Tagblatt, August 1929 (Jahrgang 7, nr. 172-196)

1929-08-01 / nr. 172

.­­ .­.m we DE um 2 Bin III. Steingafle 32, Mezzauin, is Einzelblatt: 8 Groschen langt. mit Ausnahme in zum eis. Solge 172. BEIDES ERUERRUBEBORREREULERENGE­­Generalanzeiger für das von Sonn- und Feiertagen täglich Probeblatt wird kostenlos zugestellt. U­ngeigenberechnung laut Tarif. | Bezugspreis: % Burgenland 8 Generalrepräsentang Bi alleinige Anzeigenannahme für das Burgenland und Oesterreich : Bien ZH. Steingasse 32, Mezzanin. Einzelblatt: Groschen Monatlig 2 S, vierteljährlig 6 S — Gingelblatt an Wochentagen 8 g, an Sonntagen 12 g. . Santa Marina di Moschicna bei Abbazia. Herrlicher großer Sandstrand,wegen seiner geringen Tiefe für Kinder auch sehr geeig­­net, dicht bewaldete Umgebung, herrliche Spaziergänge.­­ Badesaison vom 1. Mai bis 15. Oktober. Täglich regelmässige Schiff- und Autoverbindung mit Abbazia und Fiume. Post, Telegraph, Telephon, Zimmer mit vorzüglicher Verpflegung incl. Bad, Taxen, Trinkgeld etc. 22-24 Lire pro Tag im 1555 Hotel Draga. Yi internationale Konferens der Regierungen. internationale Konjes! Paris, 31. Juli. Gestern haben die­­ Mitgliedermächte der E­xpertenkonferenz der niederländischen Regierung mitgeteilt, daß Die­tens im Haag erfolgen werde. Es steht ziemlich fest, daßs die erste Ligung der Konferenz am 6. August, um 11 Uhr vormittags, im Balatt des niederländischen Abgeordnetenhauses abgehalten­ werden wird. Die neue Regierung Briand. Paris, 31. Juli. Die neue Regie­rung Briand wird sich Heute dem Parlament vorstellen. Der Mini­­sterpräsident wird die­­ Regierungserklä­­­­rung in der Kammer, Justizminister B­a­r­­thou im Senat verleifen. Die Regie­­rungserklärung wird in außenpoli­­­tischer Beziehung insbesondere auf die Aufgaben der bevorstehenden Haager Konferenz hinweisen. Innerpolitisch wird sie für die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung eintreten. Benizelos besucht Mussolini? Athen, 31. Juli. Ministerpräsident Venizelos wird sich morgen nac Rom begeben, um von dort über Paris nach London zu reisen. Die Blätter be­­haupten, daß Benizelos in Rom mit Mussolini über die Frage der fürkisch­­griechischen Beziehungen sprechen wird, in der angeblich Italien die Vermittlers­telle übernehmen soll. +. vierzehn Todesurteile gegen Sozialisten in Litauen. Berlin, 31. Juli. Der „Vorwärts“ meldet aus Romano, daß das litauische Standgericht in Schaulen 29 Sozialisten aburteilte. Davon wurden 14 zum To­­de, die übrigen zu langjährigen Zucht­­hausstrafen verurteilt. Die Sozialisten waren unter der Beschuldigung angeklagt worden, mit litauischen Emigranten in Polen in unerlaubten Beziehungen ge­­standen zu sein. Schwere Erxzeile in Merito. Merito­­ City, 31. Juli. In den Städten Sierra de Agua und Acui­­zingo kam es z­wischen Anhängern der Agrarpartei und den dortigen Bewoh­­nern zu schweren Erzeffen, wobei 22 Personen getötet und 40 verwundet wurden. Nach einem Wortstreit über Die Politik gingen die Gegner mit Mevolver und Meijer aufeinander 103. á 5 donnerstag, 1. August 1929. ­ger Kampf gegen die geplanten Kommunistenunruhen.­ ­Budapest, 31. Juli. Die kommuni­­stische Geheimarbeit für die Veranstaltung eines roten 1. August wird troß der jüngst erfolgten Verhaftung der ersten Garnitur der kommunistischen Organisatoren fort­­­­gelegt. Die Budapester Oberstadthauptmann­­schaft hat von heute bis in die Nacht auf den 2. August einen Permanenzdienst der gesamten Polizei angeordnet. * Berlin, 31. Juli. Die Kommunisten treffen für den 1. August emsige Vorberei­­­tungen. Sie beabsichtigen, den Roten Tag mit einer K­ampfdemonstration im Berli­­ner Lustgarten zu feiern. Das Berliner Polizeipräsidium sieht dem 1. August mit Ruhe entgegen. Wäh­­rend in Paris