Banater Deutsche Zeitung, Dezember 1931 (Jahrgang 13, nr. 270-293)

1931-12-08 / nr. 276

- - Preis 3 Lei u * Bezugspreis: ga uslähm­e 800 Te täglich Lei, halbjährig 400 Lei, vierteljährig 200 Lei, m­onatlich 70 Lei. — Zustellung in Temeswar 10 Lei monatlich. — Ausland monatlich 120 Lei, Erscheint 13. Jahrgang 4 Uhr nachmittags mit Ausnahme von Sonn und Feiertagen« Schriftleitung und Verwaltung: Temeswar, Stad Fernsprecher: Schriftleitung Nr. 14-18. Yes Notationsdrum der Schwäbischen Verlags-Ak­iengesellschaft, Dienstag, 8. Dezember 1931 - Temeswar.. Nr. 27 € E utisches G il fe, Timisvarg-Temeswar die Die Sensation der Lofjagd­/ Der gewesene Ministerpräsident Ungarus Graf Beihlen, der gestern in Temeswa­r weilte, von König Karl in einstündiger Audienz empfangen Gabsburg-Restauration oder rumänisch-ungarische Personalunion? der Fabriter Bahnhof Ethaupiaß eines politischen Ereignisses von allergrößter Bedeutung bogen aus, sondern schrieb in die Rubrik „Benfeizeit“ des Fragebogens­­ bloß soviel: 1220004. E08 Die Stadt­ Temeswar ist seit gestern in den Mittelpunkt s­eines weltpolitischen Geschehens gerückt. Gestern abend fand hier ein Zu­­sammentreffen zwischen König Karl und dem gewesenen ungarischen Plinisterpräsidenten Graf Stefan Bethlen statt. Graf Bethlen, der in­­fognity nach Temeswar gekommen war, wurde kurz nach seinem Eintreffen vom Herrscher in einer Audienz, die länger als „eine Stunde dauerte, empfangen. Das Zusammetreffen war selbstverständ­­lich sein zufälliges und stand mit hochwichtigen Fragen der interna- RE 3:3 pi­t Im “­­­­er SER * a­n Me­nd 467 AR aktuell geworden und hat bereits zu mannigfachen Besprechungen Welche immer dieser zwei Fragen auch bei der gestrigen Audienz aufgerollt worden ist, soviel steht jedenfalls fest, daß zu Rumänien und Ungarn Fäden freundschaftlicher Annäherung Mittel­ und Osteuropas von Auswirkung sein werden. Der gestrige Infkognitobesuch Graf Bethlens in Temeswar und sein Zusammen­­treffen mit dem auf Jagd hier weilenden König Karl muß daher, aus spinnen beginnen, die nicht allein auf diesem Gesichtspunkt gesehen, als ein dr­­vidend in Safarei­ Der Aufenthalt 503 gewesenen Ungnesien Mi­­nisterpräsidenten und Führers der Vierungspartei, Graf­ Bethien, in Temeswar und seine Audienz beim Herrscher hat in der Hauptstadt größtes Aufsehen erregt. Die Frühblätter, wie „Uni­­versul“ „Curentul“ und „Diminenta“ messen dem Besuch und per damit verbundenen Audienz größte, politische Wichtigkeit bei. Laut „Universul“ soll Beu­hlen de3 Oberhofjagdmeisters Mocioni, zum König ge­­gangen sein u. 49 Minuten in der Audienz geweilt ha­­ben. Das Blatt schreibt, daß obzwar Graf Bethlen die politische Bedeutung seiner Reise in Abrede stellt, Oeffentlichkeit dies nicht zur Kenntnis nehmen könne. Die Reise habe politische Bedeutung undp sei die Sensation des geistigen Tat. In Budapest hat von Besuch. Bethlens gleichf als­­die Audienz Bethlens beim König von Rumänien nicht allein in­­ rumänisch-ungarischer, sondern auch in weltpolitischer Beziehung hoch zu werten sei. Graf Kendelssy und „sein Bruder" im Hotel Ferdinand Gestern nachmittag, es war etwas nach 4 Uhr, fuhr ein mächtiger Tourenwagen — der Mercedes Dr. 87­­­ vor dem Hotel Ferdinand vor. Dem Was­pen entstiegen 31921 Herren Der eine tr13 einen schweren Reisepelz, während der andere einen festan­­liegenden, auf den Körper gearbeiteten verschnürten Pelzrad anhatte. Die beiden Herren ließen sich zwei Zimmer anweisen und gaben dann dem Hoteldiener die Weisung, ihr Gepäck, das in zwei großen, schwe­­ren Koffern verstaut war, in die ihnen zugewiesenen zwei großen und bequemen Zimmer, 1. Stod, Num­­mer 11 und 15, zu staffen. . Der ältere Herr trug ih­­m­ von Anmeldebogen als Graf Gabriel Kendeffy, Gutsbesiter,­­Hat­­feld ein. Der jüngere füllte keinen separaten und Bruder Graf Ludwig Kendeffy, Die zwei Gäste hielten sich nicht lange auf ihren Zimmern­­ hinunter in das neueröffnete „Ferdinand“-Cafe. Hier nahmen sie Gäste, jenen Graf Bethien wird erkannt Bassanten, sowie. der Ober haben. die überaus große Aehnlichkeit Plaz. Einige des einen Gastes mit. dem­. 'gene­­Ministerpräsidenten­ ­ sofor). merkt. Die Bilder Graf Bethlens sind so oft und be­­ so“ vielfältig in aller Länder Zeitungen und Zeitschrif­­ten erschienen, daß besonders die Stammgäste eines Kaffeehauses, die Aehnlichkeit unbedingt bemerken mußten. Die Aehnlichkeit war da, sie war auffallend und es bedurfte nur der ersten, zaghaft ausgefors­­tenen Vermutung: „Vielleicht ist es Graf Vethlen selbst“ und sogleich verbreitete sich die Nachricht: Der gewesene ungarische Ministerpräsident, Graf Beh­­ren ist inswanito in Temeswar, Ba (BSortregiung auf Seite 3) Miderhall, geimunden, Wan ist ungarischen Re­­ das weitere zwei, direkt interessierten Staaten, sondern aus größter Bedeutung betrachtet und gewertet werden. in hier der Begleitung Ansicht, daß sich zwischen Schicksal der das Schicksal ganz politisches Geschehen alter­­ Frage­ . ungarischen, die an einem Geitentuich unauffällig 5.8 auf, sondern begaben sich bald 44. X König Karl­­ Graf Stefan Bethlen

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