Tagblatt, April 1925 (Jahrgang 3, nr. 74-97)

1925-04-01 / nr. 74

— Nr.74. Mittwoch _ Trauergottesdienst für weiland König Karl. Anläßlich der Jahreswende des Todestages König Karls wird Mittwoch, den 1. April, 9 Uhr vormit­­tags, auf Veranlassung des Bürgermeisters Dr. Michael Thurner in der Stadt­pfarrfische ein Th­auergottesdienst zele­­briert. — In der Budapester Krönungsz­kirche in der Fettung wird ebenfalls morgen, den 1. April, 10 Uhr vormittags, ein feierliches Requiem gehalten. Generalversammlu­ng­. Der hiesige evangelische Frauenverein hielt Sonntag, nachmittags 3 Uhr, im evang. Lese- und ‚Sünglingsvereinslokale unter dem Vorsit der Präsidentin Frau Roloman Ujhelji seine diesjährige ordentliche Generalver­­sammlung ab. Nach der Eröffnung der Siegung legte der Sekretär des Vereines Dr. Sofef Baro33 seinen umfangreichen Bericht über das Vereicsjahr 1924 vor. Derselbe umfaßte alle wichtigen Begeben­­heiten des Vereinsleben im abgelaufenen Sabre und erörterte besonders eingehend den protestantischen Familienabend des­­ Vereines im Laufe des Faschings. Die Unterstüßung der Konfirmanden und mittellosen alten Frauen, so­wie die Weih­­nachtsunterstügungen des Vereines. Frau Johann HolldS berichtete hierauf über die Hilsanstalt der Frauensektion, Alonta Hegedüs über den Mädchenverein, Frau Aladár Huber über den Kafja­­stand, welche Berichte die Generalver­­sammlung genehmigend zur Kenntnis nahm. Auch wurden die Statuten des Vereines vorgelesen, gutgeheißen und bez ichlossen,­­­ieselben dem Konvent vorzus­legen. Zum Schlusse gedachte Pfarreri­n Ludwig Ziermann in schönen Worten der ersprießlichen Tätigkeit des Frauen­­­vereines und verdolmetschte den Dant­ der ganzen Kirchengemeinde. Auf Antrag der Frau Dr. Eugen Lufacsy sprach die Generalversammlung auch der gesam­­ten Leitung des Vereines den mwärmten Dank aus. Dank votierte die General­­versammlung auch noch den Herren Bankdirektor Johann Pridler, Ober­ - Buchhalter Aladár Huber, Oberbuch­­halter-Stellvertreter $. Friedrich, den Professoren Gustav Králit, Dr. Tibor­ Marcsef, Dr. Euga Muhmann, Aerander Kárpáti, Michael Teby, Bankfdirektor Karl Zmwinz, Chormeister Michael Kindler, dem Rechtsanwalt Dr. Paul Zergenyi und dem Kassier An­­dreas Taschner. Der Braynis-Abend des Leverburger Musikvereins findet am­ 18. April in großen Saale 323 Kasiros statt. Mit­­wirken werden: Viktor Altdorfer, Johann Schoß, Otto Horker, Paul Marigold, Heinrich Klassig u a. Der berühmte Klavierpädagog des Budapester Konservatoriums, Klavier­­virtuose Endre Grof veranstaltet am 2. April ein Konzert im großen Kasino­­ssaal, an dem auch die hochbegabte Sopransängerin der Budapester König­­lichen Oper, Zul. Annie Krudpcwhef mitwirken wird. Professor Grof wählte fügefeinen Abend ein herrliches klaffisches Programm; er bringt Werfe von Beetho­­ven, Rameau, Chopin, Liz und Szefely zum Vortrag. Frl. Krupem­­er singt die großen Arien aus „Iraviata” und dem „Barbier von Sevilla“, so­wie drei beson­­ders Schöne Lieder von Send Hubay. Den Kartenverlauf übernahm aus Gefäl­­ligkeit das Modewarenhaus Send Kolb’ (Varferület 88, Tel. 393); es­ sind Kar­ten zu 60.000, 50.000, 40.000, 30.000 und 15.000 Kronen erhältlich. Der Oedenburger­­ Arbeiterge­­sangsverein „Brüderlichkeit“ hielt Sonntag, den 29. März, 3 Uhr nach­­mittags, im Bereinglofale (Kirchengasse Nr. 18) unter Borsig des Präses Samuel Weber seine