die Kundgebungen der­­ Kommunissten verboten worden sind, hat man in Berlin eine solche Maßnahme nicht für notwendig gehalten. Die Polizei hofft,­­auc ohne ein solches Verbot allen Zwi­­schenfällen begegnen zu können. * Paris, 31. Juli. Für einen Erlaß der Regierung werden sämtliche Kund­­gebungen am 1. August in ganz Frankreich verboten. Die Polizei und die Garnisonen der französischen In­­dustriestädte haben Malarm bereitschaft. Ge­­gen die Kommunistenführer, die im den legten Tagen Vorbereitungen zu Demon­­strationen getroffen haben, wurden Haft­­befehle erlassen. * München, 31. Juli. Die Kommunisti­­sche Partei beabsichtigte für den 1. August eine Antikriegsfundgebung und im An­­schluß daran eine Demonstration durch die Stadt. Um Störungen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit zu vermeiden, ist diese Demonstration, wie auch alle von der Kommunistischen Partei und ihren Hilfsor­­ganisationen für den 1. August geplanten öffentlichen Versammlungen in geschlosse­­nen Räumen verboten worden. * Sofia, 31. Juli. Troß dem polizeili­­chen Verbot bereiten die Kommunisten für den 1. August große Kundgebungen vor. In Sofia und den größeren Provinzzen­­tren wurden zahlreiche Hausdurchsuchun­­gen vorgenommen und in Sofia allein 30 K­ommunisten verhaftet, ge Prag, 31. Juli. Im Laufe des gestri­­gen Tages wurden in der Provinz zahl­rei­­che neue Verhaftungen vorgenom­­men. In Brünn sind bereits sämtliche , kommunistische Funktionäre hinter Schloß und Kriegel. Die Polizeidirektion von Preßburg hat ein Verbot sämtlicher Straßenfundgebungen bis zum 15. August erlassen. * Riga, 31. Juli. Die Polizei hielt eine Hausdurchsuchung in den Büros der kom­­munistischen Organisationen zu Riga, wie auch in den Wohnungen der kommunisti­­schen Führer. Es wurden eine Menge Do­­kumente gefunden, unter ihnen die Wei­­sungen der Komintern über die V­orberei­­tung der für den 1. A­ugust geplanten De­­monstrationen. Die Polizei hat in Riga 12, in Libau 10 Kommunisten verhaftet. Berlin, 31. Juli. Wehnlich wie in Stanfreich, der Tschechoslowakei und Un­­­­garn wurden auch in Lettland aus An­­* lak des 1. August zahlreiche Ver­­haftungen vorgenommen. * Warschau, 31. Juli. Im Laufe der legten Tage wurden in Wilma weitere 100, in Lemberg 40 Personen wegen kommunistischer Agitation für dem 1. August, verhaftet. Genf, 31. Juli. Die Kantonalbehör­­den von Genf haben alle für den 1. August geplanten Demonstrationen und Umzüge verboten. Das Befinden König Georgs zufriedenstellend. London, 31. Juli. Das Befinden des Königs von England hat sehr zuf­riedenstellende Fortritte ges­macht. Der König konnte zum erstenmal nach seiner neuerlichen Operation einen Spaziergang unternehmen. Aufnahme des Bostverzehrs in der Stadt des Batifans. Rom, 31. Juli. Gemäß dem zwischen der Stadt des Vatifans und dem italieni­­schen Staat am 29. b. abgeschlossenen Bofttabkommen wird auf dem Ge­biet der Stadt des Batifan ein eigenes Bostamt errichtet. Die ersten mit dem päpstlichen Wappen geschmückten Boitfarb­­­en sind bereits an verschiedenen Bünsten der vatikanischen Stadt angebracht wor­­den. Die vatikanische Bojt verfügt über einen feinen Kraftwagen zur Abholung der Bolt. Die ersten Briefmarken sind be­­reits zum V­erlauf gebracht worden. Mineritofahrt. und Weltflug 88 „Graf denkelin“. Striedrichshafen, 31. Juli. Der Start des „Graf Zeppelin“ zu der neuen Amerikafahrt ist auf Donso­­nerstag früh festgelegt worden. Der be­­­vorstehende Weltflug des Luftschiffes­­ soll über eine Strecke von 42.000 Kilometer führen. Die erste Landung ist für den­­ 10. August in Friedrichshafen vorgesehen. Am 17. August soll Tofio erreicht werden.