Tagblatt, Oktober 1927 (Jahrgang 5, nr. 222-247)
1927-10-01 / nr. 222
} · ; --w—-O---Js--ss’P- Tagblatt 1. Oktober 1927. Nr. 222. jährigen Wirtens im Verwaltungsfresen der Stadt und des Komitats Heden. — Iut Elisabethspital werden zwei neue Oberarztstellen kreiert. — Auf See abbind zwei Bele Bee Sinshäuser erbaut. — Der sädtische Kottenvoranschlag für das Jahr 198 wird im Oktober in einer außerordentlichen städtischen Generalversammlung verhandelt werden, — der ür die Wohnungen der neuen städtischen Häuser auf der Nanbergantke eg. 50 900 und 1000 Pengö pro Jahr bestimmt. Begrüßung des Obergespans Pr. Elemér von Simon anläßlic Dedenburg, 30. Sept. In Anwesenheit von 47 Stadtrepräsentaonen und 15 Magistratsbeamten fand gestern nachmittags 3 Uhr im großen Saale des Rathauses eine ordentliche städtische Generalversammlung statt, die bereits um halb 6 Uhr abends beendet wurde, indem man mehrere wichtige Punkte wegen noch genügender Vorbereitung von der Tagesordnung nahm. So wurde unter anderem beschlossen, dert‘ städtischen Kostenvoranschlag für das Jahr 1928 erst im Oktober im Rahmen einer außerordentlichen sädtischen Generalversammlung zu verhandeln. Der Kostenvoranschlag befindet sich bereit in der Bruderei und wird den städtischen Munizipalausschußmitgliedern in Kürzester Ber zur Durchsicht zugestellt werden. Sobald auch die städtischen Tachkommissionen den Horstenvoranschlag D durch beraten haben, wird er der Generalverssammlung unterbreitet werden. Bei dieser Gelegentheit wird auch über ie Herabsetzung der Weinverzeichrungsstewer endgültig entschieden werden. Von der Tagesordnung wurden folgende Angelegenheiten genommen: Anlegung eines Mujfterweingartens am Schaibnerspig; Verpachtung der Fischerei am Neusiedlersee an Anton Kilndler; Angebot der Firma Stein und Komp. bezüglich des Parktvertrages über Die Oedenburger Malzfabrik; Gesucht des Landesasyl- und Hilfsvereins der Bilinden um eine jährlic Unterstügung; Geruche wegen verschiedenen Unterstützungen. Den Vorsig der Generalversammlung führte Obergespan Dr. Blemér vom En mon, der in seiner Eröffnungsrede dem von furzem entschlafenen Stadtrepräsentanten Schosjermeister Adolf Bergmann, der die Interessen der Gewerbetreibenden und Bürger im Stadtparlament tot intensiv bertrat, einen warmen Nachruf hielt und sas dann den Antrag stellte, das Angedene fen des Verblichenen im Biotofollbude zu vereidigen. Der Antrag wurde angenommen, Simon Bürgermeister Dr. Michael Thurner teilte hernach mit, da auf. Die Tagesordnung folgende zwei Angelegentheiter gelegt wurden: Erstens die ministerielle Berichligung, daß mit einem Kostenaufwand von 152.000 Pengle auch noch die beiden anderen städtischen Haus fer auf der Naaberstraße erbaut werden konnten, und zweitens: Teststellung des Mietzinses der neuen städtischen Häuser auf der Raaberstraße. Bevor man jedoch zur Beratung der Tagesordnung überging, ergriff Muntsipalausschugmitgled ° Stadtpfarrer Propst Kolomann Rapp das Wort und begrüßte in einer dem Herzen fommer den Nede den Oberaespan( Dr. Elemér von Simon anlaslich der fünften Solhresmende der IInstallation zum Obergespan der Stadt und des Komtats Sedensburg. Er schilderte, in welche ihmeren Zeiten, Obergespan Dr. vom