Arader Zeitung, Juli-Dezember 1932 (Jahrgang 13, nr. 77-153)

1932-10-14 / nr. 122

Seite 9, „Araber Zeitung“, Freitag, den 14. Oktober 1988, Am Sonntag begeht König Karl seinen Ge­­burtstag, aus welchem Anlaß im ganzen Lande Feierlichkeiten stattfinden werden. Der ungarische Ministerpräsi­dent Gömb38 hielt im Parlament seine Antrittsrede, in wel­­cher er erklärte, daß die Juden, welche für das Vaterland arbeiten, seine Brüder seien.­­ In Zalaegerßeg hat der Blik in der Runde in 40-50 Häuser eingeschlagen und dabei gro­­ße Schäden verursacht.­­ General Partent, der Staatssekretär im Kriegsministerium, hat demissioniert. An seine Stelle wurde General Condescu ernannt. In Temesc­hwar biß der Beamte des städt. Elektrizitätswerkes Demeter Mabivoi dem De­­tektiven Georg Badescu im Handgemenge, in das sie während der Zeche geraten sind, die Nase ab. Badescu wurde ins Spital überführt, wo ihm die Nase angenäht wurde. Der frühere ungarische Kultusminister Graf Kuno Klebelsberg ist im Alter von 97 Jahren in Budapest gestorben.­­ In Aschaffenburg ist der 20 Meter hohe Turm­­ der Pauluskirche von unbekannten Tätern in die Luft gesprengt worden. In Mamai schoß der Wachposten auf drei Personen, welche über das Geländer des Ober­­kommandos für Flugwesen klettern wollten. Einer derselben wurde getroffen, doch wurde er von den anderen zwei in ein bereitgestan­­denes Auto gehoben, mit dem sie davonfuhren. Es ist der Verdacht nahe, daß sie das Gebäude in die Luft sprengen wollten. Je In Lippa wurde der dortige Professor Up­­­teanu vom Gericht zu 2000 Lei verurteilt, weil er von Sever Bocu behauptete, er habe als Präses des Schulstuhls der Lippaer Handels­­schule Gelder derselben für sich verwendet. Das Finanzminister­ium hat ausgewiesen, daß in den ersten zehn Tagen des Monats Ok­­tober 580 Millionen Lei in die Staatskasse ein­­geflossen sind. In derselben Zeit sind auch in die Amortisationskasse 52 Millionen eingeflos­­sen. Man rechnet im Monat Oktober auf eine Einnahme von 2 Milliarden, somit auf einen Abschluß ohne Defizit. In Großtikvan bei Orawipa gerieten die Nachbarn Tudor Caldaras und Georg Nica in Streit, wobei Caldaras seinem Gegner mit ei­­ner Holzha>e den Kopf spaltete, so daß dieser auf der Stelle tot blieb. Der Reuyorker Wohlfahrtsausschuß beziffert die Zahl der städtischen Arbeitslosen auf 1 Million 150.000. Danach ist jeder dritte erwerbs­­fähige Mensch in Neuyork arbeitslos. Nach dem Ausweise des Unterrichtsministe­­riums haben in diesem Herbst 60 Prozent der Kandidaten das Bakkalaureat bestanden. In Plauen in Sclesien feierte die Witwe Wilhelmine Hanel ihren 80. Geburtstag. Sie­­ hatte 26 Kinder, davon 14 Söhne und 12 Mäd­­cen, zur Welt gebracht. Die eine Tochter ist be­­reits 55 Jahre alt und hat 21 Kindern das Leben geschenkt. Ein Sohn hat 16 Kinder, da­­von sind 13 Knaben. In Messina wollten ungefähr 100 Kinder von einem Hausdach einen Fußballwettkampf an­­sehen. Unter der großen Last stürzte das Dach ein und begrub die Kinder, 43 wurden in ihmwerberlegtem Zustande ins Spital gebracht. Davon liegen 6 in Agonie, Edle Obstbäume garantierte Sorten, billig bei Bugo Weiß und Comp. Temeswar, Bulevard Carol 48 (Hunya­­distraße), Telephon 98, Biodor ein Zoll Standis). In Verbindung mit der Abstimmung über den Ab­­änderungs-Entwurf des­­ Konvertierungsgesehes be­­fassen sich fr­ationale Blätter mit dem Verhalten des Ministers Brandsch, Brandar, von dem behauptet wird, daß er troß des ablehnenden Verhal­­tens der Deutschen Partei für den Ent­­wurf gestimmt hat und demzufolge aus der Deutschen Partei ausgeschlossen und als Vertreter der Deutschen Partei in der Regierung abgelehnt wird. Tatsächlich hat Minister Brandsch sich der Abstimmung enthalten, um die Par­­tei nicht zu desavouieren. Er hätte aber auch geradeso für den Entwurf stimmen können, treter in ves Gesamutschtunk sein e­ms sein Recht