­­ In Lafehur­st wird der „Graf Zeppelin“ am 29. August wieder eintreffen und nach einigen Tagen den Rückflug nach Europa­­ antreten­­d Grubenkatastrophe in Schlesien. 23 Zote und 13 Schwerberlegte. Berlin, 31. Juli. Im Waldenburger Bergbaurevier ereignete sich eine Gru­­benkatastrophe von entjeglichem Ausmaß. Auf der Glüdhilf-Friedenshoff­­nungsgrube in Niederhermsdorf bei Wal­­­denburg brach infolge schlagenden : M­etters ein Schacht zusammen und b­er­gt­eb 35 Bergarbeiter unter sich. Bisher wurden 23 Tote und 13 Schwerverlegte geborgen. Da von den Schwerverlegten fünf bereits als auf­­gegeben gelten müssen, dürfte sie die Zahl der Opfer auf 28 erhöhen. Die Stimmung unter der Maldenburger Bevölkerung ist verzweifelt. Achtundzwanzig Kinder trau­ern um ihre Väter. EERTEEEN TAREE EEEE HAFT AAO GEEHRTE EEE TEN der gen * Burgenland. Segen der Zoleranz. Der der Eijenftadt, 31. Suli. Führer zum Landesrat gewählt. Somit hat die frontische Minder­­heit unseres Heimatlandes nicht bloß im Landtage ihre Vertretung, sondern auch in der Landesregierung einen Mann, der mit den anderen führenden Männern des Lan­­des vermeintliche Feinde im der burgenländischen Kroaten Dr. Lorenz Rarall wurde Giltung des burgenländischen Landtages, wie bei bekannt, Erledigung der Regierungs­­geschäfte ein gewichtiges Wort mitzureden hat. Wenn also das Wochenblatt der bur­­genländischen Kroaten auch manchmal ge­­Zustände“ und gegen ses heftig donnert und aufziehen läßt, bleibt des kroatischen Bol ein Gewitter her, es immer nur ein Sturm im Wasserglas, denn weitergehende Toleranz, wie über Burgenlande gegen: wird, ist nicht mehr denkbar. Die Ungarn, die Kroaten (und in Bäl­­de auch die ebenfalls als Minderheit zu betrachten sind) haben ihre eigenen Schulen, fünnen frei ihre Mutter: Sprache gebrauchen, lernen Leben und Wir­ken eigenen Gescmace, nie­mand wird sie dabei anfeinden oder ihnen nur tadelnd ein Wort der Intoleranz zur rufen. Dieselbe Toleranz, die sich gegenüber­­ der spraglichen Minderheiten einbürgerte, berucht auch auf dem Gebiete der Religion und gewinnt erfreulicherweise immer mehr Anhänger in der Politik. Das Burgenland ist diesbezüglich wirklich zu beneiden und bietet heute das Musterbeispiel eines Lan­­des, in dem der Toleranz auf allen Gebie­­ten das ihrige gegeben wird, legten die „heutigen Minderheiten nach geübt die Zigeuner, ihrem in Die im redaktionellen Teil­­ Burgenland, Oedenburger Nachiriten, Bühne und Kunst, Filmwesen, Eingehender, Offener Sprechsaal enthaltenen entgeltlichen Mit­­­teilungen sind dor­t gekennzeichnet. ENTERS EZÉ EZAZ YE 1 a B. A ERLDÉSZB Ií RE ee TEE EIER 1177 ATTTEE a vatta eken éa 7. Jahrgang. +. TEE aze (s elér­éser ) ÖR Senailher 300 eines burgenländi­­schen Lehrers in Niederösterreich). Nikolaus Perenyis tödlicher Sturz aus dem Fenster. * Einer der vorzüglichen burgenländi­­schen Boltsbildner war der noch junge Lehrer Nikolaus Berényi in IImis, d nun auf tragische Weise ums Leben am. . In Hubertenhof in Niederöster­­reich, wo derzeit 30 Lehrpersonen aus dem Burgenland an einem Einführungskurs für Erwachsenenbildung teilnehmen, war an Nikolaus Perényi Kursteilnehmer. Dieser Tage, morgens, fegte sich Peré­­nyi, wahrscheinlich von Unwohlsein befallen, auf das Fenster seines Zimmers, verlor dabei vermutlich das Bewußtsein und türgte in die Tiefe. Bewut­­los und schwer verlegt wurde er später aufgefunden. Der sofort herbeigeholte Hausarzt ord­nete nach erster Hilfeleistung die Ueber­führung in das Spital in Amstetten an. Írok sogleich vorgenommener Operation ist der B Verunglückte Mittwoch, dem 24. Juli, früh seinen inneren Beilegungen erlegen. Den schwergebeugten Eltern des jun­­gen und hoffnungsvollen Lehrers‘ wendet ich im Burgenlande allgemein Herzliche Teilnahme zu. ­­u RB >

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