Arader Zeitung, Juli-Dezember 1931 (Jahrgang 12, nr. 77-154)

1931-07-24 / nr. 87

Folge 87. Bezugs: e (Vorausbezahlung): eden Sonntag, Mitt­­wo; und teits ganzjährig ei ih In Amerika 4 Dollar, anstiges land ei 700. -- Für die wöchentlich nur einmal am Sonntag, ganzjährig Lei 200. - nn­ee EEE WDE. TEE. um = 2) FET­E­RT KO­ZIE IRREN CPU IREN ärmere Bevölkerung Schriftleitung und Verwaltung­­ Arad, Ede Fischplatz. Fernsprecher 6-39. Zahlstelle: Temeschwar, Josefstadt, Herrengasse 1a. Arad, Freitag, den 24. Juli 1931. das Inseratenpreise. Der Quadratzentimeter kostet auf der Inse­la­ M Lei 4 und auf der eite Lei 6. „Kleine Anzeigen“ ort Lei 3, fettgedruckte Wörter werden doppelt berechnet. — Einzelnummer Lei 4. — 1­ 1 11. Jahrgang. Prinzessin Helene , ist schon in Londom London. Ihre Majestät Prinzessin Elena von Rumänien und Mutter des Kronprinzen Michael ist in London, in Begleitung ihres Bruders, des Ex- Königs Georg von Griechenland, einge­­troffen. Am Bahnhofe wurde sie von ihrer Mutter und den anderen Fami­­lienmitgliedern empfangen. , Ing. Delegation in Bukarest, Bukarest. Eine ungarische Delegation ist in Bukaret eingetroffen, um über ei­­nen rumänisch-ungarischen Handelsver­­trag zu verhandeln. Die Verhandlungen werden in Ginata abgehalten. Madgearu Abgeordneter aus Gnade. Bukarest. Der gew. Handelsminister Madgearu vermochte sich im Wahlkam­­pfe kein Abgeordnetenmandat zu sichern. Da nun­ Manoilescu auf sein Mandat in Read verzichtete, wird sich Madgearu um das Mandat bewerben. 7 Gegenkandidat auftreten, Alt anderen Parteien . I­en ab von einer Kandidierung, so daß die Wahl Mad­­gearus als gesichert erscheint. Wie aber verlautet, lehnt Madgearu eine Kandidierung ab. 1 Grigore Filipescu­­ rumänischer Gesandter in Paris. Bukarest. Grigore Filipescu, der Führer der Liga Vlad Țepes und ge­­genwneltige Präfekt von Zlfov, reist i­te win 200 ins Ausland. Wie der „Curentul“ meldet, wird er wahrschein­­lich vorläufig nicht mehr ins Land zu­­rückkehren, da er für den Pariser Ge­­sandtenposten ausersehen sei. Der gegen­­wärtige Pariser u­lan Dinu Gefia­­nu soll, wie schon seit längerer Zeit ge­­plant, um Hofminister ernannt wer­­den. Filipescu habe erklärt, das Land ungern zu verlassen, doch füge er sich höherem Wunsche. Das Klausenburger Regionaldirektorat eingestellt. Wie aus Klausenburg gemeldet wird, wurde dort unerwartet die Tätigkeit des Ministerialdirektorates eingestellt, zu ea: auf af Pa­ek­er Regierung. Eine e ung re­in Temesch war täglich er­­a '. Gemeinde­vorstolungen der Defraudation beschuldigt. An Moroda wurde der Gemeinde­­kassier Emil Morodan, in Jarmata ebenfalls der Schaffter, Johann Damb, sowie auch der Gemeinderichter, Deme­­ter Morodan, in Untersuchungshaft ge­­­setzt, weil sich in der Gemeindekassa ein Fehlbetrag von 64.354 Lei ergeben hat. Die drei beschuldigten Gemeindefunk­­tionäre reden sich auf den verstorbenen Notar aus, auf dessen Geheiß sie die Beträge zur Auszahlung brachten. Sie wurden der Araber Staatsanwaltschaft eingeliefert, Verschärfung der Weltkrise- Ergebnislose Verhandlungen in Bah­a und London. — Frankreich hält unbeug­­sam an den alten Forderungen fest. — Voraussichtliche Vertagung der Konferenz. Berlin. Der Empfang des deutschen Reichs­­kanzlers und seiner Mitarbeiter in Paris war ein herzlicher. Man war versucht, aus den Aeußerlichkeiten des Empfanges auch auf ein Ergebnis zu folgern. Leider haben die Ver­handlungen zu nichts geführt, da