Banater Deutsche Zeitung, Oktober 1928 (Jahrgang 10, nr. 221-246)
1928-10-14 / nr. 232
K IR € Seite 2 ' Keitel zu a PART: cw OO 3 £ 1, | Ti, DE zabsiVv AL. " Erna NA Sichen Sonntag, den 14. Oktober 1928 Ee 8 rs AR, en 27 RE WERE SIERRE ER 165, Ga = | 36 __ EN ; 3 %, Fe «50 Vierundvierzig Millionen Lei Ueberschuß im Stadthaushalt vorbereitete Taktik für die Erhöhung der Gemeindeumlagen Diskussionen über die große Anlei! Der Stadtrat legte gestern nachmittag seine Beratungen bis zur gänzlichen Erledigung der Tagesordnung fort. Alle Theaterrequisiten sind da Vor der Tagesordnung erstattete Kultursenator Gradinariu einen Bericht, demzufolge das Inventar des Theaters bis auf einen Reflektor, der beschädigt wurde, komplett vorhanden ist. Finanzsenator Disela referierte sodann Über den Abschluß des Geschäftsjahres 1927 im städt. Haushalt und gab die Ziffern der Bilanz, wie folgt an: Voranschlag für die Einnahmen 404 352 204 Sei Tatsächliche Einnahmen Plus 22295 308 „ nicht sparen kann oder will, wird eben dafür bezahlen müssen. Getrachtet muß jedenfalls werden, daß der Steuerzahler nicht unter einer Titelflut schikaniert werde. Peter Hollinger gibt die geäußerten Bedenken zu, erklärt aber, daß der mission durch Das’ Gese die Hände Auswertungskomz gebunden und die Richtlinien vorgeschrieben sind. die Frau. „Jima Drassoczysserg empfiehlt die Montierung von Wasseruhren in jedem Haushalt, um der Verschwendung vorzubeugen. Frau Helene Bogdan ist nicht für eine Verteuerung des Wassers, da dadurch Familien mit vier Kindern den Mehrverbrauch nicht erschwingen könnten. Bürgermeister Dr. Georgevici begründete sodann die Notwendigkeit für die Aufnahme einer städt. Anleihe Wie wir bereits berichteten, hat die Stadtleitung ein diesbezügliches Memorandum den verschiedenen ausländischen Konsulaten übermittelt und darin dargetan, daß sie zum Ausbau der städt. Betriebe nach der Stabilisierung des Leu 700 Millionen benötige und um Offerte ersuche. Und zwar sollen damit die noch bestehende Schuld in der Schweiz (106 Millionen Lei) bezahlt, 52 Millionen für das Elektrizitätswerk (geplant ist auch die Lieferung von Beleuchtungsstrom in alle Gemeinden im Umkreis von 30 km.), 48 Millionen für die Straßenbahn (Ausbau der Linien in die Nachbargemeinden), 509 Millionen für die Wasserwerke, 10 für die Schlachtbrüche, 2 für die Gasfabrik, 30 für Kinos, 20 für die Steinbrüche, 8 für die Salubrität, 20 für eine Markthalle, 15 für soziale und kulturelle Einrichtungen (Bäder usw.), 10 für billige Wohnungen, 8 für zwei Dispensaire, 50 für das Spital, 4 für eine Feuerwehrkaserne, 30 für ein Kulturpalais, 10 für Lehrlingsheime, 50 für die Stadtregulierung, 25 für Briützen verwendet werd. Dr. Gropfian ist gegen ein Abwarten mit der Anleiheaufnahme bis zur Stabilisierung. Dr. Dobosan findet die Summe zu hoch und wünscht, daß zuerst beitet werde, ein genaues Arbeitsprogramm ausgearmt. Georgevici führt aus, daß sich das Aufbauprogramm nach der Anleihesumme richten müsse. Der Stadt sind übrigens auch schon vier Anträge u. zw. aus Deutschland, Amerika, Frankreich gangen, und England zugestimmen im betraut, eingehende Offerte dem großen Stadtrat vorzulegen. Entschädigung für die Bürgermeister. Nachdem Wohnung Dr. Ch3marin den Vorsitz übernommen hatte, erledigte der Stadrat die Entschädigungsfrage für die nicht mehr meisterwohnung, die gewesenen Bürgermeister Vidrighin erklärte, Dr. Cioban bestehende BürgerDer Antrag des ständigen Ausschusses lautete auf 10.000 Lei monatlich. Frau Bogdan, Dr. Muth, General Domasneanu, dann (Stan weshalb die Wohnung zu Kanzleizwecken verwendet wurde), Dranu, Abtpfarrer Ferch stimmten dafür, Grossorewährend die Beistellung einer Naturalwohnung als günstigere Lösung betrachtete. Mit