Tagblatt, Dezember 1924 (Jahrgang 2, nr. 276-298)

1924-12-02 / nr. 276

s Seite 2, 1 Dienstag Ensiäliche Mahnahmen gegen Hadies eokähtbericht der „Oedenburger Leitung”.) Belgrad, 1. Dez. Der „Bolitija” zufolge beschlug die Regierung gegen Rapdics mit den emergischerten Machtnahmen vorzugehen. Der Jus­­tizminister verständigte ‚amtliche Staatsanwälte, daß die Immunität der Abgeordneten seit der Auflösung der Slupihtina aufgehört habe. Das Wahlabkommen zwischen den Davidovics- Demokraten und den Deutschen it geschei­­tert. Die Deutschen werden selbständig kandidieren. Die Arbeiterpartei beschloß, am Belgrader Kongreß bezüglich der Neuwahlen als Arbeiter-Bauernpartei des republikanischen Blods aufzutreten und hat Madris hievon verständigt. Damenwesten, moderne Dessins, K 128.000 K 115.000 Galanterie- und Lederwaren­­Abteilung bedeutend­er srögert im I. Stock. Kram­us-Hausschuhe mit Filz- od. Leder- Obstgarnituren, Karlsbader EA, TR. Herrenwesten, gute Wolle... 050.0. K 95000 Woll-Kindermützen K7000 . aufw. K 65.000 4 «««««««««««« aufw. v. 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Rorr.» Bureau berichtet: Die „Neue Freie Presse“ veröffentlicht in ihrer gestrigen Nummer eine U­nterredung mit dem Minister des R­eußern Tibor 9, Seiton Hip, der die ö­sterreichische Deffentlichkeit ver­­figert, Daß die auswärtige Politik Ungarns Oesterreich gegenüber nur Durch jene Gefühle warmer Sympathie be­stimmt werden könne, die das ungarische Bolt mit dem Österreichs­­tehen verbinde und die durch das gemeinsame bittere un8 der legten Sahre und Durch Die immer tHarer erfahte Erkenntnis der gegen­seitigen wirtschaftlichen Angewiessenheit und der un­­mittelbaren Wechselwirkung der gegenseitigen wirtschaftlichen Beh­­ältnisse sich nur noch vertiefen konnte, ZORRO . sees für 2 Personen Doppelsohle Karlsbader Mokkaservice, Glas-Kompottservice, Halbschliff 7 tlg.­­­Glas-Dessertservice, Halbschliff, 7 tlg. .K Weingläser, Kristall, K 6000, K 5000. Diverse 5 i . .K . 6 Personen .K schwarz, Modeaus­­. . . . . Gewirkte Kleider, herrliche Farben . . 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Nicht 10 sehr viel, Einige Veri­andte von uns und dann Geschwister meines Bräutigams.‘ Seine Eltern leben nicht mehr. Aber, Frau Kantor, ehe ich gebe, darf ich noch einmal die Kleine Grete sehen ?” Grete war das Engelfind der Kanto­­rin, ein armes Waislein, das sie ganz zu sich genommen. Geschmeichelt lächelte die Großmutter und trippelte leise voran in das Neben­­zimmer, wo die Kleine zwischen Farierten Kiffenbergen im breitbauchigen Wiege­­bett schlummerte. Behutsam beugte sich Lies über das Kind. Dem standen die Schweißprlen auf der rosigen ätwischen den Furzen, blonden Löcichen, Weich lagen Die dunklen Wimpern auf der Wange. Die Nermeken waren zurück­­geworfen aufs Kopfkiffen, und die kleinen Hände zu Fäusten geballt. Auf und nie der senfte sich die Brust unter den ruhi­­gen Atemzügen. Dur die blühenden Geranientöpfe am Fenster schimmerte hell die warme Frühlingssonne. Summend stieß sich ein zu früh erwachter Brummer den Kopf an Stirn und­ den blaunen Fensterscheiben. Schweigen standen die beiden Fauen, den Anblick des schlummernden, mutter­­losen Kindes. Die eine der V­ergangen­­heit, die andere der Zusuunft denkend. Dann richtete Lies sich auf und reichte der Kantor in die Hand. „Set muß ich aber wirflich gehen, Frau Kantor. Wie gesund und niedlich die Kleine aussteht.“ „Da, ja, Gott behüt’ es, das arme, mutterlose Kindichen!“ Die Kantorin mwischte sich die Augen. Lies ging leise hinaus, das grüne Pförtchen auf die Dorfstraße. Von der Franken Kathrin nahm sie noch Mbichied, Die schon drei Jahre die Gicht hatte, und von Hinnerf Dufen, der früher mal gotte gemefen in Holstein, secht aber sehnsüchtig mit dreiundachtzig Jahren auf sein Ende harrte. Sie rannte sie ja alle, alle genau von Jugend an. Denn das große Kirchdorf lag nicht weit von Nilmer, und die Groß­­mutter hatte sie früher so oft mitgenom­­men zu ihren Staufen besuchen. Als Großmutter dann gelähmt wurde und nicht mehr aus ihrem Giebelstühchen konnte, übernahm Lies stillschiweigend ihr Amt. Wer hätte es auch sonst tun sollen? Mutter behauptete wenigsteng immer, daß sie nicht genug Zeit dafü­r hätte. 