Tagblatt, Januar 1927 (Jahrgang 5, nr. 1-24)

1927-01-01 / nr. 1

- . Seite 2. Samstag fi mit dem beigeschlosfenen Taler als Honorar begnügen, denn die Bittstellerin sei arm­ und fenne anderseits das gute­ Herz des Komponisten. Haydn erfüllte den Wımich, schiefte aber mit dem Ton­­wert auch den Taler urüd. MS. Buße dafür aber, das man ihn so ungalant ge­­halten habe, da er einer schönen Dama nit umsonst gefällig sein solle, sollte das Fräulein ihm ein paar Strum­pf­­bänder strichen. Die Bänder kamen wirf­­[dj an: Sie waren aus roter und weißer Seide mit einer gemalten Girlande von anbmem­idh, Haydn bewahrte sie als tostbares Andenken sorgfältig auf. * Sammera­mtstag des burgenländi­­schen Beirates. Der burgenländische Bei­­rat für Handel, Gewerbe und Industrie hielt für sich in Senmersdorf einen außerst stark besuchten Amtstag ab. Den Boris Führte Beirat Michael Wink­­­ler. zugegen waren u. a. Bezi­f­shaupt­­mann Dr. Bodlafetty, Landtags­­abgeordneter Bühler, Mühlenbefiter Rut, NRechtsanwalt Dr. Shire, die Norsteher und Obmähnner aller Genossen­­schaften des Bezirk­. NRechtskonsulent Dr. Bermann besprach die Tätigkeit des Beirates, vor allem seine Bemühun­­gen um eine Verbesserung des Verkehrs im Burgenlande, um Mithilfe gegen Ueberbesteuerung, Abwehr unzeitge­mäßer, sozialpolitischer Maßnahmen, vor allem des Achtstundentages. Der Refe­­rent Dr. Ortner sprach über die Ent­­wisung des Steuerwesens fett dem­ Um­­itur, bes­onders über die Rauschalierung der Einsommen­ und der Ermerbsteuer für kleinere Betriebe und die Notwendigk­keit Der Wiedereinführung Des Steuter­­büchels. An sein Referat schled sich eine Beisprechung der Landes- und der­ Ge­­meindesteuern, besonders der Fürsorge­­abgabe, und ein reichhaltiges Ziffern­­material gab Aufichlun, welch hohe Bei­träge durch diese Abgaben der Wirtschaft entgogen werden. Der R Rechtskonsulent erörterte in seinem nächsten Referat die Schäden des immer mehr überhandneh­­menden Physicierwesens und erörterte die Mittel der Abwehr gegen die Gemwerbe­­störungen. Alle Berichte wu­rden mit großem Beifall aufgenommen.­­ Nach der sehr anregend verlaufenen Wechselrede­­ gaben die Referenten zahlreiche Aursi­hlüfse in steuer- und gewerberechtlichen Tragen. - Stefan Friedrich Spediteur, ap Zoll- u. Handelsagentur Sopron, Szechenyipl. 16 Telephon Nr. 209 und 41 ANNALEN Tagblatt Neujahr! Dedenburg, 31. Dez. Die Silvestergloden läuten das alte Jahr zu Grabe und ein neues steigt mit dem anbrechenden Tage empor. Wie ein Rätsel, das niemand zu lösen vermag, steht es ber una. Wird es Heil oder Unsegen bringen? Das ist die Frage, die alle Herzen gefangen nimmt. Denn jeder An­­fang ist ein geheimnisvoller Augen­blick, und leise rührt ein Schauer das Gemüt, wenn in die Furchen, welche Menschenhand mit Ernst und Mühe 309, das dunkle Schiesal den Samen streut. Von Mund zu Munde, von Herz zu Herzen geht heute der Wunsc, daß die fliehenden Schatten des scheidenden Jahres alle Sorgen mit­­nehmen und reichen Segen dem kom­­menden Jahre zurüclaffen mögen. So wed­elvoll aber unsere ir­­dische Tagfahrt ist, so ziemt es sich doch nicht, in der bedeutungsvollen Scheidestunde des Jahres die läh­­menden Gefühle des Betzagtfeind aufkommen zu lassen. Gerade am Neujahrstage Fang und soll es heißen: Hoffnung läßt nicht zu­schanden werden! Eine alte Sitte ist es, daß man ich Glück­ewünscht am heutigen Tage. Das größte Glück für Die Menschheit it unabhängig von den Zufälligkeiten des Tages; es ist eine innere Harmonie und Freudig­­keit, eine frohe Superficht: Gott figt im Negimente und führt alles wohl! Das wünfchen wir! 1. Januar 1997. Billigste Beftfedernguelle ! 1 Kilo graue, gute S 180, weiche, graue, geschlissene S 280, 3­80, 480, 5:80, 6:80, weiche, feine weisse S 950 bis 12­ 50, In feine Schleiss 15 15 °—, Schneeweisse S 18 — bis 20­, weisse Daunen S 20— und 20.80, Voll­­daunen S 85"—. Versand per e Nachnahme. Zollfrei. Muster § «« gratis. Umtausch gestattet oder Geld retour. Bettfedern und Bettwaren A.