diesjährige ordentliche Ge­­neralversammlung ab, die gut besucht war und programmgemäß verlief. I­n der Eröffnungsrede des Vorsagenden ge­­dachte er in warmen Worten Der ver­­storbenen unterstügenden Mitglieder Sa­­muel Hál, Gus­tav Schindler, Franz Divis und Wenzel Noßefk. hr An­­gedenken wurde protokollarisch verewigt Im Verlauf der Generalversammlung wurde beschlossen, einen Reisefonds zu gründen und an dem Gängerfest des Verbandes in Budapest (28. und 29. Juni) teilzunehmen. Die Mitgliedsgebühr wurde sodann mit 20.000 Kronen pro Jahr festgesegt. Die Neuwahl der Vereins­­funktionäre hatte folgendes Ergebnis: ‚Samuel Weber präses,; Johann ‚Grafl und Andreas Tremmel, Vize­­­präses; Michael Schöber­, Schrift­­führer ; Sosef Linkla, Kaffier; Ferdinand Szigeti, Archivar; Franz Nemeth, Verwalter ; Karl Unger, Fahnenträger; Johann Grie His h, Standardenträger; Kai Baldauf und Andreas Kriz­manich, Kontrollore Sn den Ausschuß m wählte man 12 Bereingmitglieder. Die Gárvárer Getrerbekorpora­­tion hielt dieser Tage ihre diesjährige ordentliche Generalversammlung ab, in welcher auch die Neuwahl der Vereins­­funktionäre vorgenommen wurde. Zum Präses wählte man Johann Herczegh und zum Vizepräses Stefan Maróczy. Die Zeichnung von Aktien für den Umbau des Oedenburger Bischofs­­­­hauses wird mit 4. April beendet. Bei den Ausschußmitgliedern des fath. Lee!­­­vereins wurden bisher 10.000 Goldfrouen Berichtigung. Allgemein verbreitet ist die Ansicht, daß diejenigen ein recht lan­­ges Beben erreichen, die bereits als ge­­storben erklärt wurden. Wir mün­­ichen dies in dem gegenwärtigen Falle aus aufrichtigem Herzen. — Infolge eines Mitverständnisses nämlich wurde in unserem Berichte über die Gener­alver­­sammlung des Dedenburger Mutter­­und Säuglingsschußvereines auch von dem ,verstorbenen" ver­­dienstvollen Reiter des Vereins Pr. Mg­naz Csatfai berichtet. So unliebsem­und Dieser Irrtum ist, ergreifen wir doch mit wenden die Gelegenheit, dem tüch­­tigen und verdienstvollen Herrn Doktor ein noch recht langes Leben zu wünschen und um gütige Nachsicht für diese­­n gott­­,ob unrichtige Einstellung zu itten. Um verhältnismäßig wenig Geld können Sie sich das Leben angenehmer gestalten. Sie brauchen bloß Ihre Toilettes­artikel, wie Seife, Zahnbürsten, Rämme, Ruder und Parfüm in der rühmlichst bekannten P­arfümeriehandlung Matthias Galatif, Szechenyiplag 20, Telephon Nr. 353, einzuschaffen. Billiger mie überall. h E Ju der Openburger Handels- und Gewerbekammer hielten Spaniiia vornmitt­­tags die Oedenburger Mitglieder des Landesverbandes der Industriellen eine Sigung ab, in d­elcher Rabbitsdirek­tor Eugen Steiner dem verstorbenen Haz­britsdirektor Sorost Barnmann einen warmen Nachruf hielt. Gleichze­tta i­riede beschlossen, an der heute nachmittags 3 Uhr im katholischen Siedhofe stattfine­denden Beerdigung des UVerblichenen for­porativ teilzunehmen und am Grabe­inen Franz niederzulegen. Der Familie wird eine Beileidsfundgebung­­ über­mittelt. Die Vereinigung der Szomibathelyer Kaufleute hielt Spantan vom­mittaes ihre diesjährige ordentliche Generalversamm­­­ung, in welcher im Rahmen einer Feier das Porträt des verdienstvollen Direk­­tors Ignaz Fercki enthüllt wurde An der Generalversanmmung nahm­ auch der Oedenburger stan­merpräsis Siegfried Spiegel teil. Bei st it­ttgefundenen Neuwahl der V­ereinsfunktionäen i wählte man: Ignaz Hoffman zum Präses, Ludwig Kaiser Bräjes, Heinrich Bécsi und Alexander Wolf zu Vizepräses und Elef Zoltán zum Direktor. Wichtig für Jedermenn. Die vier Tage wurden an den Oedenburger Mauthau­­fenn rote Tafeln anasbricht auf denen zu lesen ist: „„geres- und Umfallası[melde­ zum stellvertretenden] Theaternachricjt. Heute aberd“ ge­­langt die Operette „Gräfin Maria” zum fünfundzwanzigstenmale zur Naffü­hrung. Aus diesem Anlasse formt der Kom­po­­­ nistderOperetteEtnms.