Banater Deutsche Zeitung, Januar 1929 (Jahrgang 11, nr. 1-25)

1929-01-15 / nr. 12

fa 5 EN + - = > A - . (ut Vernatpreis bei Beraußzahlung: langjährig 980, halbjährig 500, viertelsänkis 260, mo­natlic 90 Lei, — Zustellung in Temeswar 10 Lei monatlich. — Ausland monatlich 150 Lei, — Bei Zahlung im Madhlhinein wird der monatliche Beaugspreis berechnet. — Winzelpr.: 4, Sonntag 11, Jahrgang Dr. Gen, FP. ToD GEERT AITORERE Preis 4 Lei MATER ALLIEE­? NN Be R­­ann = din lerea dela 19 Martie 1304 ‘in 1­­0­5 Lei . V­ig0oaro in Ardoal „Magdus Asdriatiune” En, Pe 1­py den 15. Jänner 1929 -„­­, Scutii de taxa postala art.; 9 Schriftl­imng und Verwaltung: Temeswar, Stadt, Deutsches Haus, FernspreHex: G­riftleitung Nr. 14-12. Verwaltung Nr. 4-8. Erscheint täglic 4 Uhr nachmittags. Timișoara-Temeswar, Dienstag UBER. Re, 12 ' Pn AACH LEISE ­ Finanzielle Aussichten Da Finanzminister Popovici zur Unter­­schrift des Anleihegefeges nach Paris berufen wurde, darf man hoffen, daß das so lange verhan­­delte Stabilisierungs­darlehen dieser Tage perfekt wird. H Obwohl wir, über Zinsfuß, Zuzahlungskurs und Kommission, sowie eventuelle sonstige Bedin­­gungen erst nach der Unterschrift des Vertrages wer­­den Genaueres erfahren, müssen wir uns nach all dem, was hierüber bisher in die Oeffentlichkeit ge­­drungen ist. Doch darauf gefaßt machen, daß die An­­­­leihe auch unter den heutigen Verhältnissen ziemlich teuer sein wird. Kein Wunder, denn die Liberalen hatten mit ihrer Fremdenfeindlichkeit Rumänien dis­­kreditiert, das Auslandskapital mißtrauisch gemacht­­ und abgestoßen. Ein Glüc, daß wir hierüber hinweggekommen “sind. Einstweilen kann man aber nicht viel feilschen, denn die Geldnot ist unerträglich. Den dringendsten Bedürfnissen muß sofort abgeholfen werden. Hernach wird man schon um Zinsfuß und Kurs auch handeln und möglichst eine Konkurrenz hervorrufen können, denn wir werden noch sehr viel Auslandsgeld für­­ Investition 83 wede brauchen. Für die Her­­stellung der Bahnen allein werden 20 Milliarden Lei kaum reichen. Dazu kommt der File ü­ber­­ 4­ünstigeres Ange ot ver Finn on ein g 13 gruppen S<röder, Morgan, Rots<ild vor- -­­ üüegen, vermittelt durch die deutsche Diskontogesell­­­schaft. Und Titulescu meint, es wäre am besten,­­ die große Investitionsanleihe mit Vermittlung des Völkerbundes aufnehmen, — was auch wir Einstweilen handelt: es sich in Paris nur um die Stabilisierungs­-Anleihe von etwa 8-10 Milliarden­­ L - beständig zu machen,­­ einerseits den andererseits den Banknotenumlauf zu vermehren, also um einige Mil­­liarden mehr Geld in Verkehr zu bringen und da­­durch die schwere Geldnot zu lindern. „Ueber die Folgen der Stabil­isierung tre­­ten vielfach falsche Meinungen zutage. Manche hoffen­­ davor zu viel,­­ andere hingegen haben davor eine Angst. Beides ist falsch. Eine Angst braucht man nicht zu Haben, denn Die Stabilisierung kann vernünftiger Weise nur zu dem­­ Kurse geschehen, welcher sich in letzerer Zeit heraus­­gebildet hat. Eine wesentliche Wert- und Vermögens­­verschiebung wird also hieraus nicht entstehen. Der Stabilisierungs­k­ur­s soll im einem Samstag nachts bestimm­t gemacht werden, um Börsenmanöver zu vor­­. Der Vorteil eines beständigen, gleichmäßigen Geldwertes (Stabilisierung) liegt