Arader Zeitung, Juli-Dezember 1929 (Jahrgang 10, nr. 77-152)

1929-12-08 / nr. 145

Bezugspreise: für jeden Sonntag, Mittwoch und Frei­­nzjährig Lei 400.—, für Amerika 4 Dellen 700.--. — Für die ärmere Jung, wöchentlich einmal Sonntag, ganzjährig Lei 200.--. er­ Audland Lei 700.—. 145. Folge: sonsti- Bevölke­r Schriftleitung und Verwaltung: Arad, Ede Fischplatz. Fernsprecher Nr. 6/39. Fernsprecher Nr. 6/39. Er Arad, Sonntag, den 8. Dezember 1929. In . . Te Laxels Haplala tan. Btnerar, COnlo..u m... ++ barai dalia de [EINRICH nea Qenealk P, ı. ı Nr. 78084 dia u A lie 192% ing mes reife: Der Quadratzentimeter lostet auf der eratenseite Lei 4 und auf der Wazzseite Lei 6, „Strai­te Anzeigen“ das Wort Lei 3, fettgedruckte Wörtel wurden doppelt berechnet. — Einzelnummer Lei im 10. Jahrgang. Herabsminderung ne­ben der Heeresausgabenm­i­ ­­nisterium und dem Heeresministe­­­rium wurde das Heereserfordernis­ pro 1930 um 500 Millionen verrin­­gert. Der Finanzminister ist bestrebt­­ bei den Personalauslagen des Hee­­resministeriums noch weitere Er­­sparnisse zu erzielen. das Jahreserfordernis­­ der Eisenbahnen 12.000 Millionen Lei Bukarest. Das Jahreserfordernis,­ der Eisenbahnen wird mit 12.000 Millionen Lei veranschlagt. Das heu- EN Defizit beträgt 2500 Millionen Lei. Das nächtjährige Defizit soll­ auf 500 Millionen heruntergebracht werden. ; Der albanische König ist schwer erkrankt. ) Rom. Der albanische König Ac­ h­­* , welcher bekanntlich an ei­­­nem Kehlkopfkrebs lei­­­n­t in den besten Tagen derart ./ er erkränkt, e d man stündli Tod b LT stündlich feinen Tor "4 Die englische Arbeiterpartei vor einer Spaltung,­­ London. Der linke Flügel der eng­­lischen Arbeiterpartei ist mit der Hal­­tung der Parteileitung unzufrieden., Minis­terpräsident Macdonald u. den übrigen Ministern der Arbeiterpartei wird der Vorwurf e, daß sie das sozialdemokratische Programm verleugnen und immer mehr ein bür­­gerliches Programm vorbereiten. Bei­­ der lezten Abstimmung im Parlament DOM bereits 32 Abgeordnete der Br­­biterpartei gegen die Regierung gee­stimmt, 8 ist eine endgültige Spaltung in der Arbeiterpartei zu befürchten. In diesem Falle würde die Regierung in eine verqui­te Lage geraten, da sie sich auf die liberale Partei stoßen müßte, um eine Mehr­­en zu haben. Bleiben die linksste­­enden Arbeiterparteiler bei ihrem Atschluß, droht dem englischen lament daher eine schwere Krise. are pensionierter Richter Der Tschakowaer Bezirksrichter Jo­­sef Schmidt wurde wegen Erreichung er Altersgrenze pensioniert. Banater Basen werden nach Wien exportiert. Während der Wieherport in letzterer Zeit wegen dem allzuhohen Zoll und den in einem großen Teil unseres Landes herrschenden Maul­­u. Klau­­ensencke gänzlich lahmgelegt wurde, hat seit einigen Tagen der Hasenex­­port aus dem Banat nach der ehema­­ligen Kaiserstadt einen großen Auf­­schwung genommen. ? Händler kaufen in den schwäbischen Gemeinden und von den Jagdgesell­­schaften zu 110--120 Lei das Stitt Hasen, bezahlen pro Kilo Lei 1.50 Au­sfuhrzoll und erreichten in Wien einen ganz schönen Preis, so daß sie da an jedem Hasen 15­­ 20 Lei­ver­­enen. Ein neues Fremdengeleß. Das Arbeitsministerium bereitet ‚einen neuen Gesetzentwurf bezüglich­­ der Ausländer vor. Jeder Fremde, der im Lande einen Beruf ausüben will, wird sich beim Arbeitsministe­­rium eine Genehmigung beschaffen “müssen. Länger als ein Jahr soll sich sich durch eigene Leute vertreten las­ | “kein Ausländer im Lande aufhalten können. — Ein solches Gesetz würde uns mit Recht den Ruf eines Bal­­­­kanlandes verschaffen. Wie sollen ausländische Firmen in Rumänien sen? Widerspräche ein derartiges Ge­­­setz nicht den Elementarbegriffen der­­ Freizügigkeit? Daß man dahin trach­­tet, die einheimischen Arbeiter und Beamten vor Konkurrenz der Aus­­­­länder zu hüten, ist vollkommen am , Plate, doch auszusprechen, daß ein Ausländer nicht über ein Jahr im Lande verbleiben soll dürfen, so weit kann und darf ein Gesetz nicht gehen. Man muß zunächst abwarten, ob die aus Bukarest stammende Nachricht überhaupt stichhaltig ist. ? Die Lehrer beim Ministerpräsidenten.