Tagblatt, Juni 1925 (Jahrgang 3, nr. 123-144)

1925-06-03 / nr. 123

.­­ ­«’s «­­ . Seite 2. Mittwoch Tagblatt ns. SEE), Gt. Andrä. Strandbaderöffnung. Am 7. Juni 1. 5. findet die Eröffnung des Strandbades ,3idfee" und das Gründungsfest des bhiefigen Verschönerungs­­dereined statt. Regium der Festlichkeiten um 10 Uhr vormittags, Achtung Feinschmecker! "a .G. A. Weiss, Grabenrunde 129. EE Telephon Nr.514 N un­d­­ Grabenrunde Nr. 17 (neben der Fleisch - Markthalle), den an dem, was machtlüsterne Menschen aus der reinen Christenlehre gemacht ha­ben. Durch eigenes Denken und Erleben bin ig­ Sozialist geworden und um sein Heuchler zu sein, lege ich mein Bekenntnis zum Sozialismus au offen ab. Für mich ,aber nehme ich in einer freien Re­publik die Freiheit in Anspruch: Frei zu leben, frei zu denken und auch frei reden zu dürfen, so wie alle andern. Diese Freiheit­­ beanspruche ich für mich und diese Freiheit lasfe ich mir nicht ran­ken trot Anfpudens und gefährlichen Drohungen.“ 1­983 ist dies der zweite Theologe in der burgenländischen sozialdemokratischen Partei.­­ Straßenwärterkonferenz. Sonntag den 7. Juni um 10 Uhr vormittags fin­­det in Neuthal eine Straßenwärter­­konferenz­ für das südliche Burgenland statt mit der Tagesordnung: Der Zived der Straßenwärterorganisation und Dis­­kussion über Standesfragen, Wohn- und Arbeitsfragen. Berichterstatter: Natio­­nalrat Duda, Sekretär der Straßen­­wärterorganisation. — Die Verlegung des Zißes der burgen­­ländischen Landesregierung nach Eisen­­stadt. In dem unter obigem Titel in un­serer Pfinastblattfolge erschienenen Tele­­gramm hat sich doch eine Falsche Zeile ein sinnstörender Fehler ergeben. SS sollte von der achten bis zwölften Zeile richtig beißen: Der Bundeskanzler sagte zu, daß das vorgelegte Glaborat von den beteilig­­ten Zentralstellen ohne AÁ Aufschub eingehend geprüft werden wird. Bien und der Neusiedleri­e. Bei der Tagung des Seeausschusses stellte Lan­­desrat Till in Aussicht, daß die Wiener Stadträte Breitner und Dr. Tend­ler den Neusiedlersee besichtigen werden. Wer das­ Wirken dieser­ beiden Männer auf dem Gebiete des Wiener Wohnungs- und Gesundheitswesens fennt, wird auch von der Tragweite ihres Befurches ü­ber­­zeugt sein. Denn­ sie werden gewiß an dem Neusiedlersee Gefallen finden, feine Heilkräfte und das Meerähnliche feines . Der Landesverband­ der un­gari­­sen Mühlenbe­iger hält Samstag, den 13. Juni in Budapest (VL, Graf Zichy-Gafse 4) seine ordentliche General­­versammlung ab. Beginn 10 Uhr vorz mittags. In der Debenburger Gewerbe­­lehrlingsschule finden die Schlußprüf­­ungen am 14. Juni statt. — Die Auf­­sichtskommission Der Gewerbelehrlings­­schule ordnete an, daß Schuldirektor Emerich Rade seine im Hofe der Schule untergebrachten Sch­weineställe anderswo unterbringe. Konfirmationsprüfung der Deut­schen Konfirmanden. Gestern nachmitt­tags fand in der evangelischen Kirche die Konfirmationsprüfung der deutschsprachi­­gen Konfirmanden statt. Die Prüfung leitete Pfarrer Ludwig Ziermann in der gewohnten umsichtigen und gemissenz­haften Weise. Zur Prüfung waren er­­schienen 95 Knaben und 76 Mädchen. Wenn Sie Bedarf an was immer für Möbel haben, wenden Sie sich an das Möbelhaus Leopold Kopstein, Deden­­burg, Grabenrunde 62. Telephon 336. + Brillanten kauft und bezahlt mehr als wer immer­­klassige Reparaturwerkstätte für Uhren und Juwelen. 