Banater Deutsche Zeitung, Juni 1930 (Jahrgang 12, nr. 122-144)
1930-06-11 / nr. 129
gcutit de taxa jegen dels pi 520829 iB WALKERER VERSENDE ET und mona e einsprech ß . N . die Bezugspreis berechnet, Eingelpr.t 4, Sonntag b Lei, Eeden täglich 4 Uhr nachmittags ce Audnahne von Soarmbggei eriogen. Zimisvara-Temeswar, Mittwoch, 11. Juni 1930 Br. 129 Br us notlicht pau sein Demen 2 5 4 [ca Zahlung im Nachhinein x wird zer wong 12. Jahrgang Prinz Karl von der Nationalversammlung zum König von Rumänien ausgerufen Welthistorische Ereignisse schneiden tief in das Beben und die Schicsale der Völker ein. Dasselbe gilt auch für die Bevölkerung eines Landes, wenn Kto mit ehernem Griffel in seine Geschichte Begebenheiten einträgt, die für sein weiteres Bestehen, für einen Aufstieg oder Niedergang, für sein Glü> oder inglad von auss<laggebender Bedeutung sind. Eine solche Begebenheit war für das Land Rumänien, dem auch wir Schwaben als treue Söhne angehören, jener denkwürdige Flug, den Exthronfolger Karl, der heutige König Karl der Zweite von Rumänien, am Abend und in der Nacht des 6. Juni unternommen hat, um das ihm durc allerlei Künste und Ränke der Politik entrissene Erbe seiner Väter in Besitz zu nehmen. Und es kann schon in dieser Stunde festgesellt werden, daß dieser historische Flug nicht nur in der schigsalsschwersten Stunde des Landes und seiner Bevölkerung unternommen und durchgeführt wurde, sondern daß auch die Früchte dieses Fluges allen Faktoren dieses Himmelsstriches zum Heile und zum Segen gereichen werden. CR Der unbeschreibliche Jubel der Bevölkerung des Landes, mit dem e dem eue erzieher zunern EN & LEN GG mals der ” Y lac achter der Ereignisse vorausseen würde, vor ihont blieb, daß ihm Gefahren erspart wurden, in deren Strudel es unerbittlich durch den Lauf der Dinge hineingerissen worden wäre. Dazu kommt die große Volkstümlichkeit des Herrschers, der sich in schweren Erschütterungen vorallen Schichten der Bevölkerung größter Beliebtheit erfreut. Und wir geben nicht fehl, wenn wir seine ausgereifte Männlichkeit, sein gediegenes Wissen und alle jene vorzüglichen Eigenschaften, die zu seinem Wesen und seinem Charakter gehören und die ihn nachgeradezu dazu prädestinieren, den Thron dieses Landes einzunehmen und seine Krone zu tragen. In seiner starken und ausgeprägten Persönlichkeit ist gewissermaßen jenes Ideal verkörpert, das man sich schlechthin unter einem König vorzustellen pflegt, dem man die Geschire eines Landes und seiner Völker ruhig und mit Vertrauen auf die Schultern legen kann, ohne auch nur einen Augenblick mit der Möglichkeit einer Enttäuschung rechnen zu müssen. Wenn wir daher darin, daß Karl der Zweite das Erbe seiner Väter antritt, ein Glü> für das ganze Land erblichen, so ziehen wir nur die Schlußfolgerung derjenigen Ergebnisse, die sich aus seinem bisherigen Aufenthalte auf rumänischer Erde ergeben. Sein Flug und sein Erscheinen in der Hauptstadt war ein einziger, ununterbrochener Siegeszug, und sein Empfang in der Nationalversammlung ein offenes Treubekenntnis der Vertreter des ganzen Landes zu ihm und seinem Thron. Kaum irgendwann in der Weltgeschichte dürfte die höchste Körperschaft eines Landes ihren Herrscher aufrichtiger begrüßt und an der Stufe des Thrones willkommen geheißen haben, als in derjenigen, die am Pfingstsonntag in Bukarest abgehalten und in der der Sohn weiland König Ferdinand3 als Karl der Zweite zum König von Rumänien proklamiert wurde. Mit diesem Akt ist übrigens auch der innigste Wunsch des verstorbenen Monarchen in Erfüllung gegangen, der stets seinen