Tagblatt, Februar 1925 (Jahrgang 3, nr. 26-48)

1925-02-01 / nr. 26

,­­ s- VI TT ATÓ TREES REIFEN er RETTEN TTER ET EEEEIET AERET EEE YET EEE TEE kelle ebe a Nr. 26. Sonntag Wahret Eure Gesundheit! rauchet nur Altesse Fabriksniederlage: Brüder Rosenberger Sopron, Hagyar­ utca 2. Bürgersinne Schaffen können, Tiv müssen und Sinn, Geist und Gemüt. Diese Aufgabe stellt sich unser Deuts­her Volksbildungsereim. Mit deutssher Ruhe und Besonnenheit, aber auch mit deutscher Entschiedenheit und Zähigkeit, mit deutschem Mut und deutscher Ent­­schlossenheit wollen wir alles d­aranregen, daß unsere Kinder wieder in D­eutscher Schule erzogen werden, daß unser deut­ iches Theater mit seiner ruhmvollen Tra­­dition wieder neu auferstehe, daß deutsche Bildırma, deutsche Geselligkeit, mit einem Worte deutscher Bürgersinn wieder Diese Stadt beherrschen. Wir Deutsche sind m$ deilen beh­ußt, daß wir auf diese Weise unserem Vater­­lande Ungarn den allergrößten Dienst erweisen. Die Deutschen waren immer das Salz in­ Ungarn, die Deutschen sind seit König Stephani dem Heiligen immer die kulturelle Schweitzergarde Ungarns ger­esen. Wir werden daher in den deutschen Schulen die unngarische Sprache, die selbstverständlich immer die herrschen­­de Staatssprache bleiben wird und muß, nie dernachlässigen. Dessen künnen Sie überzeugt sein, unsere Kinder werden die deutsche Schule nicht verlassen, bis sie nicht Die ungarische Sprache im Wort und Schrift, ja ich darf jagen, in Herz und Sinn vollständig beherrschen werden, hes­­ser und gründlicher als jebt. Was wir verlangen und fordern, das haben gerade Die größten nationalen Kö­­nige Ungarns, Stephan der Heilige, Lud­­wig der Große, Matthias Corvinus uns shon vor Jahrhunderten und jahrhun­­dertelang gemährt. Und vom diesem gro­­ßen historischen Ungarn kann man­ mit­t­ragen: A­ Z die deutschen Städte blühten, Blühte auch das Vaterland. Wenn diejenigen unserer Mitbürger, die bisher der deutschen Stadt fremd, ja feindlich gegenüberstanden, doch bedeuten würden, daß, was ihnen Die@des magyar nyelv it, und die deutsche Mu­ttersprache bedeutet, Die wir so lieben, die uns so tewer üt, auf die wir so stolz sind, wie sie auf ihre Muttersprache. Wir Deutsche in Ungarn können uns nicht mmr auf die jahrhundertelang in Geltung gewesenen Privilegien, wir können um8 auch auf die sogenannten Staatsgrundgeseße berufen, die zulegt im 68er Gefeße allen Staats­­bürgern vollen Gebrauch ihrer Mutter­­sprache zusichern. Aber Privilegien können abgeschafft, mensc­hlige Gesete aufgehoben werden. Wir Deutsche berufen uns auf eine festere Basis, wir berufen uns auf ein Gefeß, das nicht auf Pergament ge­­schrieben, wo auf Papier aedruct it, mir berufen uns auf das göttliche Geset, welches im jedes Guten Menschen Herz eingegraben it und von dem der größte griechische Dichter vor dreitausend Jah­­ren tante: Eingeborne Tochter ist 5 des Himmels, Nicht der Menschen sterbliches Gemächte, Nie vergibt es, nimmer schläft es, Gott ist starr in­ ihm, nie wird es altern! Dieses eherne göttliche Geset: Das ist das Recht auf die Muttersprache: Unser Deutscher Volfsbildungsverein will uns dieses Recht wahren, er will der Behüter deutscher Gesinnung, er will der Brennpunkt deutscher Bildung sein. Wenn Sie, geehrte Mitbürger, glei­­cher Gesinnung sind, dann treten Sie un­­serem Vereine bei. Wir Stellen Die Frage ganz präzise und bitten auch um eine entschiedene, eine freie­­ und männl­riche Antwort. Also: „Wenn Sie der Meimma wären, hat es für unser ungarisches Vaterland eine Gefahr bedeuten würde, wenn die Deut­schen