Arader Zeitung, Juli-Dezember 1927 (Jahrgang 8, nr. 76-153)

1927-07-24 / nr. 86

ns u und Freitag ganzjährig Lei 400­­ , für zika 4 Dollar, sonstiges ELELT­REN GR Bezugspreis: für jeden Sonntag. Mittwoch ERCAN. 78 20668 Amer Ausland. 700 °-­­Lei. Schriftleitung und Verwaltung: X 3 je Folge 26. | 55 EE HE PERF | Yaheg Sceitlefter: | 8- Jahrgang. Arad, Sonnt Ä TESTER u EN N­ IEE EE 11% NE PRO? rad, Strada Tribunul OD q, d DIRE ZS 5 EL me mess TOT pP. 17 T. Nero 75084 | 1927. Taxele postale platite in nımerar, conform aprobärei date de Di­­recfiunes Generalä ' din 8 Aprtti ps Ze ER TEENIE BEER cha Bezugspreis: für die ärmere Bevölkerung : wöchentl einmal Sonntag, ganzl. 200 Lei Im vorhinein zahlbar! :=: 68ra Ar. 5­7../ [Ede Stichplaß]). Einzelnummer 4 Lei = Tiefe Trauer zog ins Land. In Crauerflor sind auch die Zeilen gehüllt, in­ denen wir tief erschüttert, von der Sorge für die Zukunft erfüllt, den Heimgang unseres Königs kundgeben.­­ König Ferdinand der Erste, der Herr­­­­scher Großrumäniens, ist ins Jenseits abberufen worden u. läßt sein Vater­­land und die hier lebenden Völker, die er so sehr liebte und die diese Liebe so aufrichtig und innig erwi­­­­­­­derten, in Verzagtheit f­iüd un­d a doppelt schwer ; der Blic in die Zu­­kunft läßt es erst recht erkennen, welc­hen unermeßlichen Verlust unser Land durch den Tod seines Königs erlitten hat. Denn er war ein guter, ein ‚edler Herrscher, dessen Lebensfaden der unerbittliche Sensemann abschnitt , dessen tatenreiches Leben der düstere Gesell mit Stundenglas und Hippe, seit Monaten umlauerte, ungeachtet dessen, mit wie viel Bangen u. Beben 3 . Millionen Menschen, an diesem Leben­­ hängen. Allein, vor der Hoheit des Todes mußte sich auch ein gesalbtes Haupt, ein Monarchy beugen, der wie in der Zauberflöte Tamino im Rate der Weisen sagt: mehr als ein Fürst, ein Mensch war. Die Gestalt dieses hochherzigen Fürsten und Menschen wird erst die Geschichte ins rechte Licht stellen. Des Geschichtsschreibers Aufgabe wird es sein, alle Tugenden und Taten, die Bedeutung König Ferdinand des Er­­sten von Großrumänien abzuwägen und nach Gebühr zu werten. Was wir in diesen Stunden der tiefinnersten Ergriffenheit fühlen und denken, ist der Spiegel des großen Schmerzes, all der Untertanen, die das Ableben ihres seelenguten Herrschers, und für­­sorglichen­­ Landesvaters beweinen. Und­ wenn wir das Feld seines nahezu dreizehnjährigen Herrschertums durch­­laufen, so wächst König Ferdinand zu einer imposanten Gestalt empor. Es ist dies etwa so, wie wenn man korinthische Vasen oder ehernen Bil­­der an weithin sichtbaren Orten als ruhmvolles Zeugnis ausstellt, um den Gedanken zu heben, der den Zeit­­genossen es ermöglicht, Streben abzus “messen, ‚wobei die Befähigung tief, und weitreichende Leistungen in ihrem Wesen zu erfassen und zu beurteilen, grundmäßliche Vorbedingung ist.­­­­­­­­­­­­­­­­­ ­ König Ferdinand I. Detleid: Fundgebung des Deutschs[hwäß. Vollsrates. N Die Nachricht vom Tode unseres­­ erlauchten Königs Ferdinand I. brachte tiefen Trauer und herben Schmerz dem ganzen Vaterlande und allen feinen Völkern. : Das deutsche Volk des Banates, „des Arader und Sathmarer Gaues | gütigen Herrscher umso schmerzlicher, | da Er­­­­ein Sproße des schwäbischen­­ Stammes — stets ein edler Gönner | R ' ‚ und Beschützer auch unseres Volkstam­­­­mes war. Wir sahen in ihm nicht nur den Gründer und erhabenen Herrscher Großrumäniens, sondern das Sym­­­­pol und die Verkörperung der Güte­­ und Gerechtigkeit,­­ den Beschützer Freund der der Schwachen, den Minderheiten, Der Vollzugsausschuß der Deutsch­­schwäbischen Volks­gemeinschaft wendet sich mit dieser Kundge­­bung im Namen des Volksrates an das ganze Banater, Aradgauer und Sathmarer deutsche Dorf mit der Bitte, die tiefempfundene Trauerteil­­nahme bis in die kleinste Nachbar­­schaft und in jede deutsche­­ zu tragen. Das Angedenken des König Ferdi­­nand I. sei in Pietät und Dankbar­­­­keit ewig verehrt |L. Familie | | - Der Vollzugsausschuß - | - der Deutsch-schwäbischen di "kope ir Molksg­­­emeinsch­­­aft. ht - 63 -/ | | Er Im Auftrage des Vollzugsaus­­| EE aft we a schußes der Deutsch-Schwäbischer Dorfs­­richtete Obmann Dr. | Kaspar Muth an Ihre Majestät die­­ Königin folgendes Telegramm : Ihrer Majestät Königin Maria “ Dufarest. Das deutsche Volk des Banates, des Arader und Sathmarer Gaues ist durch das Hinscheiden unseres gelieb­­ten, erlauchten Herrsches Ferdinand I. in tiefste Trauer versezt und nimmt innigsten Anteil am Schmerze unserer königlichen Familie.