­here emgere oppositionelle Blod, der jebt am Ruder­­t, zahlt 33 Demokraten, 24 slowenische BolfSpattei­­ler, 18 bosnische Muselmanen, im ganzen also 75 Abgeordnete. Weiter gehören zur Regierungsmehrheit 63 verifizierte Abgeordnete der 69­ Mandate zählenden Radiopartei, 8 deut­­sche Abgeordnete, 9 südserbische Tür­­ken, im ganzen 155 Abgeordnete. Dem­­ Regierungsblod stehen 108 Radikale und 17 Selbständige Demokraten, also 125 Abgeordnete gegenüber. Die Regierung glaubt noch auf 11 Stimmen der Bau­ernbündler, die Opposition aber auf 5 südserbische Türken rechnen zu künnen, 10 daß im ganzen den 166 Regier­­ungsabgeordneten 130 Abge­­ordnete der Opposition gegen­­überstehen­ mi­rden. * Eine neue Erblosions- Intastrophe. (Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung”.) Bufarejt, 31. Juli. Ginem Tele: 2 wo x flog vor­­ meftern nachts Die dortige Eisenfabrik Leiner in die Luft. Einige Wert füh­­rt ja doch, als Kurort an Gewictigkeit rer wurden schwer verlegt. Bisher fonnte und Ruf zu gewinnen. Aber Eisenstadt ·. . .,·«undål­ kattersburg und später auch nicht festgestellt werden, ob ein Betriebs- Bintaheld ahnen renften Teil, am unfall oder ein Attentat vorliege. gramm aus Galant zufolge oe. Säuberungsaktion. zersüdt und bie Schuldigen disziplinarisch bestraft werden. "gaben auf einmal etwas darauf, wenn man sie als , Stadt" betitelte, sie putten sich, ver­­schönerten ihr Äußeres Bild mit größter "Sorgfalt, als wenn es zur Schönheitskon­­­kurrenz ginge. Säufer wurden getünc­ht, die­­ Gehjsteige asphaltiert, die Beleuchtung durdh digt und besonders darauf verwendete man große Achtsamkeit, dab bei Feierlichkeiten, wo·remch Volk in S."Jau­ 5kam,allo·,­in Defter Ordnung jei, achten, sondern nach, anderen, inneren ful­­ten gegründet, Kulturstätten geschaffen, al­­les einzig allein darum, um im Kampfe um die Hauptstadtwürde nicht zu unterliegen. Dieser Wettbe­werb schäaumt Hody auf, wenn es etwas lauter um die Hauptstadt­­frage herum zugeht und lebt im Stillen weiter, wenn von der burgenländischen Hauptstadt weniger gesprochen wird. Sa­u­­cherbrunn beteiligte sich vielleicht am we­­nigsten ,gewiß adjtensivierten Gampfe, denn sein eigentliches wahres Biel Kampfe, Eisenstadt dar großzügige und markante Pläne und auch Taten, Matters­­burg durch fliäßbares Wollen, sich dabei auf seine günstige Bahnverbindung und seine am dem­­ Belgrad, 31. Juli. Ein ministe- , florisierenden Märkte slütend. Pinfafeld vieles Komitee wurde für die Frage Der , fehrte seine altbewährte Kleinindustrie der­ Beamtenernennungen gebildet, aus und bot alles auf, um je schöner am Korreste Beamten, gleichgültig twelcher Kampfplage zu erscheinen. Partei, werden im Amte verbleiben, vor­! _ Ohne Zweifel, es reichte allein und im gefommene Unferreftheiten in allgemeinen dem ganzen Burgenlande zum ıeugen, "daß ji die burgenländischen­­ Städtchen so eifrig um die Hauptstadtswürde­­ betrerben. Bassiv und zurückhaltend ist nur die alte Stadt Nutt geblieben. Mit dem­ romantischen Zauber des Vergangenen ruht se heute noch, unberührt von der Fehde der­­ anderen Städte, träumend am Seeufer und­­ begnügt sich damit, von Herbst zu Selbst ihre weltberühmte Auslese in die Fremde hinauszuschiden . . . 