Arader Zeitung, Januar-Juni 1926 (Jahrgang 7, nr. 1-73)
1926-01-15 / nr. 5
ür jeden Sonntag, Bezugspreis. Mittwoch u. Freitag ganzjährig Lei 300. für Amerika 3 Dollar sonstiges Ausland 509. Lei. BS Der Bezugspreis ist im vorhinein zu bezahlen. | ASR BEALEE, 481 Senryitr. Elizabeth ee | “ Sorge 5. für die ärmere Bevölkerung wöchentlich einmal Samstag ganzjährig Einzelnummer 0 Lei 3 Anzeigenpreis 8: Schriftleitung v. Verwaltung: Arad, Strada Tribunul Dobra 5/7 (E>e Fischplat). Schriftleiter : — Fernsprecher 6-39.,8 Der einspaltige ? Raum 1 Zentimeter hoc 20'-Lei „Kleine Rik. Bitte. Anzeigen“ das W Vertreter für Amerika: Nik. Zost' Arad, Freitag, den 15. Jänner 1926. redanzeigen doppelt neu: Nachlaß.veditionen angenommen und sind im vorhinein zu bezahlen. rt 2'-Lei, fettgedrukte Wörter werden es mehrmaliger Einschaltung und Jah- Anzeigen werden in allen Annonzen- RER 7. Jahrgang. 2 ee 1287: Re 25 ERER Faller TEEN Der Skandal in Ofenpest stinkt bis zum Himmel. Einen solchen politischen Kriminalfall hat es in Europa schon seit Jahrzehnten nicht gegeben. Die höchsten Spißen der Fungarischen Gesellschaft sind durch die aufgehegten Betrügereien kompromittiert. Aber auch die amtlichen Stellen haben die gleiche Eindbuße an Ansehen erlitten. Nur unter dem Drucke der französischen Öffentlichkeit und unter persönlicher Teilnahme französischer Kriminalbeamten mußte die ungarische Regierung zu Verhaftungen schreiten, die in der ganzen Welt sensationelles Aufsehen hervorgerufen haben. Der gewesene Ratgeber Kaiser Karls, Prinz Winkirchgräß, befindet sich unter den Festgenommenen. Seine Schuld an „aus patriotischen der Falschmünzerei Motiven“ ist erwiesen. Der oberste Polizei„der von Ungarn, von Navassy, bisher Sp “eine, der machtgebietensten Persönliche ,nun keiten Ungarns, ist gleichfalls . Der Honvedminiiter Graf Ssaky ist geflüchtet. Der fühere Ministerpräsident, Graf Teleky, der Präsident des kartographischen Institutes, in dem die falschen Banknoten gedruckt wurden, steht auf der Liste der Mitschuldigen. Das amtliche Kommuniquee unterschiebt „die politische Motive“ als Beweggrund für diese Banknotenfälschungen. Was wollten alle diese politischen Falschmünzer und was beabsichtigten sie, in dem sie „diplomatische Kuriere“ mit Koffern, die doppelten Dedel besaßen und einen Inhalt von vielen Millionen Tausendfrankscheinen enthielten, in das Ausland schicken ? Die rechtsradikale Bewegung sollte geschüßt, die monarchistige Aktion gefoldert, die Diktatur in reiner Gestalt auf den Schild gehoben und der Herzog Albrecht von Habsburg als Schluß der Aktion zum König proklamiert werden. Diese Diktaturpropaganda erleidet feit einen jämmerlichen Zusammenbruch. Es ist nicht das erstemal, daß begangene Verdrechen mit politischen Motiven entschuldigt werden. Die Diktatur arbeitet eben mit solchen Mitteln. Der Terror kümmert sich nicht um die Paragraphen des Strafgesetzes. Die zahllosen Mordattentate im zaristischen Rußland haben in den Kreisen, denen die Attentäter angehörten, die gleiche Entschuldigung gefunden. Liegt der politische Gedanke dieser Attentäter, dann schart er ein Recht, dem sich dann die Allgemeinheit unterordnen muß. Der alte Grundmaß : „Macht ist Recht“ feiert dann eben Trumpf. Einen absoluten Rechtszustand gibt es also nirgends. Nur wenn das Attentat mißlingt, das Verbrechen aufgehegt wird und die Schuldigen hinter Schloß und Riegel siken, ist das Verbrechen nach der Gesellschaftsordnung und dem Rechtszustande den diese Gesellschaft im Paragraphe meisterte, dekla rer 6 ee ER en ee wo WORIN aiert und fordert Sühne. Solange sich nicht der Begriff des absoluten