Banater Deutsche Zeitung, Juni 1933 (Jahrgang 15, nr. 122-143)

1933-06-11 / nr. 129

a Bi . "SN Bi vn ds Lei, viertel] eines war 10 Lei monatlich. — Ausland monatli en ve g g­anzjährig 300 Lei, Halbjährig 400­ Lei, Zu ellung in hr nachmittags, mit Ausnah­me von Sonn- und Feiertagen, vIS0d: JS VINNKOS| | ZA Sn ENE SAEED ren Ein vielsagendes französisches Bekenntnis: „Der Bieteryakt unschädlich gemacht“ Endgültige Unterzeichnung durch die vier Regierungschefs von der­ französischen Kammer angenommen Paris, 10. Juni (Dp) Die Regierung hat gestern der Kammer den­­"Viermächtepakt zur Gutheißung unterbreitet und warf gleichzeitig auch die Vertrauensfrage auf. Der Pakt wurde mit 347 gegen 242, die Vertrauensfrage aber mit 406 gegen 185 Stimmen bejaht. Herriot, dessen Haltung die Situation des a sehr erleichterte, gab die Erklärung ab, es sei der Regierung gelungen, den Pakt un­s <­ä­d­ Lig zu machen. Der linksbürgerliche Tarrer äußerte den Pa 46015. Feb­­ wäsche, daß der Past im Rahmen des 2 Böltersun­­des gehalten werde. Eine Revision der Friedensver­­träge sei begonnen worden und der Völkerbund müs­­se sich mit dieser Frage befassen. Von dem Pakt er­­warte er eine Entspannung in Europa. Englisches Weißbuch über den Viererpakt Die englische Regierung hat den Text des Bier­­mächtepaktes in einem Weißbuch veröffentlicht. Außenminister Simon stellt fest, daß die neue Ver­­einbarung für England keine Verpflichtung, die über die­ Bindungen im Vertrag von Locarno reicht, ent­­hält. : Rom, 10. Juni (Dp) Wie die „Tribuna“ mitteilt, ist es möglich, das Reichskanzler Hitler und die Ministerpräsidenten Macdonald und Daladier nach Rom fahren, um mit Mussolini den MENGEN endgültig zu unterzeichnen. RR En in ci DEN ep a Cs SEN 9 wir ER ‚Belgrad, 10. $umi (Dp) "Troß ves, auch schriftlich gegebenen französischen Garantien schlagen die Belgrader Blätter einen skep­­tischen Ton gegenüber dem Viermächtepakt an. Die „Pravda“ ist enttäuscht und schreibt wieder über die­­ Fortsetung der Revisionsbewegung, die die Lage in­­ Europa erschwere, was durch den Viererpakt gerade­­ vermieden werden sollte. Die Aufmerks­mkeit richtet sich hauptsächlich auf die Entwicklung einer Annähe­­rung zwischen Frankreich und Italien. Die „Prav­­da“ macht Frankreich aufmerksam, seine Bündnis­­treue nicht zu vergessen; die französisch-italienische Freundschaft dürfe sich nicht gegen Jugoslawien richten. kr den „Pei solle bien die Kleine E­rente . SE um d­ “im N­DE. Der die 9 ' elf n Hinter der 1 D­egi­gierung n Sugflaien wegen des Prof. Steinach aus Wien in die Schweiz dur<gebrannt Der Valutenschiever hat 100.000 Schilling verfallen lassen Die österreichischen Behörden sind einem groß­­angelegten Balutenschmuggel, der von Innsbruck nach Mailand betrieben wurde, auf die Spur gekom­­men. In diese Affäre ist auch Profetor Steinach, den seine Verjüngungsversuche bekannt machten, verwickelt, der mit einer Geldstrafe von 5000 Schil­­ing belegt und verpflichtet wurde, 100.000 Schweizer Franken bei der Oesterreichischen Nationalbank zu unterlegen. Den neuesten Nachrichten zufolge, ist Prof. Steinach in die Schweiz geflüchtet. Er hat die bei der Oesterreichischen Nationalbank als Kaution hinter­­legte Summe von 100.000 Schilling (nicht Schweizer Franken) im Stich gelassen, die nun verfallen sind. Dafür hofft er aber weiteren Folgen des Schieber­­skandals zu entgehen. Baluten, Preisniveau, Kapitalsverkehr, Freiheit des Handels auf der Tagesordnung der Weltwirtschaftskonferenz London, 10. Juni (Dp) Wie die „Times“ erfährt, gelangen folgende wichtige Probleme auf der Weltwirtschaftskonferenz zur Beratung: Valuten- und Kreditfragen, Erhöhung des Preisniveaus, Neubelebung des Kapitalverkehrs, Organisation des zwischenstaatlichen Freihandels, Organisation der Produktion und des Absatzes. Der ame­rikanische Staatssekretär Hill hat be­­­­züglich der Valutenstabilisation schon Besprechungen begonnen. Die französischen Vertreter teilten ihm mit, daß die französische Negierung wegen des Rück­­ganges des Dollarkurses große Besorgnis hege. Prag, 10. Juni. (Dp.) Zufolge der Revision des Zolliarifs auf Grund des Ermächtigungsgesetzes sich die Einfuhrzölle für Getreide, besonders auch für Weizen bedeutend er­­höht worden. Pp r \ 4 [67 ; ; +. 