4 der Budabester Bombenprozeß. ‚die sudanesischen Menterer Woche verzögern fand,­­ .... Schweinesalze (UTKAB.) Am Kairo, 1. De. Die judanesis­­chen Meuterer in Khartum haben sich nach einer Beschießung des Stransenhaustempleres ergeben . Zwei britische Offiziere wur­­den getötet und acht verwun­­det. Die Erhebung beschränkte sich auf das Züge des 11. judanesischen Batail­ 018. Der gewesene burgenländische Abgeordnete Mohler vor den Schöffen. Bei einem Wiener-Neustädter Schöffen­­senat des dortigen Landesgerichtes unter dem Vorsit des Oberlandesgerichtsrates Jan hatte sich der ehemalige burgenländische Land­­tagsabgeordnete Alois Moßler, der jeit Ge­werkschaftssekretär in Neustadt it, wegen Verleitung der Soldaten zur Gehorsamsver­­weigerung, wegen schwerer Körperverlegung und wegen Verursachung eines Auflaufes zu verantworten. In der Anklage wird ausgeführt, daß im Mai des vorigen Jahres anläslich der Fron­­leichnamsprozession je eine Abteilung des Wiener Neustädter Infanterieregiments und des Artillerieregimentes unter Leitung des Obersten Max Hoffmann zur Parade aus­­rückte. Als die Truppen aus der Kaserne mar­­schierten, wurden sie unterwegs von einer­­ mit wüsten Schimpfworten empfangen. ysenses in der Wiener Straße und der­­­­ Drahtbericht der „Oedenburger Zeitung" zn Budapest, 1. De. Prozeß gegen die Bombenattentä­ter hielt Samstag der erste Verteidiger sein Plädoyer, das die ganze Gerichts­­figung ausfüllte. Auch die übrigen Ver­­teidiger gedenken halten, so daß Die­lung sich bis in Die Urteilsfät­­übernächste ausführliche Reden zu .— + 4976 Karl Gillig ,z&ächenysplatz 17, Telephon 125 j Hinnerf Dujen streichelte ihr meh: Dann verließ sie den Deich und ging verlunfen im­­­ mütig die Hände, als sie an seinem Bette quer über das Flachsland dahin, wo das­­ Meer Hitte. Schon ragte das breite Dach „Ne, ne, nu find Sie all­es obgetan­­; des Herrenhauses zu Nilmer rechts duch Nach links zu aber, wo die Buchen vereinzelter standen und zerzaufter, hob sich auf steiler, gras­­bemwmach jener Düne eine alte, vermitterte Steinbank. Schroff und steil stürgte hier der Abhang zum Meer herunter, das unn­­ermüdlich mit weißen, schaumigen Armen an dem brödelnden Sand tastete. Der nur notdürftig geihügt war dur­ einge­­rammte Pfähle. Schief, nach einer Seite gedreht, standen die drei großen Buchen hier oben, ihre fehlenden Z­weige über die alte Steinbans­chreitend. Hier mar fert alters her der Lieblingsplan der Kin­­der von Nilmer. Hier hatte Lies einst ge­spielt und getobt mit den Geschwistern, hier ihre ersten wunderlichen, phantasti­­schen Mädchenträume geträumt. Und auch heute wieder, an diesem stillen Frühlingssonntagmorgen, 309 «3 sie mit unwiderstehlicher Gewalt auf die alte Steinbank. Wie die Mömenflügel über in den haben sich ergeben, jeden Dienstag und Mittwoch. Preis per Teller 5000 Kronen. .. stand. Eine Affäre dem vom gronleidjnams tage, digt worden bon der Kanzel, als ne und­­ die uralten Bartbäume, tige, Braut! Und dann treden Sie so bald weg von uns, Wat feggt denn bloß fürt Ellen dortan?” „Ab, SHinners, die wird sich schon drein finden, Sie muß mich oft besuchen in Lena. It ja nun auch schon ein gro­­ßes Mädchen von achtzehn Jahren.” „Sa, ja, wat de Tid löppt!- Na, grü­­­ßen Se Ihr lütt Sweitina man schön von mir, und of den Jungen, den Frit.” Dann ging Lies langsam über den hohen Deich quer durch die Wiesen nach Hause zurück, — Ueber die nasfen Acer­furden flogen schreiend in jähem Zierad die ersten Kiebige. Von der See her Fam­leife, ununterbrochen das große, eintönige Rauschen. Wie ein silberner Streif blitze es auf in der Ferne — flimmernd, — sonnendurchwoben, das Meer, das große, weite, unendliche. Tief, tief, atmete Lies die herbe kräf­­tige Salzluft ein. Und breitete die Arme in namenlosem Glüh und Jubel. Sonne — Sonne, soweit das Muge sah. Sonne draußen in der Natur, Sonne drinnen im Herzen,­­ womit hatte sie es ber­­dient, daß sie I­arüeflich war? Waller und und lehnte der den britten Wind Stranddisteln an der Düne spielte! Zangiamı jeßte morssche Banf, Scoh fie sich nieder auf die auf den der nahm den Hut Kopf mit Brillanten, 5325 Erstklassige Uhren- Gold,Silber, Platin u. falsche Zähne kaufe und bezahle mehr als irgend jemand. und Juwelen-Re­­paraturwerkstätte. — Billigste Einkaufs­­quelle für alle Arten Schmuckgegenstände ISIDOR ROTH, Uhrmacher u. Juwelier Oedenburg, Grabenrunde 44 ‘(neben Fremdenverkehrsbüro) FA

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