Tagblatt, April 1929 (Jahrgang 7, nr. 74-97)

1929-04-03 / nr. 74

Illllllllllllllllllllclk Gelangt mit Ausnahme von Sonne nachmittags zum Bestand. Probeblatt e Generalrepräsentang und alleinige Anzeigenannahme für das Burgenland und Oesterreich) : Bien ZH. Steingasse 32, Mezzanin. 8 Groschen Generalanzeiger für das Burgenland 8 und Feiertagen tű wird fostenlos zuge­n | Anzeigenberechnung laut Tarif. Enuerbrunn, den 3. April 1929. Einzelblatt: Groschen RETTEN Monatih 2 S, vierteljährlich 6 S Bezugspreiß: — Einzelblatt an Wochentagen 8 g, an Sonntagen 12 g. ! DESAERSRRESENET ELBE folge 74. Eine traurige Statistik. iN Wien, 2. April. Wohl noch nie gab es zu östern so viele Katastrophen, Un­fälle­ und Geleitmorde zu verzeichnen wie diesmal. In Wien allein fanden vier­­Bersonen durch­hVerkehrsunfäl­­le auf der Straße den Tod, und nicht weniger als 20 Personen versuchten während der Osterfeiertage sich ihres Lebens zu entledigen, von denen dies Dreien, darunter einem 16jährigen Mittelschüler, gelang. In Mauer­­bach bei Wien hat sich Ostersonntag ein Eifersuchtsdrama abgespielt, dem­ ein Ehepaar zum Opfer fiel. In Baden bei Wien fielen zwei Personen Autounfäl­­len zum Opfer, in Paris gab es sie­­ben Tote und 23 verlegte als­ Opfer von Automobilunfällen. In England wurden während der Osterfeiertage bei Straßenunfällen zwölf Perso­nen getötet­ und 34 verlegt. be 1 eo Die gesamte Wiener Automobil­industrie stillgelegt. Wien, 2. April. Die einzige Wiener Automobilfabrik, die bis Samstag noch in Betrieb stand, war die der Austro- Fiat-MWerie. Diese wurden aun Samstag­mittag geschlossen und wer­­den infolge der Aussperrung am Dienstag den Betrieb nicht wieder aufnehmen. mit ist die gesamte Wiener Automobil­­­­industrie stillgelegt. Dez; Der ungarisch-rumänische Optanten­­freit. Paris, 2. April. Der rumänische Außenminister Mironescu erklärte den Pressevertretern, daß die Verhandlungen im Optantenprozeß am 4. April in Wien fortgefegt werden. ne Telephonverkehr Ungarn — Rumänien. Budapest, 2. April. Am 1. April wurde der allgemeine Telephon­verkehr zwischen Ungarn und Rumänien eröffnet. Biener und englische Pfadfinder in Budapest. Budapest, 2. April. Unter Führung von Daddy Spencer sind Samstag­ 120 englische und 60 Wiener Pfadfinder­­ zu mehrtägigem Aufenthalt­ als Gäste des Ungarischen Pfadfinderbundes in Budapest eingetroffen. +0. Haftentlassung des Abgeordneten uk. KRattomwis, 2. April. Der Borfigende des Deutschen Volksbundes und Abgeord­­­nete zum schlestichen Seim Ulit, der, seit sechs Wochen in Untersuchungshaft­ war, it gegen eine Kaution von 70.000 3loty am 30. März auf freien Fuß gejeßt worden. Ehen türkischer Beamten mit Aus­länderinnen verboten. Angora, 2. April. Nach einem neuerlassenen Gef­ech dinfen die Ehen­ türkischer Beamten mit Auszs­länderinnen nur noch so behandelt werden, als ob die Beamten um ihre Entlassung aus dem Staatsdienst­ nachgesucht hätten. Schon mit Aus­länderinnen verheiratete kön­­ nen im Dienst nicht mehr ver­­wendet werden. >> | Schlagwetterintastrophe in Belgien. 27 Tote und 11 Berichte. Brüsfel, 2. April. Am späten Samstagabend ereignete sich in der Kohlengrube „Waterschei“ in der Nähe des Städtchens Gend in der Pro­­vinz Limburg ein folgenschwerer Wet­­terschlag, dem fünfundzwanzig Bergleute als Tote zum Opfer fielen, drei Bergleute wurden schwer verlegt. Gestern­nachmittag wurden zwölf Netter von einem Einsturz überrascht, wodurch zwei von ihnen getötet und acht verlegt wurden. Die durch die Explosion entstandenen Brände dehnen sich immer mehr aus und rufen neue Einstürze hervor. Sieben Todesopfer bon 7 