­­ Im Namen unseres­­ Volksstammes versichern wir Eure Majestät unserer immerwährenden dankbaren Erin­nerung an den entschlafenen, gütigen Herrscher und der teueren Ergebenheit unseres Volkes zu Thron, Dynastie und Vaterland. " Dr. Kaspar Nutß­­ im Auftrage der­­ Deutsch-schwäbischen Volksgemeinschaft von dieser Perspektive die Gestalt­­ König Ferdinands gesehen und ermo­­­­gen, möchte man gleichsam mit Pli­­nns­ ausrufen : Dir: SCH NAH DHD en­­ s Beni Tach Seiten. Denn er war ein­­ ehre die Götter | Herrscher, i den Schwächen erhob, dem die Wahr­­der sich über die menschli­cheit, die er suchte, entgegenlief. Er at die Wahrheit in sich selbst erfaßt h­orch den Wes ee , und die schönste Tugend des Herr­­schers geübt, indem er mit dem Dorf 1 empfand und in edler Zurückhaltung des konstitutionell denkenden Monar­­chen das Beste verfolgte und auch als Wirklichkeit sehen wollte. König­­ Ferdinand hat stets das Gute erkannt­­ und es mit Ruhe ausgesprochen. Er war mit bestem Willen bestrebt, seine Dörfer vor allem Unheil zu befrtigen.­­ Dies würde jedermann gegenwärtig, der in seine Nähe kam, der das­­ $luidum, seines vornehmen u. warm» herzigen Wesens ausstrahlen fühlte. AU sein Sorgen gingen für das Land ; Und und seine königliche Familie. . . zogen auch manchmal schwere Wol­­ken übers Firmament, suchte er unent­­wegt den reinen blauen Himmel, um­­ von diesem befruchtende und erlösende ,­­ Sonnenstrahlen ' verpflanzen, in die Herzen zu ! In schi­alss<heren Zeiten, als die Kriegsfurie dur; Europa tobte und das Blut von M­illionen Men­­­­­schen den Kulturboden der alten Welt­­ durchtränkte, hat er das Erbe seines­­ ruhmreichen Oheims,­­ des Gründers des Hohenzollern: Sigmaringen-Dyna­­stie in Rumänien angetreten. Er überwand sich­­ selbst und seine­­ nahen verwandtschaftlichen Beziehun­­­­gen zu dem deutschen Kaiserhaufe­n. . . hielt einzig und allein die Interessen­­ seines Landes und Volkes vor Augen. Er opferte alles, um den Traum des­­­­­­ rumänischen Volkes zu verwirklichen, erklärte den Zentralmächten den Krieg u. war so zum Schöpfer Großrumäniens geworden! Sein väterlich gutes Herz ‘ kannte keinen Unterschied zwischen ‘ Staatsbürger und Staatsbürger. Es war sein Wille, dies auch in der­­ neuen Verfassung des Landes nieder­­­­zulegen. Er wollte Frieden u. gesunde­­ Entwicklung im Lande, für dessen Heil er seine volle Pflicht bis zum legten­­ Augenblik erfüllte.­­­­­ Des Shidjals Mächte haben König Ferdinands irdischem Leben ein Ende bereitet. Der gute Herrscher, dessen bescheidene doch majestätische freie­­ Haltung jedermann bestridte, dessen Gesichtsausbruch Sanftmut u. Hoheit vereinigte, ist nicht mehr unter den Lebenden. Er suchte sanft unter jenen die ihr Werk getan haben und ohne Gewissensbiften ins Jenseits wanderten. TC, Ste. ? LE N 4 Die Beerdigung findet Sonntag statt. Bukarest. Donnerstag fand ein Trauergottesdienst in der Sinaer Kirche statt, hernach wurde der Leich­­nam des­ verstorbenen Königs in einem Extrazug nach Bukarest in das kön. Palais in Controceni überführt, wo er aufgebahrt ist. Der Trauerzug hielt nur einige Minuten in Ploesti, während auf der ganzen Strecke die Professoren und Lehrer mit ihren Schülern Spalier bildeten ," von ihrem König Abschied zu nehmen. Morgen Sonntag findet die Seelen­­­­messe und kirchlichen Zeremonien statt, nach welcher der Leichnam zur ewigen Ruhe nach Curte de Arges,­­in die kön. Familien­gruft überführt und nachmittags beigesezt wird.

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