feine beranwortungsvolle Eizelle, die er zur allgemeinen Zufriedenheit bekleidet, antrat. „Er verfocht", sagte Medner, „mit sichtlichem Erfolg immer Das Programm, der, Arbeitspolitik, wie er dies bei seiner Installation anfindiee, und dies zum Mohle der Eistadt und des Komitats. Dr. von Simon hat während seines fünfjährigen Nirreng im Verwaltungswesen "der Stadt und des Komitats nie fühlen lassen, da er den Orponent der Regierung sei; er fühlke immer mit uns! Er hat stets fün jedermann ein warmes, offenes Herz, ohne Klasfenunterschied.” Nachdem er noch die mir fungsvolle Tätigkeit des Dobergesipans auf den sozialen Gebiete in lobenden Worten erwähnte, wünschte Medner im Namen der Repräsentanten, der städtischen Beamtten und der Bürgerschaft, da Dr. von Simon zum Möhle der Stadt und der Bürgerschaft wo recht lange Obergespan bleiben sise. Die Stadtrepräsentanten, und Magistratsbeamten erhoben sich macht dieser in Wärme gehaltenen Rede von ihren über, und gaben dur stürmische Elfenrufe und Ständeklauhen ihrer Belehrung und Huldigung für dem Gefeierten Ausdrukf. DObergespan Dr. von Simon dankte tief ergriffen für die spontane Huldigung und erklärte, die Amerkennung bereite ihm eine große Freude, da er Stet3 in allem Angelegenheiten) mit der Estadt und der Bürgerschaft fühlte, Grundjabe zum Wohle der Stadt und der Bürgerschaft auch weiterhin verfechten werde, wie bisher. (Eljenrufe.) sodann ging man zur Beratung der Tagesordnung über. Vizebürgermeister Dr. Schindler gab bekannt, daß die zwei neuen städtlichen Häuser in fürzesten bei ihrer Bestimmung übergeben werden. Die 12 Wohnungen, die am 1. November bezogen werden künnen, wollte die Stadtverwaltung anfangs für einen jährlichen Mietzins von 500 Renge und den Zuschlägen, vermieten. Da jedoch einige Munizipalausihugmitglieder den Mietzins zu niedrig fanden, wurde die Angelegenheit der städtischen Finanzkommission zur Beratung unterbreitet. Die Finanzkommission beschlok, die Mietzinse auf 800, 900 und 1000 Pengö zu erhöhen, und zwar für die Batteriewohnungen 800 Bengd, für Die kleineren Wohnungen im erstem und zweiten Stod 900 Pengb und für die größeren Wohnungen im erstem und zeiten Stodwert 1000 $enge zu verlangen. Zu diesem Grundzend kommen so die verschiedenen Nebengebühren. Ben diese Mietzinserhöhung baber einige Mitglieder der krüftlichen tädtischen Paneiion vor der Generalverssammlung Stellung genommen. Ein Mittelweg konnte aber in dieser Frage vom der städtischen Finanzkommission nicht gefunden werden. Dr. Schindler gab weiters bekannt, daßs die Stadt im jedem "Zinshaus eine Hausleiterwohnung (give Zimmer, Küche, Badezimmer) schaffen will, wofür der Hausmeister nur die Hälfte des Grundzinses zu errrichten hat. Er beantragt, den Antrag der städtischen Finanzkommission anzunehmen. Repr. Karl Sleiihader ersuche den Referenten, den Gegenstand auch in deutscher Sprache beizutragen. Nachdem der Vizebürgermeister diesem ATmida nachgekommen war, sprach als Erster zu dieser Sache der Präses der städtischen Bürgerpartei Repr. Dr. Wilhelm Laehner führte aus, das aus wirtschaftlichen Gründen eine Erhöhung der geplanten, Mietzinse für die Wohnungen der neuen städtlschen Häuser auf der Naaberstraße notwendigten, da