Evangelischen Gymnasiums zu Kronstadt, Brassó, 1854

L Das Höhen messen. V o r w o r t: a der vorliegenden Abhandlung habe ich es versucht, die Grundsätze darzustellen, auf welchen die Lösung des physikalisch - mathematischen Problems: „die Höhe eines Berges zu messen,“ basirt Mein Bestreben dabei war: . 1. Den Freunden der Naturwissenschaften eine kurze, aber erschöpfende Lebersicht der Methoden zu bieten, nach welchen das erwähnte Problem sicher und pracis gelost wird. 2. Den Förderern und Gönnern unserer Schulanstalten ein Bild zu entwerfen von der Art und Weise, wie in denselben Physik und Mathematik gelehrt, wie die Theorie sofort fruchtbar für die Praxis gemacht wird. §. 1. Die Lösung der Aufgabe: „Die Höhe eines Berges zu messen,“ besteht in der Bestimmung der Differenz des Abstandes vom Erdmittelpunkte der Bergspitze und eines beliebig angenommenen Punktes. Gewöhnlich nimmt man das Niveau des Meeres als Anfangspunkt der zu messenden Höhenlinie an. Es ist also z. B. der Satz: Die Hohe des Königsteines beträgt 7101 F. über dem Niveau des adriatischen Meeres identisch mit dem: Die Spitze des Künigsteines ist 7101 F. weiter vom Erdmittelpunkte entfernt als das Niveau des adriatischen Meeres. , . . , Die Hühenbestimmung an der Meeresküste gelegener Berge ist eine einfache, und nach dem jetzigen Stand der Wissenschaft und der Technik leicht auszuführende Arbeit; das Höhenmessen jedoch von über hundert Meilen weit von der Meeresküste im Binnen­lande liegender Berge ein weitläuftiges, kostspieliges, viele Zeit und Mühe in Anspruch neh­mendes Geschäft. Ueber den hiebei einzuschlagenden Weg mag folgendes einfache Beispie einiges Licht verbreiten. „Ohne mathematische Kenntnisse ist „das schönste und dem Menschen „angemessenste Studium , das der „Natur beinahe unmöglich.“

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