0 Attentat auf zwei Redaiteure. Sofia, 31. Juli. Vorgestern nachts wurden der Schriftleiter der russischen Zeitung „Rus“ Iman Kalinjow und der Redakteur der Humoristischen Zeitschrift „Nedeala“ Michailo­­witisch durch mehrere R Revol­­verschüsse getötet, als sie sich in ihre Wohnungen begeben wollten. Auf beide Redakteure wurde schon bei einer Mode ein Attentat in einem Restaurant versucht, das aber damals mitglühte. Den Tätern gelang es, spurlos zu ver­­ichtoinden. Sauerbrunn, 30. Jul. Die sogenannte „Unlösbarkeit“ der Hauptstadtfrage im Burgenland hat neben vielen unangenehmen Früchten manch Gutes gezeitigt. Zimischen den burgenlän­­dischen Städten entspann sich ein unermüd­­licher Wettbewerb, ein stetes Haften und Einarbeiten auf das innigst ersehnte Ziel , Hauptstadt zu werden. Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmwesen, Eingesendet, Offener Sprechsaal) enthaltenen entgeltlichen Mit­­teilungen sind durch + gekennzeichnet. WIEISIVISIGIBIGIBIBIVIGISIDBITIWI ® !Natürlich mußten die Städte,um die er gewiß hochgehängte Ziel erreichen zu kön­­nen­,um sich eine gewisse Champion­-W­arke zum Wettkampfe zu sichier1­,sich festzusam­­­mennehmen,alle Fähigkeiten zusammen­­raffen und immer „alle Mann an Bord“ haben, um glüklich ins Treffen zu gehen. Die burgenländischen Städtchen schüttelten ihre Dede ab, rieben sich den Schlaf aus den Augen und aus Träumern hinter ver­­hüllten­­ Nlemstadtfenstern wurden von heute auf morgen rüstige Kämpfer moder­­ner und praftiicher Ansichten . . . E35 gab nur eine Parole — vormwärts­­kommen! Mit dem Weiterwursteln der ver­­gangenen Zeiten war es für immer aus und das Nichtstun it aus der Mode ge­­fonımen. Die­ burgenländischen Städtchen aber Greenland Ir IL VIII IL II UL U IRRE NEIN EINEN EEE Das Geibfibewußtsein der Städte, Bw R Bram in. Dorfe. E­isenstadt, 31. Juli, an den legten vier Wochen vermehrten sich die Meldungen über Schadenfeuer ‚in den burgenländischen G­e­­­meinden un erschiedlicher Weise. Wir haben einen außergewöhnlich Fühlen Juli . zu verzeichnen, von Dürre kann nicht im ge­­ringsten gesprochen werden und dennoch gibt es kaum einen Tag, an welchem nicht hier oder dort der „rote Hahn“ am Dache erscheinen würde, um ganze Höfe in ein Slammenmeer zu beh­wandeln. Ausgenommen jene Schadenfeuer, w­el­­che durch­ Zünden des Blutes entstanden waren, und abgesehen von einzelnen Fäl­­len der böswilligen Brandlegung, sind die meisten verheerenden Brände in den bur­­genländischen Gemeinden auf die Un­­aichtsamkeit­­er zurückzuführen. Denn betreffs der Feuer­­gefahr geht es im Burgenlande eben noch recht gemütlich zu. Die Feuerwehr it int allgemeinen, wie auch in den einzelnen Gemeinden fast ohne Ausnahme gut ge­schult und versieht gewissenhaft ihre frei­­willig übernommenen Pflichten, doch steht die burgenländische Feuerwehr in mancher Hinsicht, besonders auf dem Gebiete der Vorbeugung, noch in Kinderschuhen. Denn was geschieht im Dorfe, wenn ein Brand entsteht? .­.. In den Sommernon Din­ge sich bei Tag außer ganz al­en, ran fen und Kindern Faumt e­wachsener im­­ Gemeindeberbohner " rak . Ei eis e­ad BER A EEE 2ER Eur RE TE EEE E ÉLOT se ter TÉT A 3 Be ee VDE.

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