hatte, in dieser Frage einsei­­tig ge einer ' unseres Volkes und zum Nachteile der an­­deren Stellung zu wg wen. Die einzelnen Mitglieder Deutschen Partei aber hätten nach den wirtschaft­­lichen oder sozialen Einstellung gemäß zu dem Entwurf Stellung nehmen und am Ende pro oder kontra stimmen kön­­nen. Das Verhalten der Deutschen Par­­tei aber war ein Verstoß gegen das Prinzip der Einheit unseres Vol­­kes, das nicht nur aus Geldge­­bern, sondern auch aus Geldneh­­mern besteht. Korrekt ist daher Mi­­nister Brandsch vorgegangen. Eine neue Steuer. Der Regierung ist es gelungen, im Parlament einen Gesetzentwurf durch­­zupeitschen, der nichts anderes bezweckt, als die Konsumenten mit einer neuen Steuer zu belasten. Der Ertrag dieser Steuer soll für die Unterstüßung der Arbeit­slosen verwendet werden. Den Komitatsvororten und Indu­­striezentren wird das Recht eingeräumt, nach dem Konsum in den Gast- und Kaf­­feehäuser erster und zweiter Klasse, so­­wie Konditoreien, Gebühren in der Höhe von 1­­ 3 Let einzuheben. Dies geschieht aber nicht im einer­ progressiven Art, sondern gleichviel, ob jemand ein reines Pörkölt um 15 Lei verzehrt, oder ein anderer sich ein frugales Mittag­­­­­mahl, das vielleicht 100--120 Lei kostet, leistet. Auf ein Glas Bier ist die Steuer gerade so viel, wie auf ein Champagner­­gelage. Doch wer wird aus dieser neuen Be»­a den Schaden zu tragen haben?­­ Die be­treffenden Gewerbe, denn der Konsum wird unbedingt zurückgehen und en. : Eine Hoffnung ist nur noch, daß der N im Senat eventuell abgelehnt wird; für die Arbeitslosen wird nicht so viel herausschauen, daß dies im Einklange mit den wirtschaftlichen Schäden beste­­elt wird, die dadurch angerichtet wer­­ :­­ 19 NONDELELUNUSUEIEN. Pop-Csicio fan­de die "iR "an Sonntag nach Arad zu­­­rückgekehrt, wo er im großen Saale der Prä­­fektur ein politisches Ex­­posee hielt. Auf die Frage eines Journalisten, ob die Konvertierung jetzt als endgültig zu be­­trachten sei, antwortete Pop-Cicio, daß das ursprüngliche Gefe das gewissen­­lose Werk eines schwer belasteten Men­­schen war, der unter dem Schulen zum Schaden der Bauern die zugrundege­­gangenen Grundbesitzer sanieren wollte, endgültige Reform­folgen, die nur in der ordentlichen Parla­­mentssession verhandelt werden , aber mir. Die Gemüter werden also auch noch weiter in der Ungewißheit gehalten. Dies scheint nun gerade so, als der Mann seinem Hunde bew­eg,­­ nur stück­­weise abhalte. Damit es ihn nicht so sehr schmerze. Auch die Gläubiger und Schuldner sollen den Schmerz nicht auf einmal überwinden. PR Titulescu erzielte seine Einigung mit Serriot Die rumänische Regierung hat angeblich in Genf erklärt, das sie die ausländi­­schen Schulden weiter nicht bezahlen könne. Paris. Titulescu hat mit dem fran­­zösischen Ministerpräsidenten Herriot schon als Außenminister über den Nicht­­angriffspakt mit Rußland verhandelt. Bekanntlich will Frankreich Rumänien zu einem Abschlusse zwingen. Titulescu lehnte aber die Schließung eines Paktes so lange ab, bis nicht Rußland auf Bes­­sarabien endgültig verzichtet E38 heißt, daß die rumänische Regie­­rung in Genf anmeldete, daß sie den Verpflichtungen, welche aus den aus­­ländischen Schulden entstehen, nicht ge­­nüge leisten könne. Zituleden erklärte von Pressevertre­­tern, daß er mit Herriot zu keinem Ein­­verständnisse kommen konnte. Marktberichte. Banater Getreidemarkt: Neuweizen 570, Altweizen 615, Regatweizen­­ 560, Mais 200, Neumais 150, Futtergerste 230, Frühlingsgerste 280, Hafer 220, Hirse 140, Rot­­klee 1800 und Luzerneklee 1900 Lei­per 100 kg. Wiener Getreidemarkt: Weizen 760, Roggen 495, Gerste 580, Hafer 440, Mais 280, Kartoffeln 489 Lei­per 100 Kilo, Berliner Getreidemarkt, Weizen 816, Roggen 630, Gerste 736, Hafer 660 Lei­per 100 Kilo. Es gibt Eberhardt-Pflüge für alle Bo­­venarten bei Weiß u. Götter Temeschw. Herrengasse, 1158 