Banater Deutsche Zeitung, Dezember 1926 (Jahrgang 8, nr. 273-296)

1926-12-08 / nr. 279

F ... - 4 & XS 7 fee, = 3 23 für 4 nE S4 Pe EEE. xa postale“ art Said­ie “ = & : ' 19 Ma tit de la aa­it. Sibil Hermann st rlle 1904 adt Zerassuar 16 Bei von 236­­ Lei; Yaikjänk­e 50 Lei, vierschährig 253 Dei und til. == „Bezugspreis . = Einzelpreis: achtseitig 4 Dei, zwölfseitig 3 Dei, für des vec­er 1. 8 Timisvara-Temesvar, Mittwoch, Y ar; de ang Bern eis ws IKK. ya eich hat den 8. Dezember 1926 o­­­ logische Unterlagen deutsch: ar: Verständigung Von R. Ling-Paris Das große Werk einer direkten deutsch­­französisc­hen Auseinandersezung und Verstän­­digung hat begonnen, und da ist es an der Zeit, sich zu fragen, welche psyc­hologischen Unterlagen neben den rein politischen hierfür vorhanden sind. E38 steht außer Frage, waß die Masse in Frank­­reich ebenso wie die deutsche eine solche Verständigung will und wünscht Man kann sogar sagen, daß sie in dieser Hinsicht fortgeschrittener als die zünf­­tigen Politiker und Diplomaten Frankreichs ist und mit einer gewissen Leidenschaft ein deutsc­h-fran­­zösisches Zusammengehen für die Zukunft erhofft. In psychologischer Hinsicht hat in Frankreich ein völliger Frontwechsel stattgefunden. Nicht der ehemalige, geschmähte, gefürchtete, belachte oder verkannte Feind Deutschland ist es, gegen den sich heute die Miß­gunst der Menge richtet, es sind vielmehr die ehemaligen Verbündeten, Eng­land und Amerika, die an die Stelle des einsti­­gen Gespiters getreten sind. Paris und alle berühm­­ten französischen Badeorte bis hinunter an die Küste des­ Mittelländischen Meeres sind von einer ang­­o­­sächsischen Invasion überschwemmt. Nie­­mals vor dem Kriege hat Frankreich und seine Hauptstadt so etwas erlebt. Englisch wird auf der Straße, im Cafe, im Theater und überall „mit einer Un =­se, Fremdenverkehr gewöhnte Pariser der sich Dagegen er­­hebt. Dazu kommen die Taktlosigkeiten Igeniertheit gesprochen, was selbst der an Reisender dieser Länder, die zu den bekannten Fremden­­aus­schreitungen geführt haben, die aber ca­­rakteristischer Weise sich ausschließlich gegen Englän­­der und Amerikaner richteten. Der Dritte Verbün­­dete des Krieges, Italien, tut gleichfalls alles, um sich die Vollsgunst zu verscherzen. Dazu kommen die kleinen Empfindlichkeiten des italienischen Diktators, der heute durch seine diplomatischen Vertreter gegen einen allzu heftigen Zeitungsartikel, morgen gegen­ eine Szene in einer Revue protestieren läßt, und der in seiner legten Rede anläßlich des fes­­ten Attentates gegen ihn nichts anderes forderte, als waß die französische Negierung auf fran­­zösischem Boden die sich hier aufhal­­tenden Italiener überwachen­­ sollte und sie prüfen müßte, ob sie Musso­­linianhänger oder -gegner seien. So also ist der Boden durch die Ereignisse für eine deutschfreundliche Stimmung bear­­beitet worden.­­Obwohl heute sehr zahlreiche deut­­sche Reisende Frankreich besuchen, hat es bisher kei­­nen einzigen Zwischenfall gegeben. Die große Masse, bei der Poincaré auch heute nicht populär ist und die ihn als Produkt der zerfahrenen parlamen­­tarischen Verhältnisse hingenommen hat, sieht in Deutschland so etwas wie ein zweites Opfer der europäischen Diplomatie der Vor­kriegszeit und des Krieges Eine Art­­ Waffenkameradschaft, wenn man so jagen darf, hat sich im Gefühl aller derer herausgestellt, die den Krieg an der Front mitgemacht haben. Man fühlt sich mit dem deutschen Frontsoldaten verbunden durch gemeinsam erlebte Not und