1 ic artie inardeal 17 ‚04 4 AIM 49 KR ser? ng 120 va. _ war­en täglich — Anzeigen nach Tari a­gar und 15. Jahrgang Schriftleitung und Verwaltung: Temeswar, Stadt, ee Feu­er: Schriftleitung Nr. 14­-18. Verwaltun­gtag der Schwäbischen Verlags - Aktiengesellschaft,­­ Temeswar, Timișoara-Temeswar, Sonntag, 11. Juni 1933 Nr. 129 örregegangenes und wieder­­führendes Vol­kstum. Von Jakob Koch Vor einigen Tagen brachte die Banater Deutsche Zeitung in Form eines kurzen Artike­l einen Aus­­zug aus einem Vortrage über die Kinderlosigkeit. Die Ausführungen müßten überall größten Wider­­hall finden, denn in ihnen sind eine Menge „ Empfindungen verborgen, die in vielen schlummernd dem Aufbruche entgegensehen, vom“ in Hoffnung, einmal doch Gestalt zu bekommen in Form der Wiedergutmachung alter schlecht übernommener Gebräuche. Die Fra­ueh der lebenswichtigsten Probleme, die jemals zu lösen hatte, hat ein Volk Kinder überhaupt noch), Sinn für Kinder? Wenn nicht, warum nicht? &3 sei vorausgeschi>t, daß in festerer Zeit immer mehr Stimmen über dieses Thema laut werden und erfreu­­licherweise auch Strömungen unter dem Volke in DEN­ outen Richtung een A site ag ee ge in vielen Fällen keine Liebe, sondern Kapitulieren der Eltern vor dem heranw­achsendem Tyrann der Familie mit Vernichtung jede welchen Erziehungswillens, er sei da­­mit gefragt, welche Einstellung hat unsere Volksseele zum ganzen Komplex als Grundpfeiler für die Er­­haltung des Volksstammes ? Die Betrachtungen der Frage und das Einfühlen in die Denkweise unserer Bauern muß es uns klarmachen, daß die Denkart und Gefühlseinstellung unseres Schwachen Derzeitig häufig auf ungesundem Boden­ und verwerflichen Voraussetzungen ruht, daher man berechtigt ist, von irregegangenem BVBollstum reden zu können. JIrrege­­gangen .darum, weil man Lehren in die Wirklichkeit umseßen­ ließ,­ die in keiner Weise konservierend bele­­­ben. Die Kinderlosigkeit ist doch Folgeerscheinung einer verfehlten Lebensauffassung,­ich möchte­ fast sa­­gen: sie ist ein Totdenken und Tothandeln des Le­­bens selbst. Das Einkindersystem ist tief, viel zu tief in der Verbundenheit mit dem sogenannten modernen Leben und in der Vergötterung eines solchen Lebens verwurzelt. Die Ursache, welche am meisten schuldig ist, daß­ wir auch im Begriffe sind, ein Volk Jugend in der durch wachsenden Wohlstand hervorgerufenen Schlucht und im Streben nach Bequemlichkeit ebenso wie nach Reichtum ver­­borgen, wir: Die Erscheinung der Kinderlosigkeit oder sagen der­ Drang zum Losreißen vom Kinde, ist bei allen Kulturvölkern bemerkbar, am meisten wohl bei denen, die dem Verlangen nach leichtem Leben zuerst zum Opfer fielen und der Sehnsucht nach leiblichem Wohle den größten Raum in ihrem Innern ließen. Daß die Entwicklung so kam, dazu trugen Wissen­­schaft und Kunst der Jahrhundertwende­ nicht wenig bei, „indem beide für die Messchheit Werte schufen, so hatten sie jedoch auch unvergängliche zerstörende Wirkungen. Die erstere zerlegte das Leben und be­­hauptete damals, daß alles von der Materie abhänge, während die Kunst unter dem Einflusse der mate­­rialistischen Weltanschauung viel der­­­ Sinnlichkeit huldigte. Er kristallisierte sich die sogenannte und von aller Welt bekannte moderne Lebensauffassung her­­aus, die nun vielleicht noch von den verschiedenen Er­­neuerungsströmungen in mehreren Ländern ihren­­ Todesstoß bekommt und kurzerhand über Bord ge­­worfen wird. Sie muß über Bord geworfen werden, denn in der existierenden Form Dient sie keinesfalls dem Willen zur Gesundung der Menschheit und Auf­­­rechterhaltung eines Volkes. Die tatsächlich moderne, das heißt erneuerte Le­bensweise für ein Glied irgendwelchen Volleg wer­­t zu den zu werden, liegt , ohne . ;. | *

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