Banater Deutsche Zeitung, Juli 1927 (Jahrgang 9, nr. 143-169)

1927-07-24 / nr. 163

- - - - - Dezlaas SoSaeo. — Tinzelpreis ws Es ioetelsüdeig 22 Gs zu Ronan. — : Achtseitig 4 Pot ISSING 8 a Szuzsprein für Sas 9. Jahrgang Timisoara-Temeswar, Sonntag, 7 den 24. Juli 1927 zum Tode des Königs Ferdinand | Gezählt sind auch der Fürsten Jahre, "Des Todes Hand reicht bis zum Thron — Ein Volk steht weinend an der Bahre Und klagte um seinen ersten Sohn. ‚Ein großer König ist gestorben, . Ein weiser Herrscher ging zur Ruß: „Er schloß, im Kampfe um den Frieden, „Zum ewgen Schlaf die Augen zu. Erschüttert siehn wir vor der Größe Des unerbittlichen Geschi>s, Das spottet jeder Menschenblöße, Als Königin des Augenblicks! Sinds mehr als Worte: Glück? Genesung? . Und mehr: die Erdenherrlichkeit? “, gegen Moder und Verwesung ist auch der Purpur nicht gefeit! - "Im Mund der Nachwelt fortzuleben, - Wo erst der Ruhm an Glanz gewinnt: Nicht oft ists mehr, als eitles Streben, Ein Traum, der bald in Nichts zerrinnt ... Nicht jeder, der zur höchsten Würde - "Vermochte es, mit seine­m Vom Schicsal noch war « „Zur Unsterblichkeit einzugehn. -Wie anders Du! Noch in den Tagen Als längst verblich der Sonne Glanz, - In einer Welt voll Blut und Klagen Flocht Dir Dein Volk den Lorbeerkranz! Als es sich wand in tausend Schmerzen, - Wie angeschweißtes Wild gehert, Hat es in seinem heißen Herzen Ein würdig Denkmal Dir geseßt. Und dieses Monument der Liebe Zerfällt in Ewigkeiten nie, Weil stets umflechten es die Triebe Der Sage und der Poesie! Wohl liegt Dein Leichnam auf der Bahre; Doch ungetrübt und ungeschwächt Pflanzt sich Dein Ruhm durch tausend Jahre Hin von Geschlechtern zu Geschlecht! Peter Jung ­ Der Kranz der deutschen Par­­lamentspartei 22. Juli. Heute nachmittags begaben sich die Abgeordneten Dr. Hans Otto Roth und­­ Dr. Franz Kräuter ins und legten am Katafalk des Schloß Cotroceni Königs namens der Deutschen Partei­ einen aus roten und gelben Rosen geflochtenen Kranz nieder. Die Schleife Kranzes trägt in deutscher Sprache die Inschrift: des — In Ehrfurcht und Dankbarkeit! Die Deutsche­­ Partei in Rumänien. Der Kranz ist in Kronstadt gewunden worden. Bukarest, % 7 x. BER TE Due : Faxtaplatitia sumerar sprobase Die. Gen. P.T.T. (= = Ne. 43504,-- 1927. Ne. 163 Ein Generalissimus für die Armee Bukarest, 22. Juli. Wie in politischen Kreisen verlautet, soll bis zur Großjährigkeit des Königs ein Generalissimus für die Armee ernannt werden. Anwärter auf­ diesen Posten nennt man den frühe­­­ren Kriegsminister General Bukarest, 22. Juli. Viele tausende Personen defilierten heute­­ vor dem­ Leichnam König Ferdinands, der im Prunksaal des Schlosses Cotro­­ceni aufgebahrt ist. Hunderte prachtvoller Kränze sind am Katafalk von offiziellen und privaten Per­­sönlichkeiten, Behörden sowie ausländischer Ver­­treter niedergelegt worden. Namens des Reichspräsidenten Hinden­­burg und der Reichsregierung hat der deutsche Gesandte von Mutius als der Bahre einen herr­­lichen Kranz niedergelegt. König Alexander von Serbien ist mit großem Gefolge zur Teilnahme an dem Leichenbe­­­gängnis in Bukarest eingetroffen.­­ Außenminister Benes<, der ebenfalls persön­­lich an dem Begräbnis teilnehmen wollte, hat seine Reise von Prag nach Bukarest wegen Kürze der Zeit aufgegeben. Bu­karest, 22. Juli. Bis Samstag abends 7 Uhr ist es, dem Publikum gestattet, den verblichenen König Ferdinand an der Bahre im Schloß Cotro­­ceni die lezte Huldigung darzubringen. Trotzdem tausende B­esucher,schon Einlaß gefunden haben, wird noch nur ein geringer Teil derjenigen, die sich in Strömen andrängen, bis zum Abend Einlaß zur Bahre finden. Sonntag­vormittag 8­­­troceni noch ein Trinierge > HF , dem sich die kön­igliche Familie. Die R 00008 i haft 3mitglieder, die gewesenen Minister­­und Senats­präsidenten, die ausländischen diplomati­­schen Vertreter, Militärattaches mit Gattinen, sowie die Spitzen der Militär- und Zivilbehörden teilneh­­men werden. Nach dem Gottesdienst wird der Sarg von Generälen und den königlichen Adjutanten auf eine Kanonenlafette, vor die sechs Pferde ge­­spannt werden, gehoben und der Trauerzug setz sich punft 9 Uhr in Beweggung. In diesem Mo­­ment werden sämtliche Glocken in der Haupt­­stadt geläutet und 101 Kanonenschüsse verkünden, daß sich der tote Herrscher auf dem letzten Wege befindet. Den Trauerzug eröffnet der Polizeipräfekt von Bukarest, ihm folgen eine Es­kadron De könig­­lichen Haus­regiments 8, die Kirchenchöre, die Metropoliten, Bischöfe, verschiedene