bei einem Mietzins von 500 Benge pro Jahr, wie ihn der Stadtmaaitwat anfangs feststellte, die Stadt jährlich 100 illlionen Spionen drauf zahlen würde Er betonte mud, dab es wahrlich nigt antisozial sei, wie dies einige Repräsentanten vor der Generalersammlung erklärten, wen man die Mietzinse erhöhe; denn wegen der wenigen Personen, die in den neuen Häusern auf der Raaberstraße zu billigen Mahnungen gelangen wollen, die Last den Steuerträger, Mmorunkerei auch) die Arbeiterschaft befindet, nicht vergrößert werden. Die Stadt bejikt Fein Geld, um auf die neuen, städtsicher Häuser draufzahlen zu können. — Auch im Interesse der Oedenburger Bauntätigkeit könne nicht gestaltet werden, daß man für die Wohnungen nur 500 Bengs verlange, den bei so geringem Mitetzind würde sich sein Unternehmer mehr finden, in Oedenburg ein Haus zu bauen, weil er im vorhinein feststellen müßte, das bei so niedrigen Mietzinsen ein Bau nicht rentabel sei. Gegen den Borschlag des Chadtmagistrats, im jedem neuen Hause eine Hausmeisterwohnung zu schaffen, nahm Dr. Laehne gleichfalls Stellung. Er beantragte, für allle vier neuen Häuser nun eine Hausmeisterwohnung zu schaffen, in welcher alle Glodenfloiale zusammenlaufen. Diese Sabantettbalkistik soll aber auch nur aus Zimmer, Küche, Kammer und Bobeln bestehen und unentgeltlich überlasfiert werden. Dr. Zaehne betonte am Schluffe seiner Rede noch, daß es die Bürgerschaft über weichen hätte, wenn die Stadt ttat... der zimet- und Dreigimmerigen Wohnungen einzimmerige ohnungen geschaffen hätte, damit die armen, Leute aus den Kellerwohnungen herausgeholt werden könnten. Der Leiter des städtischen Ingenieuramtes Oberbaurat Wierander Baz loghb:KRovac3 erklärte hierauf, daß er im Prinzip dagegen sei, daß man einzimmerige Wohnungen baue. Vom hhgienischen Ekandipunft wäre es notwendig, dar jede Familie m wenigstens smei Zimmer hat, denn wo dies nicht der alt ist, dort haben die Familienangehörigem ewig im Spital zw tum. Repr. Dr. Ernst Meiner sprach sich gegen eine allzu große Erhöhung der Mietzinse in den neuen städtischen Häusern aus und meinte, aus dem Wirten des Dr. Laehne entnehmen, daß dieser nicht nur allein die Erhöhung der Mietzinse im dem neuen städtischen Hü jern münde, sondern auc die Erhebung der Zinss bei allen anderen Häusern gerne sehen würde. Repr. D. Laehne: „Bitte seine Verdächtigungen!“ Nepr. Dr. Meiner erklärte, da er Dr. Laehne nich verdächtigen wollte und er es nur natürlich finde, wenn die Hausdesiker die Erhöhung der Mietzinse wünschen. Die Stadt hat wohl den Miezing ein wenig zu niedrig wie eines fünf Er versprach, daß er seine gjönne Anni B r 1 Wenn Sie beim Gehen rasch ermüden, Ihr Gang schwerfällig ist, beim Vorhandenen ist MM 10 [0 MN: Ik sein von Plattfüssen, wenn Sie viel gehen (für Kellner, Selcher usw. unentsbehrlich), so kaufen Sie die hygienischen Schuh-Einlagen bei der Firma J. H. Turcsik, Lehrjunge wird aufgenommen. 21 Sopron, Grabenrunde Nr. 5. Diejenigen, welche bei ihren Einkäufen dieses Inserat vorweisen, erhalten 10%, Rabatt (Nachdruch verboten.) „Gnädiges Fräulein, ich verstehe Sie ganz gut. Förster Berger it wohl ein Mann, dem ein Mädchenherz entgegenfliegen maß. Er it ein schöner Mann, ein geistvoller Mann. Das säht schon seine niedrige Stellung übersehen. An seiner Seite würde jedes Mädchen meine untertänigsten Glückühriche zur Verlobung darbringen — Ihnen und Sehren. Eltern.