Reltesten an der Spitze dieses so reichen und gottgesegneten Landes sehen wollte. Recht und Gerechtigkeit erwiesen sich auch diesmal stärker als Ränke und Intrigen. Durch welche bekanntlich der Alt vom 4. Jänner 1926 in die Tat umgesetzt wurde und in dessen Ausflusse der damalige Thronfolger und heutige König das von ihm so heiß geliebte Land, freilich wider seinen Willen, verlassen mußte. Und so wie ihm, dem nunmehrigen Herrscher und König Gerechtigkeit wurde, so hoffen wir, daß nach langen und vielen Entbehrungen, Heimsuchungen und Entrechtungen auch allen Bürgern Dieses Landes ebenfalls Gerechtigkeit werden wird. Die Bürgschaft zu einer Besserung in dieser Hinsicht wie überhaupt zum Aufschwung und zur Blüte des ganzen Landes und seiner Völker erblichen wir nicht zulest grade in denjenigen Tugenden und Eigenschaften des neuen Herrschers, die ihm die Herzen aller seiner Untertanen im Sturme zufliegen ließen und die seiner Tätigkeit als oberster Lenker und Hüter des Staates mit bedingungs- und grenzenlosem Vertrauen entgegenbliden. Nachdem die unmögliche Lage beseitigt ist, die, darin bestand,daß dem Lande an Stelle eines unmündigen Herrschers, der noch nicht zu regieren vermochte, und nicht regieren an Stelle eines Regentschaftsrates, der wollte, derjenige Sproß und Nachkomme weiland König Ferdinands zurückgegeben und in das Erbe seiner Väter eingeseßt wurde, der sich der Heiligkeit und Erhabenheit seines hohen Amtes und seiner gottgegebenen Würde bis in die tiefsten Tiefen seines Wesens bewußt ist, wollen wir Kp. 2, bo, Emptesren für Dieses schwer heimgersjuchie Land ein neues Morgenrot, herandämmert. Bir, wollen hoffen, daß Necht und Gerechtigkeit auf bs allen. Gebieten des Offer 2ebens ihren Einzug em Lande iie seinen Pflichten nachkommt, mit gleichem Bürger der Maß ges messen wird. Wir hoffen eine allgemeine Gesundung Meder, die Ereignisse, Die der Pfingstsonntag stattgefundenen Nationalversammlung vorangegangen sind, liegt nachfolgender zusammenfassender Bericht vor. Samstag um 7 Uhr früh hat der Vollzugsausschuß der national-zaranistischen Partei getagt und über Antrag Junians und Manoilescus beschlossen eine Aktion zur Ausrufung des Prinzen Karl zum König einzuleiten. König Michael sollte den Titel Majestät behalten und überdies den“ eines Großwoiwoden Karlsburg führen, eine Abordnung von Parlamentariern der Regierungspartei, geführt von Manoilescu und Dr. Mezincescu fand sich beim Ministerpräsidenten ein und erklärte, daß das Parlament Prinz Karl zum König proklamieren wolle. Auch der Kammerpräsident Cicio-Pop empfing die Abordnung und inahnte zur Ruhe und Ueverlegung. Das Parlament müsse in Uebereinstimmung mit Regentschaft und Regierung vorgehen. Beim Empfang durch den Ministerpräsidenten wurde der Abordnung mit Entschiedenheit bedeutet, daß vor allem eiserne Disziplin und maßvolle Haltung beobachtet werden müßten. In Negierungskreifen verlautete, waß bezüglich der weiteren Entwicklung der Dinge Meinungsverschiedenheit zwischen Prinz Karl und der Regierung wieDie Nachmittagsblätter veröffentlichen neue Einzelheiten über den gestrigen Abend und die Ereignisse von heute. Danach war der ursprüngliche Plan der, den Prinzen Karl zum einzigen Regenten zu ernennen, welche Lösung Karl jedoch nicht afgeptierte, weil stünde. Die Regierung wolle im Vereine mit der Niesgentschaft von Eintritt des Prinzen Karl in die Regentschaft, während der Prinz seine Ausrufung zum König fordere. Der Ministerrat war um 12 Uhr 30 Minuten zu Ende und Maniu begab sich ins königliche Palais, um Prinz Karl diesen Entschluß