Kleruse, der Rit­­ter des Ordens Mihai Viteazul, die Reserveoffiziere, Veteranen des Feldzuges 1877--1878, die Ab­­ordnungen der Armee mit­ den Regimentsfahnen, Generäle, die die Königskrone und den Mar­­schallstab tragen,­­ der Oberhofzer Demo­­nienmeister, der Trauerwagen, hinter dem das Lieblingspferd König Ferdinands geführt wird. Neben dem Sarg schreiten der Ministerpräsi­­dent, die Präsidenten der Kammer und der Senates und der Präsident des Obersten Kassations­­hofes. Rechts und links flankieren den Trauerwagen die Divisionsgeneräle und die königlichen Leibadju­­tanten. Dem Sarge folgen Prinz Nikolaus, die Mit­­gleier des Regenschaftsrates, die Minister, der Prä­­ident des früheren Regierungsrates, die gewesene P­räsidenten der Kammer und des Senates, gewese­­nen Minister, das diplomatische Korps, die bevoll­­mächtigten Minister, der Generalsekretär im Außen­­ministerium, die Abgeordneten und Senatoren, der Oberbürgermeister von Bukarest, die Gene­­ralität, die Mitglieder des Obersten Kassationshofes, Die Mitglieder der Gesetgebungskommission, der Oberste Verwaltungsrat, die Mitglieder der Aka­­e­­mie, die Universitätsprofessoren, der Gouverneur der Banca-Nationale, die Vertreter der Minderheiten, das Richterkollegium, die Mitglieder der Advokaten­­kammer Ilfov, der Bukarester Stadtrat, die Handels- und Ge­werbekamer, die Deputationen aus dem Bol­­­­zen, Lande und zulegt­ die Armee. Der Trauerzug bewegt sich vom Schloß Cotro­­ceni über den Bulevard Independent, Bulevard Eli­­sabeth, Calea Victoria und Grivitzei bis zum Nord­­bahnhof, wo der Sarg in den bereitstehenden Son­­derzug gehoben wird, der um 12 Uhr nach Curtea de Argeș abfährt. Von Bufarest gehen drei Sonderzüge in Abstän­­den von je 15 Minuten nach Argeș ab. Imn ersten A-Zug, der um 11.15 Uhr den Bahn­­hof verläßt, reisen die Abgeordneten und Sematorei, sowie die Beamten der beiden Häuser ab. Im B-Zug, der um 11.32 Uhr abfährt, nehmen in den ersten drei Waggons alle gewesenen Minister­­präsidenten, die gewesenen Präsidenten der Kammer und des Senates, sowie die Präsidenten der Volks­­räte, die den Anschluß an Rumänien ausgesprochen haben, Platz. Im vierten Waggon die gewesenen Mi­­nister, im 5. die Presse, in dem 7. und 8. Waggon die mit den Orden Mihai Viteazul dekorierten Generäle und die Adjutanten des Königs. Im 9. Waggon fah­­ren die Generäle, di­e die Königskrone und den Mar- 22500 mitführen, im 10. gen hohe Justiz­­eamte Im Dritten C­ -Zug werden de­r hohe Kle 18. +18 Barten de pe 3 ESTER des toten Herrschers In großen Scharen strömt die Bevöl­­­erung von der Ebene und von den Bergen nach Curtea de Argeș, um mit traurigen Mienen Die Beistekzung ihres­ gütigen und geliebten Königs zu erwarten. "Alle Hotel 38 und Restaurants sind überfüllt. In der Kloster-Kirche sind mehrere Gruppen von­­ Arbeitern mit der Oeffnung des Gewölbes beschäf­­tigt, welches die irdischen Ueberreste des Herrschers zur ewigen Ruhe aufnehmen soll. Die Leitung dee­r Arbeiten wird von einer Kommission für historische Monumente unter der Führung der Universitätspro­­fessoren Draghiceanu und Stoiculescu überwacht. Die Arbeiten begannen gestern früh und an in der Nacht fortgesetz. Da das Grabge­­wölbe, welches sich zur linken Seite der Nähestätte König Karl 81, und der Königin Elisa­­beth befindet von einer 45 Zentimeter dicken Betonschichte bedegt ist, schreitete die Freilegung sehr langsam vorwärts. Die Tiefe des Stabes beträgt 180 Zentimeter. Der Bischof von Curtea de Argeș verordnete, daß alle Priester sich zu der Prozession, die vom Bahnhofe ausgeht, in vollem Ornat einzufinden haben. Anfunft der militärischen Delegation Auf dem Bahnhofe und in der Stadt werden große Vorbereitungen zum Begräbnis getroffen. Gestern trafen bereits einige Offiziere mit den Fahnen ihrer­ Regimenter, ferner 800 Gendarmen und 300 Offiziere ein, die für die Ordnung und Ruhe zu sorgen haben. In der Stadt Pitești, wird die Ankunft eines Bataillons des A. Argee-Regimentes und einer Di­­vision des 7. Artillerie-Regimentes erwartet, welche zusammen mit den Truppen des 1., 6. und 7. Armee­­korps die Ehrenbezeugung leisten werden. Das Kommando der Truppen wird der Kom­­­mandant des 1. Armeekorps General Dumitre­­cu führen. General Balih wird mit der Leitung singen­der Zeremonien betraut. Mardaresc­u. Als Wallfahrt der Bevölkerung zur Bahre des ver­­storbenen Königs Die legten Vorbereitungen zum Begräbnis .­ ­ Di

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