“ Lutta liebte vor Aufregung. Wie mar das nur möglich, daß ihre 10 treng gehültetes Geheimnis doch offenbar mer worden war? Wenn das die Eltern erdeshalb auch schen ez mir gang unmöglich, hat das schöne und stolze Fräulein von Eggert sich mit einem, so Führmer- Iinbeni Dasein begnügen würde, an der Seite eines Mannes, der gesellschaftlich um den Bildung so tief unten ihr steht. Ihre Jugend und Schönheit würde bald - ·szs.-— s-... oe __ | die Nichtigkeit des Dichterwortes erpro- | fuhren! Der sonst so gütige Vater |verblühen im Kampf ums Dasein, reibe ed A asjlttet ben fönnen: „Raum ist in der Kleinsten | konmse furchtbar im feinem Zorn fein, | schnell werfen! Ein trauriges 208 für Sie lachte Frampfhaht auf, ein Mesen, das nur zu einem alänzend Lächerlich! Hütte für ein glücklich liebend Paar!“ Frau | Das Wort las „ seine Wirkung, Boller Hohn war seine Stimme: „Ich! „Das ist ja alles Wahnsinn, mas | den Leben geschaffen ft. Das habe ich pronnte wie übendes Gift, fann es gut begreifen.” Sie da sagen, Herr von Hellmig! Da | mir immer von neuem, als Ihre eigene Meinung vorgehalten, und doch — —" ‚Wer sagt Ihnen, denn, das ich aufgehört habe, so zu denken?“ wagte sie mit zupfenden‘ Lippen. Er hob die Schultern. „Senun, die Liebe ändert jeden Menschen! Und der Harr Oberförster ist außerdem dem Förster Berger mehr geneigt. Das läßt sogar die Lächerlichkeit einer solchen Verbindung ertragen.“ Sie fuhr bei feinen Wolken, zusammen; auf ihrem Antlig Fam! und ging die Farbe; stürmisch Hob sich ihre Brust. Gina tiefe alte Stand ziwischen den feinen Augenbrauen, sie schien nachzudenken, die Allwerdens. Roman von Dr. Rehne. Sopyright by Greiner & Comp., Berlin W. 30. (Fortseßung 64.) Suttos Atem ging stürmisch. Mit „&s it nicht wahr!“ rief sie außer si, ‚nicht wahr tt es, Mein Gott, weil Papa ihn öfter einladet, weil ich seine Echtveiter germ habe — da sagt man, ich laufe ihm nach! Empörend it das.“ „Ich jage er nicht, gnädiges Fräulein, aben —" „Es ist Lügel" widersprac sie hei “ig, alle Vorsicht vergellend, ‚das jagt Erich nicht.“ Sulumphierend leuchtete es in seinen wasserblauen Augen auf. Sebr hatte sie sie selbst verraten. Glühend rot war sie geborden, te bis sich auf die Lippen, und schon streifte ihn ihr Eid. Doc Klug überhörte er diesen und vorsichtigen Einwurf. Seht hieß es, seinen Vorteil wahrnehmen! Keine Eifersucht mar also auf dem richtigen Wege geireten . . . „Aber ich nicht!“ stiek Jutta hervor. „Sie haben den Beweis vom Gegenteil gegeben. Ich mollte Ihnen schon mit ich lachen — ich dente, Sie rennen mich dad.“ ‚Allerdings, Stäaulein Jutta! Und ] (Fortfegung folgt.) Es ia Kommissionslager und Verkaufsstelle der Fürstl. Esterházyschen Forst- und Sägewerkprodukte Julius Lang, Dampfsägewerk Telephon 551 SOPRON, Raaher-Bahnstrasse Bezimmertes Bauholz, Bretter, Latten, Dielenholz, Buchenholzkohle, geschnittenes Bauholz, Eichen- u. Buchen-Schnittmaterial, Rad-Feigenholz, Buchen-, Eichen- und Fichten-BRENNHolZ, RENNER a Museana ER Fichtenstangen (Raffen), Weinstecken, sowie ve 7 & k &