Banater Deutsche Zeitung, März 1940 (Jahrgang 22, nr. 48-73)

1940-03-01 / nr. 48

Seite 2 : Wir melden kurz — In Paris fand gestern unter dem Vorsitze des Staatspräsidenten Lebrun ein Ministerrat statt. == Das hauptstädtische Restaurant „Trocadero“ wurde vom Spekulationsgericht mit einer Geldstrafe von 25.000 Lei belegt, weil es das kg Hermann­­städter­ Satami mit 750 Lei und das Kilogramm ge­­räucherter Zunge mit 500 Lei verkaufte.­­ Auf die Frage, ob Japan durch die Freigabe, Angelegenheit von neun deutschen Gefangenen die der Asama Maru als erledigt betrachte, antwortete der Sprecher des japanischen daß Japan nach wie vor auf der Außenministerium, Freilassung aller völkerrechtswidrig von den Briten gefangen genom­­menen Mt­cien bestehe. — Sunner Welle3 ist gestern abends in Zürich eingetroffen. Der Beauftragte Roosevelt3 wird in der Schweiz keine offiziellen Besuche machen. ----- Im deutsch-italienischen Handelsvertrag ist unter anderem auch festgelegt worden, daß Italien Deutschland im Laufe des Jahres 30.000 landwirt­­schaftliche Arbeiter zur Verfügung stellt. — Der französische Kreuzer Simone mußte nach einem Zusammenstoß mit einem deutschen U-Boot schwer beschädigt einen Hafen anlaufen. Der Zus­­ammenstoß ereignete sich in der Nähe der spanischen Küste.­­ — Im deutsch-italienischen Handelsvertrag ist unter anderem auch festgelegt worde, daß Italien Deutschland im Laufe des Jahres 30.000 landwirt­­schaftliche Arbeiter zur Verfügung stellt. — Einer Stefanimeldung zufolge wird die „Friedens­union“ am 9. März in ganz England mit einer Friedenskampagne beginnen, deren Ziel in der sofortigen Beendigung des Krieges liegt. — Der Sender von Bari wird ab 1. März täg­­lich zwischen viertel und halb 9 Uhr abends Nach­­richten in rumänischer Sprache abgeben. 0 — Der neue deutsche Botschafter in Teheran, Etzel, hat dem Kaiser de3 Irak in feierlicher Audienz sein Beglaubigungsschreiben überreicht. =­ Die Lugoj-Lugoscher Einwohnerin Lenke Galetzky brachte der Polizei zur Kenntnis, daß sie ein Ohrgehänge im Werte von 120.000 Lei verlor. ‚Sie setzte 12.000 Lei als Finderlohn aus. — Ein Belgier, der versehentlich die französische Grenze überschritt, wurde von einem Wachposten lebensgefährlich verwundet. Das Feuer wurde auf ihn eröfnet, als er seinen Irrtum erkannt hatte und auf belgisches Gebiet zurüklaufen wollte. — Im Sinne einer Regierungsverfügung sollen bekanntlich die Angehörigen jener Soldaten, die während der Zeit ihrer Einberufung kein Gehalt be­­ziehen, 20 Lei täglich als Unterstützung erhalten. Diese Unterstütung wird jedoch nur dann aus­be­­­zahlt, wenn der Soldat Mitglied der Krankenkas­­se ist­­­­ — Die Zollunion zwischen dem Protektoratsge­­biet und dem Reich hätte am 1. März d. J. in Kraft treten sollen. Da die notwendigen Vorarbeiten jedoch bisher nicht beendet werden konnten, wurde dieser Termin verschoben. — Im Reichsamts­blatt erschien eine Verord­­nung, laut welcher das Lebensmittelverteilungssy­­stem im Monat März unverändert bleibt. Aus diesem Umstande geht hervor, daß die Lebensmittelversor­­gung der deutschen Bevölkerung, Groß des harten IR“ auch weiterhin gut und ausreichend t. = Im Norden von Kalifornien kam es zufolge von Wolkenbruchs zu einer Ueberschwemmung. Da der Wasserspiegel des Sacramento-Flusses andauernd „steigt, befürchtet man, daß noch weitere Gebiete unter Wasser gefebt werden. — In den Kohlengruben von Arsa in Italien kam es gestern zu einer schweren Explosion, deren Ur­­sache noch nicht genau festgestellt werden konnte. Bis­­her konnten 20 Tote und über 100 Verletzte geborgen werden.