Rechtes in Herzen der Völker verankern wird, werden sich die allgemeinen Verhältnisse nicht ändern. Die Massenhinrichtungen im Griechenland, Pulgarien und im bolschewistischen Rußland sind auf das Konto des Rechtsbegriffes dieser Diktatur zu sehen. Auch Mussolini hat einen Rechtszustand für Italien geschaffen, der nach den Begriffen des von ihm gepredigten Faszismus Recht sein soll. In den Augen von Menschen, die den Begriff „Recht“ auf die wirklichen Merkmale des Rechte untersuchen, ist aber das mussolinische Recht Terror und weil sie nicht bloß das eigene Recht im . Diktatur der Gewalt. Im Falle der Banknotenfälschungen in Ungarn ist aber die Blamage der Männer die die Diktatur aufrichten wollten, umso größer eigenen Lande nicht schonten, sondern d G sie auch an den Begriffen des Eigentums fremden Staaten schamlos vergriffen und mit diesen Mitteln ihren Diktaturzielen zustrebten. Das haben die ungarischen Legitimisten getan, die Protektoren der „erwachenden Ungarn“ die schon seit Jahren das Net mit Füßen treten und alle Begriffe der Gerechtigkeit gegenüber ihren eigenen Mitbürgern und den Nachbarn beugen. Aber nicht dieses allein wird das Opfer sein, sondern die Diktatur in allen Ländern, ebenso in Griechenland und Bulgarien, wie in Sowjetrußland und aufzurichten ist. Italien, und es wird dog langsam der Gedanke durchringen müssen, daß mit Verbrechen wie diesen Frankfälschungen die zertrümmerte Welt nicht wieder ! Fire zum a enBahnverk he | abnfeage... SEZIERT ! | | | Wir haben in unserer eßten Folge darauf hingewiesen, daß mit der Anordnung des Verkehrsministeriums, welche ein erhebliche Reparatur der hiesigen Kleinbahn erfordert, die Frage des Straßenbahnverkehrs in eine neue Maase getreten sei, die eine dringende Lösung dieser Frage nun endlich erzwingt. Die hohen Reparaturkosten der Kleinbahn, auf die die Stadt verpflichtet wurde, ermöglichen schon die Umgestaltung des Straßenbahnverkehrs auf ganz modernen Basis. Es sind bei dem hiesigen StadtmaßE schon durch den Umstand, daß r Neuarader Stuhlbezirk in das Madera eingegliedert wurde, verschiedene Pläne zur Sprache die zur Lösung drängen, era umso mehr, da : | Neuarad als Sig des Zentralstuhlbezirkes ansonsten für die Gemeinden früheren Araber Komitates sehr Ueber die Frage der Modernisierung des Arader Straßenbahnverkehrs fühlt sich nicht allein der Stadtmagistrat berufen entscheidend einzugreifen, es wäre eine öffentlichen Verkehr so weitgreifenden Angelegenheit, weitere Kreisen des Publikums mittelbar oder unmittelbar zu interessieren. Es liegen auch in dieser Hinjenen, daß endlich in der Sache etwas getan werden muß. Das Bürgermeisteramt hat wieder die Offerte einiger Firmen ein, die im Frühjahr des verganStraßenbahn solche eingereicht haben. Es herrscht vielfach die Meinung vor daß der Autobusvekehr, wie wir ihn in Klausenburg sehen, für unsere Stadt Szen De „IB, “Des jcämer zugänglich sind. Unser Mitarbeiter wendete sich in dieser Frage um einige Aufklärungen an den städt. Oberingenieur Murefanu, der ihm über folgende Einzelheiten Aufschluß geben konnte : zu große Verantwortung in dieser, für sic t keine Entscheidungen vor, außer jenen Jahres für den Bau der Araber u wl ad. a a „oi - Autopus oder elektrische Straßenbahn. — Vor einer Entscheidung, aus verschiedenen Gründen der elektrischen Straßenbahn vorzuziehen sei. Vor allem ist er wesentlich billiger. In der Stadt Klausenburg wird der Straßenverkehr durch Autobusse aufrechterhalten, hat dort zu Beginn dieses Unternehmen belächelt, doc heute sind es nach kaum 3 Jahren schon etwa zehn Privatgesellschhaften die einander Konkurrenz bieten. Auf