-G. Budapest VII., Erzsebet-körut 15. 250.000 glatte, erstklassige Nadio- Programm, Samstag, den 1. Januar. Wien.­ ­ 36 10:.Chorvorträge der Wiener Sängerm­aben. 11. Orchesterkonzert der Wiener Philharmoniker unter Zeitung von Direktor Selig Weingartner. 15.30 : mal des Wiener Konzerte), orchesters 3. W. Ganglberger. : „Zwölf mit der Bost". Bon Hans Christ. Andersei. = 19: Webertragung aus dem Konzerthaus : Arbeiter Sinfoniekonzert. Tanz. und Vollömufik. Anschließend : Medertragung der Jazzband aus dem Hotel „Bristol“, Wien. Budapest. 9.15: Nachrichten. 10: Hohe Messe. M­ebertragen aus der inner­städtischen Pfarrkirche. 11.45 : Stonzert bei Melse, ungar. Streichquartett 15: Kindermärchen. 16: Zimeunermusil. 17.45: Dialogen, Mitwirkend: Frl. 3. Turay und 9. PB. Adam 19: serie aus dem künigl. ungar. Operne banfe. Anschließend : Zigeunermuftt. .+.— Sonntag, den 2. Jänner. Wien. 10.30: Orgelvortrag. 11: Konzert des Wiener Sinfonieorchesters. Sohlenn Strauß. 16: Nachmittagssongert. 18.15: Kammermusik. Quartett Schleif-Lechner. 20: „Doktor Maus“, Lustspiel in 5 Mrten von Morph 2 Arronge. Budapest. 915: Nachrichten, Schönheitspflege. 10: Hohe Messe. Uebertragen aus der In­nerstadt. Pfarrkirche. 11.45: Sinfonisches Orchestersongert. 13: Landwirtschaftlicher Rundtunf. 16: Bunte Musik. Konzert mit exzentrischen­­ Instrumenten (Tilinfo, Mundharmo­­­­nika, Tárogató, Zither, Gitarre, sin­gende Säge, Kammchor). : Vortragsreihe des Dorfbundes. : Konzert. : Satzband. e­+...+ Montag, den 3. Jänner. Wien. 11: Vormittagsmusif. 16.15: Nachmittagsfongert. 17.15: Das Abenteuer. „Der Waldläufer” (5. Januar 1852 get. Gabriel Ferch). 18.20: Wie verstehe und wie erlebe ich Musil? 18.45: Pfropfung bei Tieren. 19.15: Wiener Premieren. 20.05: Aus dem alten Wien. (Zum 125. Geburtstage von Eduard 9. Bauern­­feld). 121.05: Konzertakademie. 716 ae We 16.30: Die Schule der SeriER. 17.02: Bigeunermusik, 19: Radiobotschaft. 20: Konzert. Anschließend: Uebertragung ausländischer Stationen. Studierten in einfacher bis feinster Ausführung. ’ Nüttig- Homm alter Sruderei - I,­­ 6, an Einkommen und auch mehr verdienen Sie durch Propaganda und Verkauf in Ihrem Bekanntenkreis, Anfragen an Bach, Steuermann , 06. Wien, I., Reichsratstrasse 13, zeit. Pink 90 VEERRESERTSERSSHRENEETSEEREESENEEESEEETEEEREEE Prima preussische, Kohle tschechische und vaterständische zzzzn Aus Buchenholz- B­r­en­nm %­d­ 7 — Scheitern klein geschittenes Unterzünd- und Pürtelholz in jeder Menge, prompt und billigst ins Haus gestellt. Ladislaus Fischl, Holz- und Kohlenhändler Grabenrunde 94, Filiale: Neustiftgasse 4, Tel. 471. 6 400 9-00- Städtisches Mozi Vom 31. Dezember bis 1. Januar: Eine komplizierte Heirat Ein famoser Lustspielschlager. In der Hauptrolle: REGINALD DENNY. Buster als Deklamator. Am Sonntag, den 2. Januar : Eine böse Zeitungsnotiz Eine amerikanische Geschichte in 6 Akten. In der Hauptrolle Jack Hoxie. In Verlobung ohne Bräutigam Eine Geschichte aus dem Lebenskino in 7 Akten. In der Hauptrolle: Angelo Ferrari, Imogene Robertson, Rein­­hold Schünzel. Beginn der Vorstellungen um 5, 7 und 9 Uhr, An Sonn- und Feiertagen 3, 5, 7 und 9 Ban 31: (Nahhdruch verboten.) Barlers Ruh. Kriminalroman von Zriedrich Zakobjen. (22. Sectfegung.) Die Sonne ftand ídon ziemlich hod am Simmel, als endlich alles fin­ger Billa biigblanf und sauber war. Nur die Drei leeren Weinflaschen mußten moch beiseite gebracht werden, und Grete be­­schloß, sie in den Keller zu tragen, wo ja auch der übrige Wein lag. Aber die Kellertür war verschlossen; das K­unftschlag, welches Parker selbst ges­­auft hatte, hing davor, und nun fiel es erst dem Mädchen auf, wie sonderbar das eigentlich­­ mit Diesem Keller getreten war, da der Herr FT einen anderen hineinge­­laffen und sie sogar seinen Bedarf an Wein eigenhändig herausgeholt hatte — jedoich während der paar Tage, Ivo der Besuch anwesend war. Gut > Aber Marotten und Grillen schließlich jeder Mensch. Die lachen mußten also oben b­lei­­ben und würden wohl auch Sch­werlich ge­stohlen, aber nun überlegte Grete zum­ er­­stenmal, was denn mit der Villa selbst geschehen wollte. Der Urlaub, den sie gestern erhalten hatte, beruhte auf den Voraussebung, daß Joseph das Haus hütete, fest ermartete man vielleicht von ihr selbst Dieses Amt. Aber lieber wäre sie auf der Stelle tot um­gefallem! Der Knall des Schuffes, mit dem der arme der zur Strebe gebracht worden war, flang ihr noch immer in den Ohren barm­herziger Himmel, wenn sie den Weg Nachts wieder hörte, dann wurde sie wahnsinnig. Es blieb also nichts übrig — sie mußte abich liegen und den Schlüssel mitnehmen, und das tat sie denn auf, aber zuvor warf sie noch aus Neugien einen Bit durch Sosephs Klammerfenster den­ken in der Garage. Da war alles abgeschlossen und wohl verwahrt; das Bett, schhen nicht berührt zu sein, Kleidungsstüde und son­­stige Gegenstände lagen nicht umher. Die Kammer machte fast den Cindri­ala ob der Infasse ausgezogen sei. Aber dennoch wollte er in ein paar Tagen zurückfehren. An Grete endlich Die Gittertür des Gartens hinter sich Schloß, war die Land­­straße sehr belebt, CS war Markttag in der Stadt. Wagen und Fußgänger zogen herein und heraus, das ganze Tal lag wie in Sonnenschein gebadet. Und das Mädchen warf noch einen einzigen Blick zurück,. Obenholzvilla nannte man dieseg Haus, das hing mit herum.“ etwas Schwarzem zusammen und erregte unheimliche Vorstellungen in der P­han­­tasie des Volles. Aber Dieser weißleuchtende Bau lag in Grün begraben, und der blaue Simmel spannte ich wollenlos darüber hin; es war schuflich sein Grund vorhanden, Die Vergangenheit auszugraben und Die Seele mit dünsteren Bildern zu belasten. Mbeu dennoch­ atmete Grete tief auf, als sie durch den Staub der Landstraße zurückwanderte und das alte, behagliche Micolaiton vor sich aufflaffen sah. * mad Milauf von vier Tagen kehrte Trank Parker aus Hamburg zurück und erschien ziemlich unerwartet bei Oretes Gitern; er trug noch seinen Rud­eranzug, war mit Wegestaund bededt und drünkte si etwas ungehalten darüber aus, daß er die Ville verschlossen dargefunden­­. Das herbeigerufene, verteidigte sich energisch, „Der gnädige Herr haben mir selbst Urlaub gegeben,” sagte sie, „und er műre doch unverantwortlich von mir gemeien, das Haus offen stehen zu on .3 läuft, wahrhaftig genug Gesindel in den­­ junge Mädchen Raupen in den Kopf. „Eben deshalb,” entgegnete Parker. „Der Urlaub bezog sich auch nur auf den Tall, daß Soseph zurückblieb; da ich bige Dispositionen geändert habe, fiel auch jene Vorauslegung fort, und es wäre Ihre Pflicht­­­ gewesen, Die Billa unter Obhut zu nehmen.” „Vielleicht auch bei Nacht, Herr?" „Natürlich — erst recht!” Da Grete nur als Tagemüdichen an­­genommen war, lag das Umberechtigte Dieses Vorwurfs so Flar auf der Hand daß Frau Mohn Fi Telibit ins An legte. Sie war eine resolute Person, die sein Blatt vor den Mund zu nehmen pflegte, und sie feßte ihr Mundivers ganz gehörig in Berwegung: „Das wäre denn doch noch Schöner, Herr Barker, wenn Sie mir gütigst gestatten wollen! Was? Das junge Ding soll mutterfeelen allein im der alten Räuberbude schlafen, wo andere Leute ich am helichten Tage faumı hin­­eintrauen? Ne, Here Parker, Dazu ist meine Tochter denn jedoch zu gut, und wenn Ihnen das nicht paßt, dann kann sie Tieber ganz wegbleiben, denn das Zusam­­menhoefen mit dem ofeph ist mir ohne­hin ein Dorn im Auge gebwesen. Der schlechte Kerl fett dem­ Mädchen doc) bio und wenn ed ang hätte, gnäbdiger Erstrangiger engl. - französischer a­oa HANZEL Billige Preise! Theatergasse 1%. für Mäntel, Kostüme, Toiletten, Rinderkleider etc. Daselbst wird auch Unterricht in Weiß- und Kleidernähen u. Schnittzeichnen erteilt.

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