Banater Deutsche Zeitung, Januar 1932 (Jahrgang 14, nr. 2-25)

1932-01-15 / nr. 11

- Vigsoare in Ardeal 9 Preis 3 Les Aspeiatione 200 Lei, Bezugspreis: ganzjährig 800 1 Erscheint u Lei, halbiägheig 400 Lei, vierteljährig monatlich 70 Lei. — Zustellung in Temeswar 10 ei monatlich. -- Ausland monatfi täglich 4 Uhr nachmittags mit Ausnahme von­­ Sonn­­und 14. Jahrgang Feiertagen« BR: Rotai Timiloara-Irmeswar ­Mihalache wird Parteipräsident Bis zum Kongreß leiten Wironesen, Wihalache und Baida gemeinsam die national-zaranissisihe Partei Wie die „Dimineaka“ erfährt, haben die Ver­­handlungen Manius in Bukarest insoweit­ zu einem Erfolg geführt, als der Beschluß gefaßt wur­­de, Mihalace bei dem Kongreß als Parteipräsi­­­­denten auszurufen. Bis dahin werden Michalache, Mironescu und Dr. Vaida die Parteiangelegenhei­­ten erledigen. Auch die übrigen Blätter kommentie­­ren diese wahrscheinliche Lösung, bemerken jedoch, dass die Frage des Parteipräsidenten damit immer nur noc eine provisorische Regelung erfährt, aber keine Lösung bedeutet. Die Finanzverhandlungen Argetoianus noch nicht abgeschlosssen gen, DER ministers bei Präsident Doumer außerordentlich herzlich ausfiel und daß man darin eine Sicherheit für die gekräftigten freundschaftlichen Beziehungen zwischen Rumänien und Frankreich­­ erblicken könne. Argetoianu verhandelt heute wieder­­ mit mehreren Finanzleuten. Die westarabischen Parlamentarier gegen die Wuosöegnung des Belagerungszustandes im Zusammenhang Bulagrest, 14. Jänner. (R.) mit dem Belagerungsb­e­stand in Bessarabien haben die bessarabischen Abge­­ordneten Schritte getan und erschienen gestern im Innenministerium bei Staatssekretär Ottescu, | Die Hiller-Partei stimmt nur dann auf Hin­­denburg, wenn Brüning vorher abdankt Es wird immer fraglicher, ob Hindenburg die Zustimmung zu seiner Kandidierung gibt Berlin, 14. Jänner (Dp) In der Frage der Mandatsverlängerung für Hindenburg ist gestern eine Wendung eingetreten. Der auf republikanischer Grundlage stehende Ju­­genddeutsche Orden hat nämlich den Antrag gestellt, es möge eine Boltzabstimmung darüber entscheiden, ob Hindenburg das Mandat verlängert werden sol oder­ nicht. Auf diese Weise könnte eine Neuwahl des Reichspräsidenten vermieden werden, denn es wür­­den sich keine Kandidaten gegenüberstehen, sondern das Volk habe sich nur darüber zu erklären, ob Hin­­denburg weiterhin an der Seite des Reiches ver­­bleiben solle. Die Presse hat diese Lösungsmöglichkeit ungün­­stig beurteilt und wendet ein, daß eine Befragung |. " | des gesamten Wortes Monate in Anspruch nehmen würde. . : Der nationalsozialistische Führer­ F­r­i > erklärte,­­ daß die Nationalsozialisten nur in dem Fall auf Hin­­denburg stimmen würden, wenn Reichskanzler Brü­­ning noch vor der Abstimmung zurücktrete. Wird Hindenburg von Brüning, als Kandidat aufgestellt, so würden die Millionen Anhänger der Nationalso­­zialisten­ auf einen anderen, vor ihnen aufgestellten Kandidaten die Stimmen abgeben. In rechtsradika­­len Kreisen betont man, daß die Streitereien Hinden­­burg wahrscheinlich derart verstimmen werden, daß er von­ einer Kandidierung seiner Person überhaupt nichts mehr werde wissen wollen. ; Ziele Gegenzage zwischen England und Gran­­reich in der Moratoriumfrage England für einen Zahlungsaufschub von 5 Fahren­ während Frankreich­ nue 2 Jahre warten will Zwischen England und Frankreich verschärft sich der Gegensatz im Standpunkt zu den Reparationen ständig mehr. In London besteht man darauf, daß Deutschland ein Moratorium von 5 Jahren bewil­­ligt werde, während Frankreich nun auch von 3 Jah­­ren nichts mehr wissen und nur­ einen Zahlungs­­aufschub von 2 Jahren gewähren will. Die italienische Presse befaßt sich im Zusammen­­hang mit der Erklärung Brünings5 erst jecht ausführ­­lich mit dem Re­parationsproblem. „Tribuna“ schreibt, wenn in den Friedensverträgen auf Deutsch­­land eine Globalstewnersumm­e aufgeworfen worden wäre, würde nie für Bosten längst inharihierien wor­­den sein: die Reparationsfrags