ACTA LINGUISTICA TOM. 16 (A MTA NYELVTUDOMÁNYI KÖZLEMÉNYEI, 1966)

1966 / 1-2. sz. - NÉMETH, J.: Ungarische Stammesnamen bei den Baschkiren

Acta Linguistica Academiae Scientiarum Hungaricae Tomus 16 (1— 2), pp. 1—21 (1966) UNGARISCHE STAMMESNAMEN BEI DEN BASCHKIREN Von J. NÉMETH I. 1, Die ungarisch-baschkirischen Beziehungen beschäftigen die Forscher in der letzten Zeit — seit etwa 1950 — ziemlich lebhaft.1 2. Der ungarische Historiker, Erik Molnár, der die ungarische Urgeschichte in mehreren Büchern und Aufsätzen behandelt hat, ist ein eifriger Anhänger der These, daß die Ungarn im Laufe des ersten Jahrtausends u. Z. in ihrer Gesamtheit in Baschkirien gewohnt haben.2 Die These sucht er mit geschichtli­chen, sprachwissenschaftlichen, ethnographischen, archäologischen und anthro­pologischen Mitteln ausführlich zu begründen. 3. Anderer Ansicht ist Elemér Moór, der über Fragen der ungarischen Urgeschichte gleichfalls zahlreiche Studien veröffentlicht hat. In unserer Frage äußert er sich wie folgt: » ... So viel steht jedenfalls fest, daß mindestens eine ungarische Volksgruppe durch den Vorstoß der Petschenegen [889] von der Stammgruppe der Ungarn abgerissen an die Wolga gedrängt wurde und daß die Nachkommen dieser Gruppe von dem Münch Julian im 13. Jh. auf­gefunden wurden.«3 Eigentlich meint Elemér Moór, daß diese Wolga-Ungarn 1 Ein Jahr früher, 1949, ist Pelliots Notes sur l'histoire de la Horde d'Or (Paris) erschienen. Seine uns angehenden Ergebnisse wurden in den unten zu besprechenden Abhandlungen von J. Perényi und L. Ligeti verwertet. — Die wichtigste ältere Literatur findet man bei Gombocz: NyK XLVI, 31; Németh, HMKial., 299 — 315; Serebrennikov, К нопр. о снязи башк. яз. с венг.; Garipov — Kuzcev, in: Apx. it эти. Башкирии, 1., 338. 2 A magyar nép őstörténete2 [= Urgeschichte des ung. Volkes]. Budapest 1954. S. 116. — Эрик Мольнар, Проблемы этногенеза и древней истории венгерского народа, in: Studia Histories 13. Budapest 1955. 3 Die osteuropäischen Reisen der ungarischen Dominikaner in den dreißiger Jahren des 13. Jhs. sind in der Literatur nicht, immer richtig dargestellt. Es wird nicht überflüssig sein, die wichtigsten Tatsachen hier anzuführen. Es stand in der altungarischen Chronik (lesta Hungarorum, daß die sieben Stämme der Ungarn früher in einem anderen Lande, in Ungarin maior, Ungarin magna (magnus = Ur[heimat], Ur[stamm], nicht 'groß') gelebt haben. Ein Teil der sieben Stämme ist im alten Lande geblieben, treu seinem alten heidnischen Glauben. Um 1230 sind vier ungari­sche Dominikaner, unter ihnen der Ordensbruder Otto, aufgebrochen, um ihr Land aufzusuchen und sie zum Christentum zu bekehren. Drei Jahre lang haben sie das Land gesucht. Endlich ist es Otto gelungen, heidnische Ungarn zu treffen und mit ihnen zu sprechen. Im Lande der heidnischen Ungarn war er nicht, er ist nach Donau-Ungarn zurückgekehrt, wo er nach einer Woche verstarb. Im Frühling oder im Sommer des Acta Linguistica Academiae Scientiarum Hungaricae 16, 1966

Next