großem Gefallen wurde die Forderung Dr. Muths aufgenommen, wonach das ehrwürdige Stadthaus da beibehalten werden müsse, wo es jetzt steht und keine Verlegung zugelassen werden dürfe, solle dafür Sorge getragen im Stadtbauplan werden, daß das Stadthaus auch weiterhin im Herzen der Stadt verbleibe. Interpellationen los "Sie sind wieder 50 5 , wie neu. Mutti | LUX erhält den wollenen Kinderkleidchen ihre wärmende Weichheit, wie wenn sie ständig neu wären, denn sie gehen nicht ein. Mit LUX gewaschene Wolle wird nicht hart und reizt nicht die Haut. So behandelte Kleidchen tragen sich angenehm und halten länger aus. LUX wird nur in Päckchen verkauft, nie lose. Detailpreis Sei. 30 — pro St. === == = . 26 X Lx--Ger SOGGEEBELEATOSDIOBSEGGOEV2OSSEEEELETABASHEES darauf hin, daß es außer der Arbeiterschaft auch ein Proletariat der Intellektuellen gebe, in deren Interesse der Spekulation energisch entgegengetreten werden müsse. Die Rednerin erklärte sodann, daß Die Damen mehr zur Mitarbeit bei den Aufgaben des Stadtrates herangezogen werden sollten, da sie mit ganzem Herzen und aller Kraft sich in den Dienst der guten Sache zu stellen bereit sind. BR.“ General Domasneanu brachte die Auflösung der Feuerwehr zur Sprache und forderte den Bürgermeister auf, den Stadtrat über diese Angelegenheit ausführlich zu informieren. Frau Draskoczy-Jörg eröffnung der Volksküche ein und trat für die Wieder- Josef Mayer gab seiner Unzufriedenheit mit der Aenderung der Amtsstunden im Stadthaus Ausdruck, die weder zum Vorteil des Publikums, noch der Stadt sei, dafür aber die Beamten erbittere. Abtpfarrer Ferch forderte eine Regelung des Bettlerimiwesens und eine größere Reinhaltung der Straßen und Bläße. . Bürgermeister Dr. Georgevici beantwortete alle Interpellationen. Die Leichenbestattung sei bei uns die billigste, wie dies Herr Pacurariu mit Daten beweisen könne. Bezüglich der Aufsichts53- Kommissionen müsse er zugeben, daß diese in letzter Zeit nicht auf der Höhe seien, weshalb er die Mitglieder auffordert, intensiver sich diesen Pflichten zu unterziehen. Die Lohnforderungen der Betriebsarbeiter seien, da im Budget nicht aufgenommen, unerfüllbar gewesen und eine Erhöhung sei vor der Stabilisierung auch nicht ratsam. Die Teuerung sei hier nicht größer als in anderen Städten, sicher sei aber, daß unsere Landproduzenten ihre Erzeugnisse viel höher verkaufen als in Siebenbürgen. Die Volksküchen, u. zw. in jedem Stadtteil je eine, werden errichtet und auch Grazi8ähmilch an Bedürftige verteilt werden. Bezüglich der freiwilligen Feuerwehr erklärte der Bürgermeister, jetzt noch keine Auskunft geben zu können, da diese Sache unter Appellation stehe. General Doma S35mann: Wir wollen die Akten sehen und den Rapport lesen, den die Stadt an das Ministerium erstattet hat. Salibrität samt Anweisungen erteilen wolle. Damit fand die Sitzung ein Ende. zu Dr. Georgepolici: Das Dollar steht Ihnen zur Verfügung .] Bas die Amtsstunden anbelangt, so hat sich der ständige Ausschuß zufolge einer Forderung der Betriebsangestelten dazu veranlaßt gesehen, die Amtsstunden zu vereinheitlichen und sie auf die Vorund Nachmittage zu verteilen. Oberschulinspektor Petrovici schlug vor, daß man die Amtsstunden wie bei ihm von 8—2 und zweimal nachmittag auch von 3—7 abhalten möge. Dr. Georgevici teilte schließlich mit, daß für die Armen jährlich 6,5 Millionen Lei ausgegeben werden und daß er bezüglich der Reinlichkeit dem he der Zukunft — Di Stadträtinten wollen mehr beschäftigt sein Dr. Bioban: Wo befinden sich die 44 Millionen an Ueberschüssen? Finanzsenator: Disela: 35 Millionen als Debei der Casa de Depineri in Bukarest und 9 Miln in der Stadtkkassa. x. Cioban: Ich stelle fest, daß wir 44 Miln. Ueberschüsse haben und frage, warum