darin, daß man für seine geschäftlichen Bere­chnungen beim Ein­­­­kaufe, sowie beim Verkaufe, eine feste Grundlage hat. Man wird sicher sein, daß z. B. Spareinlagen sich nicht durch Balutasbhwantungen verringern, Schul­­den nicht vergrößern können. Wenn ein Kaufmann z. B. auf sechzigtägige Zahlungsfrist aus Oesterreich oder Deutschland Waren kauft, kann er beruhigt sein,­­ daß der österreichische Schilling, oder die deutsche wo nach sechzig Tagen gerade soviel Lei kosten wird, wie heute. Bei den bisherigen Kursschwan­­kungen war eine sichere Berechnung nicht möglich; es wurde also das oft sozusagen zum Hasardspiele. Diesem Uebelstande abzuhelfen, ist Zwei und Re­­de der Stabilisierung. Nebenbei können sich auch andere Vorteile erge­­ben. Das Ausland borgt Waren und Gold natürlich lieber an ein Land, wo eine stabile Geldwährung be­­steht, als dorthin, wo Kursdifferenzen zu befürchten sind. So sehen wir, daß das zerstückelte kleine Ungarn und Oesterreich sowohl für den Staat, wie für die Privatwirtschaft Geld und Warenkredite reichlich er­­ud­en dort die Valuta schon seit Jahren stabilis­ert . Bezüglich­ der Näblichkeit und Notwendigkeit der Valutastabilisierung kann also kein Zweifel bestehen; Mi­t darum wurde sie ja überakt schon längst durchgeführt, - für richtig halten. Millionen Dollars, zirka Diese hat den doppelten Zweck: enkurs sraben, | zu ­­IERARTHENER VESEUIGSESLCLOGEPIHEHLGOHHCHIYEEHHIIOHEHH ® y Aber ein neues Wirtschaftsleben bedeutet sie noch nicht. Denn Dazu ist noch vieles andere not­­wendig, namentlich viel größere den, günstige Handelsverträge und Imvestition zantei­­viele geeignete­­ ZGOBELDIGE Maßnahmen zur Förderung der Produktion und Er­­leichterung der Verwertung. Da wird die Regierung erst zeigen müssen, was sie vermag. . 5 [=>] } Die Einkünfte der Eisenbahn und der Staatsmonopole für die Anleihe­­ verpfändet ? 2 Auch Die Rechtssprechung wird auf Verlangen Der ausländ­ i­r: Geldgeber Bukarest, 14. Jänner, (Lux.) Der „Curentus“ besnhäftigt sich mit der Meldung der Wiener „Neuen Freien Presse“, laut welcher die Regierung in letzter Stunde die Forderung des Ban­ . Der onop Sicherstellung der Stabilisierungsanleihe, angenom­­­­men hat und sagt, eine roto Erklärung ‚der Reg­­­ierung, be "Werbe: ern : L € ng : " N BR >. ? Bro3 u. gesete entspricht, wie in Regierungskreisen erklärt wird, ebenfalls einem dringenden Wunsche ‘der Vertreter des Auslandsapitales,­ die in dem jetzigen, oft uner­­träglich langsamen und schleppenden Gang der Pro­­zesse bei uns eine ihren Interessen abträgliche Rechts­­unsicherheit erbliden. Im P Justizministerium wird eifrig an den betreffenden Entwürfen gearbei­­tte bis spätestens­ zum Frühjahr Gesetz werden ossen. Reue Verhandlungen mit der Dresdener Bank Bulazeit, 14. Jänner. (Zuv.) Die Verhandlungen mit der Firma Kampfmayer und der Dresdner Bank wegen einer Anleihe für die Notstandsgebiete, die, wie gemeldet, vorgestern abge­­brochen worden waren, sind im Laufe des gestrigen Tages wieder aufgenommen worden. Der General­­direktor der Dresdner Bank Guttmann wurde vom Ministerpräsidenen in längerer Audienz empfangen und es ist nicht ausgeschlossen, daß die Anleihe mit dieser Gruppe doch zustande kommt. In­­zwischen laufen auch die Besprechungen mit der Wie­­ner Getreide A.