Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1842 (Jahrgang 3, nr. 1-102)

1842-06-10 / nr. 45

199 tm­­fh wieder; die Nhede, bedeckt mit Schiffen, die vor Anker lagen, die langen Silberstreifen des unendlichen Meeres in der Ferne, dunkle Felsen mit hohen Leuchtthürmen , Hafendämme von rosen­­farbigem Granit, umspült ‘von­ den Wogen des­­ Meeres , weiße Häuser der neuerbauten Stadt, die sich aus den düstern Trümmern der Nekropolis er­­hoben , Araber, die unbeweglich dasaßen unter den Grabsteinen ihrer Väter , oder auf den Höhen der Moscheen unablässig ihre Arme bewegten : dies wa­­ren die Bilder, welche das Daguerreotyp treu wiedergab. Schluß folgt.­ ungarische Weich. Fortsetzung.­ " Die Sachsen in Siebenbürgen und das Vielleicht mögen die dem offnen Bauernauf­­stand vorausgegangenen Unruhen in einzelnen Theis fen, indem sie dem gesammten Adel die Beachtung nahe legten , in welcher Gefahr er schwebe, wenn es der weit zahlreichern Unterthanenklasse einmal beifiele das Recht des Stärkern geltend zu machen, geneigt gemacht haben zu Schließung des in die­­sem Jahr 1437 zuerst zu Stande gekommenen brüder­­lichen Bundes (fraterna Unio) , welchen der Adel, die Sachsen und Szekler durch einen Eid auf das heilige Kreuz beschworen und sich gegen­­seitig in allen Nöthen zur schleunigsten Hülfe ver­­pflichteten. — Und sehr bald war der Adel genö­­thigt diese Hülfe von Sachsen und Szeklern zu fordern gegen die rebellischen Unterthanen. 1438 den 9. Jänner fordern die ungarischen Großen sehr dringend die Sachsen auf zur gänzlichen Vertilgung der empörten Bauern herbeizueilen , da „diese in Klausenburg eingeschlossen wären. Am 2. Febr. d. h. wird­­ die "in Kapolna im September vorigen Jahres unter den drei Nationen geschlossene Union auf dem Landtag in Thorda nochmals feierlich bestättigt. Der neue König Albrecht , welcher schon am 1. Jänner mit seiner Gattin Elisabeth gekrönt wor­­den war , befiehlt diejenigen, adeligen Unterthanen, welche sich in den zwei Stühlen niederlassen wollten, frei ziehen zu lassen. 5 | Die Königin Elisabeth befiehlt den Bistrißern ihr verfallenes Castell wieder aufzubauen ; die Land­­bewohner des Distrikts sollen verpflichtet ,sein den Stadtbewohnern hülfreiche Hand zu leisten. 1438. Die Türken brechen abermals durch den eisernen Thorpaß in Siebenbürgen ein, plündern Mühlbach und streifen bis in das Burzenland. Zwei Edle von Bathor haben für ihre durch den Bauernaufstand wüste gewordne Besißung Feyerd das geießliche Kriegscontingent gegen diesen Türken­­einbruch nicht gestellt, die Besißung ist ihnen dem­­nach confiscirt worden. Doch befiehlt die K. Eli­­sabeth den Säumigen nun zum erstenmal zu ver­­zeihn und das entzogne Gut zum­ zu geben. 1439. In dem Reichsdecret von diesem Jahr Art. VII wird beschlossen die Schafmauth (Quin­­quagesima) in Siebenbürgen in gewöhnlicher Art einzuheben. Diese Schaf - und Ziegenmauth wurde blos von den unterthänigen Walachen in den Co­­mitaten zwischen Ostern und Pfingsten auf Rech­­nung der königl. Kammer erhoben. Die Walachen auf sächsischem Boden zahlten diese Schafmauth (Quinquagesima) an die Sachsen.­­In demselben Jahr versichere K. Albrecht den Mühlbächern , da ihnen bei der vorjährigen Plün­­derung der Stadt durch die Türken alle ihre könig­­lichen Freibriefe verloren gegangen seien , alle ihre Freiheiten und Rechte aufs neue um so viel bereit­­williger , da ihm die Bitte der Bürger durch den Magister Johann Sachs von Enyed oder Johan­­nisberg , Comes von Mühlbach und Notarius der königlichen Canzlei, vorgelegt worden sei. K. Albrecht , indem er besonders den Sieben­­bürger Bischof Georg Lepes als denjenigen bezeich­­net, welcher sich den frühern königl. Verordnungen in Beziehung auf die Freizügigkeit der adeligen Unterthanen nicht füge, schärft aufs neue diese Ver­­ordnung allen Grundherrn ein­­ 1440. Der Kerzer Abt klagt, daß unlängst der Woiwode der Walachei gegen alles Recht und da er noch dazu ein Schismatiker sei und nicht einmal der heiligen Mutterkirche angehöre einen ge­­wissen Michael, welcher sich für einen Pleban von Tergovist ausgebe mit Gewalt dem Kloster in Kerz aufgedrungen habe.­­­­ In demselben Jahr, Dienstag na) Oculi, for­­dert der Bischof Stephan den Siebenbürger Woi­­woden Nicolaus de Chaak und den Szekler Grafen Salomon de Nadasd auf, die Sachsen zu ver­­halten, eben den zehnten Bauern zum königlichen Heere zu stellen, wie der ungarische Adel außer dem dritten Theil der Edelleute auch noch den zehn­­ten Mann der unterthänigen Bauern stelle. Scheint hier nicht als ausgemacht angenommen zu sein,

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