Minister­­­­präsident Laval und Außenminister Briand nach wie vor an ihren politischen Forderungen festhielten. Die Reise nach London wurde troß der un­­günstigen Vorereignisse unternommen, in der Hoffnung, daß die Franzosen den Beweg­­gründen der englischen und amerikanischen Politiker und Finanzmänner gegenüber zu­­gänglicher sein werden. Sowie bis zur Stunde berichtet wird, ist leider auch diese Hoffnung zunichte geworfen, denn Frankreich will nur dann an der Entwirrung mithelfen, wenn Deutschland seine Staatswirtschaft einer entehrenden Kontrolle unterwirft und sich zu einer politischen Abrüstung verpflichtet. i­­ einey. groß Macdonald warnt vor ven Folgen. Der englische Ministerpräsident Macdonald stellte, sich zu künd' n , D nn Dabu "wi­e Deutsch­­land unrettbar in eine Krise geschleudert. Der­­ Kapitalsflucht aus Deutschland muß ein Ende­­ bereitet werden. Rede die Forderun­g an : Neuer Plan Amerikas. Der amerikanische Staatssekretär Stimson hat im Auftrage des Präsidenten Hoover der Londoner Konferenz einen neuen Plan vorge­­legt, gemäß dessen die Lage Deutschlands durch eine internationale Wirtschaftskommission überprüft werden sol. Auf Grund des Fach­­urteils der Kommission wäre sodann das Gelderfordernns der deutschen Wirtschaft zu bestimmen. Stimson verlangt vor allem aber die politische Entspannung, besonders zwischen Deutschland und Frankreich müsse eine Ver­­söhnung herbeigeführt werden. Vertagung der Konferenz? Die Konferenz wird voraussichtlich vertagt werden, um im September neuerdings zu­­sammenzutreten. Bis dorthin hofft man durch Ueberprüfung der Wirtschafts­zustände Deutsch­­lands ein klares Bild zu erhalten, um den Umfang der zu ergreifenden M­­ßnahmen er­­­­­­­­­­­­­­­messen zu können. Die Vertagung muß schon aus dem Grunde geschehen, weil man eben nichts Gescheiteres tun kann. Einzubekennen, daß die mit so viel Vorgerede eingeleitete Konferenz ganz ergeb­­nislos verlaufen ist, dies zu verantworten, ge­trauen sich nicht einmal die Franzosen. Darum hat der französische Ministerpräsident Laval wie eine Primadonna, die aus schlechter Laune nicht auftreten will, mit dem englischen Fir * nd spielt den Beleich­ um "Di­LE Nol .­ 8 £ Die Bölle srl DILE" vor Grauen­­ ob der bräuenden Zukunft und einige Komö­­dianten, die sich schi>salslenkende Staatsmän­­ner nennen, spielen auf der Schaubühne des Weltgeschehens mit ernsten Gebärden eine Kasper-Komödie, bis eines Tages alle zusammenbricht und auch die Komödianten in die Tiefe gerissen werden. E72 Auszeichnung des Berjamosher Ozeanfliegers, Begrüßung durch einen Billeder Landsmann, Budapest.“ Reichsverweser Nikolaus Horthy hat am Montag die Ozeanflie­­ger Endres und Magyar in halbstündi­­ger Audienz empfangen und ihnen bei dieser Gelegenheit das ungarische Ver­­dienstkreuz zweiter Klasse eigenhändig überreicht. Der Reichsverweser hat die Piloten außerdem in Anerkennung ih­­rer großen Leistungen außertourlich zu Hauptleuten ernannt und stellte ihnen­­ auf Wunsch Anstellungen im Amte für Flugwesen in Aussicht, über deren An­­nahme sie sich innerhalb einer bestimm­­ten Zeit zu äußern haben. Vor dem Helvenvdenkmal hat zu Eh­­ren der Ozeanflieger eine imposante Feier stattgefunden. Außerhalb des Programmes wurde­ Endres von einem Landbömannn, Advo­­kat Dr. Emmerich Kleitsch, im Namen der Heimatsgemeinde begrüßt, der — so betonte Dr. Kleitsch — sowie die Schwa­­ben durch ihren Fleiß den Banater Bo­­den eroberten, im Fluge den Ozean