Zsombolyaer Zeitung, 1907 (Jahrgang 20, nr. 1-52)

1907-09-15 / nr. 37

Z5ombolya, 1907, a Xx. Jahrgang Mr. 30.0 ZSIMBOLTAER ZEITUNG. Organ für locale und öffentliche Interessen.­­ EEE SZ 5 ganzjährig „58 Kr“ halbjährig. . . . 4 > ı) » vierteljährig.. . . 2 Kr. N Einzelne Nummer :20 Hell: | Für das Ausland und Amerika ganzjährig 10 Kronen. | | Verantwortlicher Redakteur : | JOHANN KOCH jun. EELS werden nur gegen Vorausbezahlung Hauptmitarbeiter und Administrator : J. L. WISZKOCSILL. jj­ 2­nistration und Erscheint jeden Sonntag. Sonntag, 15. September. in unserer Admi­­ni allen Annoncen-Expeditionen des­­ Auslandes angenommen, In- und : ; ws BEP EHE KIT ZER RD = ri Sn EEE iW GEBT ; ; genschaften Arroganz. Zs8ombolya, 12. September 1907. des Menschen stammen aus der nur er so ; schlägt sein Prestige er diesen zu Ton behaupten, wenn alles kommandirt, was da um an,­­­­denn­­ durch die Willfahrung aller Wünsche, die ihn ist, die Kinder gegen ihre Eltern stellen. — Ja selbst im inneren häuslichen Ver- Wer dieses nicht glaubt, sehe sich um Alle Gebrechen, Fehler und üble Ei­­. fehr, mit seiner Familie, seinen Freunden die | den Meuttersögnchen­ und Töchterleins. wird, innern Verfassung der Seele, des innern | vielen Ketten Feld, das schöne Haus, u. | denen man. nichts versagte, immer schmei­ Gemütslebens, und sind äußere, Sympt­­­. w. sind ihm zu Kopf gestiegen, bestim­­| chelte, feine Folafamkeit, fein Beugen vor thome des inneren Denkens. So­ ist die men den Tenor seines Umganges. Der | einem­ fremden Willen beibrachte, „und zu Arroganz, die Selbstüberhebung, der Aus­­, andere wieder befsst Klassenhochmut, ist | eingebildeten Herren und Frauen anfzog, fluß von vielmals eingebildeten, vielmals ]tolz auf die von den „Ahnen überfom­mne­­| — werden diese sich­ bescheiden, rücksichts­­reellen Werthes, V­ortheils, das der die­­ nen Titel, ist in Ermangelung dieser auf | voll gegen andere benehmen können, wenn Arroganz zur Schau Tragende besigt, seine Konnexionen;­ d h. Verbindungen | sie das Hochthun im Hause gewohnt sind? oder nur zu besigen glaubt ; und von diez eingebildet, spricht von nichts, wie von | Nur dort, vermag die Familie, der Staat sein Vortheil sein inneres, Gemüth vor­­seinen hochgestellten Vettern, und ist un­ |­echt gedeihen, wo in dem allgemeinsten blendet wird, — daß er nicht umhin nahbar,in seinem Dünkel und Hochmute,­­ und edelsten Sinne des Wortes Beschei­­faun, dies auch Andern in Haltung, Re­­Man erlasse mir die weitere Speci­­denheit bestehet, die Jugend in und an­­den und Geberden fühlen zu lassen, und alisirung dieser gesellschaftlichen Käuze, ja­ßer dem Hause zur strengen Disciplin ge­­sich an seinem Glanze zu ergegen. Manch­­­ leider ‚öfter ganzer Klassen, die unsere wohnt, in dieser erzogen wird,­­und man mal, ist es ein wahres Komikunm, diese aufs AOE MH; ja unser Zusammenleben so derselben einprägt, daß Nahe u. geblasenen Gestalten­ in Geberde UL Hal: Vor ia. fielfach. verurig.... vella Vordiguit zieht in. önherlichen: Wor­ tung vor uns zus sehen, deren Gehaltlo­" | chen, daß keine '­­Einigkeit und Harmonie zügen der Geburt, des Standes, der zu­­sigkeit auch das Volk beurteilt, zu oft | zwischen“ uns zu herrschen vermag, und fälligen Weltgüter bestehe,­­­ und dem: aber ist diese sprießende Selbstüberhebung­­ ein jedes Streben vereitelt, wo es sich um nach mit diesen allein eben so­ wenig selbst nicht blos lächerlich, sondern auch: erlst­­­ vereinigte Kräfte,­­um vereintes Wirken zu imponiren versuche, als man sich durch ternd und zornerrege und, = wo man in | | handelt, diese vor anderen­ imponiren läßt. Viel dem Wahne mehr sein will, als andere, | Dieser Kastengeist­­ unserer Halbful­­hängt auch von uns, dem Bublitum ab, und alles übersieht, — und seine Hohl:­­­tur stammt einzig und allein von der Er­­= damit der Stolz sich geltend mache, heit unverschämt vor wirklich edlen, geist­­|; ziehung unserer Kinder, denn die Reichen denn wo die Leute sich nicht viel impo­­reichen, aber eben deswegen bescheidenen ‚ erziehen dieselben in dem lebendigsten Be­­­­nieren lassen, und wohl bescheiden, aber Menschen geltend machen will. Der ei­e­­­wußtsein ihres Reichthums, die Aermern unentwegt das Sprießen, der Arroganz ist auf seinen­­ ererbten Reichthum stolz,­­ währen dieses Bewußtsein fiktiv, durch es­­zurückweisen, oder ignoriren, wird sie sich und will sich vielmals, obwohl boruirt,­­ ne überanstrengte glänzende, weit über die weiter auch­ selbst nicht gefallen, und den aus­­mit den untern­ Klassen nicht abgeben, ist­­ Verhältnisse gehende Erziehung, durch Ver­­gespreizten Pfauenschwanz bald einziehen, derb und roh im Verkehre, und glaubt­­ zärteln im Hause, in der Fremnde — ja­­ und ein gewöhnliches Menschenkind werden, im Leben, und überzeuge sich, was aus­­ Unserer heutigen Nummer liegt die Beilage J. N. JEBSEN Base­ bei, neb­en denen Feuilleton. tigam verbracht hat, je antwortet sie trium- Gemeinschaft, und­ ich muß sagen, daß alle jene, picirend : Io habe ihn­ so und so viel Dollar , denen ich in Deutschland begegnete, mir ebenso anbringen lassen. Ein Vergnügen, das nicht sehr glücklich schienen. Dort ist es nicht der Gatte, theurer ist, ist für die Amerikanerin überhaupt der bewundert, sondern die „Frau. Frau Bilje feines. Mag der arme Kerl in einem Tag so sagte zu mir: „Ach ! Wenn Sie meinen Emerich im „Matin“ beginnt eine Pariserin in­­ viel dahinschwinden sehen, als er in einem WMo­­an meinem DoacheingE, gesehen Hätten, mit dem einer Serie von Artikeln ihre Beobachtungen­­ mal blutig verdient, das kümmert sie sehr wenig. Mirthensträußchen im Kuropfloch, der weißen über die Stellungen des Ehegatten in den vers. Wenn er­ einmal verheirathet ist, verläßt dieser Krawatt?. Und wenn er ein wenig angeregt aus­schiedenen­­ Ländern wiederzugeben. Vorerst wer­­­ Mann am zeitlichen Morgen das Haus, um dem Wirth sohause heimkehrte, machte sie ihm Feine den der amerikanische­ und der deutsche Gatte­­ rechtzeitig in die Werkstätte oder ins Geschäft zu­­ Vorwürfe, sondern sie kochte ihm eine Tasse geschildert. Ueber den Amerikaner schreibt die­­ kommen. Den ganzen Tag über nimmt er sich­­ starken schwarzen Kaffee, was bedeutend nüßl­­­amüsaute, dabei geschickt beobachtende, dabei wa­­r kaum die Zeit, ein Glas Milch zu genießen,­­er war. Das Leben der Frau Bilse wickelte­ türlich stark farb­fah­­ende Französin : „Ich war­­ und wenn, so thut er es in der nackten Milch­­, sich in der Küche ab. Bei Bilse aß man in der der Meinung, die Sklaverei sei abgeschafft. In­­­halte, ohne sich auch nur niederzusezen. Am Früh, man aß Nachmittags und am Abend gab Newyork wurde ich gewahr, daß dem nicht so ! Abend kehrt dieser Gatte übermüdet und er­­es noch Kaffee und Kuchen ohne Ende. Wenn sei, das sind die Janet hem­­ amerikanischen Gatten. Von frühester Jugend an Das Yeigste aber ist, daß die ER Al­ suchen, antwortete diese, oder jene Stadt aufzu­­sönnte hinfach­­ Chegatten. Es gibt noch Heloten, wie irgend einen Feiertag (einen Schwestern sie rikanische kleinen Mädchen fügen, denn das Mädchen hat­­ heirathen, wie in den Vereinigten Staaten“ Ein­erzeugungsmaschine. Er hat Dasseinsberechtigung, ebenso Beschäftigung und ihr hartes Gewerbe, Knabe oder hölzernen Gökenbilder eingenommen, die Rothhäute Menschenopfer darbrachten. Gatte ist für eine Amerikanerin eine Geld­­Fragt man so ist, muß ein junges eines braven Burschen wie sich indem Stelle allen die überhaupt wie das Geld wieder auszugeben. Mädchen, sie ihren , sie zu als Prügelkunaben dienen. Der ame­ | achten­ Launen der frei­­Stl­aven der | denn auch mit ihrem Bräu­­| Bilfe und der Arbeit ‚war zahl | und der Unterwürfigkeit: die Amerikaner sehen ihr Geld und ihre Frauen in die Fremde wan­­das ausgesprochene Gegenstück des den deut» keine | Amerikaners schildert die Französin es ihre einzige |: ichen Gatten. Sie | Berlin wohnte ich die Braut | soll Bilsie. in bescheidener Stellung | vorkommen. | dern. Als | reich gemacht haben, Die jüngere wie weibliche an nichts Anderes, seine Frau bildeten in sie Und das Seine allen erzählte von in Resultat der auch noch ver­­Generation denkt als Männer all ihm Familie Nachkommensc­haft m. A. zu „In deutschen Familien. Professor eine vollkommene x man­ten“ | ren, davon sprach in den französischen Romanen sei, daß unsere sie sie mich über, das , Roßhaar“ seien und „Ja man dort gibts gutes Bier . . Manchmal fragte das­­ Glück der deut- Leben . Ma tragen in Frankreich aus aus, diese Was sie unserem Leben interessierte, ob es wahr „pflanzlichem daß man feine „Federbei­­habe. Sie­ konnte das izen und ihren Gatten­­ mit beredten Blicken ansehen, während er da saß Frau das­ bemeidenswert hejte sei! Ihr schenkt mich ge­­fragt, was denn eine Frau mehr verlangen könne.“ und Blicke friedlich Und ich des Brosel­­schen­­ Haushalt ist ihr Königreich, seine Pfeife rauchte, erklärten mir dachte: daran, ihre daß ganze Und sie viele Kinder. Immer habe Und Psychologie. ihrem Gatten ich eh. ALE a EEE ee MIETEN IEE REET ..1 72 ch ee 3 NEN SS 48.0

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