Evangelischen obergymnasiums, Bistritz, 1875

38 grant, m. Kopfausschlag, Schmutz, in übertragener Bedeutung verächtlich: der Schädel, Kopf. Bemerkensvverth ist die bildliche Re­densart: „den gränt äfdräken énem," den Kopf öffnen, einen Kopf­schlag geben; inhd. grillt, st. in. 1. Grind, impetigo, alopi.cia, sca­bies. 2. Kopf, ebenso ahd. bair. der grind, glabrio, verächtlich der Schädel, Schweiz, grind, caput; tir. ebenso und figürlich ein hartnäckiger, starrköpfiger Mensch, Dickschädel, dickgrint. Nied. Oest. ebenso, From. 5, 106, Zitterthal, grind,, m. Kopf, allgemein Oberd, grandich, verdriesslich, mürrisch, übler Laune. Haiti-. Id. 12, grändich, ein allgemein deutsches Wort, vcrgl. grédich, bair. g r a e n d i g (gránti), Schm. 2, 114, kärnth. Lesachth. grant, der Un­wille, Zorn, grantik, zornig, verdriesslich. Tirol, Passeierthal gran­ule, missmulhig, unwillig, From. 3, 3:8, *2, 347, Ostfriesl. grannig, habgierig. From. 4, 134, zu mhd. grinne, gran, st. v. gränz, m. verhaltener, dauernder Groll. Haiti-. Id. S. 12, ebenso, Groll, dauernder Grimm, Zorn, böser Zahn = Falschheit gegen Je­manden. Kärnthen, Lesachthai grant, m. Unwille, Zorn, grantik, zornig. gräp, f. diminut. grápehi, n. 1. kleine Traube oder ein Stück derselben, auch e trchi; 2. bildi. eine Last, z. b. an gräp än’t harz, eine Last auf’s Herz, Beklemmung, Haltr. Id. 13, ebenso. Schul.-Libl. grapp, Weintraube. From. 4, 194. kärnth. From. 2, 348, gr át, m. Kummer, Sorge. grápefehon, sw. v. hastig zugreifen, schnell zusammenraffen, zu goth. greipan. ahd. grifan, greifen, angels, gripen, gra­­pian, engl, gripe, grope, mhd grip fen, Schweiz, gripse-n, grapen. Es ist in dieser Form ein niederdeutsches Wort, vergl. niederd. grapsen, engl, grasp, schwed. grabba, schles. grabi­­chen. Weinh. 28, und grapschen. Hoffmann v. Fallersleben. zegräscheln, sw. v. zerknirschen, unter den Zähnen zerreiben, Haltr. Id. 50, zergräscheln, From 5, 178, ebenso, zerrascheln, zerreiben zu ndid. griuze, st. v. Davon gegräschel, n. Geräusch, lautmalend. Haiti-. Id. 12, ebenso grás, adj, düster, finster, vom Blicke des Menschen „nät säcli csúgrás!“ „nät mách esu e grás gefris!" sieh nicht so finster drein, mache kein so finsteres Gesicht. Haiti-. Id. 30 ^net séch esi gras." Kästner, Ged. grass. From. 4, 413, Haltr. From. 5, 34, grás s. mhd. graz, adj. wüthend, groz, sf. m. Wuth, Uebermuth sogar neuhochd. grass, grässlich.

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