Banater Deutsche Zeitung, Oktober 1937 (Jahrgang 19, nr. 221-247)

1937-10-27 / nr. 243

Preis 3 Lei Spreis: ganzjährig 800 Lei, Halbjährig 409 Lei, vierteljährig 200 Lei, monatlich 70 Lei. — nie in Timisoara 10 Lei monatlich. -- Ausland monatlich 120 Lei, — Erscheint ne­bühr nachmittags, 19. Jahr lang mit Ausnahme von Sonn- und Feiertagen, =“ Anzeigen nach Tarif,­­Timisoara-Temeswar, Schriftleitung und Verwaltung: Timișoara I Deutsches Fernsprecher: Schriftleitung Nr. 2­68. Verwaltung Nr. Drum und­ Verlag der Schwäbischen Verlags- „Aktiengesellschaft,“ Mittwoch, 27. Oktober 1937 Titonere, Nr. 243 | König Karl nach London eingeladen „ur Besuch in der englischen Ihronrede bekanntgegeben Ak und die heu­te a durch eine­ Scrohrede eröffne, i London, 26. Oktober "König: Geor­g "hat die Parla­en Heute a. hheißt:­­ Unsere Beziehungen zu den­ oe Stand I­ten sind freundschaftlich, 'Ich­ habe den­ belgischen König für November,­den König von Rumänien für das Frühjahr kommenden Jahres zu Staatsbesuchen nach London eingeladen. Wir werden ihre Besuche mit Freude begrüßen und ich hoffe, daß sie das zwi­­schen unseren Ländern bestehende freundschaftliche Verhältnis fördern werden. Meine Minister verfolgen den Konflikt in Spa­­nien mit großer MWT9 DE Sie sind aber entschlos­­sen, alles zu versuchen, was geeignet wäre, den Frie­­­den ' zwischen der Bevölkerung Spaniens 'wiederher­­zustellen. Sie sind überzeugt, "daß die Nichteinmi­­schung gegenüber Spanien der­ zwischenstaatlichen Politik die Handhabe" zur Erreichung des gesteh­­ten Ziele bieten wird. Was die Ereignisse im Fernen Osten betrifft, wird meine Regierung gemeinsam mit den Regie­­rungen­ anderer Länder bestrebt seit, Dem Feldzug ein Ende zu bereiten, ob diese nun Mitglieder des Völkerbundes sind oder nicht.­­ Die Ausrüstung England nimmt dann der voll­­ee SUTLWARURCHEN meiner BVötiker einen raschen Fortschritt, |] | Neuwahlen durch­ Konzentrationskabinett ? ? Baida, G. Bratianu, Junian und Liberale Mahlabkommen oder Boltsgemeinih­eit? Bon Dr. Otto Fritz Zideli­sch habe in einem Aufsatz „Rund um die Deut­­sche Liste“ die Ansicht ausgesprochen, daß er sich der DVR mit ihrem Vorschlage „In zwölfter Stunde“ nicht um ein ehrliches Friedensangebot, sondern um einen taktischen mit reaktionären Schachzug­ handelte, um gemeinsam „Gruppen unseres Volkes“ ein Abschwenken von der Deutschen­­ Liste zu einem Wahlpatt mit einer rumänischen Partei vorzu­­bereiten. Es gibt Volks­genossen, die­­ meine Ansicht teilen, aber troßdem der­ Meinung sind, daß man auf den Vorschlag der DVR eingehen solle, da dieser doch einen ersten Schritt zum Einlenken bedeute, also we­­nigstens ein kleiner Friede sei.­­ Demgegenüber muß festgestellt werden, daß es sich in dieser Auseinandersetung­ mit der DVR um eine Idee und zwar um die Idee der Volksage­­n t handelt Die „man. unter seinen Um­­fer von Fri Fabritius alten Mitkämp­­­fen Führer der DVR, waren sich früher darin einig, daß das Ziel unserer Politik ein Zusammenschluß­­ aller deutschen Volksgenossen Rumäniens zu einer Gemeinschaft im Zeichen der deutschen Er­­neuerung sei. Dieses war­ die Idee für» die­ wir­ alle kämpften. Wir waren uns nur über Mittel und Wege nicht einig. Die heutigen DVR-Führer stellten Form und Geste in den Vordergrund und glaubten, in einer­­ Nachahmung des Parteikampfes in Deutschland zur­­ „Macht“ in unserer Volksgruppe und damit zur Totalität zu kommen. Ihr Programm lautete: Zerschlagung der Volksorganisation, morsch sei und Aufbau em­er tion auf dem Wege der eigenen neuen. Volks­organisa­­radikalen Partei. Fabritius dagegen sah ein, daß dieser Weg, zu dem |Y | das Gefühl drängen mag, nicht gangbar sei, weil man­­ in einer deutschen Volksminderheit k­eine Macht-| mittel hat, um­­ die Volks­genossen zu etwas­ zu zwingen und die Mehrheit die Minderheit nur durch ständige Aufklärung und Werbung­sc­hauung der deutschen Erneuerung für die Weltan- ? gewinnen kann. # Zusammenfas- Deshalb lautete seine Parole­­sung aller aufbauwilligen Elemente in der deutschen Volksgemeinschaft, in die man hi­­neingeboren wird. Frieden und Arbeit innerhalb die­­ser Volksgemeinschaft und entschlossener Kampf nach außen