-G. weiter. =­ ­ ER abgeänd­ert “3 36: I. er: ee Wig 3 we­c 'n­ ischen | Keine Auflösung der Gemeinde­­n­ und Komitatsräte auf­ Grund eines besonderen Gesees­ ­ d­ hi 3.4... Bukarest, 14. Jänner (Lux) Verwaltungsreform re RT Verwaltungsreform ist fertiggestellt und dürfte im Laufe der nächsten Woche im Parlamente einge­­bracht­ werden. Aus diesem Grunde wird die Negie­­rung wahrscheinlich auf ihren ursprünglichen Plan, die gegenwärtigen Gemeinde- und Bezirksräte durch ein besonderes Gesetz aufzulösen, verzichten, da die an und für sich schon gender­­ende neue Bestimmungen über die Wahlen in die­­ 4 Gemeinde- und Bezirksräte enthalten wird. nom. Die Reise des Außenministers nach Warschau verschoben Bukarest, 14. Jänner, (Lux.) „Außenminister Mironescu hat seine für die nächsten Tage geplante Reise nach Warschau auf Ende Feber verschoben. Man kann daraus den be­­rechtigten Schluß ziehen,­­daß die im Zusammenhang mit dem Vorschlage Litwinov wieder aufgenommene russische Frage vorläufig für uns nicht aktuell ist. GUOOEH59HE992398 Spaltungsgefahr in der rumänisch-orthodoxen Kirche­­. Die Gegenzage zwischen den Kirchenfürsten wegen Abhaltung des Osterfestes beunruhigen die Regierung Bukarest. 14. Jänner (Lux.) Der Kampf um die Wiedereinführung des gr.­­orhodoxen Osterfestes nach dem alten Kalender nimmt immer schärfere Formen an. Insbesondere hat das Zirkular des Kischenewer Metropoliten Gulue, in dem er entgegen den Beschlüssen der letz­­ten orthodoxen Synode verfügt hat, daß die diesjäh­­rigen Ostern nach dem alten Kalender gefeiert wer­­den müssen, größtes Aufsehen erregt. In der „Diminenta“ protestiert der Metropolit Pimen in energischen Ansprüchen gegen ein­ derar­­t COODSISEISGLASOOBEETELGESGBLOSGSIAESIOS­Tiges Vorgehen, das den höchsten nationalen Inter­­essen in hohem Maße abträgig sei. Die Regierung ist über den gegenwärtigen Zustand der Dinge sehr beunruhigt, da eine derartige Polemik zwischen ho­­hen Kirchenfürsten, die Gegensätze, die innerhalb des orthodoxen Klerus in dieser Frage an und für sich schon bestehen, noch mehr zu vertiefen geeignet ist und die Gefahren einer Spaltung in sich birgt. Es wird die Aufgabe der für den 21. Jänner einberufe­­nen orthodoxen Synode sein, eine, beide Parteien zufriedenstellende Ausgleichsformel zu finden. SESIBOSTIGCIGO9CGEHI00OIENPCEHEHOHHBHHHO9ES Aman Ullah macht Zugeständ­­nisse der antieuropäischen Strömung­­ London, 14. Jänner. (Lux.) Laut den Berichten der englischen diplomatischen Vertretung in Kabul kann der Aufstand in Afgha­­nistan als beendet und der innere Frieden für wie­­derhergestellt angesehen werden. Allerdings ist­ Amanullah gezwungen worden, der antieuropäi Strömung in seinem Lande bedeutende­­ Risse zu machen. Er erklärt in einer Proklamation, daß die Verordnung betreffend die Einführung der obligatorischen Militärdienstpflicht, sowie der Ver­­pflichtung zum Tragen europäischer Kleider wieder aufgehoben werde. Ferner wurde eine Kommission, bestehend aus den Hochwürdenträgern des Landes eingesetzt, die die Aufgabe hat, die von Amanullah gesetzlich dekretierten Reformen zu überprüfen und dem Wunsche der Bevölkerung entsprechend abzuän­­dern. rule * En 5". '

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