-.richKålmän nach Oedenburg und wird das­ Stück selbst dirigieren. Zuchtstiermarkt in Steinamanger. Der landwirtschaftliche Verein des Eisen­­burger Komitats veranstaltet am 6.April l.J.am Viehmarktplatz in Steinamanger einen Zuchtstiermarkt.Es gelangen nur solche 17­, bis 1?­­ jährige Stiere zum Auftrieb, welche der Ausschuß des Beir eines aus dem hervorragend entmictelten Zuchtmateriale des Oifenburger K­omitats, das in großer Zahl zur Anmeldung ge­­langte, ausgewählt und für öffentliche Zuchtzmecde geeignet befunden hat. Die­ für den Markt angemeldeten Stiere werden jet gemeindeweise überprüft und dürften sich die Groß- und Kleinzüchter des­ Komitate mit zirka 85-90 Stück solcher RE XX Stiere am Markte beteiligen. Weidmännisches. Debenburger Neimrode. Die nur jeden Abend auf den Schnepenstich gegen, lagen allgemein darüber, daß in der­ Dedenburger Wal­­dungen dieses Sayr sehr wenig Schnepfen­­ zu sehen sind. Sr Her­­legten Tagen ge­lang 83 folgendes Nimroden von diesen seltenen Bögeln einige Stür zu erlegen, und zwar: Magiltraisert Dr. Stephan Tarfas (Wariih), Buchbin­dler Ste­­phan Horváld (Hmrfauerr Mal, Stanz Hajfendöhzrf jen. und jun. Fi­nanzjefrektär Arijar Lamm (reis­bader Wald), Se. Be­rfs (Hurhein) und Hauptmann Gäin­­ (Rottafer Wald). Gräßlicher Top eines Kindes. Aus, Nepcekemere (Sonıitat Oedenburg) wird gemeldet: Sonntag ereignete sic i u unserer Geme­ ude ein kräftliches iTnalink. Der DEAN ze Alexander Huiben fiel aus der tiefe und stürzte in ein großes Gefäßh, in welchen Lauge war. Als die Mutter, in welche auf einige Minuu­­ten ihr Kind aus­­schafften hatte, ins Zimmer zu rücken, war das Kind in der Zange erk­unfft. Die Un­tersuchung wur­­de eimgeleitet. Der Bau des Deverburger Fcinanz­­palais. Am 2. April treffen m­ehrere Vertreter des Finnnz­minister­ims in Oedenburg ein, um den der Bollsndung entgegengehenden Bau des Ledenburger Finanzpalais zu überprüfen. Glei­chzeitig­­ werden sie auch Me’ Dfferre­ für die zeit­­lichen Arbeiten erledigen. Die Einricje­tungsarbeiten der elektrischen Beleuch­ se sn ey nn en­­ det ber­re ‚6000 Goldfronen find noch store“. Wenn in Sinkunft ıwaendwn ein tung und der Wasserleitung, sowie «uch Sahrmartt am pril statt n Bla dás Elevette, Neustiftgaffe Pr. 1 Feuer ausbricht, oder ein Unfall vor­|die Kanalisierung sird noch nicht berr­­auchen Sie Zigaretten? dann] ‚ag Höchstpfeife für Gold, Silber, Blatin | tommt, soll dies in den Mautsängern anstgeben. Die Lergeburg erfolgt nun um drehen Sie diese mit Janmæ PapIepP und Brillanten.