für unsere Lebensrechte. Dieses ist die Idee der Volksgemeinschaft, für die unsere Vorfahren in einer anderen Form acht­­hundert Jahre, von allen rechten­ Deutschen geehrt und nur von bolschewistischen Agitatoren der DVR verspottet, gekämpft haben. Es ist dieses die Idee, mit der wir stehen und fallen. Was will nun der „Friedens­vor­­schlag“ der DVR? Man muß mit Erstaunen fest­­stellen, daß die DVR mit ihrem Vorschlage die Idee verläßt und einen Wahlkompromiß selbst mit Grup­­pen der verachteten Reaktion anbietet, nur um einige Parlamentsmandate zu erhalten. Sch zweifle nicht daran, daß die DVR­­ bei Beginn ihres Kampfes von der Absicht beseelt war, unsere Volksgruppe über den Parteikampf und die Totalität des Erfolges zur na­­tionalsozialistischen Gemeinschaft zu führen.­­ Sie hat nun anscheinend die Verkehrtheit ihrer Methode er­­kannt. Sie merkt, daß sie die Totalität niemals erreichen kann und zeigt durch das eigene Bei­­spiel, daß unsere Gemeinschaft keine Machtmittel hat, um widerstrebende Elemente zum Gehorsam zu zwin­­gen. Sie zieht aber nun nicht den einzig möglichen Schluß daraus, die Verkehrtheit ihrer bisherigen Po­­pucurești, 26. Oktober „Tempo“ berichtet: Nach den poli­­tischen Besprechungen, die gestern in Sinaia stattgefunden haben, ist es als wahrscheinlich anzusehen, daß die Neu­­wahlen von einer Re­­­gierung durchgeführt werden, die sich auf die Altliberalen, die Rumänische Front Baldis, die Partei Suntans und die Sungliberalen unter Führung Georg Bratianus stützen wird. möge. Hitler hat in Deutschland dem Parteiwesen ein Ende gemacht und hätte niemals mit weltanschauli­­chen Gegnern Wahlpakte abgeschlossen, um Neich3­­tagsmandate zu erhalten. Die DVR will die alte und erprobte Volksgemeinschaft der Deutschen in diesem Lande zerstören, durch eine Vielheit von Parteien er­­abschließen, um sich setzen und Wahlkompromisse Parlamentssitze zu sichern. Das Verhalten der DVR die alt und ! Eng­länder haben japa­­­nische­ Flieger beschossen London, 26. Oktober Wie „Daily Expreß“ meldet, haben­ englische Wachposten im zwischenstaatlichen Konzessionsgebiet in Shanghai gestern japanische Flieger, die über dem Gebiet erschienen, beschossen, Deutsche Orientierung der Anden Japans Tokio, 26. Oktober Das Sprachrohr Hoher japanischer Militärkreise berichtet, daß Ministerpräsident Hirota demnächst abdanken werde und daß zu seinem Nachfolger der­­ in Moskau Shigemibu bisherige Botschafter angeliehen sei. Der Botschafter habe jetzt eine Erkun­­dungsreise nach Berlin angetreten, weil Japan ent­­schlossen sei, die bisherige überlieferte englandfreund­­liche Politik des Außenministeriums aufzugeben, Kitik einzusehen und sich in die Volksgemeinschaft ein­­zuordnen, sondern sie opfert die Idee und sich damit, auch nur eine „Gruppe“ zwischen begnügt vielen anderen zu sein. Sie schlägt eine Spaltung un­­seres Volkes­ in möglichst viele kleine Gruppen vor, die sich eine Spitzenorganisation geben sollen, die zwischen diesen Gruppen gelegentlich Wahlabkom­­men oder andere Vereinbarungen­­ zustande­ bringen Ein persönlicher Freund des belgischen Königs wird Ministerpräsident­ t Van hi magi­rd legt auch sein Abgeordnetenmandat nieder­ ­ Brüssel, 26. Oktober Van. Zeeland hat in einem Schreiben an den Kammerpräsidenten mitgeteilt, daß Abgeordnetenmandat niederlegen werde, er auch sein Er wurde bekanntlich im April gegen Degrelle gewählt. Gestern begründete der Ministerpräsident in einer Rundfunk­­rede seinen­ Rücktritt. Er erklärte, daß die Verbin­­dungen gegen ihn sich derart gehäuft hätten, daß er gezwungen war, die Debatte vor das Parlament zu bringen. Da der Feldzug auch nach seinem Urlaub nicht eingestellt wurde und auch­ in der Regierung selbst Gegensätze ausbrachen, sah er sich zum Rückritt veranlaßt, um auch in der Angelegenheit der Natio­­nalbank je eher Klarheit schaffen zu können. Zum neuen Ministerpräsidenten wird wahrschein­­lich der bisherige sozialistische Kammerpräsident In­­­genled, ein persönlicher Freund des Königs, er­­nannt werden. Aber auch die Berufung des bisheri­­gen Finanzministers De Mann ist nicht ausge­­schlossen.

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