unsere Frage ob man ernstlich daran denke, tete Oberingenieur Murefanu: Amande n n n n m n d E R E E B E N den Straßenbahnverkehr auch nach Neugrad auszudehnen, antworDiese Frage den Stoff eines Privatgespräches. sunjen in Der Mann bildete eben vor Tagen | Die Komitatsverwal der Si des Benin. „Trühbezirk 8 und das den, drängen natürlich dahin, den Straßenbahnverkehr dorthin auszudehnen, damit Neuarad den Gemeinden, hierseits Auch , für die Gemeinde Neuarad sowie für Kleinsanktnikolaus dürfte die Ausdehnung dorthin rentabel sein. Der Verkehr zwiArad, dessen intensivere Gestaltung doch nur ein eigenstes Interesse dieser Gemeinden sein kann, wird auf diese Weise bedeuten und Mühe. Der Beamte und die Arbeiter maffen genau so. Die Zeit wird ja die Entscheidung mit sich bringen, ob Straßenbahnen abgewickelt wird, etwas wird und muß in kurzer Zeit, in dieser Hinsicht geschehen, feststellen zu können, das man an kompetenter Stelle auch mit den wirtschaftlichen Interessen der umliegenden Gemeinder zukünftigen Straßenbahn. .., der Umlaub hauptsächlich, daß Jung, Bezirksgericht nach Neuarad verlegt wurde. Marosch, erreichbarer werdeschen diesen Gemeinden und der Stadt tend gesteigert. Die Frau, die auf den Markt herüber kommt, erspart sich viel der Verkehr mit Autos oder elektrischen aber Es ist uns eine besondere Freude das den Rechnung trägt bei der Einstellung | | | | Er % ACHOSIT S | Selbstmord eines Herzogs von Lichtenstein. I Lichtensteintastell bei Graz hat der Herzog Alexander Lichten |stein, wegen finanziellen Schwierigkeiten und großen Kartenverlusten Selbstmord begangen. | fielen dem Hochwasser in Ume‚ fer Meldung hat d 3 Hochwasser in West-Mexico zwanzig Gemeinden vernicht 700 Tote und 20 Gemeinden rika zum Opfer. Laut einer Newyortet und 700 Menschen, sowie eine unzählbare Menge Vieh vernichtet. | | ! ! Verschärfte Zensur. Der lette Ministerrat hat beschlossen auch die Zeitungen des Altreiches einer Zensur zu schon ins Leben Er Die B 4. Gen oe Bukarester unterwerfen. Die Verordnung ist bereits „fen diese erordnung in leidenschaftlicem Ton u, stellen sie als eine Knebelung der Gedankenfreiheit hin. Schreilicher Eisenbahnraub“ in Mexico. Laut einer Drahtmeldung wurde der Eisenbahnzug Guarralajava--Mexico von Banditen überfallen, ausgeraubt und ‚ nachdem sie fünfzig Passagiere auf schreckenN jmen direkt im Blute. Die Banditen fuhren dann mit der Lokomotive nach den Bergen verschwanden. Die Schweineseuche im Salajer Komitat, die im legten Sommer großen Schaden angerichtet hat, sie Art und Weise niederließelten in Brand gesteckt. Einige Waggonaese wamJuerusarp, wo sie ein ganzes Stadtviertel ausplünderten und dann abermals in ist neuerdings mit großer Heftigkeit aufgetreten. Falls seine Beerung eintritt, wird wahrscheinlich die Sperre über die verseuchte Gegend verhängt werden müssen. Die Engländern von Köln abgedampft. (Paris.) Wie das „Journal“ aus Köln meldet, hat die englische Rheinflotille gestern Köln mit der Bestimmung nach England verlassen. Rücktritt des Präsidenten von China General Fengg verschwunden. Peking. Der Präsident von China Tuantschijui hat an die Provinzen ein Rundtelegramm gerichtet, in welchem er seine Absicht kundgibt, am 15. Jänner von seinem Amte zurückzutreten. Peking. Der cristliche General Feng ist seit einiger Zeit wegen finanzieller aus Peking verschwunden. Not und dem Mißerfolg seiner Truppen Massenhafte Einziehung von Schanklizenzen. Das neue Spiritusgeieg wird iis April zur Durchführung gelangen. Die alten Schanklizenzen werden mit neuen umgetauscht. Im ganzen Lande werden etwa vierzigtausend Schanklizenzen eingezogen.