des Ministerrates mitzuteilen. Die Regierung schlug Prinz Karl vor, einen Blatz in der Regentschaft einzunehmen. Ale Anzeichen deuten darauf hin, daß Prinz Karl diese Lösung annehmen wird unserer zerrütteten und zerfahrenen Verhältnisse unter dem Zepter des neuen Königs, dessen universelle Bildung und ausgezeichneten Charaktereigenschaften ihm gewiß denjenigen Weg weisen werden, den er im Interesse des ganzen Landes und seiner Völker wird zu beschreiten haben, um in allen Gauen den Segen und der Zufriedenheit eine dauernde Heimstätte zu schaffen. Des Leides und der Tränen, der Entbehrungen und der Sorgen sind bereits genug gewesen. Und wenn wir felsenfest darauf vertrauen, daß Karl der Zweite Mittel und Wege finden wird, um die sorgengefurchten Stirnen zu glätten, die Tränen zu tränen und die Entbehrungen und Sorgen mit dem Füllhorn Fortuna 3 zu ersetzen, so sprechen wir nur aus, was unser Herz bewegt und was mit uns zu gleicher Stunde Millionen, ja alle Bürger dieses Landes erhoffen und erwarten ohne Rücksicht auf Rang und a auch ohne Rücksicht auf Sprache und Konfesion! Gott gebe dem König Kraft, daß er seine‘ erhabenen Pläne zum Wohle und Gedeihen des ganzen Landes, dem er durch seine Rückkehr den voraussichtlich gewesenen Sturz in die Tiefe ersparte, verwirk BuREN „Gott segne den König! Es segne der Allmächtige seine Familie, seinen Thron und unser ganzes Vaterland mit allen seinen Einwohnern! er sonst die Gesetzmäußigkeit des Aktes vom 4. Jänner anerkannt hätte, wozu er sich nicht bereit findet. Im Laufe des Nachmittags alle Abgeordneten meht. Die Tribünen waren und Senatoren versannvoll besetzt, ebenso die Wandelgänge. Kurz vor 6 Uhr erschien Kammerpräsident Stefan Cicio-Pop und wandte sich an die Versammlung mit folgenden Worten: „Meine „Herren Parlamentarier, wir werden die heutige gewöhnliche Sitzung der Kammer nicht abhalten. Heute abend erscheint eine Sonderausgabe des Amtsblattes, welche für morgen 11 Uhr vormittag alle Abgevrdhteten und Senatoren, zur Nationalversammlung einberusst. Sie werden über „wichtige Staatsprobleme zu beschließen haben. Wir werden die nötigen Maßnahmen treffen, daß sein Unberufener ‚in das Parlament eindringe, der eine freie Abstimmung verhindern oder die Anwesenden beeinflussen könnte.“ Ich ersuche Sie nichts, zu sagen, was die Einigkeit stören könnte. Wer„gessen Sie nicht, daß Sie hier nur Abgeordnesind. So ersuche die Herren, in der Hauptstadt zu „verweilen, da Sie im Sinne der Verfassung über wichtige Angelegenheiten zu entscheiden haben.“ Die Sißung wurde sodann geschlossen und die Parlamentarier verliehen in Ruhe das Parlament. Nachdem der Ministerrat bis einviertel 8 Uhr gedauert hatte, begab sich Maniu nach Cotroceni, um dem Prinzen Karl seine Entschließungen mitzuteilen, d. h. um ihm von der Rücktritt ab sich der Regierung Kenntnis zu geben. Die Ursache Entwicklung der Dinge lag darin, daß sich die dieser Mitglieder der Regierung nicht darüber einigen ten, ob der Prinz zum König ausgerufen oder dannnur Mitglied des Regentschaftsrates werden solle. Ma niu, Vaida, Madgearu und die übrigen nationalistischen Minister mit Ausnahme erklärten sich für die sektere Lösung, Voicu-Nitzescus während die Zaranikten für die Ausrufung Karla zum König eintraten. Von Cotroceni begab sich der Ministerpräsident sodann in das königliche Palais in der Conleg Bic . Ein Übergangskabinett bereitet die Annullierung des Altes vom 4. Jänner und die Königsproklamierung vor . ! |: - - - ter In der Kammer hätten sich General LCicio-Pop: „Herr General, Racomwiga wollte unterbrechen.