Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1845 (Jahrgang 6, nr. 6-103)

1845-06-10 / nr. 45

zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Verhält­­nissen allhier; aber jegt dürften es wohl mehr als zwan­zig Jahre sein, daß ich­ Bistris nicht mehr gesehen habe. Doch nicht nur weil ich in näherer Beziehung zu dieser Stadt stehe, sondern auch an und für sich war und ist mir diese Stadt stets merkwürdig und muß es jedem Freunde des Vaterlandes, unserer Nation und ihrer Ge­­schichte sein. Laut alten Ueberlieferungen sollen die Bi­­striker und­ „Klausenburger „Deutschen zugleich mit den­­ Zipfern über Schlesien nach Ungarn gekommen, die Leg­­tern am Fuß der Karpathen und an der Poper eigen geblieben, die erstern aber weiter über die Theiß und den Meßes nach Siebenbürgen gewandert sein, und daß na­­mentlich die beiden Städte­­ Klausenburg und Bıltrig Zweige derselben Colonie waren, bewies die ehemalige ganz gleichförmige Anlage und Bauart ‚beider, Städte, welche noch in meiner Jugend ganz­ deutlich zu erkennen war, nun aber freilich, besonders in der erstern Stadt, nach den hier und­­ dort erfolgten wiederholten Feuers­­brünsten beinahe ganz verschwunden ist.­­ Die,tiefen Häu­­ser, die vorspringenden zweiseitigen Dächer, die­ langen Rinnen zwischen denselben, bildeten einen eigenen­­ Bau­­styl, den ich nirgends so auffallend und­­ gleichförmig an­­getroffen habe. Doch auch­ die gerichtliche Verfassung beider Städte verrieth einen Zusammenhang und gleichen Ursprung derselben, denn als Klausenburg noch zum Kör­­per“ der sächsischen Nation gehörte, so wurden von dort die­ Prozesse, so wie noch jegt von Spaß,­Regen, nach Bistrich und von hier an die sächsische Universität appellirt. Die Zeit der Einwanderung dieser Colonie ist nicht genau zu bestimmen, und, eben so wenig, sind die Be­­dingungen bekannt, unter­­ denen sie ins­ Land­­ gekommen, nachdem ihr aber der nordöstliche Theil des Dobotaer Comitats eingeräumt und zum Wohnfng angewiesen wor­den war, erbaute sie daselbst diese­ Stadt, ‚mit dem alt­­deutschen“ Namen Nüfen, und mehrere freie Dörfer, welche sich in der Folge zu einem eigenen Bezirk verei­­nigten, eine besondere Gerichtsbarkeit bildeten, von den Königen von Ungarn, namentlich dem großen Ludwig mit schönen Freibriefen begnadigt wurden, und anfangs abgesondert von der ältern und deutschen Colonie, die sich im Süden des Landes angesiedelt hatte, unter einem besondern Grafen standen, dessen Würde gewöhnlich dem Grafen der Szekler übertragen wurde.­­ Doch nicht so gut wurde es vielen ihrer deutschen Brüder, welche auf dem ihnen eingeräumten freien Boden nicht hinlänglichen Raum fanden und sich gegen Westen und Süden in den benachbarten Comitaten auf­­ adelichem Boden, niederlas, dienstbar sind, „aber auch in diesem untergeordneten Verhältniß sich überall durch ihren deutschen Or­­ten Johannes Hunyades und dessen standene Band mit dem Hauptkörper eine Beute des bekannten Würdrich Basta, s erlichen verlassene Stadt ihre Thore Eine besondere Huld der gütigen Vorsehung 1719, denn während damals Städte von der Pest heimgesucht wurden Opfer fielen, blieb nur Bittung von dieser Geißel Gottes verschont, und dieß bewog auch das kön Gubernium, seinen Sig von Klausenburg schon­­ über ein Jahrhundert die der verfuhren die Elemente nicht sen mußten, wo entbehren sprung kennbar unter den Szilagyi­nes bessern rechtigkeit bekannte den Bittrigern richtete Zwingburg, glücklich zu hart mitnahm einen Landtag allhier. Rebellen Franz öffnen, welche 1717 wurde Belgrad dur der abzogen, zahlreiche legen, wo es Scepter und der friedlichen Jahren wurde arg darinnen selbe; während Eroberung die Kaiserlichen brünste nach und nach beinahe ganz zerstört, zur alten derte, von ten, nach herrn bessern sie müssen­ und noch machen. Aber beinahe hätte Freiheiten wieder vielen Stürmen: ‚aus dem Hause heute höhere Kultur auszeichnen ihre Freiheit verloren; Grafen­ Nation so der die von Rakoczi Bürger, Viftinger immer Im Jahre den Tatarn aber nach Nun folgten 4664 1602 und hielt auch und König her, 4706 oder erlosch wurde die die und des, und doch. belehrte. Sohn, nämlich: mußte dem belagert, welce bessere Zeiten, und freien Eigenthums Bistriker Colonie weltberühm: Schwager Michael der Klügere und ei­­serner Ge­­schenkte derselben und stellte ihre sächsischen gedieh, endlich Stadt den Kai, wie­­erfuhr Biftrng im Jahr und überall hieher zu ver­­milden Landes­­Biftrng Doc­lei­­so gnädig mit der Habe fünf wiederholte Feuers Aber mit ihren Grundherrn freie zu ihrem Erb-Grafen ernannten Befestigung der Stadtmauern enger geschlungen wurde, und einer vollkommenen Vereinigung bis zum folgenden Jahre verweilte: der väterlichen Regierung unserer seinem Vater in ihrer Nähe den Truppen gestattete die der von Matthias Corvinus, Abtragung worauf die das schon Würde früher der diese unglückliche genießt auch tiefste Ruhe. Oesterreich auch durch die von in unter welcher er­­sie ihre Bewohner mißhandelte und plün­­der ephemere Fürst Johann Kemeny diese Stadt mit großem Verlust den dem des den sogenannten Kurugen hauseten, und noch im Jahr damaligen Türkenkrieg die Umgegend plünder­­der weltbekannten Festung das ganze Land und alle gute Stadt legten eines be­­

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