Flugzeug­­katastrophen. Nem.Nork, 2. April. Bei River­side in Kalifornien ist durch Explosion des­ Benzinbehälters ein Flugzeug abges­­türzt, wobei die fünf Sahassen ge­tötet wurden. In der Nähe von Tampico in Mexiko sind bei einem Flugunfall zwei Amerik­aner getötet worden. Untergang eines japanischen Dampfers mit 48 Parranieren. Edrro;‘n ®. April. Der japanische it in der Nahe i­m Dampfer „Rajagi“ Während einer Elternversammlung in Wien, die von Gegnern der konfessionel­­len Schulen veranstaltet wurde, sprach unter anderen am 26. März auch Stadtrat Otto GLö­dl, der Reformator des Wiener Schulwesens. Glödl kam auch auf die bur­­genländischen Schulverhältnisse zu sprechen und gebrauchte dabei folgende leidenschaft­­liche Ausdrücke: „Schmid erweist sich als Stürmer ge­­gen die interkonfessionelle Schule. Sein Ziel ist die konfessionelle Schule in Defter­­rei, und Schritt für Schritt sucht er ji diesem Ziele zu nähern. Er verhöhnt die klaren und eindeutigen Beschlüsse des Bar­­laments. Er sichert sich den Teufel um den Antrag, den ihm der Nationalrat gegeben­­ hat,­ die Schulgelege im Burgenlande ab- Die­ burgenländische C Schul­­ji zu ändern. ihande ist eine österreichische Barlaments- RE BEUTE « Giödi über die burgenländische Schulfrane. Der Brutt Nearod­er Manualg Prozeß. Aus Wien wird gemeldet: Der Verfassungsgerichtshof (Präsident Dr. Bitorelli) verkündete für sich seine Entscheidung über eine Beschwerde der Gemeindevertretung Brud-Neudorfs, mit welcher diese begehrte, der Gemeinde­rat Stephan Kiss fet seines Mandats verlustig zu erklären. Kiss war als­­ Kandidat der sozialdemokratischen Partei von Curuga mit 48 P­asfingieren gelunfen Das Schiff war in einen schweren Sturm geraten und konnte sich nicht mehr retten. Auch die herbeigeeilten Schiffe konnten seine Hilfe bringen. Endgültiger Thronverzicht des Prinzen Carol. Wie der „Betit“­ Paris, 2. April. Parisien" aus Bukarest meldet, hat Prinz Carol von R­umänien seiner Mutter anläßlich ihres jüngsten Aufent­­haltes in Frankreich erklärt, Dab er end­­gültig auf den rumänischen Königsthron verzichte. keine empfindlichen Kälteschüden an den Ganzen in Ungarn. Budapest, 2. April. Nach dem letz­ten Saatenstandbericht des Aderbaumini­­sters hat die langanhaltende große Kälte seine empfindlichen Schäden verursacht. Weizen­ und Noggensaaten leisteten dem Frost ziemlich guten Wider­­stand, bei jenen Wintermeizen- und Mogz­gensaaten, bei denen die Blätter infolge des T­rostes versengt wurden, sind die Wurzeln allgemein intakt geblieben. Nur Reps- und Wintersaaten zeigen namhaf­­tere Schädigungen. Die Frühjahrsbestell­­­arbeiten konnten erst sporadisch begonnen werden. .-.-— rgenland Die im redaktionelen Teil (Burgenland, Deydenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmmesen, Singesender, Offener Sprechsaal enthaltenen entgeltlichen Mit­­teilungen­ sind dor­t nerennzeichnet, gewählt, hatte aber einige Monate nach­­der seiner Partei den Austritt mit der Begründung mitgeteilt, daß ihn langjäh­­rige Erfahrung und Ueberze­ugung zu­ die­­sem Schritt bewogen hätten. Der Verfas­­sungsgerichtshof _ Hat der Beschwerde stattgegeben, Kiss das Mandat ab­­erkannt und ausgesprochen, da ein Ge­­meinderat entsprechend den Bestimmungen der Wahlordnung für das Burgenland sei­­nes Mandats verlustig geht, wenn er aus der Partei austritt, auf deren Liste er gewählt wurde. en .- RE 3 Yu­heuer Segelregatten auf dem­ Neusiedlersee Breite des Handelsministeriums und der Landesregierung gelangen zur Verteilung.