be­­zwang. Die ungar. Ozeanflieger beabsichti­­gen nach erfolgter Reparatur ihres Flug­­zeuges einen Flug über Ungarn nach Bukarest zu unternehmen, wobei sie auch Temeschwar berühren werden. Wenn sich dies bewahrheiten sollte, werden die schwäbischen­ Flieger sicher auch hier warm gefeiert werden. Achtung Schwäbische Kunden! Ihr bringt Euere Reisespesen vielfach ein, wenn Ihr unseren großen Sommer - Markt den wir bis 31. Juli abhalten, besucht. Louvre-Modewarenhaus Timișoara Settfant gmäber der Parlamentsferien bis 15. November. Bukarest. Die Regierung hat in An­­betracht der vielen Gesetze, welche für die Herbstsession des Parlaments vor­­zubereiten sind, beschlossen, die Ferien des Parlaments bis zum 15. November zu verlängern. Kronstädter Spionage-Affaire breitet sich aus. Wie aus Kronstadt berichtet wird, erweist sich die dort enthüllte Spionage- Affaire als eine höchstwichtige Entdec­­kung. Die verhafteten vier Militärper­­sonen haben wichtige Aussagen gemacht, auf Grund welcher in Czernowitz ein Ingenieur und in Kischinew die Gattin eines Majors verhaftet wurden. Die Organisation erstrect sich auch auf meh­­rere Städte im Banat und stehen an­­geblich überraschende Verhaftungen be­­­­­vor Die verhafteten Spione standen alle durch Vermittlung der Wiener bolsche­­wistischen Spionage-Organisation mit Moskau in Verbindung und wurden große Summen für Beschaffung von mi- Hi­litärischen Geheimnissen gezahlt. Sa = Ka a, H8.C05 H­ET... — “Die RE 2 4 «WW y Str ung ab, in welcher schwere Kla „die R­egierung erhoben wurden, da der Pensionisten treten. RE: , aller Versicherungen die Pensionen nich ausgezahlt werden und viele Pen­nisten buchstäblich hungern. Ein Pen­nist brachte vor, daß bei der Bukarester Pensionskassa ungefähr 30.000 Pensions­­gesuche liegen, die nicht einmal in die Register eingetragen, geschweige denn erledigt wurden. Der Vorsitzende des Pensionistenvereins Dr. Wenzel Brebe­­ra beantragte den Zusamm­enschluß der Pensionisten zu einer politischen Partei. Die 300.000 Pensionisten haben heute keinen einzigen Vertreter im Parlament, obwohl ihnen die Jorga-Regierung 24 Mandatken versprochen hatte. Die Ver­­sammlung hat den Antrag des Vorsitzen­­den nicht angenommen. Eigentlich schade, denn an Stelle einiger pensionsreifer politischen Parteien, die keine Lebens­­berechtigung mehr haben, weil sie sich vollständig aufbrauchten, könnte mit vollster Lebensberechtigung die Partei Vorträge über Gobi Wir haben letzthin berichtet, daß der Organisator der siebenbürgisch-sächsi­­schen­­ „Selbsthilfe“, Rittmeister a. D. Fritz Fabritius, in das Banat kommt und er Vorträge über Ziel und Er­­­­folg der wirtschaftlichen „Selbsthilfe“ halten wird. Rittmeister Fabritius trifft am Samstag, den 25. Juli früh in Arad ein. Der Nachmittag ist für den Besuch einiger schwäbischer Ge­­meinden der Umgebung freigehalten. Abends finde der Vortrag im Gewerbeheim statt, Sonntag vorm­ 9 Uhr hält Herr Fabritius einen Vortrag in Temeschwar im Deutschen Klub (Innere Stadt, Schloßgasse 5, 1. Sto>). Nachmittags fährt Herr Fabritius nach Lu­­gosch, wo er im Deutschen Hause einen Vor­­trag hält. Am 27. Juli fährt er nach Hatfeld. Sein Vortrag dürfte auch in hiesigen Wirt­­schaftssreisen großes Interesse erwecken. Be­­­­sondere Einladungen werden nicht ausgeschi>t. Der Vortrag ist öffentlich, wozu der Deutsche Klub die Bevölkerung der Umgebung höflichst einladet,

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