­­i-g­emeldet werden 2. April. ersten Abend, etwasz barnehmen, das ae ferneren ähnlichen Gefüste ein für alle mal ersu­chen sollte Gegen acht lie 305 sie sich mit Dent Bemersen zurück, was Krämein Agnes stets von dieser Stunde an nach Belieben über ihre Zeit verfügen dürfe, über­­zeugt, auch dem F­raulen, Des tagelangen Bmangel entl­ehnt, einen Dienst damit zu leisten. (Fortlegung folgt.) . Tagblatt . April 1925. Seite 3. —— near Damen-Modesalon : Hanzel Ef | —— _n Oedenburg, Theatergasse Nr. 12/1. (Gübdfrankreica.) Wer rennt sie nicht, die lebhafte Phantasie der beweglichen Siüdfranzosen, der Landsleute der ber­­ühmten Daudetischen Romanfigur Tar­­tarin de Tarascon!? — So wi­rden Wir der­ Schere Figaros an. Augenzeugen versichern, hat dabei glüh­gterweise nicht allzuviel Haare zum Opfer fielen! — Merktwürdige Geschichten aus aller Welt. Erzählt von „Soir“.­­ I. Der Schlaf des Gerechten. Produkt der heißen Sonne des Midi hal­­­­ten­, wenn sich ernste Pariser Blätter nicht für ihre Authentizität verbürgen würden. Es war an einem Winterabend, der Wind pfiff seine eintönige Melodie um die Häuffe redfen, als in einem Dorfe Süd­­frankreich der 70jährige Vater Corbuche fi) behaglich in seinen Lehnstihl am oof­­fenen Kamin feste, um eingel­tllt von der sanft strahlenden Wärme der großen Buchenscheite, ein Nieterchen zu­ mache Der müde Greis, der sich allein in der „guten Stube“ befand, schlief sich richtig ein, während seines tiefen Schlafes glitt er allmählich von feinem Stahl. Orc}­­vater träumte von seinen Engeln. Coco, die fleine Range mit den dunklen Zoe, tollte um ihn herum, jc­hmidte aus den selig schmunzelnden Alten. Wo er er­wachte, war sein linkes Bein, das wäh­­rend des Schlafes in die Slut geglittet war, fast bis zum Knochen verfuhlt! Der Zustand des unglücklichen Greifes Toll lebt ernst fein, auch die nachfolgende Geschichte für ein verbunden mit einer Nähschule. Schicke Kostüme, Mäntel und alle ,-—. s« - s:«-··«-«sx«.-;q-:s5s-LLHHM«IGL Mas gi “ € RE ák­a | II. Wie es unsere braven Leser nicht machen ! (Bereinigte Staaten.) Ein Texas­­blatt wandte sich mit folgender launiger e . .. . . ! Ermahnung an seine offen­ber nicht allzu | „Ein­­zahlungsfreudigen Abonnenten: Mann mag eine Warze im Genid als Stengenk­opf bewüßen, ich auf Die hinteren Buffer eines Eisenbahnwaggons aufregen, um Geld zu sparen,­­— seine Uhr nachts stehen lasfen, um sie nicht ab» zunüßen, — Das , |" ohne Bunst und das ist" ohne Strich laffen, um Texte zu spu­­ren, — das Muttergrab bebauen des Sternes halber, und dann troßdem cd­ ein Gentleman bleiben im Bernleih zu dem, der eine Zeitung zwei, drei Monate und noch länger regelmäßig annimmt, und, wenn es zur Zahlung kommt, sie einfach mit dem Bemerken anzudientet: "Annahme verweigert!" oder „Nicht be­­stelft!“ III. Der „fühe Bubikopf“ der Erzgroßmutter. (Chicago.) Nem, das so etwas in dem­ poesisarmen Bufinegland »peisieren mußte! Eitelkeit, dein Nan­e ist Weib! Hat man die allmächtige Göttin Made diesmal einen ganz besondern Triumph gefeiert. Der beinahe ein ernstes Kam l­enzerwürfnis heraufbeshivoren Falle. Eine Greifin, die »ejer Tage ihren 107. Geburtstag rüstig beging, musste diesen Anlaß dazu benutzen, u­m ebenfalls der Mode der Furggeschnittenen Haare zer folgen. Ihre über 70­ Jahre alte To­ter widerleßte sich Diesem Leitreben im heftigster Weise, und es fan darob ziwi­­schen den beiden hochbetrnten Mistreifes zu einer erregten Aluseinanderlsgung. Doch die Erzalte blieb Hart! — Die be­­mühte dann eine kurze Abwesenheit ihrer Tochter, und vertraute ihre „Silberisten” * Aallisehe, Russen I, Mol­ai , sowie alle Sorten Käse, Salami, Aufschnitte usw. stets frisch zu un haben bei Delikatessenhändler Karl Gillig Széchenyiplatz 17, Telephon 125 i 1 J A 4 4 — \ . | ] 1 1 | 1 | | ] | 3 1 i 7 4 AÚ " d | u

Next