trägt h mit der Absicht, Die Gemeinde taxen zu er: Deshalb, damit wir unser Geld nach Bukarest ‚wo es nur mit 2 Prozent verzinst wird? Das Ursystem, das bei uns seit Jahren in Anwendung gebracht wurde, hat uns alle zu Grunde gerichtet. Nirgends werden so viele Fallimente angemeldet, wie beim Temeswarer Gerichtshof. Unsere Taschen sind leer und darum ersuche ich den Bürgermeister, bei der Aufstellung der künftigen Stadtbudgets auf diese traurige Lage der Bürgerschaft Bedacht nehmen zu wollen. General Domasneanu: Vorhin richtete ich an einen städt. Ingenieur die Frage, warum sich unsere Straßen in solch elendem Zustand befinden? Die Antwort lautete: Weil wir kein Geld Haben! Nun wir ja 44 Millionen Haben, Bürgermeister Dr. Georgevici gab zur Aufklärung, daß kein Budget gutgeheißen wird, in dem die Ueberschüsse nicht wenigstens 10 Prozent der Endsummen ausmachen. Dr. Cioban: Zeigen Sie mir den betreffenden Gesetartikel! Dr. Georgevici wies fortfahrend darauf hin, daß wir das Geld für den Ausbau des Elektrizitätswertes, der Wasserleitung, Straßenbahn usw. benötigen, für die seit Jahren nichts getan wurde. Der Oberste Verwaltungsrat erkennt aber nur Guthaben bei der Casa de Depuneri oder die tatsächlichen Kassabestände als Bargeld an und versagt der Stadtleitung jede Ausgabe, die nicht in Bargeld gedeckt ist. Er ersuchte schließlich um Verifizierung der Vorlage. "Bezüglich der umfangreich verfaßten Aenderung der Gemeindeumlagen teilte der Bürgermeister mit, daß eine meritorische Debatte erst in der nächsten Ligung Darüber erfolgen werde. Dr. Cioban machte aufmerksam, daß in dem Elaborat Posten figurieren, die mit den Verfügungen des Verwaltungsgesetes im Gegensatz stehen. Finanzsenator Disela und Bürgermeister Dr. Georgevici versuchten, diese Behauptung falle mit Berufung auf das Gesetz zu widerlegen, eben Dr. Kaspar Muth: Meiner Ueberzeugung nach ist es ganz falsch so viele Rechtstitel, unter denen Gemeindetaxen eingehoben werden sollen, einzustellen. Sie gehen dem Steuerzahler auf die Nerven. Da finde ich z. B. eine Besteuerung der Mitgift Dazu müßten auch die Damen Stellung nehmen. Für eine Besteuerung dürften höchstens die Mitgiften von 100000 Leian in Betracht kommen. Was soll übrigens der Punkt bedeute, daß alle rumänischen Firmentafeln besteuert werden sollen? Bleiben dann ewa diejenigen in der Minderheitssprache steuerfrei? Senator Disela: Nur der Unterschied zwischen Firmenschildern mit Aufschriften in ausschließlich fremden Sprachen, für die bekanntlich 8000 Lei an Steuer zu entrichten sind, ist in der Fassung zum Ausdruck gebracht. Dr. Mutich: Ich beantrage, daß... ‚die Bürgerschaft bei der Erhöhung der Gemeindeumlagen in der Weise herangezogen werde, daß sie dieselben indirekt trage. Etwa durch Mehrbelastung, „beim Wasserverbrauch, obwohl wir dies schon überhoch bezahlen müssen. „Nikolaus Despot interpellierte wegen der allzuhohen Berechnungen bei der städt. Leichenbestattungsanstalt und wegen nachlässiger Kontrolle der städt. Aufsichtskommission für die Betriebe. Gleichzeitig brachte er auch die elende Lage der Arbeiter dabei zur Sprache und forderte eine Gewährrung ihrer Lohnforderungen. Frau. Bogdan forderte, Maßnahmen gegen in Temeswar und wies die übermäßige Teuerung bei der Beleuchtung, Straßenbahn usw. Wer hier höre ich, daß Dr. Muth und Dr. Cioban Prinzip der Aufnahme, einer Anleihe unser Wirtschaftsleben sen wird, nur möge man sich nicht von 700 Millionen binden. Nach wurde in diesem Sinne beschlossen und der ständige Ausschuß jedenfalls einer Bemerkung Dr. a zu, da Dr. Dobosan sie günstig beeinflusan die Summe Grossoreanus. Voranschlag für die Ausgaben Plus Tatsächliche Ausgaben 426 717842 „ 22 365 638 „ 404 352 204 „ 382 056.966 N 4 schen un nn ee 7