­­ Die holländische Regierung hat die Absicht, die Ausfuhr von Lebensmitteln stark einzuschränken. Zu diesem Zweck wird eine Verordnung erlassen wer­­­den, die sich auf die bisher nach Deutschland geschick­­ten sogenannten „Liebesgabenpatete“ bezieht, deren Gewicht nicht über 3 kg­ betragen darf. — In der Nacht vom 26. auf dem 27. Feber kam es in mehreren Gegenden der Türkei neuerdings zu Erdbeben. Der Schaden ist groß. Menschenopfer sind seine zu beklagen, englischen ' .. Wrack des „Admiral Graf von Spee“ verkauft? Montevideo, 29. Feber (R) Nach einer Meldung der „Reuter“-Agentur hat die Reichsregierung +73 Wrack des Kreuzers „Graf Admiral Spee“ an eine argentinische Gesellschaft verkauft, a | Freitag, den 1. März 1940 Capitol Adele Sandrock, » 2 ".. Genn 892 € Künstlerin in. Karen DIE TANIE AUS KANADA (Engeln m­it kleinen Fehl Mit Ralph Arthur Roberts, Charlotte Daudert, Jack Trevor. “ Apollo DIE POSTKUTSCHE Ein Meisterstück der amerikanischen Filmkunst mit Claire Trevor - John Wayne : Freitag » 1 Vanater Dentsche Zeitung Lloyd George als delphisches Orakel England soll sich vor einem Krieg mit Rußland hüten London, 29. Feber (R) Lloyd George sprach gestern in einer Ver­­sammlung über den Krieg und sagte u. a.: muß: man wirklich kurzen Krieg haben sich auf einen langen Krieg gut vor­­bereiten. Wir sind, meiner Ansicht nach, mindestens an einer der lebenswichtigen Fronten, und zwar der Front der Lebensmittelversorgung, nicht genü­­gend vorbereitet. Lloyd George stellte zwischen der gegenwärtigen und der Blockade im Weltkrieg an. Im Weltkrieg, sagte er, war Deutsch­­land fast umzingelt. Heute aber steht ihm eine Tür ihm sodann einen der Nachbarländer Handelsabkommen getroffen. Ueber die Möglichkeit eines Krieges mit Ruß­­land erklärte Lloyd George, daß England eine große Aktion unternommen habe, die seine ganze Kraft be­­ansprucht und dürfe daher kein neues Risiko ein­­gehen. Chamberlain einmal mehr Ebenfall gestern hielt Ministerpräsident Chamberlain vor den Präsidenten der land­­wirtschaftlichen VollzugsauS­schüsse eine Rede und forderte sie auf, die landwirtschaftliche Erzeugung zu steigern. Chamberlain sagte u. a.: Wir befinden und gegenwärtig in einer Lage, die es erfordert, die Einfuhr derjenigen Waren,­ die wir nicht unbedingt benötigen, herabzusetzen. Wenn wir dies nicht tun, so können wir diejenigen Arti­­kel, die wir für den Sieg im gegenwärtigen Kriege benötigen, nicht importieren. Der Ausgang aus die­­sem Dilemma besteht für uns in der Erhöhung der landwirtschaftlichen Erzeugung in England, und zwar in einem Maße, daß wir sowohl für die Men­­schen als auch für die Tiere genügend Nahrungsmit­­tel herbeischaffen. . will. Wenn man einen im Rücken und siehen Vergleich Türen auf den Seiten offen. Deutschland hat außerdem mit mehreren sei­­ PER | | ENGER HIP: 221 CS. I Dr. Brida wirbt um Miitarbeit der Dorinfarrer Betonung des Sprichwortes : Hilf dir selbst, so Hilft die Gott ! das Programm der Natista Bucuresti-Bukarest, 29. Feber (R) In der Hauptstadt fand gestern die Jahressitzung der Kommandanten der Nationalgarden der FdNE statt. Den Vorsitz führte Präsident Vaida. Als erster sprac der Landeskommandant der Nationalgarden, General Georgescu. Er schil­­derte die Tätigkeit der Garden und skizzierte sodann lgarden­ auf dem Lanz. de. Die Nationalgardisten, führte der Landeskom­­mandant aus, müssen stets beispielgebende gute Wirtschafter sein. Wo bisher nichts gemacht wurde, „müssen­ die Nationalgardisten einschreiten und etwas tun. : Präsident Vaida führte u. a. aus: Das Programm, an dessen Verwirklichung wir unter Mitarbeit aller schaffen müssen, ist der Beweis des großen Gedankens, von dem wir geleitet werden. Ich bewundere die