müsse jebt aber auch nur politische­­ Erwägun­­g so ausgemerzt werden. Stanfreiy sei Amerita und England gegenüber: Schuldner,­­ aber Der größte Gläubiger Deutschlands, gen bestimmten es dazu, diese Gläubigerrolle weiter­­spielen zu wollen, weil man in Paris noch immer glaube, wie es Voincare betont habe,­­in den Vepa­­rationen ein Faustyland“ ter­ Sanktionen­­ anwenden zu haben und durc­hie reich­­­ zu können. „Lavoro Fa­­schista“ hält­ es für ausgeschl­ossen, daß Frankreich im Fall Deutschland die "Reparation­szahlungen­ tatsäch­­lich einstellt, zu militärischen Maßnahmen­­ greifen werde. Die Erpressung von Tributen aus Deutsch­­land­ würde Krien bedeu­ten, was ein garstiges Echo in der Welt finden­ und in Europa einen vernichten­­den Wirrwarr zur Folge haben würde. u’ 2: | Scutit din An de lerea taxa dela T.Museul Schriftleitung Fern­­e Schriftleitung Freitag, 15. Jänner 1932 ausdruch der Schwäbischen 19 nostala art. Martie 1 04 und Verwaltun­g­ Temestwar, Stadt, Deutsches ans. 14--18. Verwaltung Nr. 66. Verlags-A­ktiengesellschaft, Temeswar. Senator Borah: Bedingungen für Amerikas Hilfe Von Franz Blassovics Der Reparation3konferenz in Lau­­sanne kann man mit größter Spannung entgegense­­hen, denn sie muß notgedrungen zum Weltereig­­nisse werden. Leerer Wortschwall, kleinliche Konzessionen und nichtssagende, hinausschiebende Beschlüsse — wie sie bisher zum Charakteristikum ähnlicher Konferenzen gehörten — sind in Anbetracht der Zahlungsunfä­­higkeit und Zahlungsverweigerung seitens Deutschlands ausgeschlossen. Es müssen positive Entscheidungen getroffen werden. Militärische Gewaltakte seitens Frankreichs sind bei der heutigen Weltstimmung kaum möglich. Platonische Proteste und Vorbehalte einer tatsächlichen Zahlungs­eitstel­­lung gegenüber zählen nicht viel. Zollpolitische Re­­iorsionen wären ein zweischneidiges Schwert, wel­­ches dem Angreifer leicht tiefere Wunden schlägt, als dem Angegriffenen, von dem sie eine Erklärung forderten. Der Staats­­sekretär versicherte, daß die Regierung vorläufig den Belagerungszustand zu er­­­­­ann man auf­hoffen? Diesbezüglich hat der einflußreiche amerikanische Senator Borah unlängst­ — noch vor der Brüningschen Erklärung seinen Stand­­punkt in Aeußerungen dargelegt, welchen eben jetzt größte und aktuellste Bedeutung zukommt. Nach der Meldung des Washingtoner Korrespon­­denten der N. Fr. Br. sagte Senator Borah am 30. Dezember (!) folgendes: Obwohl ich aus konstitutionelen Gründen mit dem Verfahren bei der Erklärung des „Ein-Jahr- Moratorium S5“ nicht einverstanden sein konnte, bin ich doch für dieses eingetreten und habe dafür gestimmt. Europa sollte eine Gelegenheit haben, sein­­ Haus in Ordnung zu bringen und ein Wirt­schaftsprogramm aufzustellen,“ das eine­ Ge­­sundung der Verhältnisse gewährleisten konnte. Ich hatte die Hoffnung und Erwartung,­­ daß die euro­­päischen Staatsmänner und Wirtschaftsführer die Pause, die im Juni begonnen hatte, ausnüben w­er­­den, um alle Hemmnisse aus dem Wege zu räumen, die stehen, einem . Was ist aber geschehen? Europa hat gar nichts unternommen, was notwendig ist, um des normalen Wirt­­schaftslebens herbeizuführen. Die europäischen Nationen geben jährlich v­ier Milliarden Dol­­lar für Rüstungszwecke aus, und ich sehe kein An­­zeichen, daß sie sich in dieser Hinsicht irgendwelche Beschränkungen aufzulegen gedenken. Haben etwa die europäischen Nationen unterein­­ander eine Verständigung versucht und gefunden, wie dem mörderischen Wirtschaftskampf seit dem Kriegsende, entstanden durch Unvernunft, Indo­­lenz und schlechten Willen, ein Ende gemacht werden könnte? | ; | Warum ich gegen den Schuldennachlaß bin Doch jetzt verlangt man von Amerika, dass es das Moratorium verlängere, daß er seine For­­derungen an Europa weiter herabjege und eine New»­regelung der Schuldverhältnisse nach der „Zahlungs­­fähigkeit" der einzelnen Schuldnernationen vom­­Gesundungsprozeß entgegen­­eine Wiederherstellung =

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