Banater Deutsche Zeitung, Juli 1931 (Jahrgang 13, nr. 141-167)

1931-07-24 / nr. 161

- Bezugspreis bei Se Suhelıy ganzjährig 980, halbjä in Temeswar 10 Lei monatli­c monatlich 90 Lei, —­eilung Bei Zahlung im Nachhine 13. Jahrgang n wird der monatliche Bezugspreis bere­its 500, vierteljährig 261 . = Ausland monatlich 150 Lei net. Einzelpr.t 4, Sonntag, 5 Lei Timisoaro-Tewmenwnog NAAR Mrs + wg HEX Sceutit de taxa pyostalä art,. 9 @in lerea dels 'än visgoare inAräsal T.NiSeuMDAsociatiune 10 Martina 1204, Schriftleitung und Verwaltung: Temeswar, Fernsprecher: 4 re Trscheint täglich Stadt, Deutsches Haus. Schriftleitung Nr. 14—18. Verwaltung Nr. 4­66. 4 Uhr nachmittags mit Ausnahme von Sonn und Feiertagen, Freitag, 24. Juli 1931 Nr. 161 Ohne Steuerabbau feine Steuerreform! Abänderung der Steuerseiete im Herbst Die Handelskammern für die Abschaffung der Steuerinquisition und eine Bemessung der Steuern auf 5 Jahre Bukarest, 23. Juli. (R.) Im Finanzministerium wird fieberhaft an der Abänderung des Steuergesetzes gearbeitet. Finanz­­minister Argetinanu plant eine grundlegende Ren­­derung der bestehenden Steuergesete und die Vor­­lage soll bereits in der Herbstsession dem Parlament vorgelegt werden. Die neue Vorlage plant die Ver­­einfachung der Steuergattungen, die Auflassung der Glob­alsteuer und verschiedener Taxen. Im Zusam­­menhang mit dieser geplanten Steuerreform hat der Landesverband der Handels- und Gewerbekammern „dem Finanzminister “eine umfangreiche Denkschrift überreicht, in welcher u. a. folgende Feststellungen enthalten sind: Die Handels- und Gewerbewelt wird nicht allein ‚durch den Staat, sondern auch durch das Komitat,­­die Gemeinde mit den verschiedensten Abgaben be­­lastet. Die Lage ist, wie sie ist, nicht allein vom "Standpunkte des Handelsmannes und Gewerbetrei­­benden betrachtet, unhaltbar, sondern es liegt auch­­ im Interesse des großen Publikums, das durch Her­­abgehung der Steuerlasten dieser Bevölkerungsschich­­ten das Leben im allgemeinen verbilligt werde. Das gegenwärtig herrschende, sende Besteuerungssystem wie auch die Eigenmächtigkeiten der Steuerkommissionen und die willkürlichen Steuerauswertungen und, die sogenannte patenta fire, Besteuerung im vorhinein, muß eingeführt werden. Des weiteren muß die Zusammensetzung der Steuerkommissionen einer Revision unterzogen werden. Dies Forderungen, die in der heutigen kritischen Lage nicht allein im Interesse der sc­hwerringenden Stände der Kaufmannschaft und des Handels, sondern Interesse des Staates selbst müssen. Denn wenn sie kenne wird der Staat in absehbarer Zeit­­einlahung der. BR. une “Punfien zusammen, diert gegenw­ärtig das Memorandum ziehen, weitgehendst auf 5 seiner Steuerträger verfielen. Die Dentschrift fast Die Möglichkeiten Jahre sind die und wird, so erklärte er, die Wünsche und Interessen der Kaufleute und Gewerbetreibenden in­­ Betracht ;­­ an die Inquisition­ären­­berücsichtigt auch im werden Erhörung finden, so finanzm „ll Mes vianu­stu­­muß verschwinden, die wertvollsten and­ objektiven der Ver­­ Die Steuern seit 1928 um 50 Prozent erhöht Die Industriellen verlangen rationellen Steuer- und Gebührenabbau Der Verband der rumänischen Industriellen hat eine Eingabe an die Regierung gemacht, in der um Ermäßigung der Steuern und Gebühren verlangt wird, da seit 1928 die Steuerabgaben im Durchschnitt um 50 Prozent erhöht wurden, während die Konsum­­kraft der Bevölkerung bedeutend zurückgegangen ist und die Preise für fertige Produkte im Durchschnitt um 20 bis 30 Prozent tiefer stehen als 1928. » Es werden eine Reihe von Beispielen angeführt. 