­­ Sie haben kein Vertrauen mehr in Versprechungen von Politikern. I Bukarest. Ministerpräsident Maniu hat unter Führung des Präsidenten der „Allgemeinen Lehrervereinigung“ V. Tony eine Delegation der Volks­­schullehrer empfangen. V. Tony ent­­warf d. Ministerpräsidenten ein Bild über die traurige Lage, in der sich die Mitglieder des Lehrkörpers befinden. Schon seit Jahen wurden ihnen keine Gehaltserhöhungen bewilligt. M­inisterpräsident Maniu erklärte, daß er die AUSGE kenne und­­ wisse, daß die nie im Rechte sind. „Ich kann kein festes Versprechen ab­­geben“, sagte der Plan­at SIDE „aber ich hoffe, aus dem Budgetüber­­­schuß, der sich ergeben wird (?!), noch in diesem Jahre eine Anzahl von Un­­­­gerechtigkeiten wieder gut zu machen.“ Sowohl Herr Tony wie auch Se­­nator Botez erklärten sodann, daß sie kein Vertrauen mehr in Versprechun­­gen von Politikern setzen. Darauf antwortete Ministerpräsi­­dent Maniu: es besteht ein Unter­­schied zwischen unseren Versprechun­­gen und denen der anderen­­ Regierun­­gen. Wir befanden uns bis nun nie in einer so guten finanziellen Lage (2?!) wie jekt. Im vergangenen Mo­­nat waren die Einnahmen so groß, wie noch nie nach dem Kriege. Sie können daher dessen sicher sein, daß die gegenwärtige Regierung ihre übernommenen Verpflichtungen ein­­halten wird. Der Unglaube der Volksrschullehrer erinnert an das Rätsel: Welcher Un­­­­terschied besteht weisen,­­ so Poli­­tiker und einem . Die Antwort lautet bekanntlich: Wenn ein Politiker sein „heiligstes“ Versprechen gibt und „Ja“ sagt, das heißt soviel wie „vielleicht“. Sagt ein Politiker „vielleicht“, das heißt so­­viel wie „nein“ und wenn ein Poli­­tiker ganz glatt „nein“ sagt, dann ist er überhaupt kein Politiker... nei­n Mädchen ist es gerade um­­gekehr Wenn ein Mädchen in Liebesange­­legenheiten, sonst haben sie ja nichts ernstes zu tun, „nein“ sagt, das heißt soviel wie „vielleicht“, wenn sie „viel­­­­leicht“ sagt, das heißt soviel wie „ja“ und wenn sie „ja“ sagt, dann ist es schon längst kein Mädchen mehr. Landwirtschaftliche Abendschule in Neuarad. Am 2. d. M. wurde in der Gemein­­de Neuarad eine landwirtschaftliche Abendschule eröffnet. Der Leiter der Schule ist dipl. Landwirt C. Bret. Kaplan Meixensberger wird Unter­­richt in der Religion und Tierarzt Vadaß in der Tierkunde erteilen. An der Abendschule nehmen folgende Jünglinge teil: Franz Ander, Franz Biringer, Jo­­sef Biringer, Franz Breinig, Adam Dengl, Franz Dengl, Adam Frieß, Anton Friedrich, Anton Gey, Franz Gey, Anton Göbel, Josef Hans 65, Josef Hans 106, Andreas Hand, Seen Hartmann, Georg Hartmann, Josef Hartmann 17, Josef Hartmann 119, Andreas Hermann, Adam Heß, Franz Hoffmann, Johann Hohn, Balthasar Klug, Josef Künstler, Adam Philipp, Anton Philipp, Jo­­hann Poßler- Josef PommerS38heim 4, Josef Pommersheim 55, Franz P­ommersheim, Michael Pommers­­heim, Josef Schill 7, Josef Schill 41, Georg Sallich, Michael Sallich, Georg un Balthasar Weininger, Josef­enz. Die Gemeindevorstehung und alle anderen Faktoren, die sich um das Zustandekommen der