Transsilvania - Beiblatt zum Siebenbürger Boten, 1845 (Jahrgang 6, nr. 6-103)
1845-10-14 / nr. 81
Im’ Ganzen ist? die“ Parodie poetisch gehalten '1= aber wie es die politische ' "Poesie mit si zw bringen pflege — fällt sie‘ gar "oft zur “Prosa eines raisonirenden Zeitungsartikels herab, und es ist dann nicht mehr "Poesie — es ist eben. "ein "Zeitungsartikel in Vers und Reim: — "Hierein ist auch der Verfasser der Parodie einige: male verfallen, hat darein verfallen müssen. "=< Solche Stellen sind: dann: ferner: 293 # Denn nur‘ in diesem Geiste sendet Es' Deputirte zum Conflur, = Fern jederlei Privatintreffen, "Des Volkes Wohlfahrt zu "ermessen, Ist ja der heilige Beruf, Den ihnen die' Verfassung schuf 2c. — ia . Denn, streng bekannt mit dem’ Gefegen, ' Instructionen in der Hand: Wie könnten sie ja das verlegen, Wozu das Volk, sie Hingesandt? Und der Akten Langperühige Colonnen, Die mit Staub fiderle“ bepackten 2c. Muß der Staatsdom “sein xc. unedel sind die Verse: "Wenn der Plan mißlang? Und zu bartlos klang? An vielleicht wird unser Hoffen Bald vom Sclagfluß schon getroffen. — Doc dieser Stellen sind nur wenige und sie sind, wie schon gesagt, mit Ausnahme der lecht angeführten nicht leicht zu vermeiden in diesem Genre der Poesie schon deswegen, weil sie den Gebrauch fremdsprachlicher Wörter nothwendig macht, und Wörter wie „Conflur, Akten, Des patirte* allein schon jedem noch so schönen Gedanken das poetische Gewand abziehn, und uns die Jämmerlichkeiten des Lebens in ihrer Nacktheit sehen lassen. Die Sprache ist edel, der Vers rythmisch und fließend, und der Reim rein, ungesucht und ungezwungen. Man will zwar Reime wie „Segen — bezögen“ „Blick zurück“ „Möchten — flehten“ „Hände — vollende“ „fieht — glüht“ u. dgl. heutzutage nicht mehr gelten lassen — aber im glaube mit Unrecht und nenne dies Haarspalterei denn erstens, erlauben alle andern Sprachen solche Reime; zweitens finden sich „bei unsern bessern Dichtern" solche Reime; drittens“reimem l fier sich Avieklic, Papier macht der von Hohmeister'schen Verlagshandlung alle die’ beliebten Druck: zahlreich veröffentlichten Gedichte unwidersprechlich darthun, Gelt<'s Gedichte sind Gedanken, die gebrauchten Bilder schön, pregnanten fast ohne Ausnahme untadelhaft“ jener echt dichterischer Begeisterung quillt, und Gedichte fällt mit unsern liebsten Gedanken, unsern, theuersten Bestrebungen zusammen. — Das Einzige was Gedichten tadeln kann, “ist eine nicht selten vorkommende Unklarheit des Ausdruss, die ihren Grund vielleicht der Unklarheit des Gedankens haben mag — aber welche durchaus die Gleichgültigkeit, mit der Gelr<'s Gedichte aufgenommen worden sind — ja das vornehme Ignorigen. Seht auf die Ungarn! — seht wie sie ihre Dichter ehren und feiern! — „Wir brauchen keine Dichter! — sägt ihr. — Ja wir sind ein entseßlich prosaisches Volk von jeher gewesen und sind es auch noch — darum sind wir aber im Grunde genommen immer gewesen und sind es auch noch — zwar brave und verständige , aber eben doch nur Philister, die wohl zu etwas Müglichem bedächtig Hand anlegen, aber nie für etwas Schönes und Großes begeistert werden können. „Geschichte! Geschichte! ist jekt das Losungswort. — „Laßt uns die Archive durchstöbern und die Thaten unserer Vorfahren ans Licht bringen!» — so hört man a Varas usque in Boraith schreien, und wer es glücklich so weit gebracht hat eine Periode nach den Präcepten der Rhetorik zu fegen, der will Geschichtsschreiber werden ohne sich zu prüfen, ob er auch den Beruf dazu unpoetisch ist: 1" "Boureaukraten rein“ ! 1138 ! „ da man inder sollte.“ — Die sehr schön, und empfehlen — ja streben loben Swerth „fieht* schüre“ fehler diese und “Aussprache | und glüht» ist sehr gefällig sind allerdings “oft neu, dem keinen“ Unterschied ' zwischen macht => /96“ (äußere: Ausstattung Ehre — denn sogar Wohlwollen und“ vermieden. So nehmen man gelungene Parodie der gleich dieses dieserkleinen elegant, Drum und und wir keinen "machen BroAnstand Aufmerksamkeit Reime die Gedichte ist Aller, welche lesen können, Belaber sich “füge es" Eu, wenn wir nehmen keinen Anstand nicht tadeln",und finden dieses auf deren Gelte< aufmerksam dieses poetischen Talentes ist ren ein bedeutendes habe — ignorirt, mühen in des Lichtes dichterisches" reich die“ Sprache und darüber zu leiten an “ist zu machen, Talent, wie schönen , oft edel. “Vers die Nation Herr Gelth entschuldiÜ derpoetische Hauch gegossen der aus der. Inhalt der durchaus wird dann Wir unsererseits können allerdings je:den Schacht der Vergangenheit, einen Strahl ich nicht, alles feine an zu sind frappant, meistens diesen in Andere .