'Ende 1928 betrug die Gebäudesteuer 12 Prozent an den Staat und 8 Prozent Additionalsteuer, im gan­­zen 20 Prozent. Bis Ende des Jahres 1930 wurde die Mietensteuer um 2 Prozent, die Staatssteuer um 1,2 Prozent und die Additionalsteuer für Straßen um 3 Prozent erhöht. Sodaß sie insgesamt 26,2 Pro­ I­ent beträgt. Die Erhöhung gegenüber 1921 ist 31 Prozent. Die Gehaltssteuer betrug 1928 4 und 8­­ Prozent, Heute durch mehrere Erhöhungen 4,9 Pro­­­zent und 9,3 Prozent, eine Erhöhung demnach um 16 und 22 Prozent. In Aussicht steht noch eine Abgabe von 0,5 Prozent für die Arbeiterkammer. Die Globalsteuer wurde um 32 Prozent seit 1928 erhöht. Die Luxus- und Umsatzteuer um je 10 Pro­­zent, auf Grund der alten Läge von 2, 10 und 15 Prozent und beträgt­ heute 2,12, 11 und 16,5 Prozent. Da sie auch für Halbfabrikate auf Grund eines Durchschnittswertes eingehoben wird, so erreicht sie oft das Doppelte und Dreifache der früheren geset­­zischen Quote. Die Stempel und Proportionalsteuer­ wurde um 12 Prozent erhöht. Durch die Fliegermarke erreicht die Erhöhung in manchen Fällen 100 Prozent und mehr. So waren zum Beispiel Ge­­schäftsbücher anfangs 1928 mit einer Taxe von 3 Lei per Seite besteuert, heute beträgt die Ge­­bühr 4,50 Lei pro Seite, marke, im Ganzen um 117 Prozent, zur Förderung Fliege­r­­asso 6,50 Lei, eine Erhöhung Die Taxen für Benzin, einen Hauptkonsumarti­­kel, wurden von 40 Bani auf 2 bühren durch das vor kurzem per Kgr. erhöht, für Motorine von 40 Bari auf 1.3 Lei, für Mineral­­öle von 2 Lei auf 5 Lei und nun haben auch diese­se­­angenommene Gesetz und Unterstügung der Klein-Petro­­leumindustriellen eine weitere Erhöhung von 70 bis 150 Prozent erfahren. Die Automobile, die bis 1928 bloß einige Ge­­meindesteuern entrichten mußten, sind seit 1. Jänner 1929 auch durch den Staat besteuert was mehrung von 100-150 Quation bedeutet, teuert worden. eine der­­der früheren Si­­Briefmarken, Telephon und Telegramme mit der Fliegermarke zusammen, sind um 10--30 Prozent ver­­meisten Konsumartikel von heute zieht, so ergibt sich eine Erhöhung von 59 Prozent zu Lasten des konsu­­mierenden Publikums und der produzierenden In­­dustrie. Hiedurch ist die Konsumkraft der Bevölkerung zu sehr belastet und es befürchten, daß Staat Durch die Schwächung des Konsumenten be­­deutend höhere Verluste hat, als wenn ein rationel­­ler Abbau der Steuern und Gebühren im richtigen Einklang zur gegenwärtigen Wirtschaftslage vorge­­nommen werden würde,­­ plus 2­wei Lei Prozent Wenn man den mittleren Durchschnitt ist zu für die der | \ ' - 4- Das Haßfelder Brodiem Eine Frage ersten Ranges aller Das Schicksal dieser größten und unglücklichsten­ Banater Schwabengemeinden muß die­­ Eee­­fentlichkeit interessieren; es ist also nicht müßig, ein­­­mal sachlich darüber abzuhandeln. Haßfeld war im Jahre 1924, als es von Südsla­­­wien an Rumänien abgetreten wurde, noch eine blü­­­­hende Gemeinde. Die Bauernschaft die war reich, Das­ ihre Dazu, halbwegs ,„ Wenn nun wenigstens halbwegs gespart worden wäre. Aber die Mißstimmung der in wirtschaftliche und völkische Not abstürzenden Bevölkerung begann, so manchen ehedem guten Deutschen für die Sozialde­­mokratie und für den Kommunismus reif, oder doch für die Fronde um jeden Preis, andere ließ sie aus der Oeffentlichkeit zurücktreten, und so kam es, daß vor fünf Jahren eine rote Gemeindevertretung ge­­wählt wurde, die die in einer finanziellen Lage, die allergrößtes Haushalten forderte, sollte nicht auch noch der Rest ehemaligen Wohlstands vor die Hände gehen. Dabei geschah das Seltsame, daß Marrismus und Behörden ganz­lide Freunde und Bettgenossen wurden. Allerdings knau­­serte der Gemeinderat auch nicht, wenn es um Rus­mänen ging, er wußte schon, warum, und schließlich, was lag den roten Bonzen am Bauern­, Bürgertum, deutscher Kultur, was lag ihnen am anständigen Auskommen der Arbeiter? Verelendung allein macht zum Bolschewismus reif, also „verelenden wir, was zu greifen geht, Bourgeois wie Arbeiter, proletari­­sieren wir!“ Da nahmen die Zusammenbrüche beim Handel und im Gewerbe rapid zu, schließlich sah sich auch die Landwirtschaft vom allgemeinen Höllensturze ergriffen, nicht zulezt weil das Handelssystem der Bratianu-Regierung den Bauern nicht im weitgehen­­den Genuß feines Erwerbs ließ, sondern ihn durch die unerhörten Ausfuhrtaxen und andere Kurzsich- - Einwohnerschaft zu zersplittern, sie machte Steuergelder vergeudete

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