6199 Weinwäsche. Strümpfe ‚ bedeutet eigentlich so viel, tichtung des längst­ es va. Rosenberger Sándor, daß die Er seplanten Erhal­­ungsh­eimes für­­$jener $in:] pro Stunde. Klimas zu schäßen willen. Ihr Besuch Maurer 1.26 S, Zimmerer 1.26 S, Hilfs­­­­arbeiter über 20 Jahre —.98 S, Hilfe­­arbeiter von 16 bis 20 Jahren­­.Ob E­rbige Löhne sind fest und wird der Inder, der ja auch schon abge­­schafft it, nicht in Anwendung gebracht, der am Neusiedleriee als ge­­sichert betrachtet werden Wien beschäftigt man sich ranlihh schon längere Zeit mit dem Gedanken, als gleichwertigen Errat für die festspieligen Süpdreifen an die Adria und nach Italien, für Wiener Kinder am Neusiedlerstrand ein „Seeerholungsheim“ zu schaffen. Na­­türlich werden Die beiden Herren auch viele andere gute Eigenschaften des Nen­siedlersees wahrnehmen, die sie für den Plan, den See imturgenlarpe als Strandbad Wiens wutzte kann. Im gestalten, iympatbild stimmen werten. Sie Zehnmilliardenanleihe für Eisen­­tadt. Eisenstadt will seiner Würde als Landeshauptstadt alle Ehrem verschaffen und beschäftigt sich mit großen Plän­er. Die Wasserleitung soll ausgebaut werden, das jetige Pflaster (an gute alte Zeiten mahnend) mit einem neuen­ übersanicht werden und vor allem die Kanalisierung durchgeführt werden. Solche großzünge Pläne können natürlich nur mit geigem Summen verwirklicht werden, darum m­­it Eisenstadt eine Yelmilliardenanlage auf­nehmen. Die Gemeinde pflegt Dieskezüg­­lich Verhandlungen, die Herm­ntlich sehr bald günstig enden werden. F­ Die ganzjährigen Kraft­wagenlinien im Burgenland. Von den bis vur­m Burgenland dem Berfegr übergebenen Kraftwagenlinien am folgende ganzjäh­­rig im Betrieb: "Plinkafeld— Ring­­gau— Friedberg; Güffr­­a a—Birrgau i. ©. Heiligenfren:­­­Rürstene­feld; Eisenstadt — Gbenfurth; Eisenstadt—Rust—Morn­ich,. Aus der Baugewerkschaft. Seit dem Bestande der Verwaltungsgruppe Mat­­tersburg der österreichischen Baugewerk­­schaft wurden für Die Arbeiter­­ dieser Branche Rohnverträge abgeschlossen. Es gelten für die Maurer nach dem Sauerbrunner Vertrag folgende Löhne: ; FC I 5 « Erstrangiger engl. - französischer Bielen. Bleue Sans Neun. Unsere Gemeinde, die bedeutendste Obstkultur-Ortschaft im Burgen­­land, wird nunmehr mit der Welt verbunden. Die Aufstelungsarbeit des neuen Tsernsprechweges Wiesen— Mattersburg hat bereits bei­te Durch dieses neue Telephon wurde der völterung Wierend ein langgehegter und sehr heißer Wunise erfüllt. Bruch-Meudorf. Generalversammlung des Allgemeinen Lehrerbundes. Am 14. Mai fand unter dem Vorsig bes Lehrers Bedo die statutenmäßige Generalversammlung des Allgemeinen Lehrerbundes, Bezirk Neusiedl a. ©. statt. Nach einem aus­­führlichen Referat und einer daranfchließenden MWechselrede, an der auch Bundesrat Saljit teilnahm, folgten mehrere Anträge. Hervorzuheben ist der einstimmig gefaßte V­eichluß mit dem Pro­­test „der Lehrerschaft über die Verfügung der Apostolischen Administration bezüglich dr Inspek­toren für die konfessionellen Schulen, wodurch Dieselbe eine Zwiespältigkeit in der Ausübung des Schulunterrichtes mit allen Mitteln heraufbe­­förweren will. Ein Antrag, ebenfalls einstimmig angenommen, verlangt die Dekretierung der