Verhandlungen und Mitteilungen des Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt, 1926-1927 (77. évfolyam)

2 S' <5 4 wie des Stromes Wellen sich langsam verllachen und ver­löt schwinden, wenn sie in das unendliche Meer eintauchen. Die Lebensarbeit Römers ist ein einziges Bekenntnis zum Idealismus, zu, jenem Idealismus, der nicht im Beschwören von metaphysischen Chimären und transszendentalen Wesenlosig­keiten Ziel und Zweck sucht, sondern der mit beiden Füssen aut dieser Erde steht, der in diesem Leben seine Auswir­kung, seine Vollendung finden kann, und dessen Kennzeichen Selbstlosigkeit, Armut an irdischen Gütern, Opferfreudigkeit,. Pflichttreue, Liebe zu Menschen, Tieren, Pflanzen und Steinen ist, aus denen er seine Erkenntnisse und Fortschritte bildet und formt. Mit diesem Idealismus hat Römer fast vier Jahr­zehnte an der Mädchenschule in Kronstadt gelehrt und gewirkt, mit diesem Idealismus hat er die Vorrückung zum Gymnasial­professor ausgeschlagen, weil seine Weltanschauung mit dem Glaubensbekenntnis des evangelischen Geistlichen nicht ver* einbar war, mit diesem Idealismus hat er seine Kräfte der Touristik geweiht und die Menschen seiner Vaterstadt zur Liebe und Achtung der Natur und ihrer Geschöpfe erzouen, hat er sich der Pflege des deutschen Liedes gewidmet, hat er sich als Mitarbeiter fast allen Körpenschaften seiner Vaterstadt und seiner Kirchengemeinde zur Verfügung gestellt. Und endlich und nicht zuletzt hat er sich als Forscher betätigt und dadurch seinen Namen weit über die Grenzen unseres Heimatlandes hinaus­­ge tragen. Seine Neigung und Befähigung zu den Naturwissenschaften hat ihn schon frühe dem engeren Kreise unseres Vereines zu­gesellt; wenn er auch wegen der räumlichen Entfernung keine leitende Stellung innerhalb des Ausschusses übernehmen konnte, so stand er doch als langjähriges Ausschussmitglied und korre­spondierendes Mitglied in den vordersten Reihen der Mitarbeiter und half werktätig mit, die Ziele des Vereins, die naturwissen­schaftliche Erforschung des Landes und die Verbreitung natur­wissenschaftlicher Kenntnisse zu verwirklichen. In seiner Vater­stadt Kronstadt aber war er die Seele und der Anführer aller gleichgerichteten Bestrebungen, und die Gesellschaft Kronstädter Naturfreunde und Sammler und das Burzenländer Museum ver­danken ihm Entstehung, Erhaltung und erfreuliche Entwicklung.

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