­ ­ Aus Neu­­iedl am See wird ge­meldet: Der Union-Sahtklub in Wien und der Neusiedler Segelclub werden auch heuer am Neusiedlersee Segelwettfahrten veranstal­­ten. Die Wettfahrten werden am 15., 16., 22., 23. und 30. Juni stattfinden und wird deren Ausgangspunkt Neusiedl am See sein. Preise für diese­­ Wettfahrten wurden vom Ministerium für Handel und Verkehr und von der burgenländischen Landes­­regierung gestiftet. Sin Eisenstädter Gafkt­irt vor den Grazer Schöffen. * Aus Graz­ wird gemeldet: Der 30 Jahre alte Gasthauspächter Stanz Ulm in Eisenstadt war­­ vom 1.­­ Februar 1926 bis in den Frühling 1927 N­ec 7. Jahrgang. Gefreiär und leitender Beamter der Bez­­irtstranfentasse in Fürstenfeld. Mit 1. Juni 1927 wurde die Bezirkstranfenkasse aufgelassen, in Fürstenfeld blieb nur eine Zahlstelle. Anfang April wurde eine Rez­­ision der aufgelösten Bezirkstranfentasse vorgenommen, bei der er herausstellte, was Abgänge in der Gesamtsumme von 7982 Schilling bestehen. Ulm hat sich nun vor einem Schöffen­­senat des Grazer Landesgerichtes wegen des Verbrechens der Veruntreuung zu ver­­antworten. Die Verhandlung ist auf meh­­rere Tage anberaumt und werden wir über deren Ausgang Pa REBNEN, die fotostrophale­­ Auswanderung aus dem Burgenlande im vierten Martal 1928. 40 Prozent der Gesamtaust­wanderung Desterreichs fallen dem Burgenlande zu. Aus Wien wird gemeldet: Wie das Wanderungsamt des Bundes­kanzleramtes jet mitteilt, sind im vierten Quartal 1928 aus Desterreich 988 Perso­­nen nach Hebersee ausgewandert. Von die­­ser Zahl entfallen auf Wien 212, Nieder­­österreich 107, Oberösterreich 55, Greierz­mark 180, Kärnten 55, Salzburg 16, Tirol 15, Vorarlberg 2 und auf das Burgens tand 346. Auf das Burgenland entfal­­len se etwa 40 Prozent der Gesamt­­­­auswanderung. Komisch erscheint, daßs sonst die amt­­liche Verlautbarung stets jenes Land an die Seite der anderen stellt, welches die größte Auswanderung aufzuweisen hat und so sehritt bis jegt immer das Burgen­land an der Seite der anderen Bundes­länder. Diesmal wurde eine Ausnahme gemacht und Das Burgenland, troß­­dem es die größte Ziffer liefert, an das Ende gelegt und mit ihren 346 Aus­wanderern — hinter die zwei aus Borz­arlberg versteht . . . Was wollte man damit bezwehen? Vielleicht auf Diese Art der Auswanderung ein „Halt!“ gebieten? Oder damit beweisen, daß im Burgenland so alles in bester Ordnung ist? Nüst nichts! Geholfen kann den Bur­­genländern nur durch eine vernünftige Bodenreform werden, die beste Arznei ge­­gen die katastrophale Auswanderung. * Ernennung Aus Wien wird ge­­meldet: Der Bundespräsident Hat den Tierarzt K­oloman Ländler in Güssing zum Bezirksveterinärrat in der III. Dienst- Halle ernannt. * Das goldene Ehrenzeichen für Doktor Géza Nindl, Wie aus Wien gemeldet wird, hat der Bundespräsident dem Lan­dessanitätsdirektor des Amtes der burgen­­ländischen Landesregierung Dr. Géza Nindl tarfrei das goldene Ehrenzeichen für Verdien­­te um Die Republik Dester­­reich verliehen. Diese hohe Ehrung Dok­­tor Nindls wird im ganzen Lande mit Freude begrüßt werden, da sie einem Manne zufiel, der ih­m­sterbliche Ver­­dienste um das Wolfswohl erworben hat. * Im M­osaliengebirge wird eine Schusghütte gebaut. In Touristenfreisen wird gewiß große Freude erweden, daß die Sektion Burgenland des Dejsterreichi­­schen Touristenflubs nächst Schloß %­ord­tenstein eine Schußhütte im Rosalien­­gebirge errichten läßt. Der Gestionslei­­tung ist es gelungen, ein Grundstück des fürstlich Esterházysschen Beftes anzulau­­fen. Auf diesem Grundstück wird die neue Hütte erbaut, um den seit langem geheg­­ten Wunsc der Touristen zu erfüllen. ii TEE TE EEETTTTETTLE ETN­ETTDETET etve raes vágás ae

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