Kinder in ihrer Muttersprac­he er­­zogen werden, dann bleiben Sie unserem Vereine fern. Wenn Sie der Meinung wären, daß eine fompatte Ddeutiche Bevölkerung von zwanzigtausend Seelen sein Recht auf ein Deutsches Theater hab­e, oder daß nur deutsche Kachschulen, Deutsche Lehrerbil­­dungsanstalten, deutsche Vereine und Haltungen der Patriotismus unserer deutscchen Bevelkerung Schaden leiden könnte, dann bitten wir Sie gleichfalls umseren Verein zu meiden. Wenn Sie aber der Ueberzeugung sind, daß deutsche Schulen, deutliches The­ter, deutsche Vereine und d­eutsche Zeitlm­­gen feine Qurusmittel, sondern eiser­­ne Notwendigkeiten sind, Dur die allein dem sittlichen, wirtschaftlichen, geistigem und gesellsschaftlichen Verfall Einhalt geboten werden san, wenn Sie dieser Gesinmung sind, darm bitten wir Sie, unserem Berein beizutreten. 68 ist allerhöchhafte Zeit, dab für das Deutsche Wolf in Ungarn endlich etwas geschehe. In meiner vor drei Jahren ere­cchienenen Broschüre: Die Zukunft der Deutichtimm Ungarns vor der Gefahr der fürchtung ausgesprochen, daß Das Deutichtum Ungra$ vor der Gefahr der völligen Vernichtung stehe. Diese Ber fürchtun­g war leider nicht übertrieben. Die sogenannten intellektuellen Kreise, insbesondere der Nachtwuchs jener noch vor dreißig Jahren ganz deutschen Patri­­zierfamilien, ja sozusagen alle, die nicht deutsche Hoch- und Mittelschulen besuch­­ten, sind für das Deutschtum bereits ver­loren. Wir sehen dies auch in unserer Stadt. Nur eine Gesellsshaftsschichte, ur ein Stand hat umnentwegt „treu und beharr­­ich“ (das ist Ignaz von Klandorffers Wappenspruch!) bei dem Deutschtum standgehalten: Das ist unser Bauern­­stand, das sind imfere anderen Wirt­schaftsbürger, die sich Durch keinerlei wirtschaftliche Vorteile, weder Durch Lof­­fingen, noch durch Versprechungen von ihrem angestamm­ten Deutschtum abbrin­­gen liegen. Gott und die Geschichte, un­sere Finder und Enfel werden sie dafür lohnen. Dedenburg it heute die größte und sozusagen leßte deutsche Stadt unseres verstümmelten Vaterlandes. Es fällt ihr die verant­wortungsvolle Aufgabe zur, die unbezwingbare Rettung für ein neues glückliches deutsches Bürgertum zu sein. Dann werden wir der dritten Mahnung des Bauernspriches gerecht, dann fünnen mir: Als Napoleon mit seiner Ffleinen Schar in Aegypten stand, von den feind­­lichen Arabern umringt und zum See von dem Engländern abgeschnitten, führte er keine Soldaten vor die Pyramiden und sprach die berühmten Worte: Soldaten, viertausend Jahre schauten auf euch herab. Es it feine Ueberreibung, wenn wir sa­gen, daß heute die ganze Welt auf das vings von Feinden umgebene Ungarn schaut. Die ganze Welt beobachtet mit Spannung, wie Ungarn sich der ihm allein noch verbliebenen fetten Nationa­­lität, den Denfischen gegenüber verhalten s werde ? Es it die Schieffallfrage: K­ehrt Un­­garn zur geheiligten Tradition feinen ruhmvollen Geschichte zurück,die ihren let­ten Paladin in Franz Dei fand,oder sei es jene Politik der Ietten fünfzig Jahre fort, Die wir Deutschen verhängnisvoll Am kräftigen Neuen Uns laben und freuen, nicht nur für uns, sondern auch für das ganze Vaterland bezeichnen?! Wir sind der Meinung, haß die loyale und tatsächliche Anerkennung des deut­ischen Volkstums. Die politische und kul­­turelle, Förderung desselben der größte, wirklich vernichtende Schlag wäre, der ge­­gen umnsere Feinde, gegen Tschechen, Ser­­ben und­­ Rumänen geführt werden kann. Wenn unsere abgetrennten Nachbarn sehen werden, daß in Ungarn, wie in al­­ten Zeiten, die Nationalitäten dem Ma­­gyarentume tatsächlich aleiihgestellt sind, dann kommen sie von selbst zurück und seine Macht der Großen und Kleinen En­­tente wird dies verhindern künnen, denn es gibt seinen Widerstand gegen die An­­ziehungskraft der Kultur, wenn sie zu­gleich Gerechtigkeit bedeutet.