Gefahr, und gerade vie­­les Gefühl ist es, das­ gegen Amerika wirkt, in dem man nur den Geldgeber und Gläubiger sieht, der die eigentliche Wucht des Krieges und seine seeli­­schen und materiellen Erschütterungen nicht kennen gelernt hat. Es ist der Shyloc, der auf sei­­nem Schein besteht. Und die französische Diplomatie wird in diesem Punkt zweifellos von der allgemeinen Volk­stimmung getragen, wenn sie an die Bil­­dung eines deutsch-französischen Blocz denkt. Gemeinsam, so lautet dieser Gedankengang, können Frankreich und Deutschland­ einer ganzen Welt Troß bieten, gemeinsam können beide e3 m­il­tärisc mit allen und jedem aufnehmen, ge­­meinsam kann Frankreich sich mit Deutschland wirtschaftlich ernähren. eit fünd " RID Aa X ATEL 4­4 'e­in * je: ­ 34, , a Die Umbildung der Regierung od) immer in Schwebe Lepdaty, Goldis< und Mircescu scheiden aus dem Kabinett .“ Manoilescu wird Finanzminister Bukarest, 6. Dezember. Wie in politischen Kreisen verlautet, wird Averescu die vielerör­­terte K­abinettsumbildung erst nach der Durchbringung des Budgets vornehmen und auch dies nur in beschränktem Ausmaße­­­fter. Man rechnet mit Dem Rüctritt des Finanzmini- Zapedazu, der Gouverneur der National­­banf werden sol, Der; Nachfolger für das Finanz­­portefeniffe ist noch unbestim­mt, da Der bisherige Gouverneur Der Nationaldans Oromolu dieses ihm angetragene Neflori gelehnt haben soll. Nach der einen Version trägt sich der Ministerpräsident mit dem Gedanken, das Finanzportefeuille nominell selbst zu übernehmen und faktisch die Finanzgeschäfte durch den Unterstaatssekretär Mano­les ncu führen zu lassen, dessen Fähigkeiten für diesen Posten sich bisher bestens bewährt haben.­­ Ferner spricht man auch vom bevorstehenden Rücktritt des Kultusministers G­old­is­, dessen ge­­spanntes Verhältnis zu Goga ein offenes Ge­heimnis bildet. Wie der heutige „Wiitorul“ berichtet, beabsichtigt auch der Kriegsminister Mircescu nach seiner Auslandsreise von seinem Posten zurückzutreten, da Averescen Gewicht darauf lege, dieses Portefeuille selbst zu übernehmen N : | Berlin, 6. Dezember. Der Volkskommissär Sow­­jetrußlands für Aeußeres Tschitscherin ist in Berlin eingetroffen und wurde in Begleitung des­ russischen Gesandten in der Reichshauptstadt Krep­­tinßfg vom Reichskfanzier empfangen. Tschitscherin erklärte vor den Presse- Ar­chritetern, was Nuts ein­ großes Inter­­­rec­hterhaltung bes esse an de­­n Friedens habe. Bezüglich des Verhältnisses zwischen Deutsch­­land und Rußland sagte Tschitscherin:­­ Unsere Beziehungen zu Deutschland haben sich in letzterer Zeit sehr gefestigt, wie überhaupt die in­­ternationale Stellung Sowjetrußlands sich auf dem Wege der Besserung befindet. Seit­ dem vorigen Jahr sind zwei besonders­­ wichtige politische Tatsachen verwirklicht worden: es sind dies der Abschluß eines Handelsvertrages zwischen Deutschland und Rußland und zweitens die Zugänglichkeit zu dem deutschen Kredit. Zum Schluß erwähnte Tschitscherin, daß Rus­­land gerne bereit sei, auch mit Ungarn in schranfen­­lose Handelsverbindungen zu treten . England und Rußland London, 6. Dezember. In hiesigen politischen Kreisen erklärt man, die englische Regierung be­­absichtige die Sowjets darauf aufmerksam zu machen, daß Großbritannien bei Fortdauer der gegenwärtigen Haltung der russischen Re­­gierung, die­ einerseits die englandfeindliche Pro­­paganda in­ C­­h­ina moralisch und materiell unter­­früge, andererseits seine wiederholten Zusagen, die „kommunistische Propaganda­­ auf englischem­ Boden einzustellen, nicht einhalte, keinem diplomatischen Ge­­­schäftsträger an Stelle des verstorbenen Krassin mehr eine Aufenthaltsbewilligung erteilen werde. Dies bedeutet so viel, wie den Abbruch der diploma­­tischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Eine Versammlung der Nationalzaranisten in Kronstadt 4 Die Außenpolitik der Sowjetregierung Tichitscherin über den Friedenswillen Rußlands "Biel i Kronstadt, 6. Dezember, Die Nationalzaranisten en hier gestern eine große Parteiversammlung «ab, an der auch Mgniu, Mihalache, Madge­­ary, Dr. Vaida und Michael Vopovieiu teil­­nahmen. Eic­o-Bop wurde zum Vorsigenden ge­­wählt. Die Redner betonten in ihren Ansprachen die große Bedeutung, die der Fusion zuklömme, und faup cten, daß 30 Prozent des rumänischen Volkes zu ihrer­ Anhängerschaft gehören. Die Ü­bernahme der Regierung wurde mehrmals in­ nahe Aussicht gestellt. SOOOSIHOESLHIETC:HIHHHCL.IIIHESTTIEHLIELICYITECOHEDIBEHHSEHILISECSCEHUELENIELHPUI:YICHIHE be­­ "Diejenigen, die während des Krieges in deutscher Gefangenschaft waren oder während der Nähr­befesung die deutschen Industrieanlagen kennen gelernt haben, geben heute zu, daß die deutsche O­r­­ganisation vorbildlich ist und daß sie Frankreich von größtem­­ Naßen sein kann. Frankreich, das Land der Beamten, beginnt zu erwachen, denn die Ueberfülle der Beamten, ver­­quälende Bürokrati­smus der Verwal­­tung, der Mangel an Initiative beginnt auch auf die französische Masse zu drüden und ihr die Fehler des französischen Staatsorganismus und der privaten Verwaltung klar zu machen. Die deutschen Forderungen auf Räumung des Nyeinlandes, Beschleunigung der Abstimmung im Saargebiet, Rückgabe einstigen Kolonial­­landes erwerfen bei der Menge keinen Wider- Hand, F8 ist wahr, daß hin und wieder Befürchtun­­gen Tat werden, ob der Verständigungs­wille Deutschlands ehrlich sei, aber man wird sich darüber klar, daß diese Besetzung im Ernstfalle keine wirkliche Garantie gäbe. Deutschland ist in der Volksmeinung­­ mehr ein geschlagenes Volk, sondern hat eine ehemalige Größe und Bedeutung wieder erreicht. Deutschland ist in den Augen des französischen Durch­­schnittsbürgers wieder Die großes, gewalti­­ges, teilweise bewundertes Land. Kaum mehr ein gehaßtes, Kreise wenigen unbelehrbaren Volksstimmung. Sie besiten zwar heute noch einige Blätter, die aber von der Masse nicht gelesen werden und deren Leserkreis sich auf pensionierte Offiziere und Beamte und alte Adlige beschränkt. Der „Ma­­n­n“, ein von der Menge am meisten gelesenes Blatt und einstmals deutschfeindlich, hat heute eine völlig veränderte Sprache, die im Millionen von Exemplaren in die Menge dringt. Dazu die ande­­ren Nachrichtenblätter, die alle heute der Verständigung das Wort reden, so daß die schon vor­­handene psychologische Unterlage einen intellektuellen­ Aufbau erhält. land Auch auf künstlerischem Gebiet beginnt Deutsch­­sich wieder in Frankreich zu zeigen, deutsche Filme laufen nicht in Paris über die Lein­­wand. Uebersehungen deutscher Bücher mehren sich. Es gibt in Paris schon Buchhandlungen, sache zu werden, sondern de it­­ganzen Reihen­­ sogar bedeutende Provinzblätter, liegen. Deutsche Zeitungen sind in den Zei­­tungsständen zu haben, ebenso deutsche Zeitschriften. "Die Verständigung hat daher alle ein sind sehr gering und ohne Einfluß nur solche liebersehungen, so<e Origin­alwerke in im Schaufenster auf die Viele in denen Aussichten, Tat: m nn emu meer nn ne nun + |

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