Tagblatt, Juli 1926 (Jahrgang 4, nr. 145-171)
1926-07-01 / nr. 145
rer alleinige Umzeigenannahme für das Burgenland und Desterreich: Propagandba-Bürn Kriusty & Sleilchmann, Bien III. Steingalle 32. Mess. Umgeigenannahme für Ungarn und Bezugsanmeldungen : Debenburg. Beatplag 56. Uneut: 18, DUEMRBUAHBRARERERRRERES 8 Groschen Generalanzeiner Gelangt mit Ausnahme von Conn. und Feiertagen täglich nachmittags zum Versand. MWrodeblatt wird kostenlos zugeiteilt. Solge 145 Einzelblatt e für (Oedenburger Zeitung) Anzeigenbereannung laut Gebühren Bezugdpreiß: Monatlig 2 S, viertefählich 6 S — Einzelblatt an Mocentagen 8 g, an Sonntagen 12 g. 4, Jahrgang. donnerstag, den 1. Juli 1926. et das Burgenland Dauptschriftleiter: Adolf Par. Debenburg Deskpiiız 3. Baruf 28. Epresstunden täglich 9—12 Ihr. Verantwortlicher Schriftleiter: Arthur Ziken, Wien XX., T3ebergasse 23. 2 Einzelblatt: G@roschen gtalienfeindliche Demonstrationen in Jugoslawien. Belgrad, 30. Juni. In Spalato, Sarajewo und Laibach kam es zu Demonstrationen gegen die Ratifikation der Abkommen zwischen Jugolawien und Italien gekommen. In Laibach kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Demonstraten und Polizei, wobei es auf beiden Seiten Verlegte gab. Gescheiterter Revolutionsversuch . in Spanien. Madrid, 30. Juni. General Aguilera hat einen Umsturzversuch gemacht, der aber schon im Reime zusammengebrochen ist. Tatsache ist jedoch, daß der Großteil des Heeres und die Intelligenz die sofortige Beendiz 9gung des Ausnahmezufstandes wünschen. Immerhin bleibt die Lage ernst und wird immer fritischer, je mehr Truppen aus Marotto zurückkommen. .._. Militärdiktatur in Portugal. Lissabon, 30. Juni. General Dacosta hat eine Militärdiktatur proklamiert und die bürgerlichen Elemente an der Regierung entfernt. Der Belagerungszustand und das Standrecht wurden verkündet. die Erdbebenkatastrophe. Einsturz von 600 Häusern auf Rhodos. NAhodus, 30. Juni. Das in der Nacht von Samstag auf Sonntag erst folgte Erdbeben hat auf der Insel MH 6z 518 in mehreren Orten 600 Häuser zum Einsturz gebracht. 63 sind jedoch nur ganz wenige Todesopfer zu verzeichnen. Ueber 100 Tote auf Sumatra. Batavia, 30. Juni. An der Westfüste von Sumatra haben Erdverschiebungen große Verwüstungen angerichtet. Eisenbahnlinien und viele Buer wurden zerstört. Aus mehreren rien werden Todespier gemeldet. Man zählt bisher über Hundert. .-0-— die englischen Bergarbeiter geben nicht nach). London, 30. Juni.Der Vollzugsrat der englischen Bergarbeiter hat nach Prüfung der Lage in den Grubenbezirken beschlossen, si jeder Erhöhung der Arbeitszeit und Herablegung der Löhne zu widerlegen. Die Ueberschwemmung, in Merito. 1800 Personen ums Leben gekommen. Paris, 30. Sint. Den legten Meldungen aus Mexiko zufolge, sollen bei der Ueberschwemmung, wobei hauptsäch lich die Provinz Guanajuato und die Stadt Leon überflutet wurden, 1800 Menschen ums Leben gekommen sein. Die massenhaft angehäuften Leichen müssen verbrannt werden, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. In einigen überschiwemmten Drten herricht Hungersnot. +04 } r grüßungsansprache namens der Gemeinde. Auf beide Ansprachen erfiiderte der Bundespräsident mit herzlichen Worten. Nach einen im Mörbischer Gemeindeamte eingenommenen Imbiß trat unter stürmischen Heilrufen und Tücherschivenfen der Bevölkerung der Bundespräsident die Heimfahrt über Aust und Eisenstadt nach Wien an. — er..." rv:eve-rervigierere Eisenstadt, 28. Juni. Am 27. Juni fand hier die neunte landwirtschaftliche Wanderversammlung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft für Oesterreich statt, zu der auch Bundespräsident Dr. Hainisch erschien. Derundespräsident wurde auf dem Schlofplaße vom Landeshauptmann Rauhofer und anderen Funktionären des Burgenbandes feierlich empfanden. Im