Achtung Kaufleute! Schildscheine in deut­­scher und romänischer Sprache 100 Stü> Lei 80, Stübweise 2 Let, Stets lagernd in der Papierhandlung der „Arader Zeitung", Landsleutel Am billigsten kauft Ihr Stoffe und Schmeider zugehöre im größten und ältesten Spezial­­geschäft 1076 Rabong , behnoider Temesvar, Innere Stabi, Sankt. Georad-Plab, x, k. Biichofspalnts, WII IEE PRE DRE DIR SIE EY UN Dar [9 TE EIR TRR IEE EE BBE IMA Selbstmord in Zimand, Wie uns aus iman alu berichtet­­ wird, hat sich dort der Bursche Josef Kovacs in einer Feldhütte erhängt, wo er von seiner Schwester, als sie sich in die Arbeit aufs Feld begab, tot aufgefunden DIEM­as Motiv der Tat ist unbe- keine Umsatzsteuer in Ungarn. Budapest. Die neue Regierung hat eine Verordnung herausgegeben, laut welcher Kleingewerbetreibende, die ohne Gehilfen arbeiten, keine Umsatzteuer zu bezahlen haben. Triebswetter [uc­ht Beinläufer. Aus Triebswetter wird uns ge­ ben, daß die derzeit im Gange befindli­­che Weinlese eine sehr gute Mittelernte ist. Der Wein ist von derart guter Qua­­lität, wie man ihn bisher noch nie in Triebsmetter hatte. Auch die Preise ha­­ben teilweise angezogen und es fehlt jetzt nichts mehr anderes, als Käufer, die den guten Triebem wetterer Wein hatt­­en. Weitere Züge werden eingestellt, Einschränkungen auf den Strec­­ken Lovrin--Hatzfeld, Werschetz- Buffard­, Arad--Hartzfeld. Die Temeschwarer Eisenbahndirektion hat der Generaldirektion weitere Ein­­schränkungen im Eisenbahnverkehr vor­­geschlagen. Es ist dies der Fall auf den Strecken bed Nahverkehr 83, wo sich die Konkurrenz der Autobusse immer mehr fühlbar macht. Es soll demnach ein Ab­­bau der Züge auf folgenden Strecken vorgenommen werden:­­ Auf der Strecke Hakfeld--Lovrin han­­delt es sich um den Frühzug, welcher von Lovrin nach Hatzfeld verkehrt, sowie um den Gegenzug desselben, welcher vor­­mittags nach Lovrin zurückkehrt. Dieses Zugspaar läuft nämlich seit Einführung des neuen Fahrplanes vollständig leer. Auch auf der Strecke Temeschwar-­­Werschetz--Basiasch wurde ein Zugspaar einzustellen vorgeschlagen, und zwar der in der Früh von Temeschwar abge­­hende und der nachmittags aus Basiasch anfangende Zug. Zum Abbau dieses Zug­paares­ hat auch die jugoslawische­­­­­­­ 12% RM Deutsche Lehrlinge werden gesucht. In Heltau (bei Hermannstadt) werden benötigt und unter günstigen Bedingun­­­­gen aufgenommen: 2 Weißbäder-, 2 Zimmermanns-, 4 Tischler-, 3 Schneider-, 4 Schuster- und 2 Anstreichlehrlinge. Rähere Auskünfte erteilt bereitwilligst Lehrer Th. Schnei­­der Heltau-Cisnadie, 39. Jud, Sibiu- Hermannstadt. oh Sturm und Schloßen in Ungarn. In Dane ist ein furc­htbares sommer­­liches Gewitter über die Stadt einherge­­gangen­. Nach furchtbarem Blitz und Donner setzte Hagel ein, der eine halbe Stunde lang andauerte, die Gassen der Stadt bedeckte und ungeheueren Scha­­den anrichtete, Kirchhinweihe in Sanlean. Wie man uns aus Sanlean nachträg­­lich berichtet, wurde die Einweihung der neuerbauten Kirche mit einem reichhalti­­gen Ostprogramm am Sonntag den 2. Oktober vollzogen. Es haben hiebei­ahlreiche auswärtige Gäste und Körpers­­haften teilgenommen. Darunter der Se­­genthauer Männergesangverein, der Slogowater Männergesangverein, der Neupanater Kirchenchor und die Hu­­bert'sche­ Musikkapelle aus Segenthau, welchen für ihre Teilnahme seiten 38 der Sanleaner Bevölkerung Dank gesagt wird. Nach beendeter Weihe fand ein gemeinsames Mittagmahl im Gasthause Welsch statt, wobei die Segenthauer Mu­­sik konzertierte, --sch, EEE REREN ENER SO­R BIENE ARIF IHE T FREE IGEL: ARADER KINO-PROGRAMME: Central: "Der Sohn Indiens". Ein Liebes­­film mit Ramon Novarro, Marge Evans, Con­­rad Nagel, Marjotte Rambeau. Seleot: „Eine krumme Nacht“. Lustspiel mit Musik und Gesang mit Felix Bressart, Charlot­­te Ander, Oscar Sima, Adele Sandrod,

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