‘ Dann, meine geehrten Mitbürger, wird das Neid­ der heiligen Stephans­­krone mit seinen tausendjährigen Grens­zen neu erstehen. Das malte Gott! : Filo Frigyes Sopron, Grabenrunde 107 Telephon Nr. 10. Beste und billigste Einkaufsquelle für Herren- u. Damen- Mode­artikel, Kurz­­und Wirkwaren., sowie f für Herren- und Damenwäsche Hemden, Unterhosen, Taschentücher, Handschuhe, Krawatten usw. in grösster 5377 Auswahl. Taablatt EEE ATEEEOBERT ZERO 1. Februar 1925. Seite 3, Jer Monat Februar. Wie sein Vorgänger, der Januar, so wurde auch der Februar angeblich von dem zweiten römischen König Numa Pompilius (615—672 v. Chr.) dem damaligen Jahre, das aus neun zehn Monaten bestand, eingefügt. Man führt den Februar auf das lateinische Wort , Zebrus um” zurück, was Sühneopfer bedeutet; an­­dere wieder­legen ihm den Namen einer alt= Italienischen Gottheit unter: „Kebruus“. Zu Ehren dieser Gottheit wurden zu Rom vom 18. bis zum 28. Feste gefeiert. Bei uns heißt der Februar auch Hornung. Nun steigt schon reichlicher der Saft in die Bäume und die hüb­­ischen silbergrauen Weidenfägchen sprengen bald die braune Hülle. Dennoch ist der Februar ein gestrenger Herr, und nach dem­ schönsten Sonnentag kann das ärgste Schneewetter, der grimmigste Frost eintreten. Jebt sind die Tage der Pfannkuchen und Breßeln — die Zeit der Masterade! Die Schellen flingeln jeßt nicht nur auf der Straße, wenn ein Schlitten­bors überläuft, sondern auch­ auf­ dem Tanzpleßen, t wo sich simple Alltagsmenschen in Nitter, Feen, Clowns und Dominos verwandeln. Der Himmel im Februar. Im (28 Tage umfassenden) Monat Februar macht die Zunahme des Tages bedeutende Fortschritte. Denn die Sonne, die am 1. Feb­­ruar erst 7 Uhr 38 Min. erscheint, steigt am 28. Februar von 6 Uhr 49 Min. empor. Der Sonnenuntergang findet am 1. Februar 4 Uhr 50 Minuten, am 28. Februar exit 5 Uhr 38 Minuten statt. Somit erweitert sich die Tages­­spanne innerhalb vier Wochen um mehr als 1% Stunden, oder täglich im Durchchnitt um reichlich drei Minuten. Am 19. Februar 5 Uhr morgens tritt die Sonne in das Zeichen der Fische. Am 8. Februar tritt Vollmond ein, am 16. ist lechtes Viertel, am 23. Neumond. Am 8. Februar ereignet sich eine partielle Mond­­finsternis, die von 9 Uhr 9 Min. abends bis 12 Uhr 15 Min. morgens währt und im westl­icchen Teile von Australien, in Asien, Europa, Afrika, Südamerika und dem östlichen Teile von Nordamerika zu sehen sein wird. Hierbei verfinstert sich der Mond bis zu drei Viertel seines Durchmessers. Von den Planeten ist zu bemerken: Mersur bleibt unsichtbar. Venus wird in den ersten Tagen unsichtbar. März bleibt die erste Hälfte der Nacht sichtbar. Er steht am 15. Februar 8 Uhr abends in 30 Grad Höhe am Welthimmel im Sternbild des Wid­­ders. Nupiter ist morgens sichtbar und steht am 16. 