seiner Begrüßungsansprache an den Bundespräsidenten betonte der Landeshauptmann unter anderem: „Wir fennen Sie als einen der eifrigsten Förderer der Landwirtschaft, und hoffen zupersichtlich, daß ihre Arbeit unserem Lande zum Wohle dienen wird.” Die Grüße der Freistadt Eisenstadt entbot Bürgermeister Koller, der darauf hinwies, daß Eisenstadt ein uralter deutscher Boden sei, und daß der heutige Beru des Bundespräsidenten das Band zuwschen dem Burgenlande und dem übrigen Oesterreich sicherlich noch enger schlingen werde. „Heil und Gegen für die Zukunft des Burgenlandes.“ .. Bundespräsident Dr. Hainisch, der den außerordentlich - freundlichen Empfang dankte, betonte in seiner Rede: „Obwmshl das Burgenland an Nieder- Österreich grenzt und in nächster Nähe von Wien biegt, ist der Unterschied vor allem in kultureller Bestehung noch zu tum ich tum, moch immer ein gewaltiger. Dies hängt mit früheren politischen Verhältnissen zusammen. Vieles, sehr vieles ist schon geschehen, um eine Angleichung der Verhältnisse herbeizuführen. Außerordentli vieles bleibt mir liegt, werde DM daß dieser Unterschied+ in einigen Jahren ausgeglichen wird, und willniche dem und Segen Die Rede Bette, sehei für Des Sei Zuktunft“ Bundespräsidenten wurde mit stürmischen Heilrufen aufgenommen. An sie schloß ich die Vorstellung der zum Empfang erschienenen Persönlichkeiten,. Nachdem die ausgerühte Kapelle des in Eisenstadt liegenden Truppenkörpers die Bundeshymne'gespielt schritt der Bundespräsident die ' 7front ‚der Ehrencompagnie des Bundesheeres und Die Front , der ausgerückten ‚ügverkwehr und des Kameradschaftsvereines ab. Nach der Defilierung der Ehrenkompagnie begab sich der Bundesprsident Dr. Haimiiehr zur dort ebenfalls zum Empfang aufgestellten Schuljugend, ein. Schülerinnenchor. trug hierauf den „Dellen Grelstein“ vor. Sodann begab fich. der Bundespräsident durch ein dichtes Spalier zur Wanderversammlung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, wo er durch dem Präsidenten Botho Boreth> und die Direktionsmitglieder Hofrat Professor Dstermayer und Dr. Franz Heißenberger begrüßt wurde. Die Landwirtschaft die Grundlage der Ernstung eines Bolfes. In seiner Eriwiderungsansprache betonte Bundespräsident Dr. Hainisc: „Ich habe in den 50 Jahren, seit ich mich mit der Volfswirtschaft beschäftige, immer den Grundfaß vertreten, dab die Landwirtschaft Grenz eines Boltes it. In der Borskriegszeit hat man diesen Sat nicht immer etwas anders, denten gewählt wurde, rotes ich bei jeder gern gehört. In der Kriegszeit war es von: AS Gelegenheit auf Erfahrung, daß ich zum Bundespräft die beiden großen Skate, die Oesterreich sein Eigen nennt, hin: Auf die weiße Kohle und auf den Boden. Es freut mich, da meine Morte auf guten Boden fielen. Eine große Anzahl von Wasserkraftwerten wurde schon vollendet. Viele sind im Ba. Auch auf dem Gebiete der Landtwirtschaft geht es voriärte, Ich habe in den letten sechs Wochen sieben lomdtwirtschaftliche, ausstellungen gesehen, beziehungsweise Bieridie durchweg Großartiges boten. Es fehlt nicht mehr viel, und wir werden in die Lage kommen, auf dem Gebiete der Viehzucht der Schweiz ebenbürtig zu werden. Was die Lage der Landwirtschaft betrifft, meinde so weiß, ich mich aus eigener sie nicht rusig ist. Wal an mir liegt, werde ich auch weiterhin tun, um helfend einzugreifen.