landwirtschaftli­­chen Abendschule bemühten, verdienen die höchste Anerkennung. Die beste Anerkennung ihrer Tätigkeit zeigt sich in dem Umstand, daß gleich am An­­fang 38 Jünglinge die Schule besu­­chen, ein Zeichen, daß die Eltern die hohe Bedeutung der Schule erfann­­ten. — Das Beispiel der Neuaraber sollten auch andere Gemeinden nach­­ahmen. &3 sollte allen Jünglingen, die seine auswärtige Landwirtschafts­­schule zu besuchen die Gelegenheit ha­­ben, wenigstens zuhause etwas zur Erweiterung ihrer Kenntnisse geboten werden. Autounfall einer Blumenthalerin. Die­­ Blumenthaler Frau Witwe Anna Knapp wurde in Temeschwar, als sie vor einem Schaufenster stand, von einem auf den Gehsteig hinauf­­gefahrenen Auto erfaßt und mitge­­schleift. Die Frau erlitt eine schwere Verlegung an der Hüfte und am Fuße. Gegen den Autolenker wurde die Anzeige erstattet. Selbstmord in Haßfeld In Hatzfeld hat sich der 45-jährige Ge­meindeexekutor Franz Bitsch er­­hängt. In einem zurückgelassenen Schreiben gibt er an, daß er aus Le­­bensüberdruß Selbstmord verübte. Mono­politische Partei, Bukarest. Dieser Tage wurde un­­ter dem Namen „Nationalradikale Partei“ eine neue Partei gegründet. An der Spitze steht Professor Simion Mandresceu. Die neue Partei kriti­­siert in einem Aufruf sämtliche bishe­­rige Regierungen.­­ Das Programm der Partei wird in dem Aufruf nicht bezeichnet, Überprüfung der Ortsnamen im Temesch-Torontal. Der Ständige Ausschuß des Komi­­tates Temesch-Torontal wählte eine Kommission, bestehend aus dem Mu­­seumsdirektor Miloia, dem Banater Geschichtsforscher Franz Wettel, Ab­­geordneten Capeteanu und Komitats­­­obernotär Dr. Tieran zur Ueberprü­­­fung der Ortsnamen der Gemeinden, de­m früher viele Ortsnamen unwillkürlich abgeändert worden sein und den geschichtlichen Ueberlieferun­­gen widersprechen. Einstweilen hat die Kommission die Namen folgender Ge­­meinden abzuändern beantragt: Ko­­watschi, Jahrmarkt, Cernetenz, Kir­schoda, RKleinbetschkerek, , Neubesche­­­­nowa, Parat, Urseni, Sa>elhausen, Deutschsanktmichael, Ursentes, Unip, Tormac, Sinerseg, Cheveres, Obeda, Sarbova, Ficatar, Hitias, Eötvö3d, Dolatz, Gier, Tolvadia, Togger, Pe­tromany, Liget, Romänisch-Stamora und Utvin. — Wir fürchten sehr, daß bei dieser Umbenennung auch noch die wenigen deutschklingenden Namen­­ verschwinden werden. ­in Großjetscher Jüngling mit 100.000 Lei spurlos verschwunden Der Großjetschaer Fleischhauer Anton Michels erstattete die Anzeige, waß sein 17-jähriger Sohn (der Fleischhauer Johann) seit einigen Tagen spurlos verschwunden ist und das ganze Bargeld (70.000 Lei und 1600 Goldkronen), wie auch sonstige Wertsachen im Gesamtwerte von mehr als 100.000 Lei mitgenommen hat. Die Gendarmerie hat die Kiesber a ya Nachforschungen eingeleitet­nd man vermutet, daß er wegen klei­­neren Differenzen mit seinem Vater entweder nach Amerika gefahren ist oder mit einer Dienstmagd aus dem Satmarer Komitat namens Maria Zeh, zu welcher ihn zarte Bände knüpften, sich irgendwo herumtreibt. Möglicherweise kann dem Jungen auch ein Unglück zugestoßen sein und wurde das Geld nicht einmal von ihm, sondern von Fremden gestohlen. Franz Favor Kappus ist in Temeschwar. Wie man und aus Temeschwar meldet, ist der bekannte Banater Schriftsteller Franz Xaver Kappus, der seit­ Jahren in Berlin weilt, in Temeschwar eingetroffen, um an der goldenen Hochzeitsfeier seiner Eltern teilzunehmen. Todesfall. In Arad ist der aus Stria Wilanosh stammende Augen­­arzt Dr. Ladislaus Jissekutz im Alter von 68 Jahren gestorben. " N "Me PEN 25

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