seiner­­zeitigen Staatslehrer- und Kindergärtnerinnen durch die Landesregierung. Des weiteren verlangt ein Antrag, für die neu zu errichtenden Bürgerschulen auch ältere, erfahrene Schulmänner heranzuziehen, denen als Volksschullehrern die Möglichkeit gegeben werden sol, diese Stellen zu erreichen. Auch wird verlangt, daß die Gemeinden dazu verhalten werden sollen, den in pension gehenden Lehrern eine ent­­sprechende Wohnung zur »Verfügung« zu stellen. Nach dreistündiger Dauer wurde hierauf die Sigung beschlossen. AB Giegendorf. G­rundsteinlegung. Für die neu zur errich­tende Bolts- und Bürgerschule fand kürzlich die feierliche Gru­ndsteinlegung statt. Die Festrede hielt Landtagspräsident Brugmal, in der er die Bedeutung des Tages schilderte. Der Bau sol noch in diesem Jahre vollendet werden. — Erst- ISIDOR ROTH Uhrmacher und Juwelier Oedenburg, Grabenrunde 44 9 Billigste Einkaufsquelle für Uhren und Juwelen. Oedenburg, 2. Juni, Franz 9. Heinrich gestorben. Wie uns aus Budapest gemeldet wird, ist der Handelsminister a. D. Franz v. Heinrich am frühen Morgen des 30. Mai in Budapest nach kurzer Krankheit im Alter von 59 Jahren gestorben. Spenden. Für den Studententusch des Benediktinerobergymnasiums spendete Dr. Elef Hoffner 100.000 Kronen. Ein Lebenszeichen nach 10 Jah­­ren. Der land­wirtschaftliche Sojef Gurs aus Kroisbach schrieb dieser Tage aus Naßland seinen Ange­­hörigen. Er teilte mit, daß es ihm gut rede und daß, er­ sich nach der Heimat rechne. (Neben dem Fremdenverkehrs-Büro). Damen-Modesalon HANZEL Billige Preise! Arbeiter für Mäntel, Kostüme, Toiletten, Rinderkleider­ett. Daselbst wird auch Unterricht in Weiß- und Kleidernähen erteilt. Theatergasse 12. (Nachdruch verboten.) Berlorenes Baradies. Roman von 3, Niedel-Ahrens, (70. Fortfegung.) itarrte sie, und doch alles mit unheim­­licher Klarheit ertassend. Und nun — o Gott — Maria griff, um aufrecht zu blei­­ben, nach den Falten der P­ortiere, ein leiser, ächzender Laut rang sich von ihren Lippen, sie wollte fliehen und fühlte doch die Füße bleib­­iwer am Boden huften. — „Die Stunde ist zu Ende — wir mit­­ten an die Trennung denken,” hatte Si­­mona soeben zu Holger gejagt, ‚neh­men wir denn Mbichied auf immer.“ Sie sprach ruhig, Holger aber, aus allen Himmeln gerissen, vermochte es so schnell nicht zu fafsen. „Schon jeßt? — Wie grausam, o Si­mona!“ Und von der Verzweiflung, sie zu verlieren, jauf er vor ihr auf seine Linie nieder und preste ihr Gewand gegen seine Lippen. Und wie es so da lag, stumm zu ihren Füßen, durchzog Sie eine seltsame Empfin­­dung: ein erkaltender Hauch; der Kablid wirfte peinlich und ernü­chternd auf Die feinempfindende Frau, welcher Die Meuserungen einer ungestümen Leiden­­schaft noch unbekannt und haklich erschie­­nem. Und als sie sich neigte, zum einen legten flüchtigen Ruß auf fein dirnfles Haar zu drüden, folgte sie mehr einer Regung des Mitleids. In diesem Moment tönte von dem Hintergrunde des Salons her Jer­ima die Wehlaut, doch waren beide noch zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um in ge­hört zu haben. „Stehen Sie auf, Zeit ist verfloffen und Herr Storm, Die sie auszudehten gegen die Verabredung. Der Zauber Der, finft und wir gehören wieder der Mittag­ ; sichfeit!” Sie konnte das mit ihrer ab­nehm­en hinreigenden Liebensunwürdigkeit