großen Gedanken, die hier vorge­­bracht wurden und erwarte auch deren Erfüllung. Ich möchte mir aber dennoch einige Bemerkungen gestatten. Wenn wir glauben, daß wir alles vermirt­­lichen können — ich spiele von unserer Generation beginnend von einem bestimmten Alter — so wer­­den wir uns bitter täuschen. Wir können nichts anderes, als die Anreger sein, die das Material bringen, das Fundament le­­­gen. Nachher müssen andere kommen, die weiter „bauen. Ich denke an unsere armen Dörfern mit ihren „Verkehrs- und Verwertungsschwierigkeiten, ich denke an das Schielfal­l des Pfarrers. Ic bin der Ansicht,­­daß die Hauptmitarbeiter der Kommandanten in den Dörfern die Pfarrer sein müssen, und zwar nicht nur in der Weise, daß sie den Leuten das Seligwer­­den nach dem Tode erklären, sondern indem sie sie lehren: Helft euch selbst, so hilft euch­ auch Gott. Dies muß geschehen, denn Fortschritt und morali­­sches Leben können nur parallel mit dem Wohlstand gehen. Wenn unsere Dörfer zu Wohlstand erhoben­­ werden, kann der Pfarrer bestimmt leicht arbeiten und die Arbeit der Kommandanten wird auch erleich­­­­­ter sein. Rom, 29. Feber (R) Giornale d'Italia befaßt sich mit der Gefahr, die der im Abnehmen begriffenen weißen­­ Rasse durch die farbige Rasse droht. Die weiße Rasse, heißt es in dem Artikel, besonders die europäische, die zwischen den riesigen Kontinenten der gelben und schwarzen Rasse eingekeilt ist, müßte dieser Gefahr beizeiten vor­­­­beugen. Dies ist jedoch unmöglich, solange das Nach obiger Mitteilung erhob sich der Abgeord­­nete Attlee und stellte die Frage, ob die britische Regierung sich Rechenschaft darüber gebe, daß dieses eigenmächtige Vorgehen ohne Berücksichtigung des Völkerbundes in zahlreichen Kreisen Vertrauenslo­­sigkeit aufkommen ließ und den Eindrug ertwede, als : London, 29. Feber (R) Kolonialminister Macdonald erklärte ge­­stern im Unterhaus, daß die englische Regierung sich zur Regelung des Verkaufes von arabischem Grund­­besit an Juden in Palästina entschlossen habe. Dieser Beschluß, wie auch der Text des Diesbezüglichen Ge­­sethes wurde dem Völkerbund bereits mitgeteilt. Zu­­folge der internationalen Lage habe der Völkerbund sich jedoch bisher mit dem Bericht der Mandatskom­­mission über diese Angelegenheit nicht befassen können, würde die Regierung Großbritannien" sich über die "Autorität des Völkerbundes und der internationalen " Gesetze hinnwegfegen. Ak Macdonald erwiderte, daß die Regierung die Absicht habe, die Autorität des Völkerbundes nich zu verletzen, sich in Palästina jedoch vor einer heiklen Lage befinde, die einen derartigen Weg notwendig mache. In dem Gefet zur Regelung des Verkaufes von Grundbesitz wird festgestellt, daß einige Gegenden Palästinas mit Arabern übervölkert sind. Demzufolge wurde dem britischen Kommissär Palästinas Recht eingeräumt, bestimmte Zonen festzusehen, das in­­nerhalb derer der Verkauf von Grundbesitz durch Ara­­­­ber an Juden frei ist. Attlee: England setzt sich über den Völkerbund 4.2.84 hinweg Arabischer Grundbesitz in jüdischen Händen Weiße Rasse in Gefahr und den Gebieten besteht, über die die einzelnen Völker verfügen. Wenn es nicht gelingt, dieses Mißverhält­­nis auszugleichen, wird nicht nur die Sache des allge­­meinen Friedens, sondern auch die der ganzen euro­päischen und weißen Zivilisation in Gefahr kommen. Die Zukunft Europas und der weißen Rasse kann nur durch die Einlegung einer besseren internationa­­len Gerechtigkeit gesichert werden, die jedem Valk die Existenzmittel sichert, deren es bedarf. ‚ Mißverhältnis zwischen der zahlenmäßigen Macht­­­tiefe |

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