5. M. reichst 10 Grad hog am süd­­lichen Himmel im Sternbild des Schüken. Saturn nimmt an Sichtbarkeitsdauer zu und geht am 15. Februar sieben Stunden vor der Sonne auf, früh und 20 Grad hog am südlichen Horizont. Wenn der Hornung warm uns macht, friert’ im Mai noch gern bei Nacht. — Mat­­thäus bricht’s Eis, doch ja lacht, sonst kommt die Kälte im Frühjahr zur Nacht. — Liegt im Hornung die Kat im Frei’n, muß sie sicher im März wieder herein. — Matthäus bricht das Eis; hat er feitig, so macht er eins. — Schmilzt im Februar die Sonn’ die Butter, so gibt das Frühjahr dann spätes Futter. — Viel Nebel im Februar, viel Regen das ganze Jahr. — Wenn im Hornung die Müden spielen, wird der März den Winter fühlen. — Gingt die Lerche seßt schon hell, geht’s dem Landmann an das Fell. — Die heilige Dorothee matet gern mitten im Schnee. — Zu Lichtmeß hat der Bauer lieber den Wolf im Stalle als die Sonne. — Scheint zu Lichtmeß die Sonne heiß, so kommt noch viel. Schnee und Eis. — Licht­­meß im Klee, Ostern im Schnee. — Malfer Februar bringt ein fruchtbar Jahr. — Wenn Er steht an diesem Tage 6 Use Bauernregeln im Februar. Stauffer-Käse 3030 im Februar spielen die Müden, gibt's im Schafstall ‚große Lüden. — Wenn es Lichtme stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit; ist es aber Har und hell, kommt der Lenz noch nicht so schnell. — Heftige Nordwinde im Februar vermeiden ein fruchtbares Jahr, wenn aber Nordwind im Februar nicht will, so kommt er sicher im April. — Petri Stuhlfeier fast, wird vierzig Tage alt. — Wenn’s der Hornung onädig macht, bringt der Lenz den Frost zur Nacht. — Taut er ber und auf Mattheis, dann sieht 283 schlecht aus mit dem Eis. — Priert’3 im Februar nicht ein, wird’3 ein schlechtes Kornjahr sein. — Viel Nebel im Februar, viel Kälte das ganze Jahr. — Wenn im Februar Müden geigen, müssen sie im Märzen schwei­­ gen. — Klar’ Februar, gut Roggenjahr. >. Yenenburger Nadriipten Aus Ledenburgs Vergangenheit. Das Jahr 1837. Am 2. Februar, also am Lichtmeßtag in der Nacht wurde die große „Pfarrgloce” gegossen. Am 14. März wurde sie bischöflich geweiht und am 18. März aufgezogen. Am 20. März, am Palmsonntag, fing es an zu Schneien und hat die ganze Chorwoche „ges­­chrieben‘. Am Heiligen Ojstertage war fold­ ein Schnee und „Wähmwetter“ wie zu Weihnachten. Im Mai’ war dann eine schlechte Witterung, es hat immer geregnet und am 16. Mai war joldh ein Hagelwetter, daß man meinte, er soll alles „dahin“ sein. Fast jede Wolke war mit Schauer gefüllt. Der Schauer lag einen halben Schuh­bad und wo am dritten Tage lag er auf der Erde. 3 eges­te gab er noch ein mittelmäßiges adr. Der Weizen fostete 3 Gulden 30 Kreuzer bis 4 Gulden pro Megen, Korn 2 Gulden und Gerste auch 2 Gulden. Der Weinpreis war 7 bis 11 Gulden pro Eimer. —g. Maria Lichtmeß. Maria Lichtmeß it sozusagen die erste Station auf dem Wege zu Frühlings Reich. Denn eine uralte Bauernregel läßt uns sagen: „Wenn’s zu Lichtmeß stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit!” Mit dem Tage Maria Lichtmeß pflegten die Frauen früher das Spinnen des Flachses einzustellen, dafür begann für die Männer dann die Arbeit draus Ben auf dem Felde. Zahlreiche Bauernregeln beziehen sie auf den 2. Februar, der als „ gos:­tag“ gilt, d. h. der in seinem Verlauf von prophetischer Bedeutung für die Witterung in den kommenden Wochen und Monaten sein soll. „gu gichtmez" — heißt es — „steht der Bauer lieber den Wolf im Schafstalle, als die Sonne“, denn „Richtmeß hell — schindet dem Bauern das Fell“, „Lichtmeß dunkler — macht den Bauern zum Hunter", , Maria Lichtmeß heil und Har — zeigt noch viel Schnee fürwahr”, „Lichtmeß im Klee — Oftern im Schnee”, „Lichtmeß stürmisch und fast — bringt den Frühling bald.“ +. Langenstein 130%, Kupferpith­ol 98—99 bei Géza Pum, Graben­­runde 80 und Abdlerplag 4. + Koloman Steiners Nachfolger Karl Kastner Telephon Nr. 428. m 17 7 Ausländische Käsesorten sind angelangt.­­ Gute 1921er Weiß-u.Potweine S per Liter = K 21.000 Eisgrube zu verpachten. 5482

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