Verhandlungen und Mitteilungen des Siebenbürgischen Vereins für Naturwissenschaften zu Hermannstadt, 1926-1927 (77. évfolyam)

forscher seine Schritte in das Burzenland lenkte, dann war Römer sein Berater, sein Führer, sein Helfer, und aus der per­sönlichen Bekanntschaft erwuchs ihm reiche Korrespondenz mit der halben Welt, so wie für die Besucher die unauflösliche Ideenverbindung »Kronstadt - Römer«! Was er auf botanischem Gebiete geschaffen hat, ist in unzähligen kleineren und grösseren Schriften des In- und Aus­landes niedergelegt. Es sind zum grossen Teil Detailaufnahmen einzelner Gebiete, die sich durch biologische, ökologische und pflanzengeographische Besonderheiten auszeichnen. Hieher ge­hören die Aufsätze über die Pflanzenwelt der Zinne und des »Kleinen Hangestein«, des Schuler, Bucegiu, Königstein und Csukás, die Beschreibung der pflanzengeographisch eigenartig zusammengesetzten Moorflora von Honigberg, die Beiträge zur Flora von Zajzon, Salzburg, Kovászna, Baassen. Weiters ist zu nennen eine grosse Reihe biologischer Aufsätze über einzelne Familien und Arten, wie die siebenbürgische Alpenrose, das Edelweiss, die Königsblume, die Aldrovanda vesiculosa, die Solanaceen, Primeln und Enziane des Burzenlandes, die giftigen und essbaren Pilze usw. Doch auch aus den andern Disziplinen der Naturwissen­schaften finden wir in seinem Nachlass wertvolle Beiträge. Von grösserer Bedeutung indessen waren Römers Bemühungen, dem Entwicklungsgedanken die Bahn zu brechen und Eingang auch in unserem Volke zu schaffen. Seinen Universitäts­studien oblag er in Wien, wo u. a. Suess und Brücke, in Heidelberg, wo Kirchhoff, Bunsen und Wundt seine Lehrer waren, in Jena aber hörte er auch Entwicklungslehre und Ernst Haeckel war sein Lehrer! Der Zauber, der von diesem seltenen Manne ausging, die hinreissende Beredsamkeit, mit der er Darwins Theorie verfocht, waren bestimmend für den jungen Naturforscher, der nun in dem konsequenten, naturwissenschaft­lichen Monismus jene Weltanschauung fand, die seinem Wesen, seinem Denken, seinem Gefühl adaequat war und der Leit­gedanke seines Wirkens bis ans Ende blieb. Eine Reihe von Aufsätzen über Darwin und Haeckel und ihre Lehre, sowie zahlreiche Vorträge über entwicklungs­geschichtliche Fragen beweisen die treue Gefolgschaft. Römers,

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