jagen — als handle es sich unt einen Abschied auf wenige Tage. Holger fuhr über­ seine Stirn, Starrte sie falfunaglos au­­—­ de wie es auch in seiner Seele tabte, ihre Ruhe gab ihm Hinreichend Kraft, und äußerlich Die seine zu a2mıhren. Noch einmal stiegen sie mit den ges füllten Gläsern an, sie reichte ihm zur Erinnerung die Note von ihrem Süchel. V­orüber — der kurze Traum im Para: Diese. — „Sehen Sie doch hinein, Fräulein Elder, die Leutchen, aus ihren Wannen zu rütteln,“ flüsterte Die L­eifeung, Maria hatte den Sinn der geziichelten Worte kaum verstanden. Wie in Fritten aehebt trieb er sie von dem Ort des Ver­­rats. Die Treppe hinabganfend verlok sie das Haus, und erst als 0083 Pfarrpförtchen ich hinter ihr Schloß und der Wald nahe par, atmete sie auf. Holger hatte sie getäuscht, betrogen und mit­ ihm Simona, c­er Sie sah zum Himmel auf, der sich sciwarz und sternenlos mwölbte, h­ ob es dort eine Antwort auf ihre Aufrage geben müsse, nachdem sie doch mit dem Opfer ihres Herzblutes zugunsten der beiden hatte entsagen wollen. Unter dem­ c­ftaen Druck der Ge­wißheit des ichhiroden Ver­­rats war plößlich alles gestorben, was sie an Glaube und Hoffnung in der Seele behalten. — Saft bewußtlos, nur­ das a:13. Sen fonzentriert auf den einen stechenden Schmerz, verfolgte sie den Waldiweg; ur irgendtwo im­ Dunkel der Einsamkeit sich verbergen, nie wieder die Zinne sehen, Die sie morgen dem Gespött der Leute preisgab, die betrogene Braut! — Tann betete Maria — es war zu viel, zu Furcht­­bar — der Gott der Liebe möge sie doch zu sich nehmen. Hier irgendwo 1­rIn­e sie si binieten und den Tod eri­arten. Im Walde lag Finsternis; Maria sah alles nırr in schattenhaften Umrissen, sie hatte den Weg verloren und irrte nun ji­­ischen den Stämmen; da stieß ihr Fuß an eine m­orrige Wurzel, sie stürzte, im Fallen hart mit der Schläfe ie Minde der Buche streifend, so dab ein kleiner Blut­­strahl niederriefelte, und Maria, einen starren Schmerz spürend, ih zu Füßen des Stammes niedersehte. So würde es sein, und es gelang Maria, äußerlich ruhig zu erscheinen, als Fräulein von Xeifering ihr auf halbem Wege in dem jett vollends dunklen Bart entgegenkam, obgleich in ihrem Innern Angst, Eifersucht und brennender Schmerz tobten. « Doch Fräulein Agnes bea­nspruchte sofort ihre ganze Aufmerksamkeit-indem sie hsastig di­e Erei­gn­isse des Abend­s er­­zählte. „Und nun kommen Sie, mein armes, teures Kind,“ fügte sie im Brustton ihrer sittlichen Entrüstung hinzu, „um das zu sehen, was Sie von Ihrer reinen und viel zu langmütigen Liebe heilen wird — die Gewißheit, nicht eine Schlange, sondern zwei an Ihrer Brust genährt zu haben!“ Mechanisch folgte Maria der eifrig auf die Einsprechenden; sie erinnterte sich spä­­ter nie mehr, wie sie die Treppe hinauf­­gelangt, sie fahb nur noch undeutlich Das Frühstückszimmer, wo es dunkel war — aber weiter entfernt einen Lichtflec, dort jagen sie am Tische, dessen Rosenduft bis zu ihr drang, — Simona lächelnd, Hol­­ger lebhaft und angeregt. — Entgeistert (Fortlegung folgt.) und alle sonstigen Käsesorten, Salami, Sardi- Karl Gillig Széchenyiplatz 17, Telephon 125 Maikäse­nen, Konserven in reicher Auswahl erhältlich bei Ion EEE » «.——«««--«? «-k.-·-..-..,-..-..,.

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