“ In Ruft. — Motorbootfahrt auf dem Neusiedlersee, von Eisenstadt aus begab sicht der Bunmittels Auto an den New jtedlerjee, wo er Rust wurde. ihm feitens Ruft des Stadtrates, der Vereine, der unter der Führung der Lehrerschaft stehenden Jugend und der Bevölkerung, ein herzlicher Empfang zuteil. Bürgermeister E Fer gab der Freude über den Besuch des Bundespräsidenten Ausdruck ıind vermies Auf deutschen Boden, der Bundespräsident heute befinde. Nach einem Besuch i der Bundespräsident in das Ehrenbuch der Freistadt Rust einzeug,begaben sich die Säfte zum Neusiedlersee. Der kurze.Rundfahrt auf dem See. In Mörbisch. In der hart am der ungarxischen Grenze liegenden Gemeinde Mörbisch wurde dem Bundespräsidenten ein überaus begeisterter Empfang zuteil. Stier begrüßte Bezirkshauptmann Dr. Kareder den Bundespräsidenten, wobei er der Freude darüber Ausdrutt gab, dab der Besuch des Bundespräsidenten , einer der strammsten Gemeinden des Burgenlandes, gelte, die die Bereinigung des Burgenlandes mit Desterreich, aus vollem Herzen begrüßt habe. Dann hielt Bürgermeister Lang eine Be der Wiener Sängervereine in Eisenstadt. Eisenstadt, 30. Juni. Der Wiener kaufmännische Gesangverein und der Liedemchor der Barmherzigen Brüder (Wien, II.) erstarben der vielgerühmten Wiener Sangesfunft mit ihren ganz borzüglichen Darbietungen am 27. 9. Me. in ‚Eisenstadt neue Freunde. Der Nauf‚männische Gesangverein wurde namens der Stadt vom Magistratsdirektor Dr. Bagart und für den Männergesangsberein „Haydn“ von Oberlandesgerichtsrat Dr. Schindella herzlich unwillfommen geheigen. Ein Ständchen brachte der „Kaufmännische” dem in Eisenstadt tweilenden Bundespräsidenten Dr. Michael Hat uidh mit dem Vortrage von Schubert: gibt wunderbarem Chor "Die Almacht". Der Bundespräsident, von dieser Nebertaschung sehr erfreut, ließ sich die Solistin Kammersängerim Gertrude Förfitel, den Chormeister Professor Stefan Grofmann und Romnd Slawatsch darstellen. Nachmittags Huldigte der Verein dem Andenken‘def Haydm$ mit einer Kranzniederegung am Grabe in der Kalvarienbergfirche und der Wiedergabe von Kremser „Homme an die Madonna“. Bei dem folgenden Konzert wurden sowohl.. der Chor als auch die Solisten Gertrude Förster, Artur Reichmann, Richard Weiß und das Heitere Quartett (Schenf, Slavatich, Reichsmann und Bauer), stürmisch bejubelt und mit herzlichen Beifall für ihre Fünft Terisch, hochwertigen Darbietungen bedantt. Anerkennenswert besorgte Karl Bil die Orgel- und lavierbegleitung. Den Veranstaltungen wohnte vom Unterrichtsministerium Hofrat Dr. Karl Robald, von der Wiener Handels- und Gewerbekammer Dr. Beermann und Kommerzialrat Bulda sowie Bürgermeister . Emil Spiger von Eisenstadt-Unterberg bei. Der Kirchenchor der Barmherzigen Brüden brachte in der Kalvarienbergkirche die in Eisenstadt. Seit langen Jahren nicht mehr gehörte Nelson- Mesje Haydn zu einer windigen Aufführung. Die Soli waren Anna Eder (Sopran) von der Wiener Staatsoper und Konzertsängern ganni Buriha Alt anvertraut, die ihre sehrwierigen Aufgaben verdienstvollit lesten? Sehr gut war das Orchester der Eisenständter. Der Nachmittag war" einer Huldigung am Grabe Haydns und einen Vortrage in der Spitalskirche gewidmet. Gleich dem Kaufmännischen Gesangverein _sang. auch. .der Kirchenchor die „Hymne an die Madonna“ von Sremser- Damm folgte die stilvolle Wiedergabe von Professor Gollers Litanei und Tantum ergo, zwei hervorragende kirchenmusikalische Kompositionen. Der herzliche Abschied und die Rufe „Auf baldiges Wiedersehen” bewiesen den Wiener Sängern wie sehr ihre Kunst von den Eisenstädtern geschoßt wurde. Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Nachrichten, Bühne und Kıumnft, Filmmesen,, Einnesendet, Offener Sprechsaal) enthaltenen entgeltlichen Mitteilungen sind dort gekennzeichnet, . i hoffe, Burgenland Bundespräsident Dr. Hainisch in Grsenstadt, Muri und Mörbisc. Neunte landwirtschaftliche Wanderversammlung der Deutschen Landwirtschaftsgesellchaft für Westerreich, um. Was daran an Burgenland die den mitzuhelfen. INWBISISISIBIBIBIBELTIE EDITION die Grundlage despräsident auf dem Mörbisc sich besuchte den uralten Bundespräsident unternahmen. im und